Womit verdient sich ein Hexer das Brot in der Suppe? Wie heilt man eine menschenfressende Prinzessin von ihrer unappetitlichen Angewohnheit? Und warum ist es anzuraten, das eigene Heim auch gegen magische und übernatürliche Ereignisse versichern zu lassen?
Der Hexer Geralt ist Fachmann, wenn es um die Beseitigung von Monstern, Vampiren und anderen lästigen Ungeheuern geht. Seine besten Freunde sind das Hexerschwert und der Barde Rittersporn, mit dem er auf der Suche nach Aufträgen das Land durchstreift. Doch es wird immer schwieriger Arbeit zu finden, da die Ausbreitung der menschlichen Städte kaum noch Platz lässt für mythische Fabelwesen. Und trotz seines blutigen Berufs ist Hexer Geralt keineswegs der gefühlskalte und gleichgültige Schlächter, für den ihn seine Auftraggeber oft halten. Seine offenbar unerwiderte Liebe zu der Zauberin Yennefer verleiht ihm eine Menschlichkeit, die er sich selbst nicht eingestehen will. Zudem wird ihm immer klarer, dass auch er zu jenem schwindenden Bereich der Fabelwesen gehört. Mit unwiderstehlichem Humor lässt der polnische Autor Andrzej Sapkowski in seinem episodischen Roman eine Fantasy-Welt der Drachen und Zauberer auferstehen, die scheinbar allen Genre-Klischees entspricht, und er schreckt auch vor Anleihen an bekannte Grimmsche Märchen nicht zurück. Wer hier jedoch Altbewährtes erwartet, wird überrascht sein. Schonungslos schreibt Sapkowski Märchen um und räumt mit einigen Fantasy-Idyllen auf. Seine Romanfiguren sind Charaktere mit Leidenschaften, Marotten und seelischen Tiefen, die den Leser wie durch Magie in ihren Bann ziehen. Die Übersetzung von Erik Simon sorgt dafür, dass Sapkowskis derber Wortwitz auch im Deutschen den richtigen Schliff erhält.