Der anfängliche Erfolg von WoW lässt sich durch drei Dinge erklären, die zusammenkamen:
1.) Richtiges Timing: Als WoW rauskam, hatte sich Breitband-Internet gerade flächendeckend verbreitet. Zwei Jahre früher und der größte Teil der späteren Kunden hätte sich das Spiel aufgrund von Zeittarifen nicht leisten können, zwei Jahre später und jemand anderes wäre schneller gewesen.
2.) Starke Lizenz: Warcraft 3 war eines der bekanntesten und beliebtesten Spiele um die Jahrtausendwende. Blizzard hatte eine fantastischen Ruf, so gut, dass deren Spiele durchaus auch mal blind gekauft wurden. Die Warcraftwelt eignet sich aufgrund ihrer bunten Vielfalt zudem ausgesprochen gut für ein Rollenspiel, war aber noch unbearbeitet genug, um sie für ein deartiges Spiel umzustricken, ohne damit zu stark in die Kontinuität einzugreifen und Fans zu verschrecken.
3.) Zugänglichkeit: Neugierig auf MMOs waren damals Viele, Komplexität, hoher Zeit- und Geldaufwand schreckten aber viele ab. In WoW fanden auch Genre-Neulinge schnell rein und von denen gab es weit mehr als alte Hasen.
Der Fortlaufende Erfolg von WoW lässt sich im Grunde auf eine Ursache zurückführen und die ist durch den Anfangserfolg bedingt: Bekanntheitsgrad. Wenn von Online-Rollenspielen die rede ist, wird synonym von World of Warcraft gesprochen. Wers nicht selbst spielt, kennt zumindest jemanden ders spielt und wer selber mal mit sowas anfangen möchte geht zuerst dahin, wo seine Freunde sind. MMO bedeutet auch immer Community und eine community wechselt man nicht wie einen Single-Player-Shooter.
Vom Spieldesign her ist WoW gar nicht mal so gut, auch wenn es einige Sachen gibt die sehr gelungen sind. Das einzige was wirklich herausragt ist das meisterhafte Stimmulieren des Belohnungszentrums im Hirn des Spielers, aber auch da schwächelt WoW in letzter Zeit.