Das mag sein, aber bedenke bitte woher solche Aussagen kommen.
Rift ist bei weitem nicht das erste Spiel, welches mit den gleichen Erwartungen, Hoffnungen und Kommentaren seitens der Community startet. Und wenn man sich anschaut, was aus den anderen Spielen geworden ist....naja, das müssen wir hier nicht aufführen.
Das soll natürlich im Umkehrschluß nicht bedeuten, dass Rift ein ähnliches Schicksal ereilen wird, aber die Argumentation dorthin ist mehr als verständlich. Gerade, wenn es sich bei dem neuen MMO um ein Spiel handelt, welches sich nicht gerade durch großartige Neuerungen auszeichnet. Und kommt mir nicht mit den Skillbäumen, das ist nur Augenwischerei.
Und ja, das AoE Looten war genial!
Ja, aber analysiere doch mal, woran es lag. Fangen wir an:
Aoc:
Unendlich viele Bugs. Quests fehlten nach Tortage (keine Ahnung, ob man das so schreibt) an allen Ecken und Enden. Beworbene Features wie DirectX10 oder gar ganze als Hauptcontent (PvP) angepriesene Eigenschaften fehlten völlig.
Wunder es da, dass es hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist?
Aion:
Hat es leider verpasst, dass Spiel an den europäischen Markt anzupassen. Asiaten ticken nun mal völlig anders, als wir Europäer. Das wird dir jeder bestätigen, der schon mal über längere Zeit dort war.
Aion war für Asiaten ausgerichtet. Die Quests zu Anfang waren zu wenig, qualitativ meilenweit hinter jenen in Wow und es dauerte einfach ewig, zu leveln. Einige empfanden das als gut, die absolute Mehrheit hier steht da aber nicht drauf.
Die Instanzen waren lieblos und einfach zu oft ohne jeden Anspruch. Flug-PvP eine ganz nette Idee, funktionierte aber nicht wirklich. Durch das Flugelement waren Fernkämpfer stark im Vorteil. Außerdem, was bringt mir eine schöne Grafik, wenn ich dann den Hauptcontent, nämlich das Massen-PvP in einem leeren Raum spielen muss, wo es so gut wie keine grafischen Höhepunkte gibt.
Jetzt könnte man das auch noch mit Warhammer und STO weiterspinnen, aber das spar ich mir. Jedenfalls finde ich, kann ich ein neues Spiel nicht anhand von Schicksalen vorerhiger Spiele bewerten. Vor allem nicht, wenn sie sich derart unterscheiden, was die Qualität zu Release angeht. Das ist Blödsinn.
Und warum sind die Skillbäume denn Augenwischerei? Ich behaupte ja garnicht, dass sie in jeder Hinsicht durchdacht sein und immer so funktionieren, wie sie sollten. Aber das ist angesichts der Fülle auch nicht möglich.
Vielmehr ist es zwangsläufig ein längerer Prozess der Anpassung, aber das geht erst, wenn das Spiel mal läuft und sie Daten haben. So lange sie irgendwann mal damit fertig werden und es keine "never ending story" wird, wie bei Blizzard und den ihren, obwohl sie inzwischen schon fast nur noch Einheitsbrei haben und es dementsprechend leichter sein sollte, mal auf den Punkt zu kommen.
Rift hat wenig neues, garnichts wäre übertrieben, aber es bietet an den meisten Stellen altbewährtes. Nur das funktioniert bereits jetzt schon und daran unterscheidet sich Rift von allen anderen Spielen der vergangenen Jahre, die nicht den erhoften Erfolg brachten. Rift wird bestimmt nicht der neue Gott am mmo-Himmel, dafür ist es zumindest im Moment nicht gut genug. Im Gegensatz zu allen anderen Spielen traue ich Rift aber hier in Europa eine gesunde Server-Population zu.
Einige Millionen Abonennten sind weltweit durchaus möglich, wenn sie es weiter fleißig verbessern. Das ist dann eh schon mehr als genug.
Wow hatte im übrigen damals auch nichts Neues gebracht. Es bestand aus PvE und sonst nichts. PvP war absolute Fehlanzeige. Es bot also auch nur altbewährtes, auch wenn man hier sagen muss, dass mit Wow was Quests und Instanzen angeht, eine neue Qualitätsstufe erreicht wurde, wie es sie bisher noch nicht gab. Aber es gab in Wow keine großen Innovationen, wenn überhaupt welche. Sogesehen gab es seit Ewigkeiten keine Innovationen mehr, auf dem Sektor.
Wer hat denn seit zum Beispiel Daoc in einem gleichen Spiel Innovationen reingebracht? Okay, Eve ist halt von Haus aus was völlig anderes. Und ansonsten fällt mir da noch Darkfall ein, die in einigen Punkten völlig andere Wege gegangen sind.
Aber die können sich auch nicht gerade mit einer rießigen Fanbase rühmen. Von daher ist es in meinen Augen fraglich, ob Innovation zwangsläufig zum Erfolg führt, wenn auch die Qualität des Spiels passt.
Da muss ich dir wiedersprechen. Wenn du damals in Classic das Gefühl hattest man sollte 60 werden und wusste nicht warum dann haste was grundlegend Falsch gemacht. Gerade zu Classic war die Lore/Story meiner Meinung nach überaus Ausgeprägt! Das einzige was man von WoW damals kannte war Warcraft 3 + Addon und plötzlich war man mittendrin! Das war das absolut geilste was man sich vorstellen konnte! Und wenn ich ehrlich bin, dieses Spielgefühl fehlt mir irgendwie in WoW, weil gerade dieser Flair nicht mehr so wirklich von Blizz gefördert wird. Denn heute ist es wirklich so wie du schon beschrieben hast: Man soll schnellstmöglich die neue maximalstufe erreichen damit man als erstes mit den neuen Epix in der neuen Hauptstadt posen kann. Story ist wirklich nur noch Sekundär.
Und ich denke war Rift betrifft wird es für viele Leute das neue WoW sein wie man es zu Classic Anfang erlebt hat zumindest für eine gewisse Zeit. Und ich kann es auch niemanden verübeln. Wenn es gut läuft werd ich mir das sicher auch mal ansehen.
Mfg
Liegt das nun an Blizzard oder an der Community? Ich sage letzteres. Man kann Blizzard viel vorwerfen, aber nicht das. Das Tempo des Levelns unterscheidet sich nicht so gravierend zu damals.
Story-Elemente sind noch viel mehr drin. Ich sag nur Skripte, mit denen du bestimmte Ereignisse viel eindrucksvoller rüberbringen kannst. Das gab es früher doch nicht einmal. Die Community ist es doch, die auf Storry pfeift, einfach nur noch durchrennen will (ich sag nur gogogo) und so schnell wie möglich in irgendeiner Stadt in Full-Epic rumstehen will. Was kann da Blizzard dafür? Ich glaube, da verkennst du die Lage völlig. Außerdem musst du bedenken, dass Wow für dich damals zu Anfang von Haus aus ein anderes Gefühl vermittelt hat, als es jetzt nach vielen Jahren der Fall sein kann. Das liegt doch nur in der Natur der Sache.