Ich persönliche habe mit abgewöhnt bei Plattformen wie Buffed über solch politischen Themen wie z. B. Wehrdienst zu reden. Die meisten sind noch zu jung um sich schon eine fundierte Meinung darüber gebildet zu haben, und der ganze Rest argumentiert mitunter ziemlich verwegen. Razyl, um hier stellvertretend für diese Klientel herzuhalten, hat sich in meinen Augen als Diskussionspartner disqualifiziert.
Ein paar Einsätze in Afghanistan und hier und dort mal für kleinere Einsätze mehr auch nicht.
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zeigen mir recht deutlich wie wenig sich mit dem Thema auseinandergesetzt wurde/wird.
Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen ob er Pro oder Kontra Wehrpflicht, oder im größeren Rahmen gegen die Armee ansich ist, jedoch sollte man sich vorher schon ein wenig mit der Materie auseinandergesetzt haben.
Als Denkanstöße pro Wehrpflicht ein paar Punkte:
- starke Einbindung in die Gesellschaft (Söhne und Töchter bringen eigene Ansichten und Sachverständnis in die Armee, tragen gemachte Erfahrung mit nach Hause)
- stärkerer Rückhalt in der Bevölkerung (es wird kritischer hinterfragt, warum die Armee in diesem oder jenem Einsatz ist, schließlich kämpfen die eigenen Kinder mit)
- Frisches Blut (die meisten Zeitsoldaten rekrutiert die Bundeswehr aus Grundwehrdienstleistenden)
- günstiger (da jeder zum Dienst an der Waffe herangezogen wird, fließen auch alle Gesellschaftsschichten in die Armee mit ein. Ein ähnlich hohes Niveau zu halten, müsste mit enormen Kosten für Gehalt einhergehen)
- Die Wehrpflicht ist konjunkturunabhängiger und damit unter dem Aspekt der Qualität ihres Personals auch die "intelligentere" Armee
- Das Sozialwesen gerät ohne Wehrpflicht in eine Strukturkrise, weil viele tausend Zivildienststellen durch teurere Arbeitskräfte neu belegt werden müssten.
Das es einige große Makel an der so genannten Wehrgerechtigkeit gibt, will ich garnicht verschweigen und die Musterungsuntersuchungen sind auch "reformbedürftig", allerdings stellt das für mich noch lange nicht die Wehrpflicht in ihrer Gänze in Frage.