Jaja, die Gesellschaft, die ist sowieso an allem schuld, denn dann muss man sich nicht an die eigene Nase packen, weil, man gehört ja nicht dazu,
hehe. War jetzt nicht auf den post über mir bezogen, aber so denken leider viele, gerade auch in WoW.
Ich hab auch vor 3 Monaten aufgehört, lese aber hier noch immer regelmäßig in den Foren mit.
Warum ich aufgehört hab? Aus all den vorher bereits angeführten Gründen, kurz: Ich habe die ins unermessliche steigende Arroganz, Ignoranz und Unfreundlichkeit der Spieler nicht mehr ertragen.
Soll jetzt kein nachträgliches Mimimi sein, schließlich hab ich ja auch die Konsequenzen daraus gezogen, und bin froh darüber.
Dass sich hinsichtlich des sozialen Umgangs in WoW seit einigen Jahren fast alles zum Schlechten verändert hat, steht wohl für die Meisten hier außer Frage.
Warum das so gekommen ist, darüber lässt sich mMn schlecht diskutieren, weil viel zu viele Faktoren hierbei eine Rolle spielen, die Veränderung der Gesellschaft ansich ist sicherlich ein wichtiger Punkt, sprich: Immer schneller fortschreitendere Globalisierung, bei der der "kleine Mann" gar nicht gefragt wird, ob er sie überhaupt gut heißt (in WoW: Zusammenlegung der realm pools,dungeon browser, Abschaffung des /SNG in der offenen Welt etc.), mit gleichzeitiger, nennen wir es mal Entsozialisierung.
Alleine das genauer zu analysieren, würde schon meilenweit vom Thema wegführen, und auch Verschwörungstheorien a´la Bilderberger kämen
sehr schnell in die Diskussion.
Ich denke, vieles begann in WoW mit der Einführung des Dungeon Browsers, wobei ich hier in erster Linie für meinen server spreche, ich hab auf einem RP-server gespielt. Da war der Umgang miteinander äußerst höflich, freundlich, und der allergrößte teil der Spieler war auch hilfsbereit.
Nun kamen auf einmal Umgangstöne und Verhaltensweisen dazu, gerade und vor allem von den PvP-servern (wobei ich diese jetzt sicherlich nicht generell schlecht machen will, allerdings herrscht dort einfach ein rauherer Umgangston), welche dazu führten, dass sich langsam aber sicher auch auf meinem server eine Haltung breit machte, die in etwa folgendes zur Grundlage hatte: "Hey, wenn der sich aufführt wie die letzte
Sau und sich so benimmt, dann kann ich das auch!".
Dazu natürlich die Anonymität a´la: "Was interessieren mich diese dummen gimps, die seh ich eh nie wieder!".
Verbunden mit der Tatsache, dass Vorurteil um Vorurteil gegenüber anderen servern entstand (Beispiel: Leute von Shattrath hielten sich für die allerbesten PvE-Spieler überhaupt, Blutkessel und Echsenkessel sind alles arrogante Egoisten, von Die Aldor kommen nur unfreundliche noobs, die keinen Plan von ihrer Klasse haben, usw. usf).
Das alles hat unter anderem dazu geführt, dass sich auch die Spieler auf ihren eigenen servern immer mehr entfremdet haben.
Jetzt mag jemand sagen: "Aber in den Gilden hat sich ja nix verändert, und wer mit der Situation unglücklich ist, soll sich halt ne Gilde suchen...".
Das wäre auch nur zum Teil richtig, denn die Gilden sind nur bedingt der Elfenbeinturm in WoW, und früher oder später bekommen auch diese mal ein Leck, durch das langsam Tropfen um Tropfen hereinsickert.
Abgesen davon war es bei mir z.B. so, dass ich nie viel von Gilden gehalten hab, da dort früher oder später immer die kindischsten Neid- und Sympathiedebatten ausbrachen, welche oft zur Auflösung führten (habe 4einhalb Jahre gespielt und in der Zeit einiges erlebt).
Ich wollte einfach meine Ruhe und Freiheit im Spiel haben (das begann zu Anfang von WotLK), und nicht beispielsweise ständig den Gildenchat mitlesen, weil ja mal was Wichtiges und Interessantes kommen könnte, nur um dann festzustellen, dass alles nur langweiliges und dummes Geschwätz war, zu 80% bestehend aus: Hi, thx, bb und gz. (was auch meist das Einzige war, was man in Instanzen zu lesen bekam, und das auch nur, wenn man Glück hatte^^).
Meine Freundesliste hingegen war fast immer voll, da man bei mehreren 85er chars dementsprechend viele leute kennen lernt, und so hab ich natürlich auch oft auf die Leute aus selbiger zurückgegriffen. Die wenigsten sind jedoch 24/7 online (war ich auch nicht), und so bin ich halt auch oft in Zufallsgruppen unterwegs gewesen. Auch deswegen, weil ich enfach gerne neue Leute kennenlerne, da das ja auch das ist, was ein MMO ausmacht. Die Abwechslung kommt nur durch die community, da die Instanzen und raids sich ja nicht ändern.
(Ich hab beispielsweise nie erlebt, dass Magmaul aus Langeweile einfach mal im 10er beide Heiler auf einmal ins Maul genommen hätte, was sicherlich durchaus einen gewissen Überraschungs- und Unterhaltungswert gehabt hätte ).
Nachdem dieser Hauptanreiz für mich und auch viele andere zerstört war, tja... was bleibt einem da noch?
Lasst mich überlegen.....hmm...nix .
Den content kenn ich in- und auswendig, von classic bis cata, bis auf einige raidbosse in cata, mounts und Ruf-farmen hasse ich, das is Arbeit und hat nix mit Spielen zu tun, und twinken fiel flach, da die 10 charakter-slots alle belegt waren und auch schon sehr viele immer wieder gelöscht und neu belegt wurden.
Sicherlich ist ein wichtiger Punkt für den "Verfall" auch der, dass WoW "ausgelutscht" ist, dadurch kommt Unzufriedenheit auf, und anstatt einen Schlussstrich zu ziehn und was Anderes zu machen, werden die Leute zunehmend unfreundlicher und mürrischer,
was übrigens eine sehr, sehr deutsche Verhaltensweise ist (nix gegen euch, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, aber den Schuh müssen wir uns anziehn, auch wenn er an allen Ecken und Enden drückt und kratzt^^).
Gerade an der Art und Weise, wie mit Anfängern umgegangen wird, die sich vielleicht sogar noch öffentlich dazu bekennen (Gott bewahre, wie können sie es nur wagen!), lässt sich das sehr schön beobachten.
Mein erster char (habe mit Beginn von BC angefangen), eine Nachtelfen-Jägerin, deren Dorf über Monate hinweg 24/7 mit Barry Manilow beschallt wurde (lieben Gruß an dieser Stelle an Onkel Barlow!), lief bis ca. lvl 35 mit pet-attack+autoshot durch die Gegend, bis es jemandem in einer Instanz auffiel,
er das ansprach, und ich für ca. 5 Minuten zum Anlass für einen Ausbruch zügelloser Heiterkeit mutierte.
Danach allerdings legte die komplette Gruppe eine Pause ein, welche bestimmt eine halbe Stunde lang war, und da ausschließlich erfahrene Spieler dabei waren, wurde mir von jedem einzelnen die Spielweise eines Jägers erklärt, hinzu kamen noch jede Menge generelle Tips
zum Spiel ansich und zum Gruppenverhalten in Instanzen.
Ich war begeistert ob der Freundlichkeit und der vielen, vielen spielerischen Möglichkeiten, die sich mir auf einmal auftaten.
Kurze Zeit später war ich schon auf level 70 angelangt, und obwohl ich in keiner Gilde war, bekam ich massenhaft Anfragen für heroische Instanzen und kurz darauf auch für Karazhan, da ein Jäger, der seine Klasse beherrscht, gerade was cc und kiten anbelangt,
auch damals schon sehr gefragt war, und es auch wahnsinnig viel Spaß gemacht hat, auch so zu spielen (Wer bspw. mal bei Moroes
den Vergelter oder den Off-Krieger fünf Minuten lang mit Hilfe von Eisfallen und ablenkendem Schuss durch den ganzen Raum
gekitet hat, weiß, wovon ich spreche *gg*). Heute braucht das ja niemand mehr...wobei ich schon auch sehr viele positive Reaktionen in Cata-Instanzen bekommen habe, wenn ich bspw. gesehn hab, dass der Tank nix markiert, und gleich mal ne Eisfalle abseits der Gruppe hingelegt hab, wo ich dann einen mob rein-gekitet hab, wenn irgendein range-DD wieder nur das Pimmelmeter im Auge hatte, oder
beim pet schnell Knurren angemacht und es auf einen mob geschickt hab, der am Heiler ging.
Aber so etwas wie damals, als die ganze Gruppe sich 30 Minuten Zeit genommen hat, nur um einem fremden noob was zu erklären, das wäre heute undenkbar, 5 Minuten wären wohl schon die absolute Obergrenze, wenn überhaupt.
Ich hab schon sehr viele Leute gefragt, was sie in ihrer Anfangszeit für "gimpige" Aktionen geliefert haben, und bisher hatte
noch jeder dazu eine Geschichte, viele rücken sofort damit raus, weil sie es, wie ich, auch heute noch lustig finden,
bei manchen muss man ein wenig bohren, aber JEDER hat solche Dinge gemacht. Wem in WoW noch irgendetwas am Spiel liegt, der
muss begreifen, dass die community das ist, was es ausmacht.
Klar, cataclysm ist jetzt nich gerade der Überflieger, aber mit einem freundlichen Umgang ließen sich sehr, sehr viele inhaltliche und
spielerische Unzulänglichkeiten soweit kompensieren, dass jeder trotzdem jede Menge Spaß und Freude dran hätte.
Naja, was soll man abschließend sagen?
Jeder, dem WoW zu langweilig geworden ist, der die community im Großen und Ganzen nicht mehr erträgt, soll sich doch bitte, bitte
eine andere Beschäftigung suchen, denn eure Unzufriedenheit und schlechte Laune sind ansteckend
und machen das, was euch selbst stört, nur noch schlimmer, indem ihr es anderen aufzwingt, abgesehn davon, dass ihr euch selbst damit auch sicherlich nichts
Gutes tut!
Meine Güte....ist ja ein halber Roman geworden, ob das überhaupt jemand liest...hehe.
Die Art, wie in diesem thread diskutiert wird, finde ich übrigens sehr schön, weswegen ich auch seit langer Zeit mal
wieder etwas schreibe.
Möge sich jeder, der sich hierher verirrt, bitte ein Beispiel nehmen.
Und an alle, die immer noch Spaß haben in WoW:
Versucht, so lange wie möglich, ihn euch nicht nehmen zu lassen, denn es gibt überall Leute, nicht nur im internet und in MMOs,
deren einziger, trauriger Lebensinhalt es zu sein scheint, genau das zu tun.
Salve!