Die Schwester

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19.05.2008
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„Tinunin was hast du??“ Goramdors Stimme klang besorgt. Tinunin öffnete die Augen und fuhr sich mit der Hand über ihr tränennasses Gesicht. „Ich habe dich weinen gehört“ seine Stimme hörte sich weiterhin besorgt an. Tinunin sah ihn an und meinte: „Ich weiß es nicht, anscheinend hat mich irgendetwas im Schlaf betrübt. Es tut mir Leid wenn ich dich aufgeweckt habe.“ Der Zwerg sah die junge Elbin zweifelnd von der Seite an: „und du erinnerst dich nicht, was dich so betrübt hat??“ „Nein wirklich nicht, tut mir Leid.“ „ Dann versuch weiter zu schlafen“ brummte er. Für sich dachte er: vielleicht hat Ellrien doch recht und sie ist noch zu jung um all den Schrecken zu ertragen.

Endlich hatte sich Tinunin doch auf die Reise von der Siedlung bei Duillont, nach Thorins Hallen begeben. Nach einem kurzen Abschied von ihrer Schwester Ellrien war sie los gezogen. Unterwegs hatte sie sehr viele Leute getroffen, denen sie geholfen hatte und war jetzt froh hier bei Goramdor zu sein und etwas Ruhe zu haben. Sie hatte Goramdor alle Briefe mitgebracht die sie und Ellrien von den Freunden bekommen hatten. Die Briefe seine Ziehtochter hatte der rüstige Zwerg geradezu mit den Augen verschlungen und die mitgeschickten Kochrezepte von Nin am nächsten Tag gleich ausprobiert.
Tinunin schmunzelte wenn sie an gestern dachte, als sie in die Küche des Zwergs gekommen war und er am ausprobieren der neuen Rezepte war. In der Küche war keinerlei Platz mehr gewesen und von dem gekochten Essen hätte man alle Zwerge in Thorins Hallen versorgen können. Goramdor selbst war so mit kochen beschäftigt gewesen das er gar nicht mitbekommen hatte wie viel er eigentlich gekocht hatte. Als Tinunin in die Küche gekommen war und ihn angesprochen hatte, für welche Armee denn das alles wäre, war er erschrocken aus seiner Kochwut aufgewacht.

Als sie sich wieder hinlegen wollte stockte sie, sie wusste genau warum sie im Schlaf geweint hatte. Verzweifelt versuchte sie die Gedanken zu verdrängen, wie sie es immer tat wenn sie wach war. Nur im Schlaf konnte sie die Erinnerung und den Schmerz nicht verdrängen. Den eigentlichen Grund warum sie wirklich auf Reisen gegangen war. Der Grund den sie sich selbst nicht eingestehen wollte. Sie suchte ihre Schwester. In ihrer Familie waren Zwillinge, im Gegensatz zu den meisten Elben, normal. So wie Ellrien und Ellrieth Zwillinge waren, so hatte auch sie eine Zwillingsschwester.
Anders als ihre großen Schwestern, die sich in ihrem Wesen doch sehr ähnelten, waren sie sehr unterschiedlich. Sie waren trotzdem sehr eng verbunden gewesen, denn sie hatten sich perfekt ergänzt. Wo Tinunin sanft war, war ihre Schwester voller Zorn. Genau das war der Grund gewesen für den Streit mit den beiden älteren Schwestern.
Die beiden älteren waren der Meinung gewesen, sie wäre noch nicht so weit um in die Welt zu ziehen und die Völker bei ihren Anstrengungen gegen das Böse zu unterstützen. Tinunin war zu dem Zeitpunkt wirklich noch nicht bereit gewesen und auch heute war sie es im Grunde genommen noch nicht. Ihre Selbstbewusste Schwester hatte dies allerdings ganz anders gesehen und da war es dann zum Bruch mit den älteren Schwestern gekommen und ihre Schwester war voller Wut alleine und ohne das Einverständnis von Ellrien und Ellrieth.
Seid diesem Zeitpunkt vor 5 Jahren, war der Name ihrer Schwester nicht mehr erwähnt worden Vielleicht hatte sie auch deswegen Laernor so in ihr Herz geschlossen, denn in ihrer selbstbewussten Art war sie ihrer Zwillingsschwester doch sehr ähnlich.
Nein, dachte Tinunin, ich will nicht daran denken, es schmerzt zu sehr, ich vermisse sie zu sehr. Es wird erst enden wenn ich sie gefunden habe. In dieser Nacht wusste Tinunin würde sie keine Ruhe mehr finden, also schlich sie sich leise hinaus, als sie den Zwerg deutlich schnarchen hörte und besah sich die quirlige Zwergenstadt bei Nacht.

Am morgen als sie zurück kam sah sie noch in den Briefkasten.
Dunkel, Moria ist dunkel, so begann der Brief den Tinunin aus dem Briefkasten holte. Tinunin hatte die Post für sich und Goramdor aus dem Briefkasten geholt. Jetzt saßen sie zusammen in Goramdors Zimmer und lasen Ellriwens Bericht aus Moria

Von der Dunkelheit in Moria, da viele der Spiegel zerstört waren, die die Zwergenstadt zu ihrer Hochzeit erhellt hatten oder von Orks, Bilwissen und anderen Kreaturen immer wieder verstellt wurden. Ell berichtete aber auch von den Schönheiten eines intakten Moria, welches sie in verschiedenen Visionen gesehen hatte. Sie lasen von den Zerstörungen, die in den letzten Jahrhunderten stattgefunden hatten, von den Orks die immer noch große Teile der Zwergenstadt unter Kontrolle hatten. Sie lasen aber auch von den Schätzen die gefunden wurden, das auch zum Teil schon wieder Mithril, wenn auch nur in dünnen Schuppen, gefunden wurde.
Sicher war Moria noch lange nicht, allerdings gab es Fortschritte, der Wächter im Teich war vertrieben worden und man konnte wenn man etwas Erfahrung hatte, auch durch Moria schon durchreisen nach Lothlorien. Die Rückeroberung Morias würde wohl noch lange dauern und in einige Gebiete trauen sich auch jetzt nur die erfahrensten Kämpfer der freien Völker. Auch sie gehen nicht alleine in diese Gebiete sondern nur in Gruppen dorthin, aber berichtete Ellriwen man merke doch, dass sich viele Kämpfer momentan in Moria befinden und es gibt Stellen an denen man sich unbehelligt aufhalten und erholen könne.
 
Man könnte annehmen du wärst Deutschlehrerin ^^
 
dann hätte es für die Schüler einen Vorteil... es würde keinen Grammatikunterricht geben :-)
 
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