Also ich les die GS seid ihrer ersten Ausgabe, hab seid der zweiten Ausgabe ein Abo und bin bisher zufrieden damit. Ich hab ne Zeit lang andere Magazine gelesen, aber es fehlte einfach was. Bzw sind mir Screenshotunterschriften ala "Heute wieder Grillfest mit lecker gegrillten Soldaten" bei nem Screenshot zu nem Flammenwerfer wie sie in der PC Action und PC Games an der Tagesordnung waren einfach zu dumm. Ich will Infos übers Spiel haben, nicht irgendwelche dummen Sprüche lesen.
Was D3 angeht, es ist an sich ein gutes Spiel, und die Wertung der GS fand ich ok. Die Herabstufung ist in meinen Augen nicht weit genug gegangen, bei dem Kurs den Blizzard fährt, und genau auf den letzten Änderungen basiert ja diese Herabstufung. Ist bei MMOs doch das gleiche, wenn ihre Besuche im Laufe der Jahre / Monate kommen, gibts ne neue Wertung.
Das Blizzard D3 so schnell in Richtung Abgrund schiebt, tjoa selber Schuld.
ABER GS ist das erste Printmagazin das sich sowas getraut hat, jedenfalls in Deutschland, wo es immer heißt von wegen Blizzard kaufe ja eh alle Tests usw.
Unabhängig von dieser speziellen Wertung (GW2 ist zu weit entfernt von meinem eigenen Interessensgebiet, dass ich mir da eine fundierte Meinung bilden könnte oder wollte) sollte man auf die Wertungen der GS nichts mehr geben.
Früher war die GS wirklich eins der professionellsten, seriösesten Magazine auf dem Markt und dass ich sie abonniert habe (ja, Gegenwart) hat genau die von dir angesprochenen Gründe - mir war die Konkurrenz schlicht und ergreifend zu albern. Damals wurden Spiele auf Herz und Nieren geprüft und selbst Hype-Titel konsequent auf Fehler abgeklopft und entsprechend bewertet. Hat ein Spiel die 90-Prozent-Hürde geknackt war es ein absoluter Must-Have-Titel für jeden, der auch nur im entferntesten etwas mit Genre und Setting anfangen konnte.
Aber seit einiger Zeit (ich würde den Weggang von Jörg Langer als groben Zeitpunkt nennen, wenn ich müsste) hat sich das verschoben. 90-Plus-Prozent bedeutet mittlerweile mehr "Hype-Titel" als "Must-Have". Es passieren immer wieder GAUs bei den Tests von Spielen, die groß erwartet wurden, das klassische Beispiel dürfte wohl Gothic 3 sein, bzw. neuerdings Diablo 3. Wer aufgrund der Tests kauft, kann sowohl gute Nischentitel verpassen, als auch Geld für Hype-Gurken vergeuden.
Die Tests sind natürlich nicht vollkommen nutzlos, aber ich bemerke mit jeder Ausgabe der "HypeStar" ("BlizzStar", "WoWStar", etc.), dass ich die Tests nur noch überfliege und den meisten Spaß mit der Magazin-DVD habe. Wenn ich ernsthafte Einschätzungen haben will, wie ein kommendes Spiel wird schaue ich mir Reviews von Leuten wie Joe "AngryJoe" Vargas, Noah "Spoony" Antwiler oder dergleichen an - von Fans die kein Blatt vor den Mund nehmen. Man muss die Tests der GS mittlerweile sehr selektiv und aufmerksam lesen und sich im Grunde die Fakten zwischen den Zeilen heraussuchen und selbst entscheiden, wie das Spiel wohl sein könnte.
Wenn man ein konkretes Beispiel dafür will, dass die GS sehr Publisherfreundlich und Konsumentenunfreundlich geworden ist, dann würde ich die Heuchelei zitieren, dass zwar regelmäßig über restriktive Kopierschutzmaßnahmen berichtet und auch kritisiert wird, sich die Redaktion aber konsequent weigert, Spiele wegen solchen Dingen wie dem nichtmal anständig funktionierenden UbiLauncher pauschal abzuwerten. An der Stelle hätten sie eine Möglichkeit, ihre Seriösität zu unterstreichen, indem sie für die Spieler ein Statement abgeben, dass die Publisher auch unmissverständlich und zweifelsfrei erreicht - immerhin ist eine Abwertung in einem Fachmagazin nichts, was sich für einen frischen Titel sonderlich gut macht und Publisher fürchten solche negative Publicity zurecht.
Und was das Abwerten von D3 betrifft: Von "sich trauen" kann da keine Rede sein, die GS hat da nur eine offene Tür eingerannt, bzw. deren Fähnchen nach dem Wind gedreht als ein Aufschrei durch die Spielergemeinde ging und absehbar wurde, dass der Name Diablo allein eben doch nicht reicht, um die Spieler zufrieden zu stellen.