[WoW]Der internationale „wir sorgen dafür, dass Spieler den Düsterbruch hassen“ Tag 2011

Yalda

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Ich habe einen Nachtelfenpriester. Das ist schockierend, ich weiß und manchmal habe ich deswegen auch Waschzwang. Er war ursprünglich mal ein Jäger was noch viel viel schlimmer ist. Er ist mein Rollenspielcharakter und jetzt werden einige Leute sicherlich denken, dass Rollenspielende, männliche Nachtelfenpriester mitunter Grund für eine eventuell anstehende Apokalypse sein werden. Oder möglicherweise der Grund für den Cataclysm waren.

Im Augenblick gurke ich im Stufe 40~50 Bereich herum und da ich keine wirkliche Lust auf questen hatte, habe ich nicht einmal einen Schattenspecc. Ursprünglich war geplant, gemütlich durch Instanzen zu leveln was bis zu Stuf 40 auch ganz wunderprächtig geklappt hat.
Streicht das gemütlich.

Seit einigen Tagen schon versuche ich Abends „mal eben“ per Dungeonfinder eine Gruppe zu finden und meistens tauchen da Werte auf wie „Wartezeit 35 Minuten“. Moooment. Wirklich? Ich meine…bisher hatte ich mit meinem verwöhnten Heilerhintern NIE längere Wartezeiten als 5-10 Minuten. Seit das Kloster nicht mehr per „random“ anwählbar ist und sich stattdessen Düsterbruch und Scholomance dort befinden, hört man die Grillen im Dungeonfinder zirpen.

Und wie das immer so ist: nach 20 Minuten das erste „Töröööö“ des Finders und wie immer nimmt EIN DDler nicht an. Die Gruppe kommt nicht zustande, man befindet sich wieder in der Warteliste. Ich glaube manchmal, da sitzt ein bezahlter Blizzardmitarbeiter, der mit Gruppenattrappen zu lang wartenden Mitspielern vorgaukelt, es gäbe tatsächlich eine Kampfbereite Gruppe wenn…….da nicht dieser eiiiine Spieler gerade Kopfüber vor Verzückung jauchzend in einem Erzhaufen hängen würde und deswegen nicht annehmen kann.

Das zweite „Töörööö“ diesmal nehmen gleich zwei DD nicht an.

35 Minuten später, Tööröö, alle nehmen an, Hurra! - Düsterbruch West. Na vielleicht doch nicht Hurra.

Kurze Erinnerung: Düsterbruch West ist der Chinafarmerteil mit den verlinkten Bäumen, den blauen Kristallen, den fürchterlichen Mountquests, die es nicht mehr gibt und den verwirrenden Gängen nach Oben.

„Ich habe keinen Plan, wo ich hin muss!“ schreibt der Tank. „Ok“ tippte ich ins Fenster ein „Wir müssen die blauen Krista“- bevor ich den Satz auch nur zuende tippen konnte, hatte er bereits den halben Hof hinter sich gebracht und den Baumboss angegriffen, was natürlich alle anderen Baumgegner im Dungeon pullte.

Zu 60er Zeiten wäre die Gruppe nun Matsch gewesen. Es hat einiges an Mana gekostet, da der Tank mal wieder eine Papprüstung trägt und während ich meinem ausgedörrten Priester Mondbeerensaft in den Rachen schütte, starte ich den nächsten Versuch, den Dungeon zu erklären: „Also man muss diese blauen Krista“- die Gruppe ist inzwischen nach Oben gerannt, was an sich nicht unbedingt verkehrt ist – nur gibt es zwei Gänge nach Oben, auf der Karte war nicht ersichtlich, welcher Spieler nun welchen Gang genommen hatte.

Die Schurkin schlich sich auf der einen Seite durch, der Krieger preschte auf der anderen Seite vor, ich, mit nicht vollem Mana sehe Lebensbalken schrumpfen und renne fluchend los. Ich erwische den Gang, den die Schurkin genommen hat und habe sofort einen Geist am Hintern kleben. (Ich fessle ihn, nehme den anderen Gang.) Die Gruppe merkt, dass sie nicht vollständig ist. Sie merkt es, weil sie mitten im Kampf gegen Jägerin und Bär (Boss oben) wohl keine Heilung bekommen und schnauzen herum, warum ich nichts täte. Ich frage, wo sie sind, sie sagen „hier.“ Was in einem Mehrstöckigen grauen Dungeon mit einer mehrteiligen Fummelkarte zum Durchklicken wohl in die Kategorie „Optimierungswürdige Positionsbeschreibungen in komplexen, architektonisch anspruchsvollen Gewölbestrukturen“ passt.

Dezente Hinweis, dass ich im unteren Stockwerk bin und gleich komme. Und einen Geist an mir kleben habe, und da diese blauen Krista… Tank tot. DD tot, Schurkin im Stealth, dritter DD auch verlaufen und daher in Sicherheit.

Nach erfolgloser gegenseitiger Schuldzuweisung, schaffen die Schurkin und ich es, den Geist umzuboxen. Leute wiederbelebt, Bärboss erledigt und endlich komme ich dazu, zu erklären, dass wir die Viecher an den blauen Kristallen umhauen müssen: wir schaffen es sogar ohne körperliche Folgeschäden, beide Kristalle auf der obersten Ebene zu zerstören- dann ist der Tank plötzlich….nein, nicht aus der Gruppe gegangen, sondern am Eingang, um Quests abzugeben.
Wohlgemerkt, der Tank der keine Ahnung von der Instanz hat und dementsprechend auch nicht weiß, wo er hinlaufen muss.

Nacht etwas hin und her ist er wieder bei uns, nur um sich nach dem nächsten erledigten Questgegner wieder zum Eingang zu porten. Mitten in der Instanz. (Man konnte die Erschütterung durch das „Klonk“ von vier Köpfen, die synchron an unterschiedlichen Orten in Mitteleuropa auf Tische geschlagen wurden vermutlich noch in Asien messen.) Ich weise daraufhin, dass er da stehenbleiben könnte, da wir den blauen Kristall am Anfang noch machen müssen.
Sie sagen es zwar nicht, aber ich habe den Eindruck, die Gruppenmitglieder denken, ich hätte einen Kristallfetisch.

Wir schaffen es irgendwie durch den Gang zu dem runden Raum mit den wuselnden Elementaren, dem Endboss und den letzten zwei Kristallen – unser Tank ist plötzlich weg. Und diesmal ist er ganz weg. Und die Art wie er verschwand deutete klar auf „Mutti zieht Stecker“-Weg.

Einer der DDler ist zudem unangekündigt afk, während wir immernoch in den vom Tank gepullten Gegnerwellen stehen. Nach endlosen Minuten Trash nur zu dritt vermöbeln, ist der dritte DDler dann auch weg. Der Dungeonfinder arbeitet vor sich hin, aber es will so Recht niemand zu uns stoßen, also laufen wir in die Bibliothek um den Prinzen zu versuchen. „Klappt schon!“ sagt die Jägerin hoffnungsvoll. Pet und Jägerin werden innerhalb von Sekunden zerfetzt, dann setzt so etwas wie göttliche Intervention ein, denn mitten im Kampf „tööröö“ tauchen neue Gruppenmitglieder auf. Boss liegt und neu dazugekommene Gruppenmitglieder vergrüßschieden sich. Ja richtig gelesen „Hey, Hallo, tschüß!“ und weg sind sie. Was zur Hölle?

Wir wieder nur zu dritt. „Es ist wieder einer dieser Tage, oder?“ „Jepp.“ „Und es ist Vollmond.“ „Jepp.“ „Neu Anmelden?“ „Ja bitte.“

Zwanzig Minuten später Töörööt es das nächste Mal: Alle nehmen an und- Düsterbruch West. Der Tank hat Ahnung, spielt super, alles sieht gut aus bis….sein Interface von Addons zerhackt wird. „Wartet – ich relogge eben“ spricht er. Zack, Bumm, Tank aus der Gruppe.

„Ich glaube…das wird heute nichts.“
„Ich glaube auch nicht. Es ist internationaler „wir sorgen dafür, dass Spieler den Düsterbruch hassen“ Tag 2011.“
 
Läuft ja ganz prächtig, scheint als verhalten sich alle Spieler wirklich Rollenspielgerecht. *grins

Schöner Bericht!
 
Sehr amüsant zu lesen =D

Komisch, ich mag den Düsterbruch und mochte auch die Mount-Quest. Aber wer von Dungeonfinder verwöhnten Nue-WoWlern kennt auch schon Düsterbruch... oder Scholo... oder Stratt. Wenn der Tank dann zetert und pullt wundert es mich kaum. Mein letzter facpalm in der Hinsicht war etwas später auf der Scherbenwelt:
Dungeonfinder Sethekhalle. Alle sind drin nur der Tank nicht. Wieso das denn fragen alle? Es stellte sich heraus, daß er mit erscheinen in der Ini sofort losgerannt war und in die ersten Vögel lief - tot. Nun irrte er mit lvl 65 draußen herum und schrieb eifrig "wo muß ich denn hin? ich kenn mich hier nicht aus? ich war noch nie hier! help help help!" Es kam dann heraus, daß er noch nie, mit keinem seiner Chars jemals in der Scherbenwelt gewesen war - aber lvl 85 Todesritter war vorhanden...
 
Heute nimmt irgendwie niemand mehr Instanzen ernst. Besonders die geilen nicht :(
 
huhu nice ja wow eben !! *waschzwang* ;)
 
Also eigentlich hatte der Düsterbruch ja immer einen gewissen Charm... gerade diese verwirrenden Wege und die mehrstöckigen Bauwerke haben mich immer fasziniert. Auch die Lore war nicht übel, schließlich soll das mal so´n komischer Nachtelfentempel oder sowas gewesen sein.

Aber... vor den Dungeonfinder-Zeiten war es nervig, weil niemand wusste wolang und jeder nen anderen Teil machen wollte.
Seit Dungeonfinder fällt diese Instanz einfach total negativ auf unter den anderen, da es total wenig Erfahrungspunkte gibt und die Wege viel länger sind als bei vergleichbaren Dungeons.

Das war wirklich immer nur was für zwischendurch...aber freiwillig würde ich da auch nie wieder reingehen. (Mit meinem Hexer bin ich damals gar nicht so weit gekommen, da mich dieses Feder-Gefarme in Winterspring schon abgeschreckt hatte :)
 
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