Der Verfall der Comunity zeigt sich aber nicht nur in Raids.
Ich kenne das ganze von früher noch so, dass man Leuten die anscheinend nicht soviel Ahnung von ihrem Char haben, weil sie z.b. frisch 60/70 sind, Tipps zu ihrer Klasse anbietet. Sprich als ich 60/70 war kamen in den Hauptstädten am Anfang hin und wieder whisper frei nach dem Motto: "Hi. Darf ich dir eventuell ein paar Tipps zur Skillung/Equip/Sockeln geben? Ist nicht böse gemeint, allerdings eher suboptimal."
Nun stand vor langer Zeit ein Schurke in Dala (Ich spiele einen Schurken und mein Wissen reicht zumindest soweit um zu erkennen, dass eine Skillung wie 21/20/20 sowie Ausdauersockel nicht das Wahre sind) und ich sah eben solch eine Skillung mit solchen Steinen in den 226er Items die es für Marken gab. Also flüsterte ich den Schurken an und fragte ihn, obs er vielleicht Hilfe bei seiner Skillung/den Sockeln/dem Equip bräuchte und ich ihm bei Bedarf dabei helfen würde. Zurück kam ein. "Ich bin einer dieser Casuals. Ich darf scheiße sein, ich zahle für das Spiel und bekomme trotzdem mein Equip" sowie ein "Xy ignoriert euch".
Seit diesem Tag wollte ich niemanden mehr helfen, besonders da ich vorher schon dutzende solcher Aussagen zu hören bekam, aber auch Sachen wie "Ey du Penner nicht jeder hat den ganzen Tag Zeit zum zocken so wie du und weiß daher alles".
Vor ein paar Tagen dann war ich mal wieder in einer Gruppe für Archa, wir klatschten in in Ruhe um und nach dem Raid fragte mich die andere Schurkin aus dem 10er wie ich es schaffe über 8k Dps am Boss zu machen und ob ich ihr helfen könnte.
Also half ich hier so gut wie es ging, ließ sogar eine Berserker Verzauberung kostenlos springen da sie mir Nett erschien und meinte, dass sie kein Gold dafür hat und nach etwa zwei Stunden Erklärungen usw waren wir dann fertig und ihre Schurkin konnte sich sehen lassen. Ich freute mich dann auch darauf, dass wir endlich fertig waren, wollte in Ruhe twinken gehen und verabschiedete mich von ihr. Von ihr kam nichts, von ihr kommt auch noch immer nichts wenn ich in Dalaran neben ihr stehe und ihr zuwinke und ich denke auch nicht, dass sie jemals zumindest ein Danke springen lässt.
Dann traf ich vorgestern mit meinem Priester auf eine Gruppe von drei DDs die sich wohl alle untereinander kennen welche mit mir ein paar normale Instanzen machen wollte. In der Instanz angekommen durfe ich dann sehen, dass diese drei Spieler sich wirklich alle Mühe der Welt gegeben haben alles an ihrem Char falsch zu machen was man falsch machen konnte und ebenfalls noch glaubten es wär alles Supi.
Ich ließ Recount in der Instanz mitlaufen da ich sehen wollte wieviel Überheilung mein Priester so macht um ein bessere Gefühl dafür zu bekommen und durfte nebenbei zwei Hexer und einen Jäger sehen die es zusammen auf satte 900 DPS brachten, und das mit 80.
Nun verspühre ich aber nicht mit den Drang anderen Leuten meine Hilfe anzubieten und so entschloss ich mich mit ihnen einfach den ganzen lieben langen Tag über Instanzen zu machen, mit ihnen zu reden und wir hatten unendlich viel Spaß.
Am Ende des Tages den wir zusammen verbracht haben kam von ihnen als ich Offline gehen wollte ein großes Danke für meine Geduld, sie würden das ganze garnicht mehr kennen und fanden es richtig toll mal die Instanzen von innen zu sehen und nicht nach der ersten Trashmobgruppe rausgeworfen zu werden weil sie sowenig Schaden machen. Ebenso waren sie erstaunt darüber, dass man in WoW auch Gespräche mit anderen führen kann und das sie mal nicht wegen ihres Equips, des Schadens usw niedergemacht wurden (Ich muss dennoch den Tanks danken die die Geduld hatten mit uns die Instanzen zu machen, es war bestimmt nicht leicht für sie, da auch mein Priester noch nicht der beste ist und ich das erstemal geheilt habe^^)
So habe ich für mich fesgestellt, dass es in WoW keine Gemeinschaft mehr gibt.
Es gibt in WoW denke ich zumindest nahezu nur noch Spieler die für sich das beste wollen, die die besten sein wollen und auf dem Weg dorthin eine Spur der Verwüstung durch Egoismus hinterlassen.
Das Zusammenspiel als Gruppe, das Spielen in einer Gruppe, das Reden, sei es nur RP und den Spaß findet man in WoW leider immer seltener.
Auf einem Server wie die Aldor wird man vom RP in Goldhain ausgeschlossen da man ja kein richtiges RP betreibt wenn man einen gefallenen alten Helden spielt welcher nun nur noch durch die Straßen zieht und sein Gold damit verdient Geschichten von seinen Taten zu erzählen.
Gespräche in Instanzen findet man nur selten (Ich habe bisher zweimal erlebt wie man sich in einer Instanz unterhalten kann) und das Spiel als Gruppe ist ein Ding der unmöglichkeit. So wurde ich aus einer Gruppe geworfen, weil ich kurz vor dem Endboss der Instanz afk musste da die kleine wach geworden ist. Als ich zwei Minuten später wiederkam stand ich vor der Instanz am Friedhof (sie haben somit max ne Minuten auf mich gewartet) und durfte direkt nach meinem Text dass ich afk gehe und warum lesen es sei eine Frechheit einfach so in einer Instanz afk zu gehen.
Wenn man nach Hilfe für eine Gruppenquest sucht kann man genauso gut mit einer Wand reden. Meinem Priester hat seit er 73 ist und die Questreihe mit den Magnaturen in der Drachenöde machen muss keiner dabei geholfen, dabei habe ich jeden Tag wann immer ich on war nach Hilfe für diese Gruppenquest gesucht.
WoW hält mich und ich denke auch viele andere nur noch wegen der Zeit die ich in meinem Main gesteckt habe der mir noch ein wenig Spaß macht.
Bis er soweit war wie er jetzt ist habe ich insgesamt (mit BC zusammen) laut /played 24 Tage am Stück gespielt. Einen ganzen Monat nur am PC verbracht, 24 Stunden rund um die Uhr 24 Tage lang.
Mehr hält mich leider nicht mehr bei WoW und ich finde den Verfall der Comunity in einen Haufen voller frecher Egoisten sehr Schade.
Vor Wotlk, naja eher vor der Abschaffung der Zugangsquests sah das ganze finde ich anders aus, vielleicht liegt es aber auch nur daran dass ich dort nie im High Content gespielt habe. Dennoch meine ich mich daran erinnern zu können, dass wir in unserem 4 Std Ausflug durch Maraudon auch gesprochen haben, gelacht haben, gewartet haben bis der eine mit dem Essen fertig war.
Ich stelle mir oft die Frage warum das ganze so gekommen ist wie es nun ist. Meine Freundin meint, dass die Einführung der Hardmodes, der Abschaffung der Zugangsquests und der Einführung der Epics für nichts daran Schuld ist.
Denn so kommen automatisch zwei Gruppen auf und jeder will zu Gruppe eins gehören, schafft es aber nicht.
Gruppe eins macht die Hardmodes, ist erfolgreich und meistens mit BiS Items bestückt.
Gruppe zwei dümpelt in den Raids rum, freut sich darüber, dass sie jetzt mit 232er Items ausgerüstet ist, aber will auch zu der "Elite" gehören, schafft dies aber nicht.
Um sich aber dennoch als was besonderes zu fühlen zeigt man allen die kalte Schulter, versucht sich Rar zu machen indem man die Gruppe bei jedem noch so kleinem Mist verlässt und will alles so schnell wie es geht erreichen um vielleicht doch noch Anschluss an Gruppe eins zu bekommen. So wird in Instanzen nicht mehr gesprochen, die Instanz dauert dann ja länger, Zeit für Hilfe bleibt auch nicht und dieser Umgang den man zeigt und an den Tag legt verbreitet sich wie eine hoch ansteckende Krankheit durch die Reihen.
Vielleicht hat sie Recht, vielleicht auch nicht.
Mir ist das ganze recht egal, sobald ich ein anderes Spiel gefunden habe mit dem ich viel Spaß haben kann und in dem die Comunity noch stimmt packe ich meine Sachen und trenne mich von meinen 24 Tagen harter Arbeit die mir mein Schurke bereitet hat.
Oder aber irgendwann erkennt die Comunity was Sache ist und ändert sich, bzw der ganze Haufen Egoisten verdrückt sich in ein anderen MMO.