Vielleicht gibt es nur ganz einfach viele "schwache" Menschen? Soll jetzt keine Behauptung sein, nur eine rhetorische (?) Frage (?)
Um mal wieder zum Thema zu kommen.
Ich will mal näher auf diese "Vermutung" eingehen. Mit "schwachen Menschen" sind wahrscheinlich Menschen mit geringer Willenskraft gemeint. Das soll bedeuten, ein Mensch mit geringer Willenskraft ist eher dazu geneigt in eine Sucht hinein zu geraten. Das ist zunächst einmal richtig meiner Meinung nach. Wobei es da auch immer ganz auf den Charakter der jeweiligen Person ankommt. Das Wichtige ist jedoch, dass ein unglaublich starker Wille nötig ist, um sich aus der Sucht bzw. dem Teufelskreis wieder zu befreien.
Ich hatte vor einiger Zeit überhaupt kein Selbstvertrauen mehr, ich befand mich in der selben Situation wie der hier Betroffene. Da war das volle Programm dabei: Ich wurde gemobbt, ich war isoliert, in der Schule ging es bergab, Freunde gab es nicht und die Familie in der Krise. Es kommt irgendwann der Punkt an dem man sich fragt, ob man es wert ist zu leben und dieser Punkt ist die Hölle. Schreckenhafte Szenarien im Kopf, wie man am Besten aus dem Leben tritt: Selbstmord mit Strick und mit Brief auf dem Bett oder doch lieber erst alle töten, die einen "getötet haben". Einfach das messer nehmen und sich selbst aufschneiden oder doch nicht? Und dann sucht man nach irgend einer Rettung. Man hat wirklich nichts, niemanden. Das ist pure Einsamkeit und die ist Grausam und Einsamkeit lässt einen Menschen durchdrehen. Und dieser klitzekleine Hoffnungsschimmer ist dann WoW.
Dabei ist es nicht das Spiel. Es sind die Menschen im Spiel. Das Gefühl: Ich bin da, ich lebe, jemand redet mit mir, ich bin ja überhaupt nicht allein. Das Gefühl das es da Menschen gibt, die etwas mit einem zu tun haben wollen und sei es nur das Bezwingen eines dummen Pixelmonsters. Das ist doch das wonach die Betroffenen im Spiel suchen. Sie klammern sich an diese Menschen im Spiel, weil sie das Letzte sind was sie haben.
Um auf den Willen zurückzukommen. Wenn man soetwas durchgemacht hat, dann hatte man vielleicht vorher (möglicherweiße) einen schwachen oder nicht so starken Willen. Aber wehe danach: Diesen Willen bricht keiner mehr.
P.S: Daher wäre es fatal, so eine Art von Sucht als "harmlos" abzustempeln. Den Fehler machen viele auch bei Depressionen aber dann wieder die "Warum?" Schilder beim Selbstmord oder Amoklauf.