Der Grund dafür ist auch ziemlich simpel, die Abiturienten können auch nach 13 jahren nichts. Ob man also ein Jahr länger nichts lehrnt darf in seiner Sinnhaftigkeit ernshaft angezweifelt werden.
kleines flaming am Rande: Kommt sicher auf das Bundesland an ;-P
Ich kann nachvollziehen, dass sich Protest gegen G8/"das 12-jährige Abitur" regt, weil die Lehrpläne und Lernumfänge nicht angeglichen wurden, in weniger Zeit also der selbe Stoff vermittelt werden muss. Ob Heranwachsende diesem "Stress" ausgesetzt werden sollten mag man je nach philanthropischer Veranlagung anders beurteilen.
Ich wünschte immernoch, dass sich jemand, der noch zur Schule geht auch für dieses Thema interessieren würde und seine Eindrücke postet. ca. 40% der buffies sind doch unter 18, ne?
Noten werden für den unsinnsigen Mist vergeben, notwendige und brauchbare Bildung muss man sich hingegen selbst aneignen. Man muss nur mal an eine beliebige Oberstufe gehen und schauen wie viele Schüler das Wahlrecht verstehen oder auch nur den Dreisatz beherschen.
Ich beiss mir auf die Zunge... s.o.
Grundsätzlich muss ich dagegenhalten, dass die Aufgabe der Schule nicht darin besteht omnipotente Individuen oder allwissende kleine Genies zu produzieren! Am Ende einer Schullaufbahn muss nicht zwangsläufig ein kleiner Einstein stehen... genausowenig soll Schule eine "Heranzüchtung" von "Humankapital" sein!
Ich geb dir aber auf jeden Fall recht, wenn du anprangerst was für Gestalten heute das "Abitur"/Matura bekommen ;-P
Früher war alles besser...
Alle jammern über Hauptschulen und das die armen unterschichtkinder die selbe Bildung bekommen sollen wie die Oberschichtler, aber auch diese haben nur eine Oberflächliche Scheinbildung.
Wie gesagt... das mit der "Scheinbildung" ist nicht Systemkonträr. "Fundamentales Halbwissen"
Ich zitier dir mal in der gebotenen Kürze aus dem Pädagogenhandbuch:
-Qualifikation = Vorbereitung auf Beruf und gesellschaftliche Funktionen
-Sozialisation = Vermittlung von gesellschaftlich erwünschtem Verhalten
-Selektion = Zuweisung von sozialen Positionen
-Integration = Vermittlung gesellschaftlicher Grundwerte
...das sind die 4 Funktionen der Schule, die zumindest bis vor kurzem noch genau so an der Hochschule gelehrt wurden.
Wie gesagt keine allwissenden Genies, allenthalber fundamentales Halbwissen.
Zu den Schichten... und zum Schwarzen Peter der Eltern.
Damit triffst in meinen Augen den Nagel aufn Kopf.
Die Diskrepanz unter Gleichaltrigen ist immens!
In der selben Ersten Klasse gibts gleichermaßen Kinder die z.B. flüssig lesen und schreiben können und welche die nichtmal ihren eigenen Vornamen fehlerfrei zu Papier bringen, wenn überhaupt.
Und tatsächlich hängt das mit dem Bildungsgrad der Eltern zusammen...
Ich möcht an dieser Stelle gar nicht weiter ins Detail gehen.
Mit deinen "ausländer- oder klassenfeindlichen" Bedenken hast sicher nicht unrecht.
Soweit zu gehen, dass ich die Studiengebühren rechtfertige würd ich heute nicht mehr.
In BaWü gibts z.B. inzwischen ne Geschwisterregelung, durch welche ein gros der Studenten von den Gebühren befreit sind etc...
Der Skandal an dieser Geschichte ist, dass hoch und heilig versprochen wurde, dass die Gebühren nicht zur Erhaltung des Status-Quo eingesetz werden sollen, sondern zur VERBESSERUNG der Lehre. Was ist passiert?
...
zu Philister:
ohne tiefgreifendere kenntnisse des deutschen bildungssystems kann ich zum projekt bildungsstreik vor allem folgendes sagen:
- es werden probleme aufgezeigt, lösungen aber höchstens angedeutet
Soweit ich das mitbekommen habe - bin hier auch nur Rezipient ^^ - wollen sie im Moment auch gar nicht mehr.
Aufmerksam machen, die "Miesere" thematisieren.
Mal ganz davon abgesehen ... wenn Schüler praktikable Losungsvorschläge präsentieren könnten... *vonregenbogenträum*
Ich find das von der Idee her auch gar nicht verkehrt so, in einem Wahljahr, auf Misstände aufmerksam zu machen. Was ich mich aber schon wieder echauffiert habe über Reaktionen aus allen Richtungen... zum kotzen.
Wenn die Bildung so zum Wahlkampfthema erkoren werden würde... wäre schon was gewonnen.
Wer schreibts oben?
Dazu möchte ich noch was Klarstellen, das unsere Gesellschaft regelrecht nichts für die Bildung übrig hat.
Mit Worten schon! Ich kann die Zitate gar nicht zählen... "Bildung unser wichtigstes Gut" "Exportschlager deutsches Gehirn" "der wichtigste Rohstoff unserer Rohstoffarmen Nation...." bla bla bla...
Ja klar, solange das kostenneutral von statten geht!
Dabei verzinst sich glaube keine Staatsinvestition so gut wie die in Bildung!
- wie das finanziert werden soll, scheint typischerweise nicht in betracht gezogen zu werden
Das ist in Deutschland glaube ähnlich wie in der Schweiz.
Die Grundbildung wird für jeden vom Staat gewährleistet. Was eine tolle Sache ist, worauf man stolz sein kann!
In der Theorie ohne soziale oder ökonomische Fesseln, Chancengleichheit... wunderbar! Dickes Plus vom Cørradø!
Nur wird seit Jahren der status quo abgebaut. Freigewordene Stellen nicht neu besetzt, Deputate zurückgefahren, Ausgaben gekürzt, Schulen geschlossen pardon: wegrationalisiert, Bauliche Maßnahmen eingespart... usw
Gründe oder Vorwände gibts diverse. Rückläufige Schülerzahlen wegen demographischem Negativwachstum!
Und vielleicht haben sie ja auch recht und in 20 Jahren würde der neue Level an Lehrpersonal und Gebäuden tatsächlich reichen.
Aber was ist mit den ganzen Jahrgängen, die bis dahin noch ihre Schullaufbahn durchlaufen?
Kann man sich das leisten, angesichts der immer weiter auseinanderklaffenden Sozialen Schere, damit verbundenen bildungsfernen Schichten, die immer größer werden, jetzt schon zu sparen und diese Jahrgänge abzuschreiben? Die fitten kommen eh durch?
Für was, für weniger Staatsverschuldung?
Was ich echt genial find ist, das ne Generation das beschliesst, die selbst an den Fettöpfen des Wirtschaftswunders gesessen und gefressen hat, aus Zeiten stammt wo jedes Dorf noch seine eigene Schule samt Lehrern hatte (Klassenteiler 33 !! darüber konnten die doch nur lachen mit ihren Klassen von 5-14 Schülern) und die KEINE Studiengebühren bezahlenmussten oder nen Kredit aufgenommen haben.
und dann auch noch beides gleichzeitig zu wollen, ist einfach nur jenseits von gut und böse. mich lässt das entweder auf hoffnungslos naive geister oder einfach auf einen weiteren publikumswirksamen furz schliessen.
Wenn das ganze denn Publikumswirksam gewesen wäre, wärs glaub schon ein Erfolg.
Das Echo jedoch ist teilweise echt zum heulen...
Wie auch hier im Thread einer geschrieben hat... die konservativen winken grundsätzlich schonmal ab, weil sie hinter dem Aktionsbündnis "extreme linke Gruppierungen" sehen.
Ich bin echt ratlos.... deshalb befasst man sich gar nicht erst mit der Thematik?
Da ist der Furz wirklich das einzige was mir zu einfällt.
Der Verweis auf die Wirtschaftskrise, die gestern in den Medien schonmal wieder abgeblasen wurde, hinkt in meinen Augen. Jetzt nicht die Köpfe und Kräfte von morgen zu fördern wäre fatal!
Und natürlich wird das ganze zu einer farce, wenn die Schüler (und Studenten!) das ganze als Vorwand nehmen mal nen Tag blau zu machen.
An meiner ehemaligen Uni hat im Campusforum einer geschrieben, man solle ihm doch bescheid geben, ob und wanns losgeht, damit er ne "Stranddecke" (wie gay gehts denn noch?) von zu Hause(!) mitnehmen kann, um sich auf die Wiese zu setzen. /facepalm oder /geige
Wenn ich an Deutschland denke in der Nacht...