Das Thema reizt, weil bei WoW eben viele unterschiedliche Charaktere zu finden sind.
Wie bei jedem Hobby (Briefmarkensammeln, Hundezüchten usw) gibt es Menschen, die es locker angehen und es gibt Menschen, die in diesem Hobby aufgehen und ein Vielfaches an Zeit und Arbeit investieren. So mancher Hobbyeisenbahner kann nicht mal ansatzweise gegen die Hamburger Miniatureisenbahnwelt bestehen (und das will er auch nicht).
Natürlich will jeder Spass haben - und es gibt nicht wenige, die eben mehr Ehrgeiz entwickeln und sich dann verschiedene Ziele setzen. Es gibt Spieler, die fast 24h online sind und Spass haben, und es gibt Leute, die nur 1-2 Stunden pro Woche daadeln können und Spass haben. Auch bei beiden kann es einen Suchtfaktor geben, der bei Intensivspielern meist höher ausfallen KANN.
Gilden stellen ihre Regeln auf - solange es keine Beleidigungen, rassistische oder diskriminierende Regeln sind, haben die Leute ihre Freiheiten. Insofern kann jeder sich überlegen, ob er das will oder einfach sich nicht bewerben.
Vorbildfunktion:
Jeder sucht sich seine Vorbilder heraus - und es ist auch keine Schande, wenn ein Vorbild nur in wenigen Bereichen ein Ideal darstellt; kein Mensch ist perfekt, keine Lebensweise ist zu 100% übertragbar und niemand macht alles richtig. Und so kann man bei den Mitgliedern von nihilum WoW-technisch viel bewundern - den Rest lassen wir aussen vor, denn in anderen Bereichen haben sie nichts öffentlich gezeigt, was man nachahmen kann - aber das ist ok, denn man definiert und beobachtet nihilum ausschliesslich beim WoW. Ich haben meine Vorbilder in vielen Bereichen - beim Sport bewundere ich andere Menschzen als in meinem Beruf oder familiär - und kein einziger hat seine Vorzüge in allen Lebensbereiche. Somit erledigt sich spätestens hier das reine Fanboygetue und das Niedermachen_in_allen_Bereichen.
Die Jungs haben z.B. eine super Organisation, viel Ehrgeiz, viel freie Zeit und enorm viel Konzentration bei dem Spiel - das ist durchaus etwas, was man sich für andere Bereiche im Leben abschauen kann. Weniger nachahmenswert finde ich die enorm grosse Zeit, die man für dieses Spiel investieren muss - das gehe ich anders an und sehe für mich da keine Vorbildfunktion.
Der soziale Aspekt (Fehler verzeihen, andere Spielweisen intergrieren, Problemlösungen menschlicher Art) geht bei solchen straff geführten Gilden eher verloren - auch hier für mich nicht ein Ideal, aber für den Erfolg in WoW nunmal unabdinglich, wenn man die Nr 1 sein will bei dern Firstkills.
Zum Thema eSport:
Mit PvE kann man nicht sehr viel Geld verdienen - wer die eSport-Szeme kennt, der sieht die hohen Turniergelder ausschliesslich bei Spielen mit PvP-Inhalt. Egal ob Starcraft, CS oder Soccer - Turniere leben vom Player versus Player wie bei "echten" Sportturnieren.
Damit greift dann auch das Argument ins Leere, dass die Mitglieder ein vergleichbares RL wie ein Profi haben - denn ein Profi kann von seinem "Hobby" leben (z.B. ein Fussballer oder eSportprofi). Die Mitglieder von soclhen extremen Gilden haben normalerweise Arbeit (oder sind Studenten) und müssen da einen grossen Teil der Zeit investieren. Wenn ich meine Freizeitaktivitäten als Arbeitnehmer sehe in Verbindung mit meinen spärlichen WoW-Zeiten, dann kann mir keiner erzählen, wie ich 17 Stunden abzwacken soll, ohne meine familiären, gesellschaftliche oder sonstige Verbindungen zu vernachlässigen.
Wenn jemand dies will, dann ist es ok - er muss aber dann auch zu der Aussage stehen, dass sein RL (also der Rest) durch intensives WoW beschnitten wird - wie eben jedes Hobby, dem man ausgiebig fröhnt, einen grossen Teil vom RL in Beschlag nimmt. Egal ob Sammler, Sportler oder Sonstiger - wer als Amateur etwas intensiv macht, der hat weniger Zeit für den Rest seines Lebens zur Verfügung.
Ob nun ausgerechnet WoW als Hobby erstrebenswert ist, das kann jeder für sich entscheiden - der eine rennt die Berge hoch (und erfriert dabei), der nächste sammelt alle Bierdeckel und gibt Unsummen für einen aus und der andere spielt Dartturniere jedes Wochenende in ganz Deutschland. Jeder macht es extrem und fast jeder schüttelt dern Kopf über einen.
Die Jungs von nihilum haben eben WoW als extremes Hobby - und auch hier schütteln viele den Kopf, der ein oder andere ist neidisch und mancher regt sich über die Jungs auf. Wenn sie glücklich sind, ist alles in Ordnung, denn sie nehmen im Gegensatz zum PvP-Kontent beim PvE den anderen Spielern keinen Boss oder Instanz weg - also lasst sie nach ihren Regeln daddeln.
Der eSport (PvP) regt mich da schon eher auf, wenn ich in gegen eine semiprofessionelle eingespielte PvP Stammgruppe ausglost werde - beim Fussball gibt es auch Amateurligen und es werden nicht ständig die Profis von Bremen und Bayern auf die C-Klassse Reserven losgelassen. Eine Auslosung nach PvP-Rängen wäre daher wünschenswert, da man als Gelegenheitsspieler nur noch Kanonenfutter ist.
Für die Jungs von nihilum ist WoW dann wahrscheinlich keine Sucht - nur eine freiwillige Verpflichtung, intensiv und konzentriert halbprofessionell WoW zu daddeln.