Das wird immer geiler hier
Und ihr Flamer nochmal die Bitte: nehmt es doch nicht so ernst! Ich denke nicht, dass er so ein krasses Schubladendenken wirklich hat. Das ganze ist nur zu unerer Unterhaltung.
Bingo. Das, was man am Anfang dieses Threads lesen kann, nennt sich "Ironie", in dieser krassen Form wohl sogar eher "Sarkasmus". Wer darauf vertraut, dass jegliches der dort stehenden Wörter mit vollem Ernst geschrieben worden ist, der sollte sich mal überlegen, ob er selbst nicht gerade eine Schublade auf-, den Threadersteller reingestopft und wieder zugemacht hat.
Der Text spielt in erster Linie auf Vorurteile an (klarer Fall von ironischem Text) und kommentiert diese mit bitterbösem Witz (folglich Sarkasmus). Abgesehen davon sind diese "Vorurteile" ja zu einem Großteil nicht so unbegründet, wie man meinen sollte. Vielleicht ist die Verteilung nicht so krass wie geschildert, aber viele der WoW-Zocker sind eher zurückgezogene, schüchterne Menschen, die mit anderen Menschen nicht so viel anfangen können wie andere Leute. Was nicht heißt, dass diese Menschen sozial benachteiligt oder gar asozial sind, aber manche kommen mit der Gesellschaft um sie herum eben besser zurecht als andere. Das Spiel "World of Warcraft" konfrontiert diese Menschen nicht mit anderen Leuten, sondern mit deren Stellvertretern - Charaktere. Sich mit denen zu unterhalten, fällt gleich um einiges einfacher. Schlussendlich ist das Ganze ein psychologischer Aspekt, aber im Nachhinein auch gar nicht so wichtig.
Kommen wir zur Rolle der Frau im WoW. Als Lustobjekt der "Freaks" gejagt und sofort schräg angeschaut, falls entdeckt - das ist und bleibt die typische Reaktion bei einem Spiel, das eher als Männerdomäne gilt. Angesichts der männlichen Schlichtheit auch kein Wunder, sollte man meinen: wie viele Frauen gibt es schon, die freiwillig 4 bis 5 Stunden vor dem PC hocken und raiden, damit eventuell mal etwas Tolles für den Charakter abfällt? Die Zeit könnte man genauso gut mit Schwätzen, Einkaufen, Shoppen, Nach-Schuhen-Suchen und vielen, vielen, vielen anderen Tätigkeiten nutzen... also Tätigkeiten, mit denen Mann nichts anfangen kann und von denen er sich tunlichst fern hält. Dass jetzt das weibliche Geschlecht plötzlich Spaß an der Dauerbeschäftigung von Mann finden, darf dementsprechend nicht sein. Schließlich halten wir uns doch auch von Schuh- und Kleidungsgeschäften fern, solange es uns möglich ist - warum sollte Frau also das gleiche Recht erhalten wie Mann, WoW zu zocken?
Frau muss also Mann sein, damit sie WoW zocken darf. Daraus folgt: Frau ist dick (wie typischer Keller-Mann), hat komische, runzelige, lichtscheue Haut (wie Keller-Mann), treibt keinen Sport (wie Keller-Mann) und spielt männliche Charaktere (wie Keller-Mann, solange er sich nicht am hübschen Apfel-Popo einer Elfe ergötzen will). Typische Vorurteile einer von Männern dirigierten, digitalen Welt, die andererseits auch auf die "reale Welt" angewandt werden können, denn: welcher Mann wird schon ernst genommen, wenn er gerne shoppen geht, ein Dutzend verschiedener Schuhe im Schrank stehen hat und gerne ein Schwätzchen mit dem Nachbarn hält? (Der erste Gedanke, der bei Mann auftaucht: "Schwul." Der erste Gedanke, der bei Frau aufkommt: "Perfekter Mann." Lustig, gell?)
Abgesehen also davon, dass viele WoW-Vorurteile von der spielenden Mehrheit erfüllt werden und der Mensch allgemein immer Vorurteile hat, um sich eine ungefähre Vorstellung anderer Menschen machen zu können, sehe ich keinen Grund darin, dem Schubladen-System entgegen zu treten - oftmals funktioniert es ja, und es ist umso spannender zu erfahren, dass man mal eine falsche Schublade geöffnet hat. Abgesehen davon erweitert man den Horizont doch sowieso ständig. Vor allem, wenn das bedeutet, dass man einem Mädel gegenüber steht, das süß genug zum Anbeißen aussieht, Humor besitzt und WoW spielt.
"Irren ist menschlich.", heißt es, und das stimmt sicherlich.
Greets