Evilslyn
Rare-Mob
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Arled saß vornüber gebeugt an dem spärlichen Feuer, um welches sie ihr Nachtquartier aufgeschlagen hatten, und blickte trübsinnig in die lodernden Flammen. Ragi und Hun saßen ganz in seiner Nähe, ebenfalls im Schneidersitz, und Hun rieb seine riesigen Hände, währenddessen er sie Richtung Feuer hielt, den Mund hatte er leicht geöffnet, und vermittelte den Eindruck komplett vom Feuer in seinen Bann gezogen zu sein.
Vodan war noch immer im Wald unterwegs und sammelte Holz. Aufgrund seiner Statur eignete er sich perfekt. Machte er einmal seine Arme voll, reichte das Feuer für eine halbe Nacht. Arled wurde bewusst, das er sich nicht erinnern konnte, wann das letzte Mal etwas gesagt worden war.
Sie hatten den Greymanewall kurz nach Mittag erreicht. Wie ein graues Band hatte er sich zu Anfang am Horizont erhoben. War dann klarer und klarer Sichtbar geworden, vor allem die Schäden. Das gewaltige Bauwerk ragte noch immer weit auf in den Himmel, ganz so wie Arled es in seinen Visionen gesehen hatte. Es war jedoch etwas ganz anderes, wenn man davor stand, als wenn man es aus einer für sich selbst ungewohnten Perspektive sah, wie bei seinem außerkörperlichen Flug. Es war unvorstellbar, dass Menschen wie er selbst, dazu in der Lage waren, etwas so gewaltiges zu erschaffen.
Was die Stimmung der Gruppe jedoch dämpfte waren nicht die hohen Mauern die noch standen. Es waren die gewaltigen Lücken, in denen das Gemäuer zusammengebrochen war. Neu entstandene Erdspalte hatten sich mitten unter dem Gemäuer geöffnet, und hatten den unbezwingbaren Wall, schlicht und einfach verschluckt. In den tiefen der Spalten konnten die Gefährten das Magma brodeln sehen, welches keinerlei Hinweis darauf hinterließ, die gewaltigen Brocken der Mauer vertilgt zu haben. Immer wenn eine Blase, welche sich ohne unterlass in der Tiefe bildete platzte, spritzen Teile der Lava nach oben. Nicht so weit um dem Tross gefährlich zu werden, doch es zischte und qualmte gewaltig wenn die Magma auf die Wände der Spalte spritzte.
Nur ein dünner Pfad war begehbar. Arled hatte den kalten Stein des Walls in seinem Rücken gespürt, während er sich langsam über den drei Hand breiten Weg gewagt hatte. Über sich die Mauerquader, zum Teil von der Größe eines Hauses, vor sich eine Spalte die ihm Hitze entgegenzuspeien schien. Doch war das Passieren schon für ihn eine Qual, so wollte er sich lieber nicht in Vodan hinein versetzen. Ohnehin schon riesig, schob sich der Tauren, beladen mit seiner Buchtasche, überraschend geschickt auf seinen Hufen, an der Wand entlang. Den Blick hielt er stets auf die gegenüberliegende Wand gerichtet. Schaute nicht einmal nach Unten. Arled nahm an, sein großer Kopf, hätte ihn beim nach Vorne neigen das Gleichgewicht gekostet, vielleicht hatte der Taure aber auch nur schlicht und ergreifend Angst. Wie dem auch sei, sie erreichten die andere Seite unbeschadet, und für kurze Zeit war die Stimmung richtig gut. Sie hatten sich umgesehen, festgestellt, dass es kaum einen Unterschied zu ihrer Seite des Walls gab, und sich dann amüsiert, dass sie so etwas verwunderte. Immerhin war der Wall ja nur eine Trennlinie, kein Portal in eine andere Welt. Doch sie bemerkten, für sie war es fast wie ein Tor in eine andere Welt. Arled konnte es kaum glauben, dass er die Welt außerhalb Gilneas sehen würde. Arled kam es vor als denke er an ein anderes Leben, ein Leben das lange hinter ihm lag, wenn er an die Zeit auf dem Familienhof zurück dachte, an Maiiden, an Flugur. Was die beiden wohl gerade machten? Ob sie an ihn dachten? Ob sie die kleinste Ahnung hatten wo er sich gerade befand? Er hoffe inständig das Flugur nichts geschehen, und er unbeschadet zu Maiiden zurück gekehrt war. Das es ihnen gut ging. Aber die Ungewissheit nagte an ihm. Ragi, Hun und Vodan ging es offenbar nicht besser. Auch sie wirken in sich gekehrt und abwesend. Am liebsten hätte Arled direkt am Wall das Lager aufgeschlagen, doch war ihnen allen klar, dass der zerstörte unzerstörbare Wall, ein Leuchtfeuer war, welches alle möglichen Individuen anziehen würde. Sei es aus Neugier, oder die Absicht auf die Andere Seite zu gelangen.
So hatte Vodan eine kleine Skizze der Wand gezeichnet, und sich dann schweren Herzens, und einzig und allein durch die Überredungskünste all seiner Begleiter bewegen lassen in den Wald weiter zu ziehen und einen Platz für ihr Nachtlager zu finden. Arled hätte sich gewünscht, es stünde eine Vollmondnacht an, seine geschärften Sinne, hätten ihm bei der Erforschung der unbekannten Landschaft gute Dienste leisten können. Jedoch hatte er es seit jener Nacht in Dämmerungszuflucht nicht mehr geschafft sich in einen Worgen zu verwandeln. Er blickte auf zum Mond, seine Haut kribbelte, das Verlangen den Mond in seiner vollendeten Form zu sehen stieg in ihm auf, doch es setzte keine Verwandlung ein. Ragi und Hun dagegen verwandelten sich nach wie vor jede Nacht. Ein Blick zur am Horizont stehenden Sonne, machte Arled bewusst das es bald wieder Zeit für deren Verwandlung war. Auch Hun blickte auf den rotgoldenen Ball. Ragi starrte einfach nur in Gedanken verloren in die Flammen des Feuers. Erst als Vodan mit einem Arm voll Feuerholz aus dem nahen Dickicht trat, schüttelte Ragi den Kopf und blickte zu Vodan auf, als sei er gerade aus einer Trance erwacht.
„Also wenn ihr mich fragt, ist es hier auch nicht besser oder schlechter als dort wo wir herkommen.“, brummte Vodan, nachdem er das Holz neben der Feuerstelle abgelegt hatte. Während dessen glaubte er allerlei Geäst aus seiner Mähne, und von seiner Kleidung.
„Na war ja wohl nicht allzu überraschend, oder? Ich mein, bevor die Wand da stand, war das ja auch alles ein Wald.“, blaffte Ragi.
„Ja schon, aber hättest du nicht mehr Spuren der Geißel, der Orcs, Trolle und so erwartet?“, entgegnete Hun, und blickte ihn aus großen Augen an.
„Hun, manchmal fällt es mir einfach nur schwer mir dein dämliches Gefasel anzuhören. Was hast du gedacht? Das sie hier hinter der Mauer sitzen und auf deren Einsturz warten!?“, Hun duckte sich ob Ragis aufbrausender Antwort schutzsuchend weg.
„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“ unterbrach ihn Arled, „Es ist wohl kaum von der Hand zu weisen, dass man hier hinter der Mauer, durchaus mit dem Vorhandensein dieser Wesen rechnen konnte. Ich finde es auch überraschend ruhig.“
Ragi schien seinen Ausbruch bereits zu bedauern, vermied es jedoch sich zu entschuldigen. Stattdessen lenkte er das Gespräch zurück auf den Mond. Er blickte über seine Schulter, sah dass bereits die Ansätze des Mondes am Horizont erschienen und meinte nur, „Bald werden wir mehr wissen. Hun, komm schon, wir sehen uns ein wenig um.“ Ragi lief eins Stück, blieb dann an einem Baum stehen, drehte sich um und schaute zu Hun. Dieser war sichtlich überrumpelt, und schaute unentschlossen zu Vodan und Arled. „Na los mein Dicker. Sitz nicht da und glotze.“
„Wollt ihr nicht warten bis eure Verwandlung abgeschlossen ist, und dann losgehen?“, brummte Vodan.
„Papperlapapp, es dauert keine zehn Minuten mehr. Je früher wir starten, desto früher sind wir zurück. Komm jetzt Hun!“, Ragi klang nicht so als ließe er sich umstimmen. Dies unterstrich er noch, indem er sich bei seinen letzten Worten umwandte und begann sich weiter vom Lager zu entfernen. Hun, welcher dies offenbar genauso sah, sprang auf die Füße und eilte ihm nach.
So kam es, dass Vodan und Arled unvermittelt ganz allein in ihrem Lager zurück blieben.
…to be continued
Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
Vodan war noch immer im Wald unterwegs und sammelte Holz. Aufgrund seiner Statur eignete er sich perfekt. Machte er einmal seine Arme voll, reichte das Feuer für eine halbe Nacht. Arled wurde bewusst, das er sich nicht erinnern konnte, wann das letzte Mal etwas gesagt worden war.
Sie hatten den Greymanewall kurz nach Mittag erreicht. Wie ein graues Band hatte er sich zu Anfang am Horizont erhoben. War dann klarer und klarer Sichtbar geworden, vor allem die Schäden. Das gewaltige Bauwerk ragte noch immer weit auf in den Himmel, ganz so wie Arled es in seinen Visionen gesehen hatte. Es war jedoch etwas ganz anderes, wenn man davor stand, als wenn man es aus einer für sich selbst ungewohnten Perspektive sah, wie bei seinem außerkörperlichen Flug. Es war unvorstellbar, dass Menschen wie er selbst, dazu in der Lage waren, etwas so gewaltiges zu erschaffen.
Was die Stimmung der Gruppe jedoch dämpfte waren nicht die hohen Mauern die noch standen. Es waren die gewaltigen Lücken, in denen das Gemäuer zusammengebrochen war. Neu entstandene Erdspalte hatten sich mitten unter dem Gemäuer geöffnet, und hatten den unbezwingbaren Wall, schlicht und einfach verschluckt. In den tiefen der Spalten konnten die Gefährten das Magma brodeln sehen, welches keinerlei Hinweis darauf hinterließ, die gewaltigen Brocken der Mauer vertilgt zu haben. Immer wenn eine Blase, welche sich ohne unterlass in der Tiefe bildete platzte, spritzen Teile der Lava nach oben. Nicht so weit um dem Tross gefährlich zu werden, doch es zischte und qualmte gewaltig wenn die Magma auf die Wände der Spalte spritzte.
Nur ein dünner Pfad war begehbar. Arled hatte den kalten Stein des Walls in seinem Rücken gespürt, während er sich langsam über den drei Hand breiten Weg gewagt hatte. Über sich die Mauerquader, zum Teil von der Größe eines Hauses, vor sich eine Spalte die ihm Hitze entgegenzuspeien schien. Doch war das Passieren schon für ihn eine Qual, so wollte er sich lieber nicht in Vodan hinein versetzen. Ohnehin schon riesig, schob sich der Tauren, beladen mit seiner Buchtasche, überraschend geschickt auf seinen Hufen, an der Wand entlang. Den Blick hielt er stets auf die gegenüberliegende Wand gerichtet. Schaute nicht einmal nach Unten. Arled nahm an, sein großer Kopf, hätte ihn beim nach Vorne neigen das Gleichgewicht gekostet, vielleicht hatte der Taure aber auch nur schlicht und ergreifend Angst. Wie dem auch sei, sie erreichten die andere Seite unbeschadet, und für kurze Zeit war die Stimmung richtig gut. Sie hatten sich umgesehen, festgestellt, dass es kaum einen Unterschied zu ihrer Seite des Walls gab, und sich dann amüsiert, dass sie so etwas verwunderte. Immerhin war der Wall ja nur eine Trennlinie, kein Portal in eine andere Welt. Doch sie bemerkten, für sie war es fast wie ein Tor in eine andere Welt. Arled konnte es kaum glauben, dass er die Welt außerhalb Gilneas sehen würde. Arled kam es vor als denke er an ein anderes Leben, ein Leben das lange hinter ihm lag, wenn er an die Zeit auf dem Familienhof zurück dachte, an Maiiden, an Flugur. Was die beiden wohl gerade machten? Ob sie an ihn dachten? Ob sie die kleinste Ahnung hatten wo er sich gerade befand? Er hoffe inständig das Flugur nichts geschehen, und er unbeschadet zu Maiiden zurück gekehrt war. Das es ihnen gut ging. Aber die Ungewissheit nagte an ihm. Ragi, Hun und Vodan ging es offenbar nicht besser. Auch sie wirken in sich gekehrt und abwesend. Am liebsten hätte Arled direkt am Wall das Lager aufgeschlagen, doch war ihnen allen klar, dass der zerstörte unzerstörbare Wall, ein Leuchtfeuer war, welches alle möglichen Individuen anziehen würde. Sei es aus Neugier, oder die Absicht auf die Andere Seite zu gelangen.
So hatte Vodan eine kleine Skizze der Wand gezeichnet, und sich dann schweren Herzens, und einzig und allein durch die Überredungskünste all seiner Begleiter bewegen lassen in den Wald weiter zu ziehen und einen Platz für ihr Nachtlager zu finden. Arled hätte sich gewünscht, es stünde eine Vollmondnacht an, seine geschärften Sinne, hätten ihm bei der Erforschung der unbekannten Landschaft gute Dienste leisten können. Jedoch hatte er es seit jener Nacht in Dämmerungszuflucht nicht mehr geschafft sich in einen Worgen zu verwandeln. Er blickte auf zum Mond, seine Haut kribbelte, das Verlangen den Mond in seiner vollendeten Form zu sehen stieg in ihm auf, doch es setzte keine Verwandlung ein. Ragi und Hun dagegen verwandelten sich nach wie vor jede Nacht. Ein Blick zur am Horizont stehenden Sonne, machte Arled bewusst das es bald wieder Zeit für deren Verwandlung war. Auch Hun blickte auf den rotgoldenen Ball. Ragi starrte einfach nur in Gedanken verloren in die Flammen des Feuers. Erst als Vodan mit einem Arm voll Feuerholz aus dem nahen Dickicht trat, schüttelte Ragi den Kopf und blickte zu Vodan auf, als sei er gerade aus einer Trance erwacht.
„Also wenn ihr mich fragt, ist es hier auch nicht besser oder schlechter als dort wo wir herkommen.“, brummte Vodan, nachdem er das Holz neben der Feuerstelle abgelegt hatte. Während dessen glaubte er allerlei Geäst aus seiner Mähne, und von seiner Kleidung.
„Na war ja wohl nicht allzu überraschend, oder? Ich mein, bevor die Wand da stand, war das ja auch alles ein Wald.“, blaffte Ragi.
„Ja schon, aber hättest du nicht mehr Spuren der Geißel, der Orcs, Trolle und so erwartet?“, entgegnete Hun, und blickte ihn aus großen Augen an.
„Hun, manchmal fällt es mir einfach nur schwer mir dein dämliches Gefasel anzuhören. Was hast du gedacht? Das sie hier hinter der Mauer sitzen und auf deren Einsturz warten!?“, Hun duckte sich ob Ragis aufbrausender Antwort schutzsuchend weg.
„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“ unterbrach ihn Arled, „Es ist wohl kaum von der Hand zu weisen, dass man hier hinter der Mauer, durchaus mit dem Vorhandensein dieser Wesen rechnen konnte. Ich finde es auch überraschend ruhig.“
Ragi schien seinen Ausbruch bereits zu bedauern, vermied es jedoch sich zu entschuldigen. Stattdessen lenkte er das Gespräch zurück auf den Mond. Er blickte über seine Schulter, sah dass bereits die Ansätze des Mondes am Horizont erschienen und meinte nur, „Bald werden wir mehr wissen. Hun, komm schon, wir sehen uns ein wenig um.“ Ragi lief eins Stück, blieb dann an einem Baum stehen, drehte sich um und schaute zu Hun. Dieser war sichtlich überrumpelt, und schaute unentschlossen zu Vodan und Arled. „Na los mein Dicker. Sitz nicht da und glotze.“
„Wollt ihr nicht warten bis eure Verwandlung abgeschlossen ist, und dann losgehen?“, brummte Vodan.
„Papperlapapp, es dauert keine zehn Minuten mehr. Je früher wir starten, desto früher sind wir zurück. Komm jetzt Hun!“, Ragi klang nicht so als ließe er sich umstimmen. Dies unterstrich er noch, indem er sich bei seinen letzten Worten umwandte und begann sich weiter vom Lager zu entfernen. Hun, welcher dies offenbar genauso sah, sprang auf die Füße und eilte ihm nach.
So kam es, dass Vodan und Arled unvermittelt ganz allein in ihrem Lager zurück blieben.
…to be continued
Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi