Aber ist nicht gerade das Knistern einer Schallplatte so schön? Also ich mag das, hab ja auch ein paar daheim und grad das macht sie so sympathisch.
Als "Analogiker" mit einem ausgeprägtem Faible für das "schwarze Gold" habe ich ja ein "Negativ-Beispiel" in Knackser-Hinsicht oben bereits gegeben.
Mit dem richtigen System und entsprechender Platte rockt Vinyl wie die Hölle. Sobald die Musik ruhig wird (vor allen Dingen bei Klassik) braucht das Knistern kein Mensch!
Ich kaufe mir Musik heutzutage ausschließlich auf Platte! Hat nix damit zu tun, daß sich das eventuell auf der schwarzen Scheibe besser anhört (das tut es tatsächlich dank der zwingend nötigen unterschiedlichen Abmischung in Einzelfällen durchaus - den "Loudness War" hab ich ja schon mal erwähnt).
Bei Platte habe ich fast grundsätzlich immer den digitalen Download dabei; bin also für Media-Player und Auto direkt mitversorgt und habe dennoch das schöne, große "Artwork" des Covers. Wenn ich dann die Platte auflege (übrigens reinige ich mittlerweile selbst Neuplatten direkt, weil Verschmutzungen durch das Presswerk dann auch Vergangenheit sind), dann höre ich verdammt bewußter zu.
Liegt eventuell an meinem Dreher; liegt natürlich auch an der "nostalgischen" Erfahrung.
Man kann allerdings die Warnung nicht deutlich genug schreiben: Fallt nicht auf die Scheisse der "Flachzeitschriften" oder der "Fans" von Vinyl 'rein: Das KANN im Prinzip nicht besser klingen als CD (oder ordentliche mp3).
Es ist ein riesiger Geräte- und Kostenaufwand nötig, um überhaupt halbwegs an den Klang der CD heranzukommen. Wer mit der Erwartung herangeht, das "schwarze Gold" müsse laut den "Goldohren" oder der "Flachzeitschriften" sofort besser klingen, der kann nur entäuscht werden!
Es klingt halt "anders"; und es ist verdammt vom verwendetem System und dem Arm und der Pressung abhängig. Ein PC an der Anlage klingt schon verdammt gut; CD mag noch ein wenig besser klingen. Ein Billig-Plattenspieler klingt einfach nur Scheisse (wobei es erstaunlich ist, wie wenig Aufwand man in der Hinsicht braucht, um ein halbwegs "gut" klingendes Signal zu erzeugen). Das braucht einen ordentlichen Tonarm, ein meist sehr teures Abtastsystem (das zum Tonarm passen muß) sowie einen passenden Vorverstärker, um an die bisherigen digitalen Quellen auch nur annähernd zu kommen. All' das fällt bei der digitalen Technik komplett weg und es klingt dennoch meist besser!
Ich liebe meine "Transe". Ich weiß allerdings auch, wie trügerisch "subjektive" Eindrücke sind. Ich habe Leute auf die "Transe" abfeiern sehen, nachdem ich bewußt eine unpassende Aussteuerung gewählt habe - lauter, schriller, bass- und höhenlastiger (von Halbblind-Tests, wo die Leute nicht mal wußten, welches Gerät gerade spielte, ganz abgesehen). Das wurde als "der beste Sound, den man jemals gehört hat" abgefeiert, während die tatsächlich richtige Einstellung als "langweilig, fad" abgetan wurde.
"Subjektiv besser" muß nicht gleich "richtig" sein... genug OT...
Edith: Das kann ich mir nicht verkneifen... es gibt "Blindtests", wo Leute erst die Geräte sahen, ihre Wertung notierten - und danach verblindet ihre Wertung abgaben. Fazit: Keiner konnte "Kabelklang" hören. Verstärker wurden nur da erkannt, wo die Meßergebnisse starke Abweichungen von der "Norm" belegten. Nicht ein CD-Player konnte unterschieden werden (selbst die Billigst-Dinger im PC, über digitalen Ausgang angeschlossen, nicht). D/A-Wandler waren ebenfalls einerlei. Ausschlaggebend für den Klang sind nach diesem Fazit die Boxen (und das wird auch von "Goldohren" nicht bestritten) - und die Raumakkustik! Bevor man Tausende von Euro in die Anlage steckt, sollte erst mal der Hörraum verändert werden (häufig Bruchteile der Ausgaben, die ansonsten in Kabel und Geräte gesteckt werden).
Da hängt der Plattenspieler natürlich außen vor, weil niemand alleine aufgrund der Meßschriebe abstreiten würde, daß hier gravierende Unterschiede herrschen.