Bildungsstreik 2009

Warte nicht darauf Davatar... er ist nur einer von vielen die nicht an einer Diskussion interessiert sind, das Hauptmerkmal der Streikenden bzw. Streikbefürworter... Keine Diskussion, kein Reden, Kein Fortschritt, nur dumm rumschwätzen und Randale machen und natürlich für ihr Sozialistisches Paradies werben... wenn ich allein daran denke, was die kaputten Stühle und Tische, die man gewaltsam nach draußen vor die Eingänge gekarrt und da verbarrikadiert hat für Kosten verursachen...
 
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- die Beendigung prekärer Beschäftigungsverhältnisse im Bildungsbereich!
Das ist ein weites Feld in einem Schlagwort/-satz zusammengefasst.

Zur Zeit ist es Usus vakante Stellen im Schul- und vor allem Hochschulbereich mit - seither unüblich - befristeten und vor allem low-budget-Jobs zu besetzen.

Was früher ein Lehrstuhl "auf Lebzeit" war und mit einem entsprechenden Gehalt entlohnt wurde ist heute meist auf 3 Jahre befristet und wird mehr schlecht als recht bezahlt (Schlagwort "W-Besoldung").
Die Anforderungen, die an eine W- oder Juniorprofessur gestellt werden sind die selben wie die bei der C-Professur.
(Genauso) Hochqualifiziertes Personal zum Spartarif!
Von diesen Wissenschaftlern wird dann auch noch verlangt genausogut zu forschen und lehren wie ehedem...
Von den Folgen für Familienplanung, Altersvorsorge etc etc mal ganz abgesehen.

Nächstes Beispiel aus dem Schulbereich.
Der Lehrermangel wird durch Lehrkräfte im Angestelltenstatus kaschiert. Selbe Leistung zum Drittel der Kosten.
Teilweise werden sogar Fachfremde (also Nicht-Pädagogen) oder gar Schüler herangezogen um die Defizite in der Personaldecke auszugleichen.
Das ganze - so Unkenrufe - soll Schule machen. Mit Abschluss des Bologna-Prozesses (nur noch Bachelor + Master) wird es eine "Zweiklassengesellschaft" bei den Lehrkräften geben. Wie heute schon praktiziert werden dann sog. Lehrhelfer oder -assistenten (also die Bachelors nach 8 (?) Semestern) dann den Unterricht machen. Denen geegenüber stehen dann die Masters 8nach weitern 4 Semestern) die das ganze "supervisen". Kostengünstig nach Tarif versteht sich (s.o.).
 
Spiel wir das alte Spiel "Ich überlese deine Standpunkte und fordere Argumente"?

Du siehst nur die 10% Schmarotzerstudenten die deiner Meinung nach kein vernünftiges Konzept haben. Deshalb verweigerst du den restlichen 90% deine Unterstützung.

Deshalb ist es egal wie hochgestochen und ausgefeilt ich schreiben würde weil du auf deinem Standpunkt festzementiert bist. Und ich mache immer wieder den Fehler und versuche solche Leute wie dich von ihrer Meinung abzubringen.
 
Warte nicht darauf Davatar... er ist nur einer von vielen die nicht an einer Diskussion interessiert sind, das Hauptmerkmal der Streikenden bzw. Streikbefürworter... Keine Diskussion, kein Reden, Kein Fortschritt, nur dumm rumschwätzen und Randale machen und natürlich für ihr Sozialistisches Paradies werben... wenn ich allein daran denke, was die kaputten Stühle und Tische, die man gewaltsam nach draußen vor die Eingänge gekarrt und da verbarrikadiert hat für Kosten verursachen...

Sagte der angehende? Lehrer der auch mal seine Schüler körperlich züchtigen würde.

Komm mir hier langsam vor wie vor 68 inem CDU Ortsverein.
 
Du siehst nur die 10% Schmarotzerstudenten die deiner Meinung nach kein vernünftiges Konzept haben.
Einen Bodensatz gibt es gesellschaftsübergreifend in allen Bereichen.
Selbst bei sog. "Vollbeschäftigung" gibts immernoch 3% Arbeitslose, oder wie war das?

Die Langzeitstudenten wurden seit jeher zur Kasse gebeten d.h. mussten Studiengebühren bezahlen.

Ich hoffe immernoch, dass sich hier auch ein paar Schüler zu Wort melden. Wie sehen die das?
 
Spiel wir das alte Spiel "Ich überlese deine Standpunkte und fordere Argumente"?

Du siehst nur die 10% Schmarotzerstudenten die deiner Meinung nach kein vernünftiges Konzept haben. Deshalb verweigerst du den restlichen 90% deine Unterstützung.

Deshalb ist es egal wie hochgestochen und ausgefeilt ich schreiben würde weil du auf deinem Standpunkt festzementiert bist. Und ich mache immer wieder den Fehler und versuche solche Leute wie dich von ihrer Meinung abzubringen.
Gut, ich versuchs ein letztes Mal und zitiere mich hierfür selbst:
Und grundsätzlich dagegen bin ich nicht, ganz im Gegenteil. Ich würds durchaus befürworten wenns zB einfacher wär an Stipendien zu kommen. Da läuft meiner Meinung nach auch so Manches schief. Oder auch kostenlose Bildung für alle finde ich im Grundsatz super und bin total dafür. Aber erst muss mir mal einer zeigen, wie er sich das überhaupt vorstellt, bevor ich da was unterschreibe oder meien Unterstützung liefern kann.
Da schreibe ich überhaupt nichts mehr zu den 10%. Auf diese 10% möchte ich mich auch nicht festsetzen, wie ich weiter oben ebenfalls geschrieben habe. Das ist nur etwas, das man ebenfalls bedenken muss, wenn man so etwas fordern will.
Gut, ok gehen wir nochmal auf die 500 Milliarden € ein: Davon 30 Milliarden € abzuzwacken wäre durchaus denkbar. Find ich gut, kann man machen. Aber wären das einmalige Kosten oder wiederkehrende? Schliesslich möchte man "in den nächsten drei Jahren mindestens 8.000 Professuren, 4.000 Mittelbaustellen und 10.000 Tutor_innenstellen neu zu schaffen". Diese müssen dann aber in Zukunft weiterhin bezahlt werden. Von langfristigen zusätzlichen Kosten wird nirgendwo geschrieben.
Ausserdem sind diese 500 Milliarden € kaum einfach dazu da um der Welt irgendwas zu beweisen, wie dort behauptet wird (Stichwort Statussymbol), sondern dazu da, die Wirtschaft vor einem Kollaps zu bewahren. Sollte die Wirtschaft zusammenbrechen interessiert sich garantiert niemand mehr für den Bildungsstreik 2009, dann haben wir weitaus grössere Probleme.

@Corrado: Ok, danke für Deine Ausführungen. Von den Temporär- und Low-Budget-Stellen im Bildungsbereich hab ich hier tatsächlich das erste Mal gehört. Wenn das wirklich so ist (was ich mir durchaus gut vorstellen kann bei der aktuellen Lage) besteht da meiner Meinung nach auch Handlungsbedarf.
Bezüglich 2-Klassensystem sehe ich das Ganze recht anders. Ein Master dauert im Normalfall 1.5-2 Jahre (je nach Studienart scheinbar sogar noch länger). Das sind weitere 2 Jahre, die man als Student weiterhin mit "Schulaufgaben" verbringt. Der Bachelor hingegen kann 2 Jahre früher ins Berufsleben einsteigen. Er sammelt 2 Jahre früher Erfahrung, bevor der Master ins Berufsleben einsteigen kann. Gut, hier muss extrem nach Studiengang unterschieden werden. Technische Bachelor werden idR so ausgebildet, dass sie bereits als Bachelor berufsfähig sind. Bachelor in Sozialen Bereichen werden idR so ausgebildet, dass sie erst als Master berufsfähig sind. Dafür kann das System an und für sich aber nichts. Es liegt an den Institutionen ihre Studiengänge so zu gestalten, dass ein Bachelor berufsfähig ist.
Die Frage sollte effektiv sein: "Ist es mir wert, 2 Jahre länger zu studieren und als Spezialist auf den Markt zu gehen oder will ich bereits jetzt als Bachelor auf den Markt und profitiere dafür von 2 Jahren zusätzlicher Berufserfahrung?"
In einigen Branchen stellt sich die Frage effektiv, in anderen Branchen (bzw Studiengängen) wird erwartet, dass jeder der Master macht.
Nur, was momentan noch völlig offen ist: Früher haben die Institute vorgegeben, welchen Wert ihre Studenten für den Markt haben. Nach dem Bachelor/Mastersystem ist es der Markt, der vorgibt, welchen Wert die Studenten haben. So sollte es ja auch sein. Denn wenn der Markt sagt "Hey, ja, Bachelor können wir vollwertig einsetzen, dazu muss nicht jeder Student den Master machen!", dann hat sich das Bachelor/Mastersystem bewährt. Aber das System ist viel zu neu, um solche Aussagen jetzt schon treffen zu können. Dafür sollte man schon rund 10 Jahre die Lage beobachten, um so etwas auswerten zu können.
 
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perlen vor die säue, davatar. wer so billig daherkommt, verdient keine antwort.
 
Kurzer unkonstruktiver Einschub: Die Demo hier wurde aufgelöst... von 2 Minuten leichtem Nieselregen. Da sieht man, WIE überzeugt die Leute waren ^^ Man sah förmlich die Horden von Schülern wieder ins trockene Schulgebäude flüchten.

@topic: In Hessen ist die Lehrerausbildung glücklicherweise noch nicht auf B/M umgestellt sondern schließt mit einem Staatsexamen ab. Reformen sind trotzdem dringend nötig, das Gefühl, daß dabei mehr Mittel helfen würden habe ich allerdings nicht. Da würde es eher helfen, wenn den Dozenten und Verwaltungsmitarbeitern nachhaltig klargemacht werden würde, daß a) Lehramtsstudenten keine Studenten zweiter Klasse sind und b) ihre Arbeit sich auf Forschung UND Lehre erstreckt.

An meiner Uni ist es beispielsweise so, daß nur die Mittel abgerufen werden, die ohne Papierkram verfügbar sind - für den Rest wird, insbesondere in den Lehramtsstudiengängen, der Aufwand gescheut - wenn da jetzt noch mehr per Antrag zu holen wäre würds auch nicht besser werden... Und mit der Gießkanne zu verbessern... *hust*
 
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Warum soll man für eine öffentliche Bildungsstätte Geld bezahlen, oder besser gesagt für Studiengänge, wenn diese so oder so dem Staat unterliegen. Anders als bei direkt privaten Schulen. Ebenso warum werden in Berlin per Losverfahren die Gymnasienplätze vergeben -> Beispiels-Link (gibt noch mehr Querverweise dazu)

Dazu möchte ich noch was Klarstellen, das unsere Gesellschaft regelrecht nichts für die Bildung übrig hat. Studieren können meist nur diejenigen die das nötige "Kleingeld" haben. Bald werden auch noch andere Bundesländer mit dem Losverfahren auf Weiterführendeschulen nachziehen. Dann entscheidet nicht mehr das reine schulische Können und Geschick sondern das Los.

Ok zurück zum Thema... - Studiengebühren find ich schwachsinnig, da es nur ein paar Leuten dann gewährleistet ist zum Studieren.

Gymnasium auf 8 Jahre, finde ich persönlich recht hart in einer Klasse von 20+ Schülern, oder doch viel mehr. Je kleiner die Klasse desto besser kann man lernen.

Wo man schon beim Thema sind, mit den großen Klassen. Klar ganz frühers waren die Klassen 30 und noch mehr Schüler. Aber die Erwartungen von der Wirtschaft, Berufsleben, war zu der damaligen Zeit nicht so gewaltig hoch. Das heißt man muss das Beste in der Schule geben, bei einer noch so großen Klasse.


So nun noch was reinkopiert Menschenrechte Artikel 26

Artikel 26

1. Jeder hat das Recht auf Bildung. Die Bildung ist unentgeltlich, zum mindesten der Grundschulunterricht und die grundlegende Bildung. Der Grundschulunterricht ist obligatorisch. Fach- und Berufsschulunterricht müssen allgemein verfügbar gemacht werden, und der Hochschulunterricht muß allen gleichermaßen entsprechend ihren Fähigkeiten offenstehen.

2. Die Bildung muß auf die volle Entfaltung der menschlichen Persönlichkeit und auf die Stärkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein. Sie muß zu Verständnis, Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen oder religiösen Gruppen beitragen und der Tätigkeit der Vereinten Nationen für die Wahrung des Friedens förderlich sein.

3. Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteil werden soll.



Hochschulunterricht muss allen zugänglich sein! - auch Personen die nicht das nötige Kleingeld dazu haben! - ebenso darf man nicht per Losverfahren den Bildungsweg der Schüler bestimmen. (steht zwar nicht zur Thematik, aber musste ich loswerden)...


mfg Madrake
 
Ich bin ja schon seit ein paar jahren aus der Schule raus, habe aber bis vor etwa einem jahr noch an der Uni als Student das ein oder andere Seminar geleitet und Studienanfänger betreut. Gegen das Abi nach 12 Jahren habe ich eigentlich nichts. Der Grund dafür ist auch ziemlich simpel, die Abiturienten können auch nach 13 jahren nichts. Ob man also ein Jahr länger nichts lehrnt darf in seiner Sinnhaftigkeit ernshaft angezweifelt werden.

Ich fand schon zu meiner Schulzeit das Bildungssystem unglaublich schlecht. Noten werden für den unsinnsigen Mist vergeben, notwendige und brauchbare Bildung muss man sich hingegen selbst aneignen. Man muss nur mal an eine beliebige Oberstufe gehen und schauen wie viele Schüler das Wahlrecht verstehen oder auch nur den Dreisatz beherschen.

Alle jammern über Hauptschulen und das die armen unterschichtkinder die selbe Bildung bekommen sollen wie die Oberschichtler, aber auch diese haben nur eine Oberflächliche Scheinbildung.

Und die schlimmsten Akteure in der ganzen Bildungsdebatte sind imho die Eltern. Nichtmal aus böser Absicht, aber alle meinen ihr Kind wäre das schlauste müste beste Noten haben ect. pp.
Da wäre z.B. die Sache mit den Hauptschulen. Das diese Abgeschaft gehöhren ist wissenschaftlich annerkannt. Aber wer ist dagegen? Elternverbände die angst haben ihr Sohnemann könnte dadurch mit mehr Türcken zur Schule gehen müssen.

Zum Thema Studiengebühren: Die gebühren sind zwar lästig, aber sie verhindern nicht das man zur Uni geht. Ich selber habe BaföG bekommen da meine Eltern ein geringe Einkommen haben. Die Studiengeühren kann man erstmal per Studiendarlehen bezahlen lassen (Landesbanken, KfW Bank) und muss das darlehen nur dann zurückzahlen wenn man unter 10.000 Euro BaföG Schulden angehäuft hat. Für diejenigen aus niedrigen Einkommensschichten ändert sich also nichts.
Diejenigen aus Einkommensarken (naja mittleren) verhältnissen häufen nur auch Schulden an (in NRW maximal diese 10.000 Euro). Das ist nicht schön, aber bringt keinen um.
 
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ohne tiefgreifendere kenntnisse des deutschen bildungssystems kann ich zum projekt bildungsstreik vor allem folgendes sagen:

- es werden probleme aufgezeigt, lösungen aber höchstens angedeutet
- wie das finanziert werden soll, scheint typischerweise nicht in betracht gezogen zu werden

schlussfolgernd sollen diese kosten also von der allgemeinheit getragen werden, darunter schichten, die weder über ein studium noch über das intelektuelle potential verfügen, ein studium abschliessen zu können. gerecht nennen kann man das auch nicht.

in der praxis würde das entweder so aussehen, dass die universitäten für alle geöffnet werden, was ohne studiengebühren ein hoffnungsloses unterfangen ist. oder die gebühren werden tatsächlich abgeschafft, was darin resultieren würde, dass nur noch die absolute spitze der schüler einen studienplatz bekommen würde, weil anderweitig nicht finanzierbar.

und dann auch noch beides gleichzeitig zu wollen, ist einfach nur jenseits von gut und böse. mir scheint das kaum mehr als ein publikumswirksamer furz zu sein.
 
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Moin,
ich bin schon aus der Schule raus....jedoch war ich trotzdem heute auf dem Schulstreik in Tübingen unterwegs^^

...anscheinend waren wir so 2000-3000 Leute in unsrerem kleinen Städtle.

Ich finde die Idee übrigens sehr gut, denn G8, das dreigliederige Schulsystem usw. tragen nicht unbedingt dazu bei die Schüler auf ein LEben ohne Schule und mit kritischem Denken vorzubereiten.

...Ich persönlich war auf der Walddorfschule und war mit dem System insgesamt sehr zufrieden.

...ein Plakat muss ich zitieren:" Mit Eurythmie und ohne Schuldruck"

Das war mein Senf zu diesem Thema^^

PS: Eurythmie macht man in der Walddorfshcule und es ist eine art TAnz zu der Musik und meist sehr entspannend.

Hier sind noch zwei Links zu diesem Thema:
http://bildungsstreik.fsrvv.de/

http://fso-tuebingen.de/

Grüße Eruator
 
Der Grund dafür ist auch ziemlich simpel, die Abiturienten können auch nach 13 jahren nichts. Ob man also ein Jahr länger nichts lehrnt darf in seiner Sinnhaftigkeit ernshaft angezweifelt werden.
kleines flaming am Rande: Kommt sicher auf das Bundesland an ;-P

Ich kann nachvollziehen, dass sich Protest gegen G8/"das 12-jährige Abitur" regt, weil die Lehrpläne und Lernumfänge nicht angeglichen wurden, in weniger Zeit also der selbe Stoff vermittelt werden muss. Ob Heranwachsende diesem "Stress" ausgesetzt werden sollten mag man je nach philanthropischer Veranlagung anders beurteilen.
Ich wünschte immernoch, dass sich jemand, der noch zur Schule geht auch für dieses Thema interessieren würde und seine Eindrücke postet. ca. 40% der buffies sind doch unter 18, ne?

Noten werden für den unsinnsigen Mist vergeben, notwendige und brauchbare Bildung muss man sich hingegen selbst aneignen. Man muss nur mal an eine beliebige Oberstufe gehen und schauen wie viele Schüler das Wahlrecht verstehen oder auch nur den Dreisatz beherschen.
Ich beiss mir auf die Zunge... s.o.
Grundsätzlich muss ich dagegenhalten, dass die Aufgabe der Schule nicht darin besteht omnipotente Individuen oder allwissende kleine Genies zu produzieren! Am Ende einer Schullaufbahn muss nicht zwangsläufig ein kleiner Einstein stehen... genausowenig soll Schule eine "Heranzüchtung" von "Humankapital" sein!
Ich geb dir aber auf jeden Fall recht, wenn du anprangerst was für Gestalten heute das "Abitur"/Matura bekommen ;-P
Früher war alles besser...

Alle jammern über Hauptschulen und das die armen unterschichtkinder die selbe Bildung bekommen sollen wie die Oberschichtler, aber auch diese haben nur eine Oberflächliche Scheinbildung.
Wie gesagt... das mit der "Scheinbildung" ist nicht Systemkonträr. "Fundamentales Halbwissen"
Ich zitier dir mal in der gebotenen Kürze aus dem Pädagogenhandbuch:
-Qualifikation = Vorbereitung auf Beruf und gesellschaftliche Funktionen
-Sozialisation = Vermittlung von gesellschaftlich erwünschtem Verhalten
-Selektion = Zuweisung von sozialen Positionen
-Integration = Vermittlung gesellschaftlicher Grundwerte
...das sind die 4 Funktionen der Schule, die zumindest bis vor kurzem noch genau so an der Hochschule gelehrt wurden.
Wie gesagt keine allwissenden Genies, allenthalber fundamentales Halbwissen.

Zu den Schichten... und zum Schwarzen Peter der Eltern.
Damit triffst in meinen Augen den Nagel aufn Kopf.
Die Diskrepanz unter Gleichaltrigen ist immens!
In der selben Ersten Klasse gibts gleichermaßen Kinder die z.B. flüssig lesen und schreiben können und welche die nichtmal ihren eigenen Vornamen fehlerfrei zu Papier bringen, wenn überhaupt.
Und tatsächlich hängt das mit dem Bildungsgrad der Eltern zusammen...

Ich möcht an dieser Stelle gar nicht weiter ins Detail gehen.
Mit deinen "ausländer- oder klassenfeindlichen" Bedenken hast sicher nicht unrecht.

Soweit zu gehen, dass ich die Studiengebühren rechtfertige würd ich heute nicht mehr.
In BaWü gibts z.B. inzwischen ne Geschwisterregelung, durch welche ein gros der Studenten von den Gebühren befreit sind etc...
Der Skandal an dieser Geschichte ist, dass hoch und heilig versprochen wurde, dass die Gebühren nicht zur Erhaltung des Status-Quo eingesetz werden sollen, sondern zur VERBESSERUNG der Lehre. Was ist passiert?
...

zu Philister:
ohne tiefgreifendere kenntnisse des deutschen bildungssystems kann ich zum projekt bildungsstreik vor allem folgendes sagen:
- es werden probleme aufgezeigt, lösungen aber höchstens angedeutet
Soweit ich das mitbekommen habe - bin hier auch nur Rezipient ^^ - wollen sie im Moment auch gar nicht mehr.
Aufmerksam machen, die "Miesere" thematisieren.
Mal ganz davon abgesehen ... wenn Schüler praktikable Losungsvorschläge präsentieren könnten... *vonregenbogenträum*

Ich find das von der Idee her auch gar nicht verkehrt so, in einem Wahljahr, auf Misstände aufmerksam zu machen. Was ich mich aber schon wieder echauffiert habe über Reaktionen aus allen Richtungen... zum kotzen.
Wenn die Bildung so zum Wahlkampfthema erkoren werden würde... wäre schon was gewonnen.

Wer schreibts oben?
Dazu möchte ich noch was Klarstellen, das unsere Gesellschaft regelrecht nichts für die Bildung übrig hat.
Mit Worten schon! Ich kann die Zitate gar nicht zählen... "Bildung unser wichtigstes Gut" "Exportschlager deutsches Gehirn" "der wichtigste Rohstoff unserer Rohstoffarmen Nation...." bla bla bla...
Ja klar, solange das kostenneutral von statten geht!

Dabei verzinst sich glaube keine Staatsinvestition so gut wie die in Bildung!

- wie das finanziert werden soll, scheint typischerweise nicht in betracht gezogen zu werden
Das ist in Deutschland glaube ähnlich wie in der Schweiz.
Die Grundbildung wird für jeden vom Staat gewährleistet. Was eine tolle Sache ist, worauf man stolz sein kann!
In der Theorie ohne soziale oder ökonomische Fesseln, Chancengleichheit... wunderbar! Dickes Plus vom Cørradø!
Nur wird seit Jahren der status quo abgebaut. Freigewordene Stellen nicht neu besetzt, Deputate zurückgefahren, Ausgaben gekürzt, Schulen geschlossen pardon: wegrationalisiert, Bauliche Maßnahmen eingespart... usw
Gründe oder Vorwände gibts diverse. Rückläufige Schülerzahlen wegen demographischem Negativwachstum!
Und vielleicht haben sie ja auch recht und in 20 Jahren würde der neue Level an Lehrpersonal und Gebäuden tatsächlich reichen.
Aber was ist mit den ganzen Jahrgängen, die bis dahin noch ihre Schullaufbahn durchlaufen?
Kann man sich das leisten, angesichts der immer weiter auseinanderklaffenden Sozialen Schere, damit verbundenen bildungsfernen Schichten, die immer größer werden, jetzt schon zu sparen und diese Jahrgänge abzuschreiben? Die fitten kommen eh durch?
Für was, für weniger Staatsverschuldung?

Was ich echt genial find ist, das ne Generation das beschliesst, die selbst an den Fettöpfen des Wirtschaftswunders gesessen und gefressen hat, aus Zeiten stammt wo jedes Dorf noch seine eigene Schule samt Lehrern hatte (Klassenteiler 33 !! darüber konnten die doch nur lachen mit ihren Klassen von 5-14 Schülern) und die KEINE Studiengebühren bezahlenmussten oder nen Kredit aufgenommen haben.

und dann auch noch beides gleichzeitig zu wollen, ist einfach nur jenseits von gut und böse. mich lässt das entweder auf hoffnungslos naive geister oder einfach auf einen weiteren publikumswirksamen furz schliessen.
Wenn das ganze denn Publikumswirksam gewesen wäre, wärs glaub schon ein Erfolg.
Das Echo jedoch ist teilweise echt zum heulen...
Wie auch hier im Thread einer geschrieben hat... die konservativen winken grundsätzlich schonmal ab, weil sie hinter dem Aktionsbündnis "extreme linke Gruppierungen" sehen.
Ich bin echt ratlos.... deshalb befasst man sich gar nicht erst mit der Thematik?
Da ist der Furz wirklich das einzige was mir zu einfällt.

Der Verweis auf die Wirtschaftskrise, die gestern in den Medien schonmal wieder abgeblasen wurde, hinkt in meinen Augen. Jetzt nicht die Köpfe und Kräfte von morgen zu fördern wäre fatal!

Und natürlich wird das ganze zu einer farce, wenn die Schüler (und Studenten!) das ganze als Vorwand nehmen mal nen Tag blau zu machen.
An meiner ehemaligen Uni hat im Campusforum einer geschrieben, man solle ihm doch bescheid geben, ob und wanns losgeht, damit er ne "Stranddecke" (wie gay gehts denn noch?) von zu Hause(!) mitnehmen kann, um sich auf die Wiese zu setzen. /facepalm oder /geige

Wenn ich an Deutschland denke in der Nacht...
 
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Das war mein Senf zu diesem Thema^^
Ja, danke für "deinen Senf". Genau die Perspektive eines (ehemaligen) Waldorfschülers ist doch interessant!
Mehr davon.
Wie gesagt - ich würd echt gern was von direkt Betroffenen lesen.

Möchte jetzt schonmal die Gelegenheit nutzen und mich bei allen für ihre -meist sehr konstruktiven- Beiträge und Meinungen zu bedanken.
Waren sehr interessante Beobachtungen und Stellungnahmen dabei, die gleichzeitig ein breites Meinungsspektrum widergespiegelt haben.
Merci.
 
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kleines flaming am Rande: Kommt sicher auf das Bundesland an ;-P
[...]

Grundsätzlich muss ich dagegenhalten, dass die Aufgabe der Schule nicht darin besteht omnipotente Individuen oder allwissende kleine Genies zu produzieren! Am Ende einer Schullaufbahn muss nicht zwangsläufig ein kleiner Einstein stehen... genausowenig soll Schule eine "Heranzüchtung" von "Humankapital" sein!
Ich geb dir aber auf jeden Fall recht, wenn du anprangerst was für Gestalten heute das "Abitur"/Matura bekommen ;-P
Früher war alles besser...


Wenn ich an Deutschland denke in der Nacht...

Naja das mit dem Bundesland bezweifle ich. Ich hatte Studenten aus Nord, wie Süddeutschland. Einzig aus dem Ostdeutsche Raum hats niemand gegeben.
Ich bin übrigens 28 Jahre alt, also spreche nicht von Schülern und Studenten von vor 20 jahren. Ich glaub ich bin da noch ganz aktuell
smile.gif

Mir ist auch klar das ich nur einen Ausschnitt aus einem Breiten Personenspektrum gesehen habe und diese auch nur in einem bestimmten fachbereich beurteilt habe. Aber zumindest die Naturwissenschaftliche Bildung war in einem 120 Personen Semester bei etwa 80 Menschen nicht vorhanden.
Ich habe ja auch nie davon gesprochen Genies züchten zu wollen. Ich habe auch nur ein 3er Abi gehabt. Ich bin also wirklich weit von sowas weg.
Aber mal ernsthaft, wenn man nach 13 Jahren Schule den Dreisatz nicht beherscht aber mit nem einser Abi daherkommt ist was falsch.
Erstens wurden die einfachstenBasics nicht vermittelt und zweitens bei der Benotung auch kein Wert darauf gelegt.

Ansonsten bin ich ja auch eigentlich viel eher dafür den Schülern mehr Wahlfreiheit zu lassen, zumindest ab der Oberstufe.
Aber der Trend ist ja genau andersrum. Ich konnte noch Fächer abwählen die mein jüngerer Bruder bis zur 13 durchziehen musste.
Das war meiner Meinung nach sehr Schade, er wuste genau was er nach dem Abi machen will, konnte aber dafür weniger Grundlagen legen als ich, da viel mehr zwang zu anderem Zeug da war.

Naja Bildung ist auch ein schweres Thema, den was sind wichtige Grundlagen und was nicht. Das wird wohl immer ein Streitthema bleiben.
 
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vor einiger zeit (als ich studiert hab) sind wir mal auf die idee gekommen die unis und dozenten anders zu finanzieren. nicht direkt über gebühren die den studierenden abgeknöpft werden sondern über eine zusätzliche abgabe aufs einkommen. ich höre schon den aufschrei. aber nicht jeder soll die zahlen sondern nur die leute die studiert haben.

also jeder der ein abgeschlossenes studium hat zahlt hinterher 2% seines einkommens. das ist zweckgebunden und darf nur für bildung (unis und dozenten) eingesetzt werden. so zahlen die, die das system bildung in anspruch genommen haben und deswegen nun besser verdienen als die die nach der schule einen beruf gelernt hat, wieder was zurück.

was haltet ihr davon?
 
Halte ich für Zukunft als nicht planungssicher, wenn die Zahlen der Hochschulabsolventen, aus welchen Gründen auch immer, zurückgehen sollte oder Abgänger mit hohem Bildungsstand geringverdienende Aufgaben erledigen, wäre die Abgabe ebenso unverhältnismäßig wie das System der Studiengebühren.
 
also jeder der ein abgeschlossenes studium hat zahlt hinterher 2% seines einkommens. das ist zweckgebunden und darf nur für bildung (unis und dozenten) eingesetzt werden. so zahlen die, die das system bildung in anspruch genommen haben und deswegen nun besser verdienen als die die nach der schule einen beruf gelernt hat, wieder was zurück.
Fänd ich fair und sofern ein Grundstock für rückläufige Studienabgänge (oder ein gewaltiger Zuwachs von Studenten), respektive für "Notzeiten" in denen aktuelle Abgaben nicht mehr reichen würden, zurücklegen würde, wäre ich dabei. Natürlich müsste das alles im Vorfeld gründlicher bedacht und kalkuliert werden, aber vom Grundsatz her fänd ich die Idee so recht gut.
 
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gut, grundausbildung ist wieder ein anderes thema, ich hab mich da lediglich auf hochschulen bezogen. und das problem was ich da vor allem sehe, ist dass sich quantität und qualität beissen. aus meiner sicht wäre es sinnvoller, den fokus auf qualitativ hochstehende bildungsstätten zu setzen, als so vielen leuten wie möglich ein studium zu ermöglichen, was dann eben den ganzen rattenschwanz wie unterqualifiziertes lehrpersonal nach sich zieht.

die frage, ob derart viele akademiker auf dem arbeitsmarkt überhaupt gebraucht werden, scheint mir auch gestellt werden zu müssen.

der vielzitierte druck entsteht ja auch dadurch, dass eine immer grösser werdende anzahl leute über ein abgeschlossenes studium verfügt. es ist in berufsprofilen immer häufiger zu sehen, dass zwar ein hochschulabschluss verlangt wird, in welchem bereich der aber abgeschlossen wurde, ist nicht selten völlig nebensächlich. es verkommt zu einem selektionskriterium, das mit fachwissen nicht mehr direkt zusammenhängt. proportionale zuweisung des marktes.


anderer ansatz: dass deutschland zunehmend mit einem problem niedrigqualifizierter konfrontiert ist, liegt m.e. nicht nur am bildungssystem, sondern auch an ab- und zuwanderung. hier herrschen bedingungen vor, die es den besserverdienenden bzw. hochqualifizierten sehr leicht machen, den hut zu nehmen und gleichzeitig die zuwanderung niedrigqualifizierter fördert.

wer eine wissensgesellschaft aufbauen will, der muss nicht nur auf gute bildung bedacht sein. ein hoher bildungsstandard allein weckt lediglich die fliehkräfte. seit 2003 haben 180'000 fachkräfte das land verlassen - fachkräfte, die ihrerseits auch wieder geld einbringen würden, das u.a. wieder bildung eingesetzt werden könnte.

auszug einer hochrechnung:
Die Berechnungen basieren auf der restlichen Lebensarbeitszeit eines Arztes - es wird also hochgerechnet, wie viel Geld dem Staat insgesamt entgeht, wenn ein Mediziner das Land verlässt und nicht wieder zurückkehrt. Auch wenn nur ein Drittel der Ärzte im Ausland bleibe, verlöre der deutsche Staat demnach allein für das Jahr 2008 knapp 1,1 Milliarden Euro - ohne Berücksichtigung der Ausbildungskosten.
 
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anderer ansatz: dass deutschland zunehmend mit einem problem niedrigqualifizierter konfrontiert ist, liegt m.e. nicht nur am bildungssystem, sondern auch an ab- und zuwanderung. hier herrschen bedingungen vor, die es den besserverdienenden bzw. hochqualifizierten sehr leicht machen, den hut zu nehmen und gleichzeitig die zuwanderung niedrigqualifizierter fördert.

Wie wärs mit Mauer um Deutschland und Ausländer ohne Abitur raus? Dann bleiben die Sozialschmarotzer draußen und die Bildungsschmarotzer drinnen.
 
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