Nun gut, nachdem ich mich zu meinem Glauben bekannt habe, mag es wohl dem ein oder anderem den Anschein erweckt haben, daß ich das Thema nicht ernst nehme.
Das ist mitnichten der Fall.
Der Sinn hinter der FSM-Bewgung ist ja auch in erster Linie nicht theologischer, sondern eher philosophischer Natur.
Glaube ich an Gott/Allah/<insert Name here>? Nein.
Glaube ich an Religionen? Ja!
Es klänge arrogant, wenn ich sagen würde, daß es für mich keine Rolle spielt, ob Gott existiert, oder nicht und ich denjenigen, die daran glauben mit Sicherheit nichts anderes einreden wollte, weil der Glaube an Gott für sie eine zentrale Rolle spielt und für mich nicht. Ok, falsch. Es hätte nicht "klänge" (Konjunktiv) heissen müssen sondern "klingt", denn so schaut's einfach aus und es liegt im Ermessen des Betrachters, ob es so klingt oder nicht.
Tatsache für mich ist einfach folgende Position: Ich persönlich glaube nicht an einen bestimmten Gott.
Ich glaube zwar an bestimmte übersinnliche Gegebenheiten, das hat aber nichts mit irgendeiner Religion zu tun.
Meines Erachtens ist die treffendste Theorie die Evolutionstheorie und ich streite den Kreationismus ab.
Ich lese gerne populärwissenschaftliche physikalische Bücher und habe mir so eine gewisse Vorstellung erarbeitet, was beim Urknall, bzw. um korrekter zu sein: in der Zeitspanne kurz nach dem Urknall und heute, weil es schwierig ist beim Urknall von einem Zeitpunkt zu sprechen, in etwa abgegangen ist.
Und ich glaube an diese Theorien.
Ist es deswegen abwegig auch an Gott zu glauben? Meines Erachtens mitnichten.
Und Religionen verfolgen einen Sinn. Sie geben Menschen halt - besonders in schwierigen Situationen.
Muß ich an Gott glauben um den zehn Geboten zu folgen? Nein.
Kann ich sie trotzdem als überaus sinnvoll erachten? Ja.
Muß ich an Allah glauben um mich nach den Regeln des Koran zu richten? Nein.
Kann ich es trotzdem als sinvoll erachten nach den Regeln zu leben? Ja.
Das gleiche gilt für jede andere Art der Religion.
Für mich geht es gar nicht darum an irgendeine Gottheit zu glauben, sondern darum nach bestimmten Prinzipien zu leben. Prinzipien, die ich auch achte, wenn ich nicht an eine Gottheit glaube, die mir gerade bei meinen Taten zuschaut.
Ich muß kein gläubiger Christ oder Moslem sein, um das Leben anderer zu achten oder Respekt vor anderen Leuten zu haben.
Ich muß auch nicht Buddhist sein, um beim Gehen meinen Blick auch über den Boden auf den ich gleich treten werde schweifen zu lassen und meinen Fuß nicht dahin zu setzen, wo gerade ein Käfer entlanggeht.
Das hat für mich einfach mit Respekt gegenüber meiner Umwelt zu tun. Da spielt gar kein Gott eine Rolle.
Und Respekt gegenüber meiner Umwelt schließt auch ein anderen ihren Glauben zu lassen.
Ich erhebe mich nicht gegenüber anderen, wenn ich diese Regeln achte, auch wenn ich nicht an eine Gottheit glaube.
Derjenige der sich darüber erhebt ist derjenige, dem meine Aussage am Anfang arrogant klang. Und derjenige sollte seine Ansicht möglicherweise überdenken.
Ich befürchte es ist einfach "modern" geworden sich als "aufgeklärt" und "erwachsen" zu erklären, weil man vorgibt nicht an eine Gottheit zu glauben.
Leider nimmt in unserer Medienwelt Gott/Allah wohl inzwischen einen Stellenwelt ein wie der Weihnachtsmann und der Osterhase....