B.Z. und andere Zeitungen - Fortsetzung

Vespilla

Quest-Mob
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Nun die Fortsetzung zum vorherigen Blog:

Nun habe ich die B.Z. schließlich durchgeblättert und stellenweise auch möglichst unvoreingenommen auch gelesen. Bevor ich euch nun von dem dabei Erlebten erzählte, hier ein Kommentar von Slartibartfass zum vorherigen Blog:

schau doch bitte mal in das Impressum, ich glaube Bild und BZ kommen aus dem selben Stall
wink.png



Ok. Das ist doch mal ein wirklich interessanter Gedanke. Wieso also nicht? Leider habe ich lange gebraucht, um das Impressum zu finden. Wo erwartet man ein Impressum normalerweise? Zweite Seite? Letzte Seite? Vorletzte Seite? Da habe ich als erstes nachgesehen. Nix gefunden. Also blätterte ich die Zeitung nochmal von Anfang an durch. Und siehe da: Das Impressum befindet sich erst auf Seite 14, im Bereich "Berlin". Das seltsame daran ist, dass das Impressum nicht als solches markiert ist und dadurch schnell übersehen wird. Bei der ganzen Riesen-Überschriftenwut hätte ich eigentlich angenommen auch fürs Impressum eine XL-Überschrift vorzufinden. Aber nix. Nur eine lange Spalte mit extrem kleingedruckten Namen der Verantwortlichen. Leider habe ich gerade keine "Bild" zur Verfügung, um das Imprassum mit einander zu vergleichen. Aber: Ich bin mal auf www.bild.de gegangen und habe dort nachgesehen. Tatsächlich! Sowohl die B.Z., als auch die Bild und die Berliner Zeitung gehören zur Axel Springer AG und noch jede Menge andere Zeitungen und Zeitschriften. Aber das hat ja noch nicht unbedingt etwas zu sagen, immerhin können unterschiedliche Personen für diese Zeitungen verantwortlich zu sein. Hierbei wäre wirklich eine Ausgabe der "Bild" hilfreich.

Aber kommen wir nun wieder zurück zur B.Z.. Ich habe diese also durchgeblättert und z.B. folgendes festgestellt: Auf der Doppelseite 2/3 präsentiert sich der politische Teil der Zeitung. Das ist ja schon mal super, dass die Politik also direkt zu Anfang kommt. Auf den beiden Seiten sehe ich wiederum zwei Themen, die viel Platz einnehmen und mehrere ganz ganz kleine Themen. Die beiden großen Themen sind:
Ist der FDP-Triumph für Merkel Segen oder Fluch?

und
Der "Jahrmarkt der Eitelkeiten" wird geschlossen. Heute erscheint die letzte Ausgabe des Berliner Gesellschaftsmagazins Vanity Fair Deutschland.


Also vielleicht bin ich ja einfach selbst zu blöd... aber was hat die Vanity Fair im Politik-Teil der B.Z. verloren? Kann mir das jemand mal erklären? Sicher... Auch die Vanity Fair hat politische und wirtschaftliche Themen. Aber gehört die Beendigung der Vanity Fair zur Politik? *verwirrt bin* Ehrlich gesagt, würde ich dieses eher als Randnachricht in die Zeitung schreiben und die B.Z.-Randnachrichten von Seite 2/3 wie "Tschechien für EU", "Zu hoche Schulden [von diversen EU-Ländern]", "Enteignung [von Banken] beschlossen" und "Mieten [für Altbauwohnungen] höher" viel ausführlicher. Die eckigen Klammern habe ich übrigens reingesetzt, weil die eigentlichen Überschriften sonst ziemlich nichtssagend sind.

Ich blättere also weiter. Seite 4/5 zeigt die "Bilder des Tages". Und das stimmt. Viele riesengroße Bilder mit winzig kleinen Info-Boxen dazu. Sorry. Kann ich nix mit anfangen. Es folgen 6 Doppelseiten rund um Berlin, wobei die Hälfte davon nur Werbung ist. Darunter auch der Artikel zu dem sprechenden Hund, welcher jedoch nicht sonderlich interessant ist. Ein Drittel des Artikels besteht lediglich aus einem Interview zwischen Reporter und Hund, wobei der Hund jedesmal "Mama" antwortet. Wow! Und es ist auch nicht so, dass dem Hund das antrainiert wurde zu sprechen. Nein, er hat plötzlich einfach so angefangen "Mama" zu sagen.

Ebenfalls im Berlin-Teil findet sich der Artikel zum "Polizei-Schock". Wir erinnern uns: auf der Hauptseite stand ewas davon, dass die Brutalität gegen Polizisten ansteigt. Auf Seite 6 steht geschrieben:
"Es gibt keinen Polizisten im Außendienst, der noch nicht beleidigt, bespuckt oder verletzt wurde."

Beleidigungen -> ist das brutal?
Bespucken -> ist das brutal?
Verletzungen -> ok, hier stimmt's... das kann durchaus brutal werden.

Man sieht also, die Journalistensprache ist mal wieder, oder besser gesagt immernoch, ziemlich "sensationell". Und so sehr ich mich bemühe, das neutral zu sehen... ich kann sowas einfach nicht leiden. Ist einfach so. Die Artikel werden aufgebläht, dass sich etwas furchtbar schlimm anhört, aber im Grunde ist da nur heiße Luft hinter. Auf der selben Seite steht auch "Polizisten verdienen Respekt!"

und "Zu Gewalt gegen Ordnungshüter komme es nicht mehr nur unter Alkoholeinfluss am Wochenende, sondern auch nach Drogendelikten, Ruhestreitigkeiten, Ehekrachs."

Es stimmt, dass Polizisten Respekt verdienen. Meinen haben sie ganz sicher. Aber worum geht es hier eigentlich? Um Respekt der normalen Bürger oder Respekt von Kriminellen gegenüber Polizisten? Überlegen wir mal: Wenn jemand besoffen ist und Scheiße baut, unter Drogen steht, grad auf 180 wegen des Ehepartners oder anderer Personen ist, erwartet man da wirklich, dass diese Leute bei Einschreiten der Polizei höflich und respektvoll agieren? Ist es nicht eher anzunehmen, dass Menschen in Wut oder unter Einfluss von Alkohol und Drogen Dinge tun und sagen, die nun mal nicht höflich sind? Der Artikel wird natürlich durch Zahlen unterstützt... so und so viele Übergriffe im Jahr 2007/2008. Da Berlin über immer mehr Kriminelle klagt, ist es da nicht auch logisch dass die Zahl der Übergriffe steigt?

Es wird nach besserem Schutz für Polizisten gerufen, dem ich mich auch anschließe... Polizisten müssen besser geschützt werden gegen Brutalität. Aber die einzige Lösung die dem Chef der Polizeigewerkschaft einfällt, ist, "Angriffe auf Polizisten müssen strafverschärfend behandelt werden." Ist ja interessant. Höhere Strafen schützen also? Ein Besoffener denkt dann bei höheren Strafen also eher darüber nach ob der mit seinem Messer zusticht oder nicht? Was fürn Käse.

Ihr merkt schon, ich bin mal wieder ziemlich angeekelt, was man in der B.Z. präsentiert bekommt. Wenig Infos, wenig Konkretes, wenig wirklich Interessantes und Wichtiges, dafür aber viel Belangloses, viele Bilder, große Überschriften. Man wird regelrecht für dumm verkauft. Kopfschüttelnd nehme ich auch zur Kenntnis, dass der Politik-Anteil dieser Tageszeitung gerede mal eine Doppelseite groß ist, die Kinosparte dafür aber 3 Doppelseiten. Ein gesundes Verhältnis für eine große Tageszeitung? Gut, man mag das vielleicht geschmacklich anders sehen, jeder hat so seine Favorit-Themen, aber mich persönlich erinnert das an "Brot und Spiele", mehr braucht der Bürger nicht, denn dann isser dumm und ruhig.

Den Rest der Zeitung will ich hier nicht weiter auseinandernehmen. Aber wie "Die Ärzte" so schön zusammenfassend singen, die Zeitung besteht haupssächlich aus "Angst, Hass, Titten und dem Wetterbericht". Und vor allem Werbung! (Geschätzte 50%)

Sorry, konnte bei aller Mühe meine Meinung zur B.Z. nicht ändern. Ich hab's versucht.

Bis denne,
eure Vespi
 
Da Du ja eine gelernte Berlinerin bist, sei Dir verziehen dass Du die Verwandschaft der BZ und der Bild nicht kanntest, aber warum um alles in der Welt willst Du denn Deine Meinung über dieses Käseblatt ändern?!
Springer war und ist Meinungsmache, in der Regel unter der Gürtellinie - und wer behauptet es gäbe dort auch Informationen und Nachrichten, und soo schlecht wäre die Zeitung ja gar nicht, hat einen an der Waffel oder ist dem lesen nicht mächtig.
 
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