Knallhart alles abstellen und fertig.
Das ist schon mal der schlechteste Vorschlag im Thread und sollte nicht wegen der Nutzlosigkeit, sondern viel mehr wegen der Gefahr die sich aus den Folgen ergeben ignoriert werden. Man muss das Ganze mal Anders angehen: Was ist eine Sucht? Eine Sucht ist gleich zu setzen mit einem Teufelskreis und Teufelskreise lassen sich nur extrem schwer durchbrechen. Wichtig ist, dass die Sucht ein Teil des Teufelskreis ist, nicht aber unbedingt die Ursache des Problems. In 95% der Fälle ist die Sucht das Ventil, der Ausgang ohne den man durchdrehen würde. Eine Sucht entsteht dann wenn viele verschiedene Arten von Problemen aufeinandertreffen.
Du wirst in diesem Forum keine hilfreichen Tipps bekommen, zumindest nicht von jenen, die nicht ähnliches durchgemacht oder miterlebt haben. Man kann so etwas wie eine Sucht nicht einfach "erklären". Um zu begreifen wie grausam sie ist, muss man es selbst durchlebt haben, sonst wird man nicht verstehen können was wirklich im Kopf des Betroffenen vorgeht. Eine Sucht wird häufig unterschätzt. Man ruft halt einfach: Du Suchti und denkt sich nichts weiteres dabei. Gerade was die PC - Spiele - Sucht betrifft, welche noch auf wenig "Verständniss" stößt. Viele haben bei "Sucht" irgendwelche Drogenabhängige vor Augen, eine PC-Spiele-Sucht dagegen, können viele nicht nachvollziehen. Genau diese Tatsache macht diese Sucht zu einer noch gefährlicheren Sucht.
Was wichtig zu wissen wäre:
- hatte er schon vor dem Spiel keine sozialen Kontakte
- hatte er vor dem Spiel Misserfolg im Beruf
- hatte er vor dem Spiel Beziehungsprobleme
- wurde er vor dem Spiel gemobbt?
- wird er jetzt wegen dem Spiel gemobbt?
- konnte er irgendein wichtigs Ziel vor dem Spiel nicht erreichen?
- waren sonst irgendwelche Ereignisse vor dem Spiel?
Das ist sehr wichtig. Du musst wissen, was vor dem Spiel war. Denn das Spiel ist wie schon gesagt nur das Ventil, der letzte Ausweg, die Flucht aus der Realität, der Schutzmantel, die Tarnung, der sichere Ort an dem ihm keiner etwas tun kann. Der Ort wo er aktzeptiert wird, wo er (vermutlich) Freunde hat. Gerade Letzteres verdeutlicht den Teufelskreis.
Jeder Mensch sehnt sich nach sozialen kontakten, nach Freunden.
Vor dem Spiel keine sozialen reale Kontakte oder kaum => Vereinsamung => Isolierung => Depressionen => Suche nach Auswegen => Aufbau einer Scheinrealität (Spiel) => (Schein)freunde => Zusätzliche reale Isolierung => Mögliches Mobbing in der Realenwelt => Keine sozialen reale Kontakte
Und so setzt sich dieser Kreis ewig fort. Also müsst ihr eigentlich nicht über das Spiel reden, sondern über die Probleme, die er versucht im Spiel abzubauen und zu verdrängen. Das ist der Schlüssel und der einzige vernünftige Weg aus der Sucht.