Tja...sowas gab es damals aber nicht. Erstens mal konntest du es dennoch immer irgendwie schaffen
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Mit speziellen Kombinationen halt leichter und mit anderen schwerer. Wie auch immer es sich darstellte, bei uns im Raid wäre damals nie einer auf die Idee gekommen, jemanden zu kicken, nur weil er in einer bestimmten Situation nicht das Optimum darstellte.
Sicherlich konnte man es früher "irgendwie" schaffen, das war aber eher die Ausnahme. Wir hatten zu BC im Raidkader fünf Tanks, die sich - auch im Laufe eines Abends - permanent abgewechselt haben. Einerseits wegen des Setups (bei neuen Bossen), andererseits um bestimmte Items unter den Tanks gleichmäßig zu verteilen. Wir sind damit sehr gut gefahren und sind durchaus effektiver gewesen als so manche andere Kader, die auf Biegen und Brechen mit "irgendeiner" Zusammenstellung raiden gegangen sind.
und zweitens waren die Leute früher noch halbwegs normal, weil nicht 50% der Community aus verhaltensgestörten, pickeligen vor sich hinpubertierenden Kindern bestand. Außerdem liegt es nur am Entwickler, den Content halt so zu gestalten, dass er für jede Klassenkombination auch machbar ist.
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Blizzard passt ihr Spiel halt an die Community an. Und nachdem die heutzutage vor allem in Wow nichts mehr taugt, ist es auch nur eine logische Konsequenz, dass die Anpassungen nichts taugen können.
Wenn ich die Situation von oben mit dem Raidkader nochmal aufgreife, würde ich nicht behaupten dass Blizzard das Spiel an die Community angepasst hat. Es ist eher so, dass Blizzard (als wirtschaftliches Unternehmen) mehr Kunden heranziehen wollte. Da das Spiel bis dato (Classic und BC) gewisse Verhaltens- und Geschicklichkeitsregeln aufwies um den gesamten Inhalt des Spiels auch wirklich zu Gesicht zu bekommen, musste man es einfacher - für die breite Masse - gestalten. Ergebnis war WotLK das inhaltlich so einfach gestrickt war, dass auch viele Spieler ohne Interesse an Herausforderung und viele junge Spieler (10-18 Jahre) zu WoW gekommen sind.
Das führte letztendlich zur so oft bemängelten Community. Das Spielgeschehen wurde so trivial dass Erfolge (nicht nur sprichwörtlich, sondern sinnbildlich für Quests/Leveln, Equipment, Belohnungen, Raidprogress, etc.) unglaublich schnell erreicht werden konnten. Daraus folgte: alles musste so schnell wie möglich und am besten sofort, erledigt werden. Da jeder Spieler (ob selbst dazu fähig oder nicht) so gut wie alles erreichen konnte (vor allem wenn es um Equipment ging), wurde der Ton immer rauer, jeder hat nur noch an sich selbst und nicht mehr an seine Gruppe gedacht. Soziale Kompetenz wurde dank des Dungeonbrowsers komplett ausgehebelt, der Content war so einfach dass reine DDs schon zu Ulduar-Zeiten die Heroischen Instanzen tanken konnten oder Heiler Platz 2 im Schaden der Gruppe inne hatten.
Ich würde es eher so formulieren: Blizzard hat jetzt eine zweigeteilte Community, wobei der Großteil leider der "Generation WotLK" angehört die es für berechtigt halten, für ein bißchen Rumgimpen oder Sich-durchziehen-lassen sämtliche verfügbare, epische Ausrüstung in den Ar*** geblasen zu bekommen oder sie beschweren sich wenn die tägliche HC Daily zehn Minuten länger dauert weil die Spieler sich ihrer Klassenfähigkeiten gar nicht bewusst sind (wozu auch? hat man in WotLK ja nicht gebraucht).
Leider wollen die Leute auch gar nicht umdenken, ist ja auch gar nicht nötig wenn das Spiel vom Entwickler so umgebaut wird dass es wieder jeder ohne Anstrengung schaffen kann. Und man kann Blizzard auch gar keinen Vorwurf machen, schließlich denken sie unternehmerisch - mehr Kunden, mehr Geld. Ganz einfach. Nur wird sich das wieder fatal auf die Community auswirken bzw. es nicht besser als WotLK machen. Man muss es einfach so sehen: je einfacher das Spiel, desto einfacher gestrickt sind die Verhaltensweisen der Spieler....