Raindog
Dungeon-Boss
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Gilden – „Ist euch der Schmu ein Begriff?"
Tharis84 hat in seinem Thread >nervige ninja gilden invites< das Thema bereits angeschnitten. Und nicht selten wurde hier und da schon ein passender Kommentar abgegeben. Allerdings hänge ich zur Zeit trüben Gedanken nach. Bröckelt das Bild der Gilde auseinander?
Vielleicht bin ich in metaphorischer Hinsicht zu alt. Ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Angestaubt und eingerostet. „Ja.. damals zu Vanilla-Zeiten war alles besser." Heute wird so ein Satz (wenn du Glück hast) müde belächelt. (Wenn du Pech hast wirst du, deine Mutter, dein Hamster und dein Mousepad beleidigt)
Es gab mal eine Zeit, in der ich mich heimisch in einer Gilde gefühlt habe. Es gab da Leute die ganz so ähnlich tickten wie ich selbst. Leute die Spaß an WoW hatten, und mit denen man Blödsinn machen konnte. Man kam im Teamspeak online, und freute sich. Auch wenn man im Spiel selbst nur an einem Gewässer stand und stupide dabei zusah wie eine Feder und ein Korken hin und wieder abtauchten.
Moderator Derulu sprach im erwähnten Text von „kleinere familiäre Gilden". Ich glaube sie sind genauso wie ich. Ein Fossil aus finsterer Vorzeit. Heute gibt es einen sogenannten Ninja-Invate, ob es dir passt oder nicht. (Du hast erst Ruhe, wenn das Kästchen einen Haken hat). Alles muss schnell gehen. Größer, besser, fulminanter. Aktive Mitglieder: 437. Mein Gott.. wer sind all diese Menschen? Gut, 2/3 mögen Twinks sein, aber der Rest?
Natürlich gibt es viele Boni: Ruhestein. Schnelles Leveln, schnelles Reiten und weiß der Murloc noch was. Rabaz hat da einen interessanten Standpunkt gehabt:
„Oder es steckt Berechnung dahinter. Gründe eine Gilde, lade ein und lasse einladen auf Teufel komm raus. Lasse das Gildenlevel hoch pushen (deswegen soind gerade lowie-chars gut, bei denen hagelt es ja Punkte und Erfolge im Minutentakt) und dann verkaufst du den Laden an den Meistbietenden. Je nach Gildenlevel winkt 5 bis 6-stelliges Gold ohne dass du einen Finger dafür krumm gemacht hast."
Eine Gilde ist ein Schmu (Begriff aus Lucky Number Selvin) oder eine Eierlegende
Wollmilchsau. Ein (warcraft-)wirtschaftliches Perpetuum mobile.
Ich erinnere mich an Zeiten, wo ich in einer Gilde zu jedem Charakternamen den Spielernamen kannte. (Ja, die Gilde hatte durchaus mehr als 3 Mitglieder, herzlichen Dank) Und selbst wenn nicht, ich mag es wenn in der Notiz der Vorname des Spielers steht. Selbst ein einfaches „Twink von Ueberroxxorkillerelite" hilft ja schon. Aber das ist nicht mehr modern. Solche Dinge sind out. Ist es zu viel verlangt in einer Gemeinde von gleichgesinnten Spielern jemanden mit einem Hallo oder Hi zu begrüßen? Offenbar. Jeder macht sein eigenes Ding.
Zur Zeit treibe ich mich (noch) auf einem Server herum, der böswilliger weise von den dort wohnenden Leuten Bobkessel genannt wird. Was passiert wenn man im Handelschannel eine offensichtliche Frage stellt? Du bekommst 7 Beleidigungen, 5 sogn. Trolle („Beutebucht? Ja, das liegt ganz im Norden bei den Pestländern!"), 13 mal „Nutz doch google du nap!" und mit sehr viel Glück eine nette UND hilfreiche Antwort. Auf diesem Server nicht. Entweder niemand reagiert, oder eine Makroantwort flammt auf im Sinne von „Bobkessel ist tot"
Wandelt sich das MMORPG langsam in ein Singleplayer-Online-Game? Wofür brauch ich noch andere Mitspieler? Raids Serverintern zu starten scheint eine Unmöglichkeit. Arbeit für die Gilde? „Du hast wohl zu viel Zeit und Langeweile mein Freund?" In diesen großen Gilden dankt dir niemand.
Vielleicht sehe ich das alles zu schwarz. Vielleicht fühle ich mich virtuell alleine gelassen. „Man kann einem alten Regenhund keine neuen Tricks mehr beibringen."
In diesem Sinne
Dog
Tharis84 hat in seinem Thread >nervige ninja gilden invites< das Thema bereits angeschnitten. Und nicht selten wurde hier und da schon ein passender Kommentar abgegeben. Allerdings hänge ich zur Zeit trüben Gedanken nach. Bröckelt das Bild der Gilde auseinander?
Vielleicht bin ich in metaphorischer Hinsicht zu alt. Ein Relikt aus vergangenen Zeiten. Angestaubt und eingerostet. „Ja.. damals zu Vanilla-Zeiten war alles besser." Heute wird so ein Satz (wenn du Glück hast) müde belächelt. (Wenn du Pech hast wirst du, deine Mutter, dein Hamster und dein Mousepad beleidigt)
Es gab mal eine Zeit, in der ich mich heimisch in einer Gilde gefühlt habe. Es gab da Leute die ganz so ähnlich tickten wie ich selbst. Leute die Spaß an WoW hatten, und mit denen man Blödsinn machen konnte. Man kam im Teamspeak online, und freute sich. Auch wenn man im Spiel selbst nur an einem Gewässer stand und stupide dabei zusah wie eine Feder und ein Korken hin und wieder abtauchten.
Moderator Derulu sprach im erwähnten Text von „kleinere familiäre Gilden". Ich glaube sie sind genauso wie ich. Ein Fossil aus finsterer Vorzeit. Heute gibt es einen sogenannten Ninja-Invate, ob es dir passt oder nicht. (Du hast erst Ruhe, wenn das Kästchen einen Haken hat). Alles muss schnell gehen. Größer, besser, fulminanter. Aktive Mitglieder: 437. Mein Gott.. wer sind all diese Menschen? Gut, 2/3 mögen Twinks sein, aber der Rest?
Natürlich gibt es viele Boni: Ruhestein. Schnelles Leveln, schnelles Reiten und weiß der Murloc noch was. Rabaz hat da einen interessanten Standpunkt gehabt:
„Oder es steckt Berechnung dahinter. Gründe eine Gilde, lade ein und lasse einladen auf Teufel komm raus. Lasse das Gildenlevel hoch pushen (deswegen soind gerade lowie-chars gut, bei denen hagelt es ja Punkte und Erfolge im Minutentakt) und dann verkaufst du den Laden an den Meistbietenden. Je nach Gildenlevel winkt 5 bis 6-stelliges Gold ohne dass du einen Finger dafür krumm gemacht hast."
Eine Gilde ist ein Schmu (Begriff aus Lucky Number Selvin) oder eine Eierlegende
Wollmilchsau. Ein (warcraft-)wirtschaftliches Perpetuum mobile.
Ich erinnere mich an Zeiten, wo ich in einer Gilde zu jedem Charakternamen den Spielernamen kannte. (Ja, die Gilde hatte durchaus mehr als 3 Mitglieder, herzlichen Dank) Und selbst wenn nicht, ich mag es wenn in der Notiz der Vorname des Spielers steht. Selbst ein einfaches „Twink von Ueberroxxorkillerelite" hilft ja schon. Aber das ist nicht mehr modern. Solche Dinge sind out. Ist es zu viel verlangt in einer Gemeinde von gleichgesinnten Spielern jemanden mit einem Hallo oder Hi zu begrüßen? Offenbar. Jeder macht sein eigenes Ding.
Zur Zeit treibe ich mich (noch) auf einem Server herum, der böswilliger weise von den dort wohnenden Leuten Bobkessel genannt wird. Was passiert wenn man im Handelschannel eine offensichtliche Frage stellt? Du bekommst 7 Beleidigungen, 5 sogn. Trolle („Beutebucht? Ja, das liegt ganz im Norden bei den Pestländern!"), 13 mal „Nutz doch google du nap!" und mit sehr viel Glück eine nette UND hilfreiche Antwort. Auf diesem Server nicht. Entweder niemand reagiert, oder eine Makroantwort flammt auf im Sinne von „Bobkessel ist tot"
Wandelt sich das MMORPG langsam in ein Singleplayer-Online-Game? Wofür brauch ich noch andere Mitspieler? Raids Serverintern zu starten scheint eine Unmöglichkeit. Arbeit für die Gilde? „Du hast wohl zu viel Zeit und Langeweile mein Freund?" In diesen großen Gilden dankt dir niemand.
Vielleicht sehe ich das alles zu schwarz. Vielleicht fühle ich mich virtuell alleine gelassen. „Man kann einem alten Regenhund keine neuen Tricks mehr beibringen."
In diesem Sinne
Dog