Gestern Abend in der Bilwisshöhle…

Ithilduin

Quest-Mob
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Verloren… Enttäuscht… Alleine gelassen… Verzweifelt…

Große Ziele… Gemeinsame Erfolge… Geschichten werden zu Legenden…

Nein, ich rede jetzt nicht von einer vergessenen Hamburger Royal-TS Bestellung im McDrive gestern Mittag, sondern von unserem Ausflug gestern Abend in das Bilwissdorf…

Es sollte ein Abend zur Frustbewältigung werden… weil ja gestern dieses zweite Spiel unserer Mannschaft in einer Ballsportart (deren Name ich nicht mehr benutzen werde) gegen ein südeuropäisches Land, dessen Name ich hier zum Schutz meines Blutdruckspiegels nicht aufführen werde, stattfand…


Wir haben ja nach aufopferungsvollem Kampf knapp verloren…


Langsam, langsam... Ich rede von unserem Bilwissdorf-Besuch, nicht von dem gestrigen Versuch von Michael-Ich-reiss- immer-wenn-ich-rede-die-Arme-in-Luft-Ballack ins Viertelfinale zu kommen…

Das Spiel gestern Abend war aus und schnell füllte sich anschließend auch unsere Sippe, einer nach dem anderen suchte Trost, Halt und was Warmes zu Essen in Mittelerde…

Auch ich gehörte dazu… aber etwas musste geschehen, um meinen Ruhepuls wieder unter die magische Grenze von 185 Schlägen pro Minute zu drücken…

Also beschlossen wir, nach kurzer Absprache mit einer befreundeten Jägerin, ins Bilwissdorf zu ziehen… ein weiterer Jäger schloss sich uns an, außerdem noch ein kleiner Schurke und zwei kleine Barden… ein Bardin und ein Barde, um genau zu sein…

Der Jäger und ich waren mit dem Bilwissdorf schon durch… zur Erklärung, das Bilwissdorf befindet sich in einer riesengroßen Höhle und ist wirklich extrem verzweigt… stellt Euch den Schilderwald in einer x-beliebigen Großstadt gepaart mit einer durchschnittlichen Damenhandtasche vor… richtig, man verliert in beiden ziemlich schnell die Orientierung…

Wir wollten einfach nur hauen, prügeln, treten, beißen… und das gegen Gegner, die mit uns auf Augenhöhe waren… gleichwertige Gegner… Gegner, die genauso bereit waren, dem Tod ins Auge zu schauen wie wir es auch waren… leider hatte der ortsansässige Kinderhort schon geschlossen, also betraten wir das Bilwissdorf…

Erwähnte ich schon, dass der männliche Barde aus einem südlichen Nachbarland stammt, indem zurzeit ein großes kontinentales Ballsport-Turnier stattfindet und sein Land gestern Abend auch noch spielte… Aus dramaturgischer Sicht ein Aspekt, der hier unbedingt erwähnt werden muss…

Nachdem wir das Bilwissdorf betreten hatten, teilte uns der Barde mit, dass Anstoss wäre… er hängte sich also an mich dran, damit er ungestört ab und an einen Blick auf den Fernseher werfen konnte…

Wir kämpften uns also durch das Bilwissdorf… und unser armer Barde litt…


Weil die Gegner so stark waren…?


Weil die Teilnehmer unserer Gruppe ständig extrem geheilt werden mussten…?


Weil er Shorts trug, die ihm zwei Nummern zu klein waren…?


Nein… weil seine Österreicher eine Torchance nach der anderen versiebten…


Wir zogen den Kleinen einfach mit und unterstützen ihn moralisch… bis wir in den Tiefen des Bilwissdorfes das Gefängnis betraten…

Dieses Gefängnis befindet sich sehr, sehr tief unten im Bilwissdorf… wir mussten kleine enge Tunnel durchqueren, über schmale Brücken und Stege balancieren, ständig mit der Furcht vor Augen, einfach hinunter zu stürzen…

Dann aber waren wir endlich unten, Horden von Gefängniswärtern stürzten sich auf uns wie Teenager auf Tokio-Hotel-Mitglieder mit nacktem Oberkörper… wie junge Frauen auf Christiano Ronaldo nach dem Trikottausch… wie ich auf einen neuen Coupon-Zettel der Fast-Food-Kette meines Vertrauens…

Aber dann… es passierte ohne Vorwarnung… innerhalb von Sekunden, ohne Vorwarnung, ohne eine Chance, das Unvermeidliche zu vermeiden…

Nein, ich rede nicht von der Enttäuschung meiner ersten großen Liebeserfahrung in einem feuchten Schlafsack auf einer Klassenfahrt irgendwo in Bayern…

Sondern das die Polen plötzlich in Führung gingen…

Unser kleiner Barde war geknickt… völlig neben der Mütze, apathisch, traumatisiert…

Er schlurfte nur noch hinter mir her, hing sich an meinen Rockzipfel und ich führte ihn sicher aus den Tiefen des Bilwissdorf-Gefängnisses hinaus…


Na ja… fast sicher…


Bei der allerletzten Brücke allerdings, schon hoch über dem eigentlichen Gefängnis gelegen, passierte das Unglück…

Ich stolperte… fing mich wieder… aber der kleine Barde leider nicht… er segelte von der Brücke… und fiel wieder herunter, mitten hinein in das Bilwissdorf-Gefängnis…

Sofort stürzten sich Horden von Bilwissen auf ihn, sie kamen von allen Seiten, schnell und in größerer Anzahl als Damen bei der Eröffnung einen neuen Wühltisches in einer KIK-Filiale…

Ich hatte die Verantwortung für den kleinen Mann übernommen… also sprang ich ebenfalls herunter… mitten zwischen die Kroat… mitten zwischen die Bilwisse…

Ein Wächter und ein Barde… was für eine Kombination… zusammen so gut wie unschlagbar… vorne der Wächter als Fels in der Brandung, hinter der Barde, der dem Fels die notwendige Kraft gibt…

Ich landete… und in dem Moment brach der Barde unter dem Ansturm der Bilwisse zusammen und starb, nix war also mit Fels und Brandung und Duschgel… richtig übel wurde es aber erst anschließend… und zwar, als sich die Bilwisse zu mir umdrehten…


Lange Rede, kurzer Sinn… Ich starb auch…


Was für ein Tag… erst vergessen die beim McSchotten meinen Burger, dann verlieren wir gegen Kroatien und dann stirbt mir auch noch der Barde zwischen den Fingern weg…

Tage wie dieser… aber am Montagabend wird alles wieder gut sein… wenn wir ins Viertelfinale einziehen *dem Barden in die Seite knuff*

Übrigens… ich bin gar kein so großer Fußall-Fan… aber bei so einem Ereignis wie einer EM fiebert man auch als Laie mal mit… und lässt anschließend seinen Frust an Bilwissen ab… und stirbt dabei… *seufz*





Zitat des Tages:

„Wenn ich 10 km laufe und dann genauso verschwitzt bin wie Christiano Ronaldo nach einem Fußballspiel und dann genauso wie er auch mein Shirt ausziehe, wisst ihr, was das dann wäre…“

„Ja…. Zeitverschwendung“
 
Du hast das böse K-Wort gesagt! *rummotz* ;)
 
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