Yalda
Rare-Mob
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Ohmeingottholtmichhierraus!Vorletze Woche saß ich in meiner Studentenbude am Schreibtisch und tippe fröhlich meine Vorlesungsunterlagen ab, als IVAR sich auf mich stürzte.
IVAR ist nicht etwa mein freundlicher russischer Nachbar (der heißt Nikita und ist wirklich russisch und freundlich!) sondern mein Ikea-"Keller"-Regal. 2-3 Jahre Uni und meine Spielesammlung prasselten auf mich nieder und ich musste mich erstmal in einer mehrstündigen Aktion selber ausbuddeln.
Ich brauche also ein neues Regal was in meiner Familie gerade für einen Kleinkrieg sorgt. Pa will Billy, Ma will Expedit, ich will Seelenfrieden.
Wir einigten uns darauf, dass wir uns die Sachen erstmal anschauen (erleichtertes Puh!) - und wenn wir schonmal da sind, meinte Ma, könnten wir ja gleich auch Gardinenstoff kaufen (niedergeschlagenes Puh!) und wenn wir schonmal richtung Kamen fahren, dann könnten wir ja auch nach Werne in den Stoffladen um Hunderttausendstoffe (ja,in diesem Fall ein Wort) einzukaufen. (puhpuhpuh!)
Meine Rückendeckung in Form von Pa verkrümmelte sich allerdings feige auf einen Anästhesistenkongress nach Hamburg. Somit war der Heiler unserer Gruppe abgesprungen und nur noch meine Main-Tank-Ma war übrig.
Wir verbrachten gefühlt drei Stunden in dem Stoffgeschäft und führten alle zehn Minuten den gleichen Dialog. "Wir wärs mit dem hier?" "Ma - da ist pink drin. Ich mag kein Pink." "Ach...aber der ist doch schön...?" (Das hat sie von meiner Oma geerbt. Aussagen als Frage formulieren, dabei vorwurfsvoll schauen und den Stoff ganz egal wie meine Meinung dazu ist trotzdem kaufen.)
Voll beladen mit Hunderttausendstoffen ging es dann zurück Richtung Kamen. Allerdings kamen wir von der anderen Seite, also fuhr meine Ma spontan nach links ab - und wir landeten im Ort selber. Sie schaffte es dann mein "da im Kreisverkehr geht es auf die Autobahn zurück" zu ignorieren, plötzlich standen wir IRGENDWO.
"Fahr mal nach links." sagte ich.
"Aber ich will doch zurück zur Autobahn..."
"Ja eben. ICH auch."
Ich lotste sie zurück zur Autobahn.
"Wie hast du das gemacht?"
"Ich lese Schilder."
"Oh! Naja. Haben wir mal Kamen gesehen. Hübscher Ort."
"Nein."
Danach verfuhren wir uns AUF dem Parkplatz von Ikea (oh ja, sowas geht!).
Drei Ehrenrunden später standen wir dann auf einem schönen Parkplatz vorm Eingang. Wir gingen rein und stellten fest, dass der Ausstellungsteil gerade etwas umgebaut wird - anstatt den Pfeilen und Schildern zu folgen, stürmte meine Ma mitten durch eine Lücke in der Absperrung und wir standen plötzlich IRGENDWO.
"Ma, wir laufen in die falsche Richtung."
"Woher willst du das denn so genau wissen?"
"Alle anderen Leute kommen uns entgegen und die Pfeile auf dem Boden zeigen in die andere Richtung."
"Ich will aber zu den Regalen."
"Die Regale sind in der anderen Richtung."
"Woher willst du das wissen?"
"Ich lese Schilder."
"Oh! Na wenigstens haben wir jetzt auch mal die neue Bettwäsche gesehen. Schau mal, hübsche Bettwäsche...willst du neue Bettwäsche?"
"Nein."
"Aber die ist doch hübsch...?"
Nach den Regalen wollte sie zu den Gardinenstoffen und während sie wieder in die falsche Richtung ging, verwandelte ich mich in eine leiernde Schallplatte.
"Wir gehen in die falsche Richtung. Wir gehen immer noch in die falsche Richtung.
Ma, wir gehen in die falsche Richtung....Mütterlein, andersherum, MA!"
"Ja?"
"Wir gehen in die falsche Richtung."
"Sicher? Wir kommen doch von da."
"Ja, aber wir gehen gerade trotzdem in die falsche Richtung."
"Woher willst du das wissen?"
"Ich lese Schilder."
Zwei Stunden voller Regale, Gardinenstoffe, Plastikmülleimer, Duftkerzen und natürlich neuer Bettwäsche später standen wir dann an der Kasse.
Bei Ikea gibts neuerdings so Expresskassen, da kann man dann selber einscannen und mit Karte zahlen und theoretisch braucht man dafür keine Hilfe von Mitarbeitern und es geht schneller weil man nicht in einer langen Schlange stehen muss.
In der Praxis brauchten wir 3 Mitarbeiter und dreimal so lang wie an einer normalen Kasse.
Wir begannen mit dem Scannen, als eine der Mitarbeiterinnen so erbost auf uns zugestürmt kam, als seien wir die Reinkarnation von Osama bin Laden
Der Barcodeaufkleber vom Gardinenstoff war auf der Bettdecke gelandet, einer der Mülleimer war ein "Musterstück" (was sinnigerweise auf der Innenseite der Mülleimerklappe stand) und die Kleinteile mussten wir mehrfach neu scannen, weil sie sich für Lampenschirme hielten und Gardinenröllchen waren.
Nichtmal auf den Schwedenladen mit den göttlichen Ballerinakeksen und all dem anderen tollen Schwedenfutter hatte ich danach noch Lust.
Immerhin nach Hause fanden wir ohne uns zu verfahren.
Und ganz ohne Schilderlesen.
IVAR ist nicht etwa mein freundlicher russischer Nachbar (der heißt Nikita und ist wirklich russisch und freundlich!) sondern mein Ikea-"Keller"-Regal. 2-3 Jahre Uni und meine Spielesammlung prasselten auf mich nieder und ich musste mich erstmal in einer mehrstündigen Aktion selber ausbuddeln.
Ich brauche also ein neues Regal was in meiner Familie gerade für einen Kleinkrieg sorgt. Pa will Billy, Ma will Expedit, ich will Seelenfrieden.
Wir einigten uns darauf, dass wir uns die Sachen erstmal anschauen (erleichtertes Puh!) - und wenn wir schonmal da sind, meinte Ma, könnten wir ja gleich auch Gardinenstoff kaufen (niedergeschlagenes Puh!) und wenn wir schonmal richtung Kamen fahren, dann könnten wir ja auch nach Werne in den Stoffladen um Hunderttausendstoffe (ja,in diesem Fall ein Wort) einzukaufen. (puhpuhpuh!)
Meine Rückendeckung in Form von Pa verkrümmelte sich allerdings feige auf einen Anästhesistenkongress nach Hamburg. Somit war der Heiler unserer Gruppe abgesprungen und nur noch meine Main-Tank-Ma war übrig.
Wir verbrachten gefühlt drei Stunden in dem Stoffgeschäft und führten alle zehn Minuten den gleichen Dialog. "Wir wärs mit dem hier?" "Ma - da ist pink drin. Ich mag kein Pink." "Ach...aber der ist doch schön...?" (Das hat sie von meiner Oma geerbt. Aussagen als Frage formulieren, dabei vorwurfsvoll schauen und den Stoff ganz egal wie meine Meinung dazu ist trotzdem kaufen.)
Voll beladen mit Hunderttausendstoffen ging es dann zurück Richtung Kamen. Allerdings kamen wir von der anderen Seite, also fuhr meine Ma spontan nach links ab - und wir landeten im Ort selber. Sie schaffte es dann mein "da im Kreisverkehr geht es auf die Autobahn zurück" zu ignorieren, plötzlich standen wir IRGENDWO.
"Fahr mal nach links." sagte ich.
"Aber ich will doch zurück zur Autobahn..."
"Ja eben. ICH auch."
Ich lotste sie zurück zur Autobahn.
"Wie hast du das gemacht?"
"Ich lese Schilder."
"Oh! Naja. Haben wir mal Kamen gesehen. Hübscher Ort."
"Nein."
Danach verfuhren wir uns AUF dem Parkplatz von Ikea (oh ja, sowas geht!).
Drei Ehrenrunden später standen wir dann auf einem schönen Parkplatz vorm Eingang. Wir gingen rein und stellten fest, dass der Ausstellungsteil gerade etwas umgebaut wird - anstatt den Pfeilen und Schildern zu folgen, stürmte meine Ma mitten durch eine Lücke in der Absperrung und wir standen plötzlich IRGENDWO.
"Ma, wir laufen in die falsche Richtung."
"Woher willst du das denn so genau wissen?"
"Alle anderen Leute kommen uns entgegen und die Pfeile auf dem Boden zeigen in die andere Richtung."
"Ich will aber zu den Regalen."
"Die Regale sind in der anderen Richtung."
"Woher willst du das wissen?"
"Ich lese Schilder."
"Oh! Na wenigstens haben wir jetzt auch mal die neue Bettwäsche gesehen. Schau mal, hübsche Bettwäsche...willst du neue Bettwäsche?"
"Nein."
"Aber die ist doch hübsch...?"
Nach den Regalen wollte sie zu den Gardinenstoffen und während sie wieder in die falsche Richtung ging, verwandelte ich mich in eine leiernde Schallplatte.
"Wir gehen in die falsche Richtung. Wir gehen immer noch in die falsche Richtung.
Ma, wir gehen in die falsche Richtung....Mütterlein, andersherum, MA!"
"Ja?"
"Wir gehen in die falsche Richtung."
"Sicher? Wir kommen doch von da."
"Ja, aber wir gehen gerade trotzdem in die falsche Richtung."
"Woher willst du das wissen?"
"Ich lese Schilder."
Zwei Stunden voller Regale, Gardinenstoffe, Plastikmülleimer, Duftkerzen und natürlich neuer Bettwäsche später standen wir dann an der Kasse.
Bei Ikea gibts neuerdings so Expresskassen, da kann man dann selber einscannen und mit Karte zahlen und theoretisch braucht man dafür keine Hilfe von Mitarbeitern und es geht schneller weil man nicht in einer langen Schlange stehen muss.
In der Praxis brauchten wir 3 Mitarbeiter und dreimal so lang wie an einer normalen Kasse.
Wir begannen mit dem Scannen, als eine der Mitarbeiterinnen so erbost auf uns zugestürmt kam, als seien wir die Reinkarnation von Osama bin Laden
Der Barcodeaufkleber vom Gardinenstoff war auf der Bettdecke gelandet, einer der Mülleimer war ein "Musterstück" (was sinnigerweise auf der Innenseite der Mülleimerklappe stand) und die Kleinteile mussten wir mehrfach neu scannen, weil sie sich für Lampenschirme hielten und Gardinenröllchen waren.
Nichtmal auf den Schwedenladen mit den göttlichen Ballerinakeksen und all dem anderen tollen Schwedenfutter hatte ich danach noch Lust.
Immerhin nach Hause fanden wir ohne uns zu verfahren.
Und ganz ohne Schilderlesen.