Der jüngste Tag...

Khanor

Dungeon-Boss
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...des Jahres ist der heutige Donnerstag, seines Zeichens der 16. Dezember im Jahre 2010. Das Jahr neigt sich mit 7-Meilen-Stiefeln seinem Ende zu und wird für mich auf den letzten Metern noch einmal ziemlich anstrengend, da sich wieder einmal alles sammelt um dann komprimiert abgearbeitet zu werden.

Normalzustand.

Ich war überrascht, dass ich noch während dem Weg aus dem Schlafzimmer zur Kaffeemaschine - also noch vor dem ersten Kaffee - erfolgreich versuchte die Titel einiger Paragraphen aus dem Bau Gesetzbuch und sogar der Hessischen Bauordnung zu rezitieren, was mir doch im Allgemeinen einfach nur unmöglich ist. Recht und Ordnung sind schön und gut, aber schlicht nicht meine Welt. Der prozentuale Anteil vermeintlichen Fachwissens erschien mir heute allerdings höher als jemals zuvor.

Ich bin gespannt wie lang sich das hält, würde mich aber freuen, wenn es noch bis ca. 10.00 Uhr so bleibt. Von 8.30 Uhr bis 10.00 Uhr sitze ich nämlich in Gebäude B11 der Hochschule Darmstadt - welches wegen seiner baulichen Beschaffenheit den liebevollen Spitznamen "Schwarzwaldklinik" trägt, von Ausstattung und Geruch in Toilettennähe allerdings eher Assoziationen mit einem Kuhstall verdient - und schreibe die erste Klausur des Semesters in Öffentliches Baurecht.

Bestehen werde ich, keine Frage. Aber ich bin mit Noten im Bereich 3 bis 4 erstens seit vergangenem Sommer übersättigt und zweitens befriedigen mich solche Noten seit dem Abgang der allgemeinbildenden Schule einfach gar nicht mehr. Mit steigendem Alter und geringfügig angehobener Weisheit sind meine Ansprüche einfach gestiegen.

Nach der Klausur habe ich noch zwei Stunden Zeit meine Ausarbeitung für die Hausübung in Statik anzufertigen. Das wollte ich auch schon vor vielen Tagen erledigt haben, aber um das Kind mal beim Namen zu nennen: wann denn, verdammt?!

Meine Exceltabelle erfreut sich daran doch seit Tagen fertig zu sein und die Probleme mit dem Programm Samstag nacht überstanden zu haben, was für mich ein schlichtes Abschreiben bedeutet ohne erneut darüber nachdenken zu müssen. Immerhin ein Pluspunkt.

Die nächste Hausübung folgt dann auf dem Fuße und wird morgen, pünktlich zur Ferienzeit, veröffentlicht, damit uns bloß nicht zulangweilig wird. Immerhin ist der Prof so nett wie kein zweiter und hat die üblichen zwei bis drei Wochen Bearbeitungszeit auf die reguläre Vorlesungszeit bemessen, die "Ferien" also als Bonus oben drauf gelegt. Wenn das mal nichts ist...

Neben dem Öffentlichen Baurecht, was für mich schon Umfangreich genug ist, habe ich gestern auch noch eine kurze PowerPoint Präsentation angefertigt, da heute Abend in kleiner Runde die erste Vorstellung unserer gewählten Themen stattfindet. Vier Folien, maximal fünf Minuten Präsentationszeit, also insgesamt nicht wirklich viel Arbeit.

Aber ich hasse Präsentationen... Ich wollte schlicht so viele Creditpoints wie möglich sammeln, nach Möglichkeit außerhalb der normalen Klausurphase. Dass ich wirklich eine grundsätzliche Abneigung dagegen habe mich vor Leute zu stellen und Fachwissen zu heucheln - noch dazu wenn die Zuhörer ähnliches Fachwissen vorweisen können - habe ich dabei wohlwollend verdrängt. Das realisiere ich aber langsam und es raubt mir den letzten Nerv.

Glücklicherweise ist PowerPoint mittlerweile so einfach geworden, dass sogar ich auf Anhieb damit umgehen kann. Ich denke, dass ich sie optisch nicht zu sehr überladen sondern einen gesunden Mittelweg gefunden habe. Die Effekte habe ich gering gehalten und beschränke mich darauf je Folie maximal ein bis zwei "Erscheinen"-Effekte einzusetzen - was nach Auffassung des zuständigen Professors schon ein bis zwei Effekte zu viel sind. Da setze ich mich aber gekonnt drüber weg, für die Gliederung finde ich diese nämlich stimmig eingesetzt.

Einziges Problem an der Präsentation: das Fachwissen.

Glücklicherweise geht es heute nur darum den anderen Teilnehmern in Grundzügen vorzustellen worum es sich in unserem Vortrag überhaupt drehen wird. Also mal schnell einige Bilder organisiert, mit zwei bis vier Zeilen versehen und fertig.

Was nun fehlt ist mein Teil der Arbeit, den ich heute noch leisten muss... Ich weiß noch gar nicht so genau, was ich dazu sagen will. Kann ich die Präsentation nicht einfach ablaufen lassen? Sie ist, trotz wenig Text, selbsterklärend...

Wie dem auch sei, wenn der heutige Tag hinter mir liegt werde ich drei Kreuze machen. die schlimmsten Termine im letzten Viertel des Jahres 2010 wären damit überstanden, die nächsten Aufgaben können kommen - bzw. sind schon lang da.

Bis Montag muss ich noch ein halbes Hausdach rechnen. So viel Arbeit wie man denken mag ist es nicht, da ich meine dafür nötigen Holzbauunterlagen aber seit einem Jahr nicht mehr angeschaut habe...

Ganz fest auf dem Programm steht für morgen allerdings mal wieder ein Höflichkeitsbesuch am Schlagzeug! Vor Weihnachten bzw. vor Januar will ich dort wenigstens noch einmal "Staubwedeln", bis die Knöchel knacken oder die gerade verheilten Schwiehlen und Blasen, die meine Hand regelmäßig übersähen, wieder neu wachsen und gedeihen.

!

Zu meinem täglichen Tagesablauf gehört es, morgens durch die Weihnachtsangebote im Internet zu schauen - ganz oben natürlich Amazon. In diesem Jahr ist der Adventskalender allerdings eine so wahnsinnige Enttäuschung, dass man meinen möchte die Herrschaften suchen sich die Artikel mit dem geringsten Verkaufsrang und präsentieren diese dann dort zum Aktionspreis. Diese Aktionspreise sind aber auch eine Frechheit.

Das bisher einzig interessante war gestern das Logitech G15 Keyboard, was für mich allerdings aufgrund seiner "normalen" Tasten nicht in Frage kommt (ich brauch mittlerweile die flachen Anschläge, alles andere macht mich fertig). Preisnachlass 50 %, das war ganz ordentlich.

Heute morgen gab es doch tatsächlich wieder etwas halbwegs interessantes, nämlich:

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Preisnachlass: 54 %.
Fehlt mir nur noch die Zeit es mir anzuhören und zu verstehen.

In den Rezensionen war ich allerdings fasziniert, dass es auch außerhalb von Onlinecommunities oder "jugendlichen Kreisen" Flames gibt. In gehobener Sprache klingen sie gleich noch viel fieser...

Tja, was nun? Ich hab keine Lust... Das Thermometer zeigt schnuckelige -6° aber nur einen Hauch von Neuschnee. Ich vertraue darauf, dass die Straßen heute so angenehm leer sind wie gestern und habe davon abgesehen schon um 6 Uhr mit dem Bus zu fahren, damit ich blooooß pünktlich bin. Ich habe eigentlich eine halbe Stunde Pufferzeit in Darmstadt zwischen Ankunft und Vorlesungs-/Klausurbeginn, bin im letzten Februar allerdings mit dieser Pufferzeit so sehr auf die Nase gefallen, dass ich nichts mehr dergleichen riskieren wollte.

Wir warten mal ab, ob ich die richtige Wahl getroffen habe.

Das Karnickel gibt gerade durch wildes Zerfetzen seines Holzunterstandes das Zeichen, dass nicht mehr die Zeit für mich ist hier gemütlich herumzusitzen und mir durch die 17"-Maschinerie die Oberschenkel zum glühen zu bringen, also werde ich mich einfach mal gemütlich daran machen mit einer heißen Dusche alles aus dem Kopf zu spülen, was ich bis vorhin noch zu wissen glaubte.

In diesem Sinne:

§1, Abs. 7, BauGB: Abwägungsgebot
Alle Einwände eines Bauvorhabens sind gerecht gegeneinander abzuwägen. Dies beinhaltet das Trennungsgebot und das Gebot der Rücksichtnahme. Die Entscheidungen sind Anfechtbar, sofern Abwägungsfehler, Abwägungsdefizite, Abwägungsfehleinschätzungen oder Abwägungsdisproportionalitäten vorliegen.

§9, Abs. 1, BauGB: Inhalt des Bebauungsplans
In den Ziffern 1-9 sind die Angaben des Bebauungsplans aufgeführt, die für eine bauliche Nutzung des Gebiets relevant sind, beispielsweise Art und Maß der baulichen Nutzung, überbaubare Grundstücksfläche, die Ziffern 10-26 geben die Randbedingungen der nicht-baulichen Nutzung an wie beispielsweise öffentliche Verkehrsflächen, Versorgungsflächen, Grün- und Ausgleichsanlagen.

§30, Abs. 1, BauGB: Qualifizierte Bebauungsplan
Gibt an, welchen Inhalt ein qualifizierter Bebauungsplan mindestens haben muss, also (...)

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Ganz gut, denke ich. Im Anschluss hat er, zu unserer Entspannung und seiner Entlastung, die Musterlösung verteilt. Von max. 15 Punkten würde ich mir 10 auf jeden Fall geben. Bei dem Rest ist nicht alles falsch, nicht alles richtig, nicht alles so formuliert, dass es gut verständlich und Ermessenssache von ihm ist, aber mit etwas Goodwill sind da auch noch ein paar Knicker drin.

Ich hasse Präsentationen -.-

Hätte mich gestern nachmittag einfach nur irgendwo ruhig hinstellen wollen um einzuschlafen.
 
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