Doofkatze
Welt-Boss
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Wie schon in einem anderen Thread geschrieben: Angesichts der ganzen Kürzungen/ Änderungen, die mit MoP mal wieder live gehen (Paladin-Auren weg, Glyphen-System kastriert, Hunterpet-Bäume gestrichen, ganze 6 mehr oder weniger nützliche Talente zur Wahl statt freien Bäumen usw.) weiß ich gar nicht, ob ich mich auf weitere Addons überhaupt noch freuen würde. Seit Cataclysm nimmt das Spiel merkwürdige Formen an.
Ja, ich spiel ein wenig Miesepeter. Nach einem intensiven "Testwochenende" bin ich ehrlich gesagt grad vom Talentsystem und auch den Glyphen noch weniger begeistert als im Vorfeld schon befürchtet. Die Charakterentwicklung in diesem (ehemaligen?) Rollenspiel wird immer weiter zurückgeschraubt - was sag ich, beschränkter als jetzt kann es wohl kaum noch werden. Mal schauen wo das noch hinführt.
Ich sehe es leider ganz genauso. Ich mochte das nicht an Diablo 3 und hier passiert indirekt das Gleiche. Es sind ganz wenige Zauber verblieben, die eigentlich schon die Rotation komplett bestimmen. Während man vorher als Zerstörerhexer rund 16 Schadensquellen zu verzeichnen hatte, läuft die derzeitige Spielweise komplett über wenige Zauber ab. Es hieß mal Easy to Learn, Hard to Master. Das was wir hier jedoch haben, ist ganz klar Easy to Master. Irgendwie gibt es langsam diese kleinen Phänomene nicht mehr wie eben die Dotmechanik rund ums gebufft dotten, Dots erneuern oder auslaufen lassen, Zauber X Y Z einstreuen ... Nun sind wir tatsächlich an nem Punkt, wo es plötzlich nichtmehr auf den Spieler ankommt, weil die Prioritäten stark vereinfacht sind. Nun ist es das Equipment, welches den Schaden maximiert. Schließlich macht jeder nun 30k DPS. Das ist eine Entwicklung, dir mir irgendwie gar nicht passt, weil jetzt nicht mehr nur der Anspruch an die Bosse gesenkt wird, sondern auch der Anspruch an die Klasse. Man hebt sich quasi nur noch gegen andere ab, weil man tatsächlich die neuen Def-CDs nutzt und so sogar kurzzeitig unsterblich wird.
Dennoch ein kleines Wort an unseren lieben Fremden: Mir scheint es so, als ob du nur noch strikt nach dem Content und der eigenen Spielweise entscheidest, ob du spielst oder nicht. Ich habe Sorge darum, dass du ganz viel dieser Magie nicht erkennst, die durch das Zusammenspiel entsteht. Alleine macht das Spiel nur halb so viel Spaß. Über Fehler im Spiel kann man immer hinwegsehen, solange man andere nette Mitspieler hat, die einen unterstützen oder andere Erfahrungen machen.
Beispielsweise werden wir voraussichtlich mit 6 Panda-Mönchen im Verlauf von MoP ins Abenteuer stürzen. Natürlich wird diese Levelzeit nicht sonderlich schwer fallen, eben weil eine ganze Horde auf Gegnern einprügelt. Dennoch wird es mit Sicherheit eine geniale Erfahrung, wenn plötzlich 6 Pandarenmönchen um einen Gegner herum die gleiche Fähigkeit benutzen oder aber wir uns ganz groß aufteilen und plötzlich 2 Pandaren heilen :-)
Ich habe wirklich den Eindruck, dass du dieses Drumherum komplett ausblendest. Eine nette Gilde kann wirklich über viel hinweghelfen. Da fängt man gar nicht erst an, wie du derzeit nach jedem Fehler zu suchen.
Lustigerweise denken andere wiederum genau anders , 100%ige Zufriedenheit wird man sowieso nicht erreichen (und wenn man sieht, wie gut die umgesetzten Communitywünsche bei der Community am Ende ankommen - siehe auch den Thread zu accountweiten Erfolgen/Pets/Mounts, ist es auch verständlich, dass in vielen Belangen einfach das eigene Konzept durchgezogen wird).
Die Charakterentwicklung bei 95% aller Spieler ist mit dem Talentsystem (ja, sogar mit den Glyphen) DEUTLICH individueller als zuvor, als einfach der Guide, erstellt von Theorycraftern, 1:1 übernommen wurde - plötzlich unterscheiden sich auch bei vielen dieser Spielern sowohl die Talente als auch die Glyphen (womit das angestrebte Ziel ja erreicht ist). Für die, die sich früher schon von der Masse unterschieden haben und die nicht Mathematik-Schema F kopiert haben, ist natürlich die Entscheidungsvielfalt ein kleinwenig zurück gegangen (wobei vorher die Talente bei einigen Klassen, die für allen ein "Muss" waren, häufig auch nur 5-6 anders gesetzte Punkte zugelassen haben, zumindest im PvE - diese "Musts" sind nun automatisch erlernt, die Multiplikatoren fallen raus). Und am Ende noch Kritik: Die Entscheidungsmöglichkeiten sind viel zu selten
Man merkt leider deutlich, wie sich das derzeitige System verhält. Ich kenne ja die gängige Argumentation, vertrete auch die Meinung, das die Entscheidungsfreiheit vorhanden sein sollte und dies in Sachen individueller Talentverteilung ein interessantes Konzept ist.
Dennoch ist mir das einfach zu wenig. Für mich macht eben auch das Anklicken eines Buffs, welches die Fähigkeit verstärkt, Sinn. Obwohl dort ausnahmslos jeder mit einem gesunden Menschenverstand draufklickt, so ist dies dennoch in der Charakterentwicklung ein wesentlicher Schritt, mehrere Entscheidungen zu treffen.
Nicht, weil ich den alten Talentbäumen hinterher trauere, sondern weil ich einfach mag, diesen Charakter so zusammenzusetzen.
Außerdem gibt es auch jetzt wieder gewisse Punkte, die keine wirklich individuelle Wahl zulassen. Es ist eben doch nicht das erhoffte "Feuerregen, Saat der Verderbnis oder Höllenfeuer, was willst du?", sondern es ist eine Wahl zwischen "PVP, PVP, auch im PVE sinnvoll" oder "PVEstärkste Variante, ähnlich starke Variante, PVP". Die Individualität ist hier nur gegeben, indem man den Spieler fragt: Willst du PVE, PVP oder eine PVP/PVE-Option? Unter Entscheidungsfreiheit fallen hier fast nur die geringen Glyphen. Will ich auf dem Wasser reiten können und ne brennende Spur hinterlassen oder ne rote Verbannung?
Hier bin ich wirklich an einen Punkt angelangt, wo ich nicht nur sage, das es nun anders ist, sondern auch schlechter.