Facharbeitermangel?

Mindestlohn? Dann wandern die Firmen ab...

Das ist nun wirklich Unsinn. Jedes europäisches, wirtschaftlich mit Deutschland vergleichbares Land hat Mindestlohn - und die Schweiz sogar eine Börsenumsatzsteuer.

Nur weil die FDP dieses Märchen immer wiederholt, wird es nicht richtiger.

Worauf begründet sich denn diese Theorie?

Weil die Regierung absolut nichts getan hat... der komplett liberale Finanzsektor war es doch, der die Krise auslöste. Und der Bundestag hat nichts dagegen getan. Hedgefonds, Heuschrecken, gewaltige Boni etc. läuft alles weiter wie bisher.

Ich bin ja nun wirklich kein Kommunist, aber wenn man die Schulden einer Bank verstaatlicht - siehe HRE - muss man auch die Gewinne verstaatlichen. Jedes Land macht das. Auch die USA, die ja nun wirklich nicht links sind. Nur Deutschland nicht...

Genau das. Ich selbst bin Ingenieur, bin gern Ingenieur - aber muss auch sagen, dass man damit nicht reich wird. Ich habe vor ein paar Jahren auch mit einem Einstiegsgehalt von etwa 1.7k€ netto (in anderen Regionen D. haette ich sicher mehr verdient - aber das war damals keine Moeglichkeit) angefangen - nach Abitur, mehr als 4 Jahren Studium - Zeit, wo jemand anderes z.B. eine Berufsausbildung abschliessen konnte und schon ein paar Jahre Geld verdienen.

Mein Onkel ist auch Ingenieur, bei Bosch und ist ziemlich hoch... irgendeine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit. Ihm bleiben etwa 4000,- Netto. ABER er arbeitet 6 Tage die Woche von 6 Uhr morgens bis 8 Uhr abends, seine Kinder sieht er nur Sonntags. Urlaub? Wer leitet dann die Projekte... ?
Klar, 4000 ist viel Geld, aber was hat er wirklich davon?

Mein Bruder dagegen ist Polizist. Früher war er am Bahnhof, das war eine harte Arbeit. Vor einigen Jahren hat er sich zum Bundesverfassungsgericht versetzen lassen. Er arbeitet Schichtdienst, hat aber 3-4 Tage pro Woche frei, auf der Arbeit geht er spazieren oder guckt TV. Wieviel bekommt er raus? 3000,- Naja, er sagt ja selbst, dass seine geringen Arbeitszeiten eine Frechheit gegenüber der freien Wirtschaft sind. Aber wenn man ein angenehmes Leben haben will, ohne Sorge um den Arbeitsplatz, muss man eben Beamter werden.

Und mal ehrlich, Deutschland braucht Beamte. Wenn ich beim Gericht eine Klage einreiche, bekomme ich den ersten Termin in zwei Jahren. Und das soll normal sein? Die sind einfach hoffnungslos unterbesetzt.
 
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Worauf begründet sich denn diese Theorie?

Auf normalem Menschenverstand. Wir haben da noch einiges vor uns, in den nächsten Jahren. Z.B. die "Kreditkartenkrise"...mal einfach erklärt: Eine Kreditkarte am Limit, nächste beantragen. Diese Karte auch am Limit, nächste beantragen...usw. Desweiteren wird uns z.B. auch die Autoherstellerkrise nochmal treffen. Durch die "Abwrackprämie" konnten sich viele Hersteller nochmal kurzfristig gesund stoßen, allerdings wurde scheinbar eines nicht bedacht. Denn wer kauft nächstes Jahr ein neues Auto, wenn er letztes Jahr eines gekauft hat :-).
Dann kommt wahrscheinlich auch noch die China-Krise, die ja ihre Währung nicht aufwerten möchten, um den Export aufrecht zu erhalten.
Die Hälfte der EU Staaten ist hoffnungslos verschuldet, aber es wird beschlossen, daß es keine finanziellen Sanktionen mehr geben wird, falls Staaten die EU Richtlinien nicht einhalten....
und und und...es gibt soviele Beispiele für Sachen die bald über uns hereinbrechen könnten, daß die letzte Finanzkrise aussieht wie der Weihnachtsmann mit Zucker obendrauf.
 
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Wenn ein Ingenieur nach seiner Diplomarbeit nur Stellen findet bei denen er locker 70% weniger verdient als ihm zustehen würde..
Ein Studium ist keine Berufsausbildung und bestrebt dies auch nicht (evtl. aber eine Fachhochschule)! Frag mal die Leute, die Geschichte, Paläontologie, Archäologie, Philosophie oder ähnliches studieren, aus welchen Gründen sie dies machen... Außerdem wer darf bzw. kann denn beurteilen, was einem zustehen würde (bis auf einen Minimalsatz, wenn man selber nicht fähig ist, diesen zu erleisten)?
 
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hallo
ich höre im Radio nur noch Facharbeitermangel...

habe selber um die 170 Bewerbungen geschrieben und als Antwort entweder eine Absage oder Sie sind über qualifiziert (3 Facharbeiter Briefe) bekommen – war 8 Monate Arbeitslos...

was mich so sehr aufregt ist, das unsere Politiker lieber auf unsere Nachbarländer setzen als auf unsere Jugend / Arbeitssuchenden – wollte einen CNC-Steuerungs- Kurs belegen kam nur des müssen sie selbst bezahlen... klar hab als arbeitsloser 7.000 € übrig...

sollen sie lieber was gegen die Zeitfirmen machen sowas is eh Abzocke ... oder die älteren mit 60 in die rente schicken nee die will mann ja weiter ausnutzen......

was sagt Ihr? Eure Erfahrungen? Eure Meinung dazu?

Ja interessantes Thema, in der Tat. Da habe ich letztens mit meinen Arbeitskollegen auch drüber geredet. Dieser angebliche "Facharbeitermangel" in Deutschland und die deswegen geförderte Migration von ausländischen Menschen. Im Prinzip ja gut, gab ja schon die Green Card. Ausserdem ist Wissen aus anderen Ländern ebenfalls hilfreich, andere Länder, andere Sitten.


Jetzt kommt das große aber: Warum zum Teufel wird bei Migration von FACH(!)arbeitern immer nur vom Ali und vom Mohammed geredet, warum nicht vom Schweden, vom Japaner, vom Amerikaner, vom Engländer? Mag engstirnig, evtl. auch ausländerfeindlich klingen aber auf dieser Schiene wird Deutschland ganz sicher keine zukünftige Fachkompetenz behalten, wenn wir auf solche Arbeitskräfte setzen. Ich verdamme Türken nicht per se, aber die derzeitige kontroverse Diskussion in ganz Deutschland kommt wohl nicht von Ungefähr und ich bezweifel stark, dass man sich das nur ausdenkt um irgendwelche Immigranten zu vertreiben, da muss wohl mehr als ein Quäntchen Wahrheit drinstecken.
 
das ist ja schön,das du türken nicht per se verdammst....^^ es geht bei arbeitskräften die kommen sollen ja auchnicht darum,aus welchem land sie kommen sollen,sondern eher darum,wer überhaupt nach deutschlank kommen WILL.da liegt doch der hase im pfeffer,gut ausgebildete westeuropäer haben es nicht nötig,wer bleibt denn dann?
es gab mal vor jahren eine kampagne gegen inder,die wollten aber garnicht kommen,die gehen lieber in die usa und uk weils sie da eine bessere infrastruktur haben,eine gemeinde und anscheinend nicht so große probleme mit ausländerfeindlichkeit. bleibt also wohl nur osteuropa,aus den arabischen ländern wird auch keiner mehr kommen,die haben auch ordentlich aufgeholt und sind nichtmehr sooo arm wie noch vor 40-50 jahren.
aber nun kurz zur antwort: es geht nicht um"ali" und "mohammed",es geht darum,das gewisse parteien und medien so politik machen und menschen verängstigen.es liegt doch auch einfach an uns deutschen,das die integration in einigen wenigen regionen nicht geklappt hat und wir immernoch angst vor den "anderen" haben.das finde ich übrigens sehr witzig,die anderen haben ja nun in der 2ten und 3ten generation meist einen deutschen pass,das sind keine "türken" oder sonnstwas sondern deutsche staatsbürger wie du und ich..:-)

was mich wirklich bestürzt,ist aber,daß viele antworten hier mit"ich bin ja garnicht ausländerfeindlich,aber...." anfangen.das macht mit angst,und das ist auch immernoch einer der gründe,warum deutsche in europa nicht den besten ruf haben.die "bösen ausländer"nehmen uns die jobs nicht weg,die besetzen einfach nur die jobs,die man mit deutschen nicht besetzt kriegt,sei es aus mangelnder qualifizierung,schlechter bezahlung,unschönen arbeitsbedingungen(siehe zb krankenpflege) oder einer mischung aus allen dreien.

manchmal kann ich es da echt nur mit heinrich heine halten:"Denk ich an Deutschland in der Nacht,bin ich um den Schlaf gebracht"

in diesem sinne,

max

(ps:falls die formatierung wieder nicht klappen sollte und der text unleserlich wird tut es mir leid,aber hier auf der arbeit geht es leider nicht anders)
 
Und mal ehrlich, Deutschland braucht Beamte. Wenn ich beim Gericht eine Klage einreiche, bekomme ich den ersten Termin in zwei Jahren. Und das soll normal sein? Die sind einfach hoffnungslos unterbesetzt.

Ich glaube nicht, dass das daran liegt, dass sie unterbesetzt sind. Viele haben einfach nur eine andere Arbeitsmentalität als in der freien Wirtschaft. Ich habe zurzeit wegen einer etwas komplizierten Erbschaftsache mit diversen Amtsgerichten zu tun. Jede Firma, die so arbeitet, wäre innerhalb kürzester Zeit pleite.

Ich bin im Gegenteil dafür, den Beamtenstatus weitgehend abzubauen. Polizisten, Richter etc. also alle die tatsächlich im Wortsinne „Staatsdiener“ sind, mal ausgenommen.

Aber das ist ein anderes Thema.

Was den Zuzug von ausländischen Fachkräften angeht: warum sollte den ein gut ausgebildeter Ausländer denn bitte ausgerechnet nach Deutschland wollen? Wegen der tollen Fremdenfeindlichkeit hier? Oder wegen dem moderaten Steuersystem? Oder am Ende wegen des schönen Wetters?

 
Auf normalem Menschenverstand. Wir haben da noch einiges vor uns, in den nächsten Jahren. Z.B. die "Kreditkartenkrise"...mal einfach erklärt: Eine Kreditkarte am Limit, nächste beantragen. Diese Karte auch am Limit, nächste beantragen...usw. Desweiteren wird uns z.B. auch die Autoherstellerkrise nochmal treffen. Durch die "Abwrackprämie" konnten sich viele Hersteller nochmal kurzfristig gesund stoßen, allerdings wurde scheinbar eines nicht bedacht. Denn wer kauft nächstes Jahr ein neues Auto, wenn er letztes Jahr eines gekauft hat :-).
Dann kommt wahrscheinlich auch noch die China-Krise, die ja ihre Währung nicht aufwerten möchten, um den Export aufrecht zu erhalten.
Die Hälfte der EU Staaten ist hoffnungslos verschuldet, aber es wird beschlossen, daß es keine finanziellen Sanktionen mehr geben wird, falls Staaten die EU Richtlinien nicht einhalten....
und und und...es gibt soviele Beispiele für Sachen die bald über uns hereinbrechen könnten, daß die letzte Finanzkrise aussieht wie der Weihnachtsmann mit Zucker obendrauf.


Meine Schwager Arbeitet bei VW und in der Autobranche allgemein sieht es sehr gut aus.
Nach der Abwrackprämie gab es zwar zuerst weniger verkaufte Autos aber mittlerweile hat sich die Automobilindustrie Weltweit vollkommen erholt.
Sie wird auch ein langanhaltendes und Solides Wachstum haben...so wie sie ja selbst sagt.

Das mit den Kreditkarten kannste vieleicht in den USA machen aber hier in Europa kannste das in dem Umfang völlig vergessen.
Und deswegen gibts lange keine Krise...davon wird ewig geredet und gerade in der Finanzkrise hätte es am leichtesten passieren können,ist es aber nicht.

Eine China-Krise gibt es schonmal garnicht.
China hat ein weiterhin Solides Wachstum und die USA und die EU wird sich davor hüten irgendwelche Handelssanktionen durchzusetzen.
Und gerade durch den geringen Yuan ist die Staatsverschuldung der USA kein problem da China dafür US-Staatsanleihen kauft.
Durch den niedrigen Yuan bekommt der Westen auch sehr billig Ware aus China.
Die Yuan Aufwertung ist seit September langsam in bewegung und China wird sich da auch nicht zu einer schnelleren Aufwertung drängen lassen.
Vorteile hätte die Yuan Aufwertung besonders für die USA ohnehin nicht.

Und Hoffnungslos verschuldet ist in der EU garkein Land.
Die EU hat im durchschnitt deutlich weniger Schulden als die USA.
Die PIIGS-Staaten haben hohe Schulden aber sie bemühen sich das in den griff zu bekommen und es sieht auch garnicht schlecht aus.
Darüberhinaus kann man kontrovers darüber streiten ob Staatverschuldung überhaupt schwere&langfristige folgen für eine Industrienation hat.
Alle anderen EU-Staaten haben zwar auch Schulden aber sie übersteigen nicht das BIP und sie können die Kredite ohne probleme bezahlen.
Nicht zuletzt Deutschland gilt als eine der Kreditwürdigstens Nationen der Welt und bisher haben fast alle EU-Staaten Sparprogramme verabschiedet.
Eine Krise sehe ich nicht wenn alle EU-Staaten weiter so daran arbeiten.
Und gerade jetzt schauen die EU-Staaten sehr genau auf ihre eigenen Finanzen und die der anderen Mitgliedsländer.
Ist ja nicht so das sie wieder eine Weltwirtschaftskrise haben wollen.

Klar gibt es viele dinge die auf uns einbrechen können aber gerade jetzt am ende der Weltwirtschaftskrise und beginn einen Nachhaltigen Weltweiten Wachstums ist das sehr unwahrscheinlich.
Das ist der gleiche Quark der seit 60 Jahren gequatscht wird.
Krisen gibts immer und besonders danach reden immer einige davon dass das System zusammenbricht...
Die Marktwirtschaft hat sich Weltweit nicht durchgesetzt weil sie scheiße ist.
Sie hat ganz sicher schwächen aber sie ist immer noch das beste.
Irgendwann wirds eine anderes System geben ohne Geld aber das erleben wir lange nicht mehr.
Und einfach in sich zusammenkrachen wirds ohnehin nicht.
 
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