Die Computec Media AG, sowie ihr Besitzer Marquard Media AG.
Namen die ich schon lange kenne.
Als ich 2007 umgezogen bin fiel mir meine komplette Sammlung PC Gammes 1994-2001 in die Hände.
Ich finde es sehr sehr lustig, das sich hier buffed Leute, indirekt oder direkt also Repräsentanten des Verlagshauses, so dagegen wehren wenn man sagt, hier wird zusammengearbeitet.
Ich bin Nürnberger, und habe in den späten 90ern auch div. flüchtige Kontakte mit Urgesteinen dieses Verlags gehabt, bzw. der PC Games Redaktion. Die PC Games habe ich irgendwann 2002/2003 aufgehört zu lesen.
Durch diesen langen Zeitraum kenne ich ein bißchen den Werdegang dieses Hauses.
Die PC Games war, 1994, der Erbe der Urahnen Power Play & Co. DAS deutsche PC Games Magazin. Frisch, Frech, Jung, ein Hauch Rebellentum, ein Hauch sympathische Garagenfirma. So wie die PC Spieler damals eben auch. Internas der Redakteure, Comics, Humor.
Man hatte das Gefühl hier erzählt dir dein Kumpel, mit dem du letztens erst mit T-Stücken und Terminatoren und MS DOS/Win 95 Protokollen deine erste Doom 2 LAN gemacht hast, was man als nächstes spielen kann.
Im Laufe der Jahre veränderte sich das PC spielen. Es wurde groß. Die User wurden mehr, älter und reifer. Sie wollten jetzt auch andere Themen, Hardware, Vorschauen, genauere und seriösere Berichterstattung. Die Marktmacht der Anzeigenkunden nahm zu, und auch damit auch die ersten Einflüsse auf die Berichterstattung.
Heute sehe ICH die PC Games als ein profi Hochglanzprojekt für die Zielgruppe der gut verdienenden PC Gamer, die sowohl aus den alten rebellischen Jugendlichen besteht, wie aus Leuten die erst jetzt anfangen zu spielen. Ein Lifestyle Magazin für den Gamer mit Geld, Ende 20, Mitte 30, Haus und Kind.
Anzeigen, Layout, Druck, Berichterstattung unterscheiden sich nicht groß von anderen Hochglanzmagazinen wie Mens Health & Co.
Als dieser Weg bereits absehbar war, die Spiele Industrie sich immer stärker diversifizierte, Spiele immer unterschiedlicher und komplexer wurden, Mods, Add Ons, User generated Content und das WWW ihre Durchbrüche hatten, also Ende der 90er und die Zielgruppen noch nicht komplett abgegerenzt waren, wurde die PC Action released.
Sie war so wie die PC Games am Anfang. Frech, Frisch, Jugendlich, ein bißchen rebellisch, mit Humor, hämischen Kommentaren, Comics, Internas der Redakteure.
Und sie bereichtete nur und ausschließlich über Action Games, 3D Shooter. Das was damals die nächste Generation junger Zocker hauptsächlich bewegte.
Auch die PC Action ist unterdessen aufgeweicht. Sie bedient immer noch jüngeres Publikum, aber sie berichtet nur noch zu 40%-50% über Actionspiele. Auch hier nimmt die Marktmacht der Anzeigenkunden Einfluß.
PCG WOW, ein Spin Off, ausgerichtet auf die WOW spielenden PC Games Leser, eine völlig andere Zielgruppe wie buffed. Auch wenn PC Games Leser in der buffed Datenbank unterwegs sind, sie lesen dennoch ihre Zeitschrift, nicht buffed.
BLASC, buffed, Spin Offs für die heutige Jugend, die das total vernetzte Leben führt. Für die ist PCG zu sehr Etablishement, PC Action zu old school, Single Player Spiele spielt diese Zielgruppe eher selten.
Also ist es nur logisch Ihnen ein Produkt anzubieten, was diesem Lebenswandel gerecht wird.
Das buffed praktisch nur WoW als Inhalt hat ist eine klare Ausrichtung auf die Menge potenzieller Anzeigenleser. WoW spielen fast alle, da kann sich der Anzeigenkunde sicher sein das seine Werbung von vielen Leuten gesehen wird.
Die Konkurrenz großer RPG Portale im Online Bereich , sowie die vorhandene Existenz zweier RPG Zeitschriften (leider wenig Auflage) machen da natürlich Konkurrenz. Auch die Tatsache das der RPG Gamer, trotzt WoW, im Gesamtkontext der Spieleindustrie eine Minderheit ist machen die Gewinnspannen bei einem RPG Magazin das den ganzen Markt beleuchtet kleiner als so.
Es kann sehr gut sein das die einzelnen Redaktionen augenscheinlich wenig Schnittstellen haben. Aber spätestens im Vorstand der Computec Media AG, allerspätestens bei Marquard sitzen Leute, die genau wissen WARUM sie ihre Produkte so aufgestellt haben wie sie aufgestellt sind.
PC Games Hardware, ein PCG Spin Off. Das Hardware Magazin für den Gamer, der den drögen Hardware Fachzeitschriften nicht traut, oder sie zu verstaubt und muffig findet.
videogameszone, ein Magazin für die ganz jungen Bravo Kids und ihre Konsolen. Völlig andere KLientel wie PCG Leser oder Jugendliche die vernetzt leben.
Kidzone - für die Manga Kiddies
Das ist eine Strategie, ganz normal, um Anzeigenkunden die richtigen Anzeigenleser zu bringen.
Klar, Journalismus muß auch dabei sein, aber der tritt im Zweifelsfall einen Schritt zurück, wenn die Wahl zwischen Zielgruppe/Anzeigenkunde oder guter Berichterstattung zu machen ist.
Vollkommen normal.
Ich persönlich lese unterdessen keine einzige Gaming Zeitschrift mehr. PC Games ist mir zu Lifestyle, PC Action zu ungenau, der mal als Totengräber der PC Games angetretene Konkurrent Gamestar ist auch nur noch ein kleines bißchen besser, buffed ist ein reiner WoW Fanboy, und der Rest ist was für die Manga Kids.
Meine Game Infos über das was ich in Zukunft spielen will beziehe ich rein aus Online Portalen die noch breit gefächert berichten. Gamona und 4players sind mir auch schon zu trendy.
Dadurch höre ich zwar oft von einem gutem Spiel erst Monaten ach Release, aber ich hab Zeit, dann kaufe und spiele ich es halt jetzt erst.
DISCLAIMER: Diese Aussagen sind meine Meinung, die aufgrund meiner langen Erfahrung mit Produkten des Hauses, meinen beruflichen Kenntnissen und Transferwissen aus anderen Bereichen zustande gekommen ist. Für die Richtigkeit der Angaben keine Gewähr.