Aus den Augen...

Arled saß vornüber gebeugt an dem spärlichen Feuer, um welches sie ihr Nachtquartier aufgeschlagen hatten, und blickte trübsinnig in die lodernden Flammen. Ragi und Hun saßen ganz in seiner Nähe, ebenfalls im Schneidersitz, und Hun rieb seine riesigen Hände, währenddessen er sie Richtung Feuer hielt, den Mund hatte er leicht geöffnet, und vermittelte den Eindruck komplett vom Feuer in seinen Bann gezogen zu sein.
Vodan war noch immer im Wald unterwegs und sammelte Holz. Aufgrund seiner Statur eignete er sich perfekt. Machte er einmal seine Arme voll, reichte das Feuer für eine halbe Nacht. Arled wurde bewusst, das er sich nicht erinnern konnte, wann das letzte Mal etwas gesagt worden war.
Sie hatten den Greymanewall kurz nach Mittag erreicht. Wie ein graues Band hatte er sich zu Anfang am Horizont erhoben. War dann klarer und klarer Sichtbar geworden, vor allem die Schäden. Das gewaltige Bauwerk ragte noch immer weit auf in den Himmel, ganz so wie Arled es in seinen Visionen gesehen hatte. Es war jedoch etwas ganz anderes, wenn man davor stand, als wenn man es aus einer für sich selbst ungewohnten Perspektive sah, wie bei seinem außerkörperlichen Flug. Es war unvorstellbar, dass Menschen wie er selbst, dazu in der Lage waren, etwas so gewaltiges zu erschaffen.
Was die Stimmung der Gruppe jedoch dämpfte waren nicht die hohen Mauern die noch standen. Es waren die gewaltigen Lücken, in denen das Gemäuer zusammengebrochen war. Neu entstandene Erdspalte hatten sich mitten unter dem Gemäuer geöffnet, und hatten den unbezwingbaren Wall, schlicht und einfach verschluckt. In den tiefen der Spalten konnten die Gefährten das Magma brodeln sehen, welches keinerlei Hinweis darauf hinterließ, die gewaltigen Brocken der Mauer vertilgt zu haben. Immer wenn eine Blase, welche sich ohne unterlass in der Tiefe bildete platzte, spritzen Teile der Lava nach oben. Nicht so weit um dem Tross gefährlich zu werden, doch es zischte und qualmte gewaltig wenn die Magma auf die Wände der Spalte spritzte.
Nur ein dünner Pfad war begehbar. Arled hatte den kalten Stein des Walls in seinem Rücken gespürt, während er sich langsam über den drei Hand breiten Weg gewagt hatte. Über sich die Mauerquader, zum Teil von der Größe eines Hauses, vor sich eine Spalte die ihm Hitze entgegenzuspeien schien. Doch war das Passieren schon für ihn eine Qual, so wollte er sich lieber nicht in Vodan hinein versetzen. Ohnehin schon riesig, schob sich der Tauren, beladen mit seiner Buchtasche, überraschend geschickt auf seinen Hufen, an der Wand entlang. Den Blick hielt er stets auf die gegenüberliegende Wand gerichtet. Schaute nicht einmal nach Unten. Arled nahm an, sein großer Kopf, hätte ihn beim nach Vorne neigen das Gleichgewicht gekostet, vielleicht hatte der Taure aber auch nur schlicht und ergreifend Angst. Wie dem auch sei, sie erreichten die andere Seite unbeschadet, und für kurze Zeit war die Stimmung richtig gut. Sie hatten sich umgesehen, festgestellt, dass es kaum einen Unterschied zu ihrer Seite des Walls gab, und sich dann amüsiert, dass sie so etwas verwunderte. Immerhin war der Wall ja nur eine Trennlinie, kein Portal in eine andere Welt. Doch sie bemerkten, für sie war es fast wie ein Tor in eine andere Welt. Arled konnte es kaum glauben, dass er die Welt außerhalb Gilneas sehen würde. Arled kam es vor als denke er an ein anderes Leben, ein Leben das lange hinter ihm lag, wenn er an die Zeit auf dem Familienhof zurück dachte, an Maiiden, an Flugur. Was die beiden wohl gerade machten? Ob sie an ihn dachten? Ob sie die kleinste Ahnung hatten wo er sich gerade befand? Er hoffe inständig das Flugur nichts geschehen, und er unbeschadet zu Maiiden zurück gekehrt war. Das es ihnen gut ging. Aber die Ungewissheit nagte an ihm. Ragi, Hun und Vodan ging es offenbar nicht besser. Auch sie wirken in sich gekehrt und abwesend. Am liebsten hätte Arled direkt am Wall das Lager aufgeschlagen, doch war ihnen allen klar, dass der zerstörte unzerstörbare Wall, ein Leuchtfeuer war, welches alle möglichen Individuen anziehen würde. Sei es aus Neugier, oder die Absicht auf die Andere Seite zu gelangen.
So hatte Vodan eine kleine Skizze der Wand gezeichnet, und sich dann schweren Herzens, und einzig und allein durch die Überredungskünste all seiner Begleiter bewegen lassen in den Wald weiter zu ziehen und einen Platz für ihr Nachtlager zu finden. Arled hätte sich gewünscht, es stünde eine Vollmondnacht an, seine geschärften Sinne, hätten ihm bei der Erforschung der unbekannten Landschaft gute Dienste leisten können. Jedoch hatte er es seit jener Nacht in Dämmerungszuflucht nicht mehr geschafft sich in einen Worgen zu verwandeln. Er blickte auf zum Mond, seine Haut kribbelte, das Verlangen den Mond in seiner vollendeten Form zu sehen stieg in ihm auf, doch es setzte keine Verwandlung ein. Ragi und Hun dagegen verwandelten sich nach wie vor jede Nacht. Ein Blick zur am Horizont stehenden Sonne, machte Arled bewusst das es bald wieder Zeit für deren Verwandlung war. Auch Hun blickte auf den rotgoldenen Ball. Ragi starrte einfach nur in Gedanken verloren in die Flammen des Feuers. Erst als Vodan mit einem Arm voll Feuerholz aus dem nahen Dickicht trat, schüttelte Ragi den Kopf und blickte zu Vodan auf, als sei er gerade aus einer Trance erwacht.
„Also wenn ihr mich fragt, ist es hier auch nicht besser oder schlechter als dort wo wir herkommen.“, brummte Vodan, nachdem er das Holz neben der Feuerstelle abgelegt hatte. Während dessen glaubte er allerlei Geäst aus seiner Mähne, und von seiner Kleidung.
„Na war ja wohl nicht allzu überraschend, oder? Ich mein, bevor die Wand da stand, war das ja auch alles ein Wald.“, blaffte Ragi.
„Ja schon, aber hättest du nicht mehr Spuren der Geißel, der Orcs, Trolle und so erwartet?“, entgegnete Hun, und blickte ihn aus großen Augen an.
„Hun, manchmal fällt es mir einfach nur schwer mir dein dämliches Gefasel anzuhören. Was hast du gedacht? Das sie hier hinter der Mauer sitzen und auf deren Einsturz warten!?“, Hun duckte sich ob Ragis aufbrausender Antwort schutzsuchend weg.
„Was ist dir denn über die Leber gelaufen?“ unterbrach ihn Arled, „Es ist wohl kaum von der Hand zu weisen, dass man hier hinter der Mauer, durchaus mit dem Vorhandensein dieser Wesen rechnen konnte. Ich finde es auch überraschend ruhig.“
Ragi schien seinen Ausbruch bereits zu bedauern, vermied es jedoch sich zu entschuldigen. Stattdessen lenkte er das Gespräch zurück auf den Mond. Er blickte über seine Schulter, sah dass bereits die Ansätze des Mondes am Horizont erschienen und meinte nur, „Bald werden wir mehr wissen. Hun, komm schon, wir sehen uns ein wenig um.“ Ragi lief eins Stück, blieb dann an einem Baum stehen, drehte sich um und schaute zu Hun. Dieser war sichtlich überrumpelt, und schaute unentschlossen zu Vodan und Arled. „Na los mein Dicker. Sitz nicht da und glotze.“
„Wollt ihr nicht warten bis eure Verwandlung abgeschlossen ist, und dann losgehen?“, brummte Vodan.
„Papperlapapp, es dauert keine zehn Minuten mehr. Je früher wir starten, desto früher sind wir zurück. Komm jetzt Hun!“, Ragi klang nicht so als ließe er sich umstimmen. Dies unterstrich er noch, indem er sich bei seinen letzten Worten umwandte und begann sich weiter vom Lager zu entfernen. Hun, welcher dies offenbar genauso sah, sprang auf die Füße und eilte ihm nach.
So kam es, dass Vodan und Arled unvermittelt ganz allein in ihrem Lager zurück blieben.


…to be continued

Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
 
juhu ein neuer teil! freu mich schon auf den nächsten
 
Kurz nachdem Ragi und Hun verschwunden waren, zeigte sich blass der Mond am Horizont. Vodan und Arled saßen an dem kleinen Feuer, welches sie aus dem gesammelten Holz entzündet hatten. Arled blickte verdrossen in die Flammen, und haderte mit seinem Schicksal. So sehr er auch nachgrübelte, er konnte nicht verstehen warum er sich nicht verwandeln konnte. Es hatte doch schon einmal ohne den Vollmond geklappt. Doch außer dem verheißungsvollen Gefühl, welches sich seit seiner Infektion immer in ihm ausbreitete wenn er die Scheibe des Mondes betrachtete, regte sich nicht. Dabei hätte er es gerade jetzt so gut gebrauchen können. Die geschärften Worgensinne hätten es ihm viel leichter gemacht die Umgebung zu erkunden. Er fühlte sich wie taub und blind, wie eingesperrt hinter den Begrenzungen seiner menschlichen Leistungsfähigkeit.
Vodan schien dies alles nicht zu interessieren. Mit übergeschlagenen Beinen saß er da und hatte sein Buch im Schoß liegen. In einer Hand eine Schreibfeder, mit deren Spitze er sich abwechselnd das Kinn streichelte, oder darauf herum kaute. Offenbar überarbeitete er sein Aufzeichnungen, denn er blätterte vor und zurück, nickt hier zu frieden, dort strich er etwas begleitet von einem unzufriedenen Grunzen.
In der Ferne glaubte Arled das leise Heulen eines Worgen zu vernehmen. Es könnte jedoch auch ein Wolf gewesen sein. Mit seinen menschlichen Ohren konnte er keinen Unterschied feststellen. Er hasste es sich so nutzlos zu fühlen. So beschloss er zu schlafen.
Obwohl das Feuer in wärmte, lag er noch lange wach bevor ihn der Schlaf übermannte. Es war ein unruhiger Schlaf, voller Träume, Träume in denen ein schwarzer Schatten ihn jagte, sein schwarzer Schatten eines Drachen. Eines Drachen der sich über ihm erhob und den Mondverdunkelte, riesig und bedrohlich. Dann verschwand der Drache und zwei Worgen erschienen auf einer schneebedeckten Ebene. Arled erkannte in ihnen Ragi und Hun, doch etwas stimmt mit ihnen nicht. Sie liefen auf ihn zu, in vollem Lauf. Schnee stob auf, während sie auf ihn zu stürmten. Beim näher kommen, erkannte Arled den Wahnsinn in ihren Augen. Blut rann aus ihren Mäulern, färbte dünne Streifen von Rot, in ihren Pelz. Dann waren sie auch schon heran, sprangen auf Arled los. Kurz bevor die riesige Gestallt von Hun mit ihm zusammenprasselte, traf sich ihr Blick, und Arled schauderte ob des Wahnsinns den er in den Augen seines Freundes gewahr wurde. Dann erwachte, schreckte hoch und saß schwer atmend und Schweiß gebadet am Rand des Feuerkreises.
Er blickte sich um. Vodan lag schlafend nicht weit von ihm. Von Ragi und Hun fehlte noch jede Spur. Arled fröstelte, zog seinen Mantel etwas enger, legte noch zwei Äste Holz auf die fast erstorbene Glut, und drehte sich dann mit dem Rücke zum Feuer. Diesmal hieß ihn nur friedliche Schwärze willkommen, als der Schlaf ihn wieder übermannte.

Als Hun und Ragi am nächsten Morgen wieder kamen, hatten Arled und Vodan bereits die Spuren ihrer Rast weitestgehend beseitigt. Es war nicht gut auf fremdem Boden die eigene Anwesenheit herum zu posaunen. Soviel war ihnen auch ohne militärische Schulung klar.
Arled bemerkte sofort, das Hun humpelte. Beim näherkommen erkannte Arled Blut an dessen Hose und einen Riss kurz oberhalb des Knies. Die Wunde musste übel gewesen sein, da sie trotz der erhöhten Regenerationsgeschwindigkeit eines Worgen noch immer übel aussah.
„Was ist denn mit euch passiert?“, donnerte es aus Vodan heraus.
„Ach nichts, ich … war nur unvorsichtig.“, entgegnete Hun mit einem beschämten Blick auf seine Wunde. „Tja, Dickerchen, ich sag dir ja immer, „Übernimm dich nicht.“, aber was kümmert dich schon mein Geschwätz, nichtwahr?“, Ragi warf Hun einen Seitenblick zu. Hun schaute zurück und schlug sofort wieder die Augen nieder. „Ja, ja.“, murmelte er nur.
„Hun?“, richtete Arled das Wort an ihn. „Vertraust du mir? Denn ich würde gern etwas ausprobieren.“
Hun schaute ihn verwundert an. „Was denn?“, fragte er unsicher.
„Komm einfach und setzt dich hier an Feuer.“, Arled deutete neben die Feuerstelle, aus welcher nur noch dünne Rauchfäden aufstiegen.

Ragi beobachtete, wie Hun hinüber zu dem Jungen schritt, und fühlte ein Prickeln im Nacken. Warum musste sein bester Freund unbedingt so einfältig sein? Wenn er sich verplapperte, und das kam bei Hun einfach viel zu oft vor, konnte es ganz schnell passieren, dass sie wieder auf sich allein gestellt wären. Und einen Weg zurück nach Dämmerungszuflucht würde es für sie nicht mehr geben. Soviel war klar. Aber Hun würde es schon schaffen, immerhin hatte Ragi die Geschichte einfach gelassen. So - hatte er gelernt - konstruierte man die besten Lügen. So nah an der Wahrheit wie möglich. Es gab schon genug was man sich, bei diesen kleinen „Wahrheitsbeugungen“ wie er es für sich gerne nannte, behalten musste.
Aber was hatte der Junge nur vor? Er hatte auf seiner Farm höchstens dem Tierarzt über die Schulter geschaut, wie sollte er schon eine Wunde wie jene an Huns Bein versorgen? Nun ja, vielleicht wollte er ja nur seine Anteilnahme zum Ausdruck bringen. Eine schöne Geste. Er musste einfach aufhören, nur wegen seiner Hintergedanken, in den Handlungen der Anderen schlechtes zu vermuten. Ragi setzte sich auf die gegenüberliegende Seite der Feuerstelle nieder, und schaute Arled zu, der behutsam Huns Hosenbein nach oben schob. Die Wundränder waren verkrustet, doch war noch immer rohes Fleisch in der Wunde zu erkennen.
Ragi tat er leid, aber warum hatte er auch …
Ragis Gedanken wurden weggefegt. Er hatte nur noch Augen für Arled. Noch eben hatte er die Wunde freigelegt und durch sein Minenspiel deutlich gezeigt wie er mit Hun mit litt, als unvermittelt eine Veränderung eintrat. Arled hatte seine Hände links und Rechts von Huns Schenkel platziert, und hatte die Augen geschlossen. Zuerst war nicht passiert, bis auf die Tatsache das auf Arleds Stirn einige Falten erschienen waren, ganz so als denke er darüber nach was nun zu tun sei. Dann plötzlich war ein Lächeln auf Arled Gesicht erschienen, und eine Art Glanz schien von ihm auszugehen. Ein Leuchten, das Ragi an den Schein des Mondes erinnerte, doch schien er aus Arled heraus zu strahlen. Zu Anfang war es noch leicht, doch wurde es stärker. Nicht drängend und blendend wie der Schein der Sonne, aber doch intensiv, beruhigend und aufwühlend zugleich. Ragis Blick wanderte zu den Anderen. Huns Gesicht war ebenfalls von einem zufriedenen Lächeln überzogen. Vodan schaute nicht hin, was jedoch nur daran lag, das er bereits in seiner Tasche nach Buch und Feder kramte.
WAS ging hier vor? Dann fiel Ragis Blick auf Huns Bein, und die klaffende Wunde, welche zwischen Arleds Händen klaffte.
… geklafft hatte. Stellte er verwundert fest. Das rohe Fleisch, welches in der Wunde zu sehen gewesen war, war verschwunden. Für das Auge sichtbar, bildeten sich die verlorenen Hautschichten wieder. Der Dreck, welcher die Wunde verunreinigt hatte, wurde nicht etwas eingeschlossen, sondern wurde beim regenerieren der Wunde nach außen geleitet, und rieselte trocken von Huns Bein, so als wäre er nie mit seinem Blut vermischt worden.
Aber das war unmöglich! Nur Heilmagie konnte so etwas bewirken. Jahre und Jahrzehnte des Studiumswaren von Nöten um auch nur aussieht darauf zu haben, vom Licht auserwählt und gewählt zu werden. Gewählt zu werden um als Medium des Lichts zu dienen, als Kanal durch den das Licht seine Gnade zu gewähren in der Lage war. Aber wie konnte es sein das dieser Bauer… aber es stand außer frage. Er konnte. Wie auch immer.
Ragi konnte den Blick nicht lösen, bis auch die letzte Hautschicht zurück gekehrt war. Sogar die Haare auf der Haut waren nachgewachsen. Keine Narbe, keine Schramme zeugte mehr von Huns Verletzung.
„Danke.“ richtete dieser gerade das Wort an Arled. „Wie hast du das gemacht? Ich wusste gar nicht…“
„Frag mich nicht.“ Unterbrach ihn Arled. „Das war erst das zweite Mal das ich etwas in dieser Art getan habe. Und ich wusste beides Mal nicht woher es kommt.“, Aufrichtigkeit lag in seinen Worten. Dann drehte er seinen Kopf zu Ragi und schaute ihm direkt in die Augen.
„Sie einfach zu, dass so etwas nicht mehr vorkommt.“, seine Stimmlage hatte sich kaum merklich verändert, doch Ragi wusste, dass diese Worte ihm, und nicht Hun galten.
War es denn möglich …
Konnte der Junge…
Es war nicht nur möglich. Der Junge wusste es. Ragi wusste nicht woher. Ragi wusste nicht warum. Doch erwusste es. Und Arled wusste, dass er es wusste. Nun würde die Sache womöglich doch zum Problem werden

To be continued
Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
 
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Sehr schön
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...ich hatte ja schon sorge, dass es evntl. nicht weitergeht ...
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Ich bin IMMER ganz unruhig =) könnte die geschichte auf einen rutsch durchlesen =( Mehr mehr mehr bitte^^
 
Der Morgen dämmerte nur zögerlich herauf. Schwere graue Wolken trieben schwerfällig, wie ein Flickenteppich über das Firmament, und dämpften das Licht der Morgensonne. Die windgepeitschte See, brandete im ewigen Ansturm auf die schroffe Steilküste. Gierig schossen die Wellen in die Höhe, leckten über das graue Gestein bevor sie wieder ins Meer zurück glitten, nur um sich von neuem zu erheben. Kreischende Möwen kreisten auf der Thermik, und stießen mit Todesverachtung in die Tiefe, um zwischen den aufgewühlten Fluten nach Fischen zu tauchen. Von der Kante der Steilklippe, wallten wogende Schwaden von Nebel herab, und bildeten einen geisterhaften Vorhang.
Etwas bewegte sich ungesehen über die grauen Wasser, dass nicht natürlichen Ursprungs war. Es war als kleiner Punkt am Horizont erschienen, war näher und näher gekommen, und wäre ein Auge dagewesen es zu betrachten, es hätte es als Schiff erkannt. Der Rumpf des Schiffes war schmal gebaut, und die Reling ragte nur wenige Ellen über der Wasserlinie auf. Zwischen den Masten spannten sich kunstvolle Dreieckssegel, die sich im Wind blähten und das Schiff, über die Wellen tanzen ließen. Trotz der leichten Bauweise hatte das Schiff keinerlei Schwierigkeiten mit dem Seegang klar zu kommen.
Shanderelai stand am Steuerrad, und hielt das Schiff gekonnt auf Kurs. In den tausend Jahren, seitdem sie zur Kapitänin ihres eigenen Schiffes aufgestiegen war, hatte sie sich mit allen Kniffen des Wetters vertraut gemacht. Sie wusste stets, wie weit sie ihren Kahn belasten konnte. Es war fast als ob das Schiff zu einem Teil von ihr geworden wäre, wie ein Fuß oder eine Hand. Das Knarren der Spannten, das flattern der Segel im Wind, all das nahm sie als Stimme des Schiffs wahr. Die Planken waren sämtlich aus dem Holz von Teldrassil gefertigt, und die Magie des Weltenbaums war, auch nach all den Jahren auf See, noch immer so stark wie am ersten Tag in ihnen. Mit ihrem Schiff wäre Shanderelai sogar wäre bereit gewesen in die Pforten der Hölle selbst zu fahren.
Die Gischt peitschte, und hüllte das Schiff in einen silbrigen Nebel. Das sich niederschlagende Wasser durchdrang Shanderelais Haar, und klebte es an ihren Kopf. Die wie Tränen über ihre Wangen perlenden Tropfen, standen im krassen Widersatz zum Lächeln auf ihren Lippen. Die lilanen Halbmonde auf ihren Wangen, schillerten im spärlichen Licht.
Auf dem Vorderdeck waren nur wenige Teile der Mannschaft zu sehen. Wer nicht eingeteilt war die Takelage zu überwachen, oder die Winden beim überhol Manöver zu bedienen, hatte sich in den Bauch des Schiffes zurück gezogen.
Hart am Wind, schoss die Sham´tai an der Küsten entlang. Ihr Bug durchschnitt die Wogen, und nach kurzem Zeichnete sich am Horizont eine Veränderung der Steilküste ab.
Erst nur Schemenhaft, verdeutlichte sich immer mehr, dass die Klippen rapide abfielen, und einen kleinen Sandstrand umschlossen. Kleine, dilettantisch zusammengeschusterte Hüttchen waren auf dem Strand verteilt. Als die Sham´tai in die kleine Bucht einlief, lockte das ungewohnte Geräusch die Bewohner der Hütten ans Licht.
Ihre Körper schimmerten in den verschiedensten Farben. Ihre Köpfe waren von lagen Hautauswüchsen bedeckt, die sich als eine Art Kamm über ihren Rücken fortsetzten. Aus großen schwarzen Augen starrten sie das Schiff an. Gurgelnde Laute ausstoßend, verkündeten sie an den Rest ihrer Sippe die Ankunft. Ihre Mäuler offenbarten dabei Reihen scharfer Zähne die in ihren breiten Mäulern blitzten. Immer mehr dieser Wesen erschienen in den Eingänger der Hütten, einige mit Speeren in den schwimmhäutigen Händen.
Shanderelai griff zum Seil, der neben ihr hängenden Glocke, und ließ ihr Geläut erklingen. Ein Zeichen ihrer Ankunft. Nach kurzer Zeit, kam Regung ins Schiff, und mehr und mehr Nachtelfen drängten durch die kleine Kajüten Tür des Schiffs auf Deck. Als die Murlocs am Strand ihrer gewahr wurden, ergriffen einige panisch die Flucht, und rannten laut Gurgelnd in den nahen Wald davon. Einige jedoch sammelten sich am Strand, und wedelten Aufgebracht mit ihren primitiven Waffen.
Shanderelai musste immer grinsen, wenn sie diese Wesen sah. Es schien, als ob die sonst so unfehlbare Natur sich hier einen Scherz erlaubt habe. Diese Wesen waren zu schlau, um als Fische, aber auch zu dumm um als intelligente humanoide angesehen zu werden. Vergleich man sie mit den Furchteinflößenden Naga, die in den Tiefen der Meere hausten schienen sie eine Parodie auf selbige zu sein. Doch durfte man sie keinesfalls unterschätzen. Ein Speer im Herz war tödlich, egal wer ihn schleuderte.
Shanderelais Gedanken wurden unterbrochen als sich Gemurmel auf dem Vorderschiff erhob. Sie blickte nach vorne, und sah wie sich etliche Köpfe zum Gruß senkten.
Ell´redra hatte das Unterdeck verlassen. Ell´redra genoss ein hohes Ansehen unter der Besatzung. Nicht nur weil sie die Leitung dieses Unterfangens unterstellt bekommen hatte, sondern auch da sie auf Jahrhunderte der diplomatischen Bemühungen zurückgreifen konnte. Zum großen Teil wusste Shanderelai, dass für ihre Mannschaft wohl am meisten die Tatsache ins Gewicht viel, das Ell´redra sich von Anfang an nicht zu schade gewesen war, bei den Deckarbeiten zu helfen. Die Mannschaft hatte nicht schlecht gestaunt, als ein so hoch angesehene Diplomatin, die außerdem eine Hohe Stellung unter den Druiden des Bundes des Cenarius einnahm, in die Wanten geschwungen hatte, und vom Quermast des ersten Segels aus, die See in Augenschein genommen hatte. Nur wenige wussten, das Ell´redra, ehe sie zu höheren Ehren aufstieg, eine leidenschaftliche Seefahrerin gewesen war. Shanderelai, die sie in jener Zeit kennen gelernt hatte, befremdete es immer wieder, auch nach all der Zeit, wenn alle ihrer Freundin, in so offenkundiger Erfurcht begegneten. Für sie würde Ell´redra immer die Elfe bleiben, die bei ihrem ersten Sturm auf See, lachend in der Takelage herumgeklettert war. Damals hätte Shanderelai immer damit gerechnet, das sie eines Tages gemeinsam ein Schiff führen würden. Sie als Steuermann, und Ell´redra als Kapitänin, doch die Zeit und das Schicksal hatten einen anderen Verlauf für ihre Leben geplant.
Auf ihr Kommando hin, fiel platschend der Anker in die See. Das Schiff war nur in die Mitte der Bucht gefahren, und war so außerhalb der Reichweite der Fischmenschen. Zwar waren sei gute Schwimmer, doch auch wenn sie sich feindselig gebärdeten, so wusste Shanderelai, dass sie dies mehr zum Selbstschutz denn aus Boshaftigkeit taten. Sie waren einfach Tiere, die erst vor kurzem das Denken erlernt hatten, und nun mussten sie erst einmal mit allen Vor- und Nachteilen dieser Tatsache klarkommen.
Ell´redra stand an der Reling teilte einige Elfen ein, die mit ihr an Land gehen sollten. Es würde eine recht kleine Delegation sein, dass ihr erscheinen nicht fälschlicher Weise als Angriff gewertet würde, und so von vornherein alle Verhandlungen unterbinden würde. Der Erfolg ihrer Mission, war essentiell, um zumindest den Hoffnungsschimmer, in dieser sonst so dunklen Zeit aufrecht zu erhalten. Sie durften nicht scheitern.
Die Ausgewählten Elfen, verschwanden unter Deck und erschienen nach kurzem wieder mit allem was sie für ihren Landgang benötigen würden. Sie trugen leichte Rüstungen um, nichts von ihrer Beweglichkeit einzubüßen. Als Waffen führten sie lediglich ihre Bögen, und elfische Kurzschwerter mit sich. Insofern man das Wort „Elfe“ und „Bogen“, überhaupt mit „lediglich“ kombinieren konnte.
Ell´redra blieb unbewaffnet. Sie brauchte keine Waffen. Warum sollte sich direkt zeigen. Sie stellte sich an die Öffnung der Reling, und murmelte einige Worte. Die Worte waren unverständlich, doch zeigten sie umgehend Wirkung. Ein Knacken und Knirschen erhob sich von der See. Shanderelai hörte einige Rufe der Überraschung, als sich ein schmaler Keil aus Eis, begann vom Boot in Richtung Festland auszubreiten. Das Wasser links und rechts des entstehenden Weges schien völlig unberührt. Die Murlocs die es ebenfalls bemerkten, gaben nun noch aufgeregter Gegurgel von sich. Einige warfen ihre Speere auf die Erde und folgten ihren Vorgängern in den Wald.
Zwei Elfen ließen eine Planke hinab auf das Eis, und die kleine Delegation, angeführt durch Ell´redra gingen von Bord. Der Eisweg hielt ohne Schwächeanzeichen dem Gewicht der Elfen stand. Die Murlocs, welche noch am Strand verblieben waren, sprangen aufgeregt auf und ab, in der Erwartung ihre Beute endlich in Reichweite zu bekommen. Als die Elfen jedoch in Reichweite ihrer Speere kamen, die Wurfgeschosse jedoch an einer unsichtbaren Barriere in der Luft abprallten, und Effekt los ins Wasser fielen, ergriffen auch die letzten die Flucht.
„Brüder und Schwestern, hört mich an.“ Richtete Ell´redra das Wort an ihre Gefolgsleute. „Ich möchte dass ihr euch bewusst macht, wie essentiell unsere Mission in diesen Landen für den Fortbestand allen Lebens, so wie wir es kennen ist. Ich möchte, dass ihr euch bewusst macht, das hier unsere einzige Hoffnung auf Rettung zu finden ist. Es wird nicht leicht werden. Fast Niemand wird wissen, dass wir kommen. Und wer es weiß, wird uns nicht unbedingt willkommen heißen. Dennoch müssen wir unsere Mission erfüllen. Denkt daran, kaum etwas ist so schwer wieder zu bereinigen wie vergossenes Blut. Also werden wir versuchen allen Bedrohungen gewaltfrei zu begegnen. Die Waffe soll nur der allerletzte Ausweg sein zu dem ihr greift. Ist das klar?“
„Ja, Ehrwürdige.“, kam die Antwort von allen wie aus einer Kehle.
„Also gut, dann will ich lege all mein Vertrauen in euch. Doch seid euch bewusst, ihr werdet Dinge sehen, wie sie viele von euch nur aus den alten Geschichten kennen. Ich weis nicht wie weit alles schon Fortgeschritten ist, aber wir sollten auf alles gefasst sein. Es ist noch früh am Tag. Ich habe unsere Ankunft absichtlich so gewählt. Bis zur Dämmerung haben wir so Zeit, weiter ins Land einzudringen, und ein befestigtes Lager für die Nacht zu errichten. Seid ihr bereit?“, sie ließ ihren Blick über die vor ihr stehenden Elfen gleiten. Alle nickten bejahend, einige bestätigten ihr Nicken durch Zurufe. Ell´redra nickte zufrieden: „Dann lasst uns keine Zeit verlieren.“
Shanderelai sah wie Ell´redra ihr zum Abschied zuwinkte, und sich dann mit ihrem Tross in Richtung Waldrand in Bewegung setzte. Shanderelai schickte ihr in Gedanken alle Glückwünsche mit auf den Weg, die ihr einfielen, und hoffte inständig ihre Freundin unbeschadet wieder zu sehen. Dann verließ sie ihren Platz an der Reling, und begab sich ebenfalls unter Deck. Es war an der Zeit etwas zu Essen, und die Wärme eines Feuers, die Kälte, welche der Seewind in ihre Knochen getrieben hatte, vertreiben zu lassen.

To be continued

Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
 
Juhuu endlich geht es weiter, und wieder ein neuer interssanter Charakter
Ich freu mich ;-).mach so weiter, ist echt die beste Geschichte die ich seit langem gelesen habe!

gugu

Shas-la
 
Ihre leichten Lederstiefel verursachten kaum ein Geräusch während sie durch den dichten Wald schlich. Sie kontrollierte ihren Atem, er ging leicht und ruhig. Doch ihr Herz schlug schnell. Irgendetwas war mit ihr. Sie wusste nicht was, sie wusste nicht wo, doch sie wusste es. Hatte es das erste Mal gespürt, circa zwanzig Minuten nachdem sie das Lager verlassen hatte. Sie hatte nichts gesehen. Viel mehr kam ihre Überzeugung von ihrem Nackenhaar, das bitzelte als sei ein kleines Gewitter in ihrem Mantelkragen entstanden. Der Wald lag friedlich, ruhig und harmlos wirke er auf den ersten Blick. Doch es war zu ruhig.
Immer wieder warf sie einen Blick über ihre Schulter, nach oben in die Baumwipfel, und in dunkle Ecken aus denen sie einen Angriff erwartet hätte.
Was sie mehr beunruhigte als das Gefühl belauert zu werden, war die Tatsache nicht zu wissen mit welcher Art von Gegner man es zu tun hatte. Worgen schloss sie aus. Diese hirnlosen Bestien legten zwar Hinterhalte, hatten ihre Instinkte jedoch nicht im Ansatz so lange unter Kontrolle, ihre Opfer in selbige zu locken. Stattdessen brachen sie immer zu früh aus ihren Verstecken hervor und rannten direkt in ihr Verderben. Zumindest wenn sie es war, die sie in ihre Fallen locken wollten.
Mit ihren Händen hielt sie ständig die beiden Dolchgriffe, der in ihren Hemdaufschlägen verborgenen Klingen umschlossen. Mochte es sein, dass ihre Sinne ihr einen Streich spielten, doch sie wäre lieber unnötig vorbereitet, denn in der Not unvorbereitet.
Sie wünschte sie hätte Framier mitgenommen. Ihrem treuen Ross, hätte sie einfach die Sporen gegeben, und er hätte sie aus der Gefahrenzone befördert. Worgen waren besonders einfache Ziele, wenn sie ihrem Pferd nachjagten. Im Rausch der Jagd vergaßen sie jegliches Gefühl für Deckung oder Gefahr. Aber sie war ja der Überzeugung gewesen, lieber ohne Framier losziehen zu wollen. Trotz Miras heftigem insistieren, hatte sie seine Bedenken mit einer Handbewegung zur Seite gewischt, und ihm gesagt er müsse akzeptieren, dass sie langsam eine Frau war, die ihre eigenen Entscheidungen treffen müsse, und sich nicht für immer von ihm bevormunden lassen wolle. Der Schmerz in seinem Gesicht hätte sie fast dazu gebracht die Worte zurück zu nehmen, doch andererseits war ihr klar, dass eine Abnabelung ihrerseits nie schmerzfrei verlaufen würde. Jetzt bereute sie ihre Sturheit.
Das knacken von Holz ließ sie herum fahren. Nichts.
Sie versuchte ihren Atem so weit zu dämpfen um kein Geräusch mit ihrem Atem zu überlagern. Sie atmete leicht und flach und horchte, doch nichts regte sich. Es war fast, als ob der Wald selbst die Luft anhalte.
Sie beschloss den Rückweg anzutreten. Es wäre unverantwortlich gewesen, trotz ihrer Befürchtungen ihren nächtlichen Ausflug fortzusetzen. Sie wendete sich um, und folgte dem Weg zurück den sie gekommen war. Noch keine zwanzig Schritte hatte sie zurück gelegt, als etwas in einem Busch an der Seite des Weges ihre Aufmerksamkeit erregte. Es grenzte an ein Wunder dass sie es, im spärlichen Licht des Mondes der durch die Baumwipfel schien, überhaupt bemerkte. Irgendetwas schimmerte an einem der auf den Weg ragenden Äste. Ellenora ging näher heran und klaubte etwas von dem Ast das sich in ihrer Hand weich anfühlte. Sie rieb es zwischen ihren Fingern, und hielt es gegen das Licht des Mondes. Es war ein Büschel Haare. Ihr knisterndes Nackenhaar richtete sich noch eins Stück weiter auf. Um sicherzugehen führte sie das Büschel an ihre Nase. Angesichts des schweren Moschusdufts der ihre Nase durchströmte verengten sich ihre Nasenlöcher. Sie kannte diesen Geruch. Hatte man ihn einmal gerochen vergaß man ihn nie. Es war eindeutig. Worgenhaar. Und es war frisch, der Geruch im Fell war kaum verblasst. Ihr Herz schlug schneller. Ihre Beine wollten beginnen zu laufen. Doch sie zwang sich nichts zu überstürzen. Etwas an diesem Worg war besonders. Er verfolgte sie. Und das tat er, daran bestand für sie kein Zweifel mehr, bereits seit in ihr das erste Mal dieses beunruhigende Gefühl aufgestiegen war. Wenn sie plötzlich losrannte, würde das Scheusal wissen, dass sie um seine Anwesenheit wusste, und dies würde einen sofortigen Angriff auslösen. Ellenora hoffte, sie könne das Gefühl vermitteln sie habe nicht den Ursprung des Fells erkannt. Wenn er sie bis jetzt nur beobachtet hatte, würde er dies eventuell noch länger tun. So konnte sie im günstigsten Fall noch genug Weg zum Lager zurück legen um auf Rufweite heran zu kommen. Sie spürte wie sich winzige Schweißperlen den Weg von unter ihrer Achsel an ihrer Seite hinab bahnten. Sie hatte etliche dieser Bestien zur Strecke gebracht, aber immer hatte es sich für sie um hirnlose Bestien gehandelt, die selbst ihr größter Feind waren, doch dieser war anders.
Möglichst unbefangen versuchte sie ihren Weg gen Lager fortzusetzen.
Just in diesem Moment, erhob sich ein knacken und knirschen von Ästen in einem nahen Gebüsch und sie fuhr herum. Vor Schreck entfuhr ihr ein Schrei, und sie war trotz ihrer Anspannung froh, dass sie niemanden bei ihr hatte. Es wäre ihr extrem peinlich gewesen, hätte jemand von ihr ein so klares Zeichen von Schwäche vernommen.
In Bruchteilen von Sekunden lies sie die Dolch aus ihren Ärmelaufschlägen in ihre Hände gleiten. Die rechte Hand fuhr über ihre linke Schulter, den Dolch an seiner Spitze haltende, bereit ihn jede Sekunde zu schleudern. Etwas braungraues schoss aus dem Unterholz. Kein Worg, dafür war der Körper zu grazil. Die aufflammende Erleichterung Ellenoras wurde jedoch beim Anblick des gehetzten Blickes des Rehs sofort wieder getilgt. Dieses Reh rannte nicht einfach, weil es aus seinem Tiefschlaf gerissen worden war. Es rannte weil irgendjemand oder irgendetwas es zu Tode erschreckt hatte. Warnrufe ausstoßend, die klangen wie ein heißeres Bellen in der Nacht, und Haken schlagend, überquerte es den Weg, und verschwand so schnell es aufgetaucht war, wieder im Wald.
Ellenoras Blick haftete auf dem Gebüsch aus dem das Tier erschienen war. Sie spürte deutlich das Pochen ihrer Halsschlagadern. Den Dolch hielt sie noch immer wurfbereit erhoben. Doch der Wald lag still.
Ihre Taktik unbefangen zu wirken, konnte sie nun getrost aufgeben. Wer immer sie verfolgte, lachte sich sicher gerade ins Fäustchen, wenn er ihre Überreaktion auf das Reh bemerkt hatte. Sie behielt die Dolche in den Händen und setzte ihren Weg fort, jederzeit bereit einem Angriff zu begegnen. Sekunden dehnten sich zu Stunden. Der Wald wirkte bedrohlich wie nie auf sie.
Sie hatte ein gutes Stück Weges zurück gelegt, und begann gerade damit, sich einzureden, dass das Reh vielleicht ja doch nur vor einem Fuchs oder so geflohen war, als über ihr das Blätterdach zu rauschen begann. Es klang als falle ein Kartoffelsack quer durch die Baumkronen. Äste peitschten, Laub rauschte. Sie riss den Kopf nach oben und erblickte die Silhouette einer humanoiden Gestalt die sich vor dem Nachthimmel abzeichnete. Einer Gestalte mit Prankenhänden, und einer sie umgebenden Korona aus Fell. Sie handelte Instinktiv. Ließ sich auf den Rücken fallen, und rollte zur Seite. Nur eine Sekunde landete das Wesen mit voller Wucht dort, wo sie noch eben gestanden hatte. Anders als sie erhofft hatte, konnte er seine Kraft noch umlenken und prallte nicht ungebremst bäuchlings auf dem Boden, sondern auf seinen Tatzen. Es war also tatsächlich ein Worg. Und was für einer. Sein Pelz war graubraun, seine Eckzähne waren so lang, das sie gut sichtbar unter den Lefzen hervor standen. Sein Arme und Beine waren Muskulös und Krallen die seine Pranken krönten schimmerten im Mondschein. Sein Kopf fuhr in ihre Richtung herum, und schnappte ins leere. Kehliges Knurren ging vom dem Worgen aus, als er sich langsam aufrichtete.
Ellenora blieb nicht stehen. Sie hatte nach ihrem Ausweichmanöver einen Augenblick verharrt in der Hoffnung die Kreatur würde stürzen, und sie so in die Lage versetzen ihr einen Todesstoß mit ihrem Dolch zu versetzen, doch als sie der Landung gewahr wurde, hatte sie sofort begonnen zu rennen. Ihr Umhang flatterte hinter in der Nacht. Ihre Füße flogen nur so über den Waldboden. Dennoch war sie sich bewusst, dass sie gegen die Geschwindigkeit ihres Verfolgers nicht viel würde entgegensetzen können. Ein Schulterblick zeigte ihr, dass er bereits auf ihren Fersen war. Er setzte beim Laufen, seine Pranken und Tatzen ein, was ihm ein Aussehen vermittelte, als ob eine Walze aus Krallen und Fängen hinter ihn her wäre. Im Lauf fuhr sie blitzschnell herum und schleuderte eine Ihrer Klingen auf das Ungetüm. Die Klinge verschwand im Gewirr aus Fell und Gliedmaßen, zeigte jedoch keinerlei Wirkung. Sie ließ auch die Klinge aus dem anderen Ärmel durch die Luft surren, und hoffte. Diesmal entfuhr dem Wesen ein Keuchen. Sie blicke nach hinten, und sah dass der Worg gestoppt hatte. Sein Blick ging nach unten, wo der Griff ihres Dolches aus seinem Oberschenkel ragte. Er umschloss den Griff mit seiner Pranke und riss den Dolch mit einer ruckartigen Bewegung heraus. Noch während er die Klinge in den Dreck fallen ließ, fuhr sein Kopf wieder in Ellenoras Richtung. Der blitzende Hass in seinen Augen beschleunigte ihren Fuß. Während des Rennens nestelte sie an ihrem Gürtel herum, um an eine Weitere ihrer Klingen zu gelangen. Es wollte ihr im Lauf jedoch erst nicht gelingen diese aus ihrer Verankerung zu befreien. Sie fluchte innerlich. Sie richtete ihren Oberkörper gerade auf, was sie einiges an Geschwindigkeit kostete, doch so konnte die die Klinge endlich ziehen. Wurfbereit fuhr sie herum, und der Wald lag still.
Nichts regte sich. Der Worg war wie vom Erdboden verschluckt. Sie stand da, schwer schnaufend, Atemwolken bildeten sich vor ihrem Gesicht in der kühlen Nachtluft. Wo war das Biest. Sie blickte nach rechts und links, doch nichts regte sich. Dann fuhr ihr Blick in die Höhe, als sich ihr die Vorstellung eines in den Zweigen hängenden Worgen aufdrängte. Doch auch in den Ästen war alles Still.
„Ellenora!“, die Stimme kam rau, und ächzend, doch irgendetwas an ihr schien Ellenora vertraut. Schauder überliefen ihre Haut. Nicht ob der Rauheit der Stimme, nicht ob der Erinnerung, sondern da die Stimme direkt hinter ihr ertönte.
Sie wartete darauf von hinter gepackt und zerrissen zu werden. Zähne zu spüren die ihre den Hals zerrissen. Doch es geschah nicht. Stattdessen spürte sie die Wärme es Atems des sich ihn von hinten weiter nähernden Worgs. Sie umfasste die Klinge eines weitern Dolches, und beschloss alles auf eine Karte zu setzen. Mit einem Aufschrei fuhr sie herum und schwang ihre Hand die den Dolch führte mit aller Kraft. Und prallte auf ein Hindernis. Ihr Blick traf sich mit dem goldgelben der über einer schwarzen Nase und unter buschigen Brauen hervor lugte. „Na, na, na, nicht so stürmisch Ell!“
„Ell“, hatte dieser Worg sie gerade „Ell“ genannt? Sie erinnerte sich an diesen Spitznamen, doch sie hatte ihn schon ewig nicht mehr so gehört. Gut die Stimme war kratzig, aber die Art der Betonung weckte in ihre Erinnerungen, die sie schon lange für vergessen gehalten hatte.
Offenbar erkannte ihr gegenüber ihre Erkenntnis in ihren Augen, denn ein fieses Grinsen zog sich über das Worgengesicht. „Na kleines, wie gefall ich dir so?“
„Ma … Ma … Marl?“, druckste Ellenora ungläubig.
„Schön, dass du deine alten Freunde noch nicht völlig vergessen hast.“, raunte der Worg. Er richtete sich zu seiner vollen Größe auf und Ellenora musste den Kopf in den Nacken legen um ihn weiter anzusehen. Sein langer schlacksiger Körper überragte Ellenora um mehrere Kopflängen, eine Tatsache die bei der meist geduckten, nach vorn gebeugten Haltung unter ging. Im nächsten Moment schnurrte er auch schon wieder zusammen und brachte seine goldenen Augen auf eine Ebene mit denen Ellenoras. „Na du sagst ja gar nichts.“, krächzte er. „Hab ich dir etwa den schönen Atem verschlagen? Ja, ich erinnere mich, du konntest schon damals den Blick nicht von mir lassen. Und ich muss dir sagen, ich schaute dich auch immer gerne an.“ Bei diesen Worten packte er Ellenora an den Schultern, und zog sie zu sich heran. Ehe sie wusste wie ihr geschah, schlug ihr plötzlich der faulige Atem des Worgen entgegen, als dieser sein Maul aufriss. Sie schloss die Augen und erwartete den Todesbiss. Doch was folge war kein Biss. Sie spürte wie sich eine lange, schleimige Zunge an ihren Hals schmiegte, und eine widerliche Schleimspur hinterlassend an ihr hoch leckte. Die Zunge bedeckte ihr halbes Gesicht. Und Sabberfäden zogen sich von ihren Haarspitzen bis zum Maul des Worgen als dieser zurück wich und sie betrachtete. Sie war zu gebannt um irgendetwas zu erwidern. „Hmm, Ell, dein Geschmack übersteigt noch Wonne deines Geruchs. Welch eine Vorstellung, dein zartes Fleisch von deinen Knochen zu nagen.“, ein Schauder durchlief den Worgenleib bei dieser Vorstellung. „Aber hab keine Angst, ich will dich nicht töten. Wir zwei sind füreinander bestimmt. Du und ich, als Worgen. Ohne die Bande dieser schwachen menschlichen Hülle, steht uns die Welt offen!“
Jetzt verstand Ellenora worauf dieses Gespräch hinauslaufen sollte, und von einer Sekunde auf die andere, fiel alle Angst von ihr ab. Wurde durch Wut ersetzt.
„Ich? Mit dir?“, sie legte alle Verachtung in ihre Stimme die sie aufzubringen in der Lage war. Sie wendete den Kopf zur Seite und spuckte aus. „Dann lieber tot. Bevor ich die Braut eines so floh zerfressenen Monsters werde. Marl und Karl, sind damals in Lohenscheit gestorben, du bist nicht mehr er!“
„Schweig!“, wie eine Keule traf Ellenora unvermittelt der Unterarm des Worgs ins Gesicht. Ehe sie recht realisiert hatte was geschah, lag sie auf dem Boden, und Sterne tanzten durch ihr Sichtfeld.
„Wir sind für dich also gestorben? Das wird Karl aber das Herz brechen wenn er das erfährt. Dieser sanft mütige Trottel. Er hat es nie verstanden. Egal wie oft ich es ihm erklärte. Er hält sich immer noch für einen Menschen. Einen kranken Menschen. Dabei sind wir Worgen, die noch immer mit dem Manko unserer Wirtsform leben müssen. Alles was noch Menschlich ist, bedingt unsere Schwächen. Du wirst es verstehen. Du hast genug Hass in dir. Noch währst du dich. Noch zweifelst du. Aber warte nur, ein kleiner Biss, und in Kürze wirst du auf meiner Seite der Geschichte stehen. Mit meinen Augen die Dinge sehen, und du wirst es verstehen.“ Während er so auf sie einredete kam Marl langsamen Schrittes immer näher und näher. Er ragte bedrohlich über ihr auf, und es schien alles verloren.
Der Worg beugte sich nach vorn, packte Ellenora am Hals und zog sie auf die Füße. Sie lies sich schlaff hängen, und dann, als er sie gerade bis auf die Füße gezogen hatte, riss sie ihre Hand hoch, und stieß den Dolch, den sie unbemerkt von Marl aus ihrem Gürtel gefriemelt hatte in dessen Rippen.
Die Puppillen Marls weiteten sich im Schock. Seine Pranke fuhr nach unten und umfasst Ellenoras Hand. Sein Atem ging schwerer. Sie hatte gut getroffen. Bei jedem Atemzug zuckte der Gesamte Worg schmerzvoll zusammen.
„Oh du…“, grunzte er und schleuderte sie mit dem Rücken gegen den Stamm eines nahen Baumes. Die Wucht des Aufpralls raubte ihr den Atem und sie rutsche an dem Stamm hinab in eine sitzende Position. Mühevoll rang sie nach Atem.
Wackelig stand Marl da, und blickte auf den Dolch der aus seinen Rippen ragte. „Du verdammte …“, er packte den Griff, und schloss die Augen. Mit langsam zog er die Klinge aus dem Fleisch, wobei ihm ein unwillkürliches Jaulen entfuhr.
Die Klinge schimmerte Rot im Mondenschein. Zähflüssiges Blut färbte sie dunkel rot.
„Du bist eine Kämpferin, dass habe ich immer gewusste. Das war es, was mich an dir immer begeisterte. Aber du solltest es nicht überreizen. Meine Geduld hat Grenzen.“, mit diesen Worten schleuderte er das Messer in eine nahes Gebüsch und kam auf sie zu.
Ellenora hatte noch immer mit ihrem Atem zu kämpfen.
„Dann, töte mich. Ich werde deine „Geduld“ bis zu meinem letzten Atemzug auf die Probe stellen. Niemals werde ich mit Worgengezücht zusammenarbeiten. Selbst dann nicht, wenn du irgendwann mal einer meiner Freunde warst. Weder Marl noch Karl, wären bereit gewesen mich so zu behandeln um mich von ihren Ansichten zu überzeugen.“, Ellenora keuchte schwer während sie sprach, und ein dünnes Rinnsal von Blut lief aus ihrem Mundwinkel herab. Blutgeschmack lag metallisch in ihrem Hals. Noch immer tanzen Sterne durch ihr Sichtfeld.
„Wir werden ja sehen wie du darüber als Worgin denkst. Es ist müßig dir alles zu erklären, du musst es fühlen. All die Macht, die Möglichkeiten. Es wird dir schon die Augen öffnen.“ Er packte sie am Aufschlag ihres Mantels und zog sie auf die Füße.
Ihr Kopf baumelte schlapp herab. Ihre Gegenwehr war gebrochen. Ihr Körper zu zerschlagen um ihm weiterhin etwas entgegen setzte zu können. Das Blutrinnsal an ihrem Mundwinkel war dunkler geworden, der Strom reicher. Für einen Moment glaubte Marl schon vielleicht zu fest zugeschlagen zu haben. Aber auch dieses Problem wäre bald gelöst. Das Problem, dass zeigte sich doch in allen belangen war diese schwache sterbliche Hülle. Doch nach seinem Biss würde sie schnell regenerieren. Und dann würde sich endlich erfüllen, was er sich schon als Kind erträumt hatte. Er und sie, vereint. Und Karl würde sich damit abfinden müssen.
„Marl…“, ein Flüstern.
„Marl… ich…“, er legte den Kopf schief, konnte sie jedoch nicht verstehen.
Er zog sie näher heran. „Ja Ell?“
„Marl, wenn du noch da drin bis…“
„Ell, ich bin es, du wirst es bald verstehen…“, setzte Marl an.
„…dann vergib mir.“, endete sie den Satz und plötzlich war wieder Spannung in ihr, ihr Arm, der noch eben schwach hinter ihrem Rücken gehangen hatte, schoss nach oben, und begleitet von einem widerlichen Knirschen, bahnte sich ein weiteres Messer seinen Weg durch Marl Schädelknochen.
In seiner Todesqual jaulte Marl erbärmlich auf. Er holte aus, und traf Ellenora auf die Seite ihres Gesichts. Seine Klauen rissen lange Furchen in ihr Fleisch, aus dem sofort dicke Bluttropfen hervor traten. Ein weiterer Hieb verfehlte sie. Dann taumelte Marl, mit einer Pranke den Griff umklammernd. Zittern durchlief seinen Körper. Dann riss er die Augen noch einmal auf, strecke ihr eine Hand entgegen und Ellenora glaubte Erkenntnis in seinem Blick zu erkennen. „Ell…“ stieß er hervor. Dann viel er der länge nach hin, atmete noch zwei rasselnde Stöße und lag dann still.
Ellenora glitt am Stamm des Baumes herab, und hielt sich sein Gesicht. Tränen mischten sich mit dem Blut, als sie hemmungslos zu Schluchzen begann. Durch ihre Tränen hindurch wurde sie Zeuge wie Marlskörper begann sich zu verändern. Seine Gliedmaßen schrumpften, sein Fell schien in den Körper eingesaugt zu werden. Und wenig später lag vor Ellenora nicht länger der Worg Marl, sondern der Mensch. Älter zwar, doch eindeutig ihr Freund aus Kindheitstagen. Dieser Anblick rief nur noch stärkeres Schluchzen in ihr hervor.

Ein Geräusch ließ sie aufschauen. Es war nur eine leises Knacken gewesen, zwischen ihrem Schluchzen kaum zu vernehmen, doch das Adrenalin hatte ihre Sinne geschärft. Sie Blickte auf, und ihre letzte Hoffnung schwand. Sie war zu erschöpft sich noch einmal aufzuraffen. Zu erschöpft sich noch einmal zur Wehr zu setzen. Es war fast komisch. Da war sie zum Mörder ihres alten Freundes geworden, nur um ihm dann nachzufolgen. Sie legte den Kopf zurück und lachte. Für sie selbst klang es nach Wahnsinn der in ihrem Lachen mitschwang. Aber gut, sollte sie das verdammte Vieh doch für wahnsinnig halten. Mit Wahnsinn kannten sich diese Viecher doch hervorragend aus. Friede breitete sich in ihre aus.
Sie beendete ihr Lachen. Atmete noch einmal tief ein. Und Blicke direkt in die Augen des weißen Worgen, der am Rand der Lichtung erschienen war, und erwartete das unausweichliche.

To be continued

Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
 
Ellenora driftete durch eine Welt aus Dunkelheit. Nur noch schwach, nahm sie die Informationen wahr, die ihr Körper an sie sendete. Hätte sie es vermochte, sie hätte selbst diese Letzten getilgt. Jenseits der Ohnmacht, erwarteten sie nur eine Welt aus Schmerz, Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Sie wollte sich lieber der Schwäche hingeben, welche wie eine Woge über sie gekommen war, als sie den weiteren Worgen entdeckt hatte. Seit jener Nacht in Lohenscheid war sie stark gewesen, hatte gekämpft, aber nun hatte sie das Ende des Weges erreicht. Wollte hier verweilen, in ihrem einsamen dunklen Versteck. Warten, bis auch dieser letzte spärliche Rest dessen, was sie Leben nannte, aus ihr wich.
Doch war da auch ein anderer Teil in ihr. Die Kämpferin. Jene Ellenora die Wochen allein im Wald durchgestanden hatte. Deren Lebenswille gereicht hatte den Ekel vor Käfern und Raupen auszublenden. Jene Ellenora, die gezielt in die Fallen der Worgen hinein ritt, und den Jäger zum Gejagten machte. Und diese war keineswegs bereit aufzugeben. Sie rebellierte, haderte mit dem Schicksal, und drängte ins Bewusstsein zurück.
Ellenoras Kräfte waren aber einfach zu erschöpft. Die Rebellin in ihr, nahm sie nur als ein Magengrummeln wahr, kaum stärker als der distanzierte Schmerz.
Die tiefen Furchen, welche Marls Klauen in ihrem Gesicht hinterlassen hatte, sendeten pulsierenden Schmerz aus, der ihren Kopf wie ein Krake zu umschlingen schien. Sie wollte nicht zurück. Im Geiste straffte sich Ellenora und faste ihren Entschluss. Den Entschluss, den sie noch vor kurzem für undenkbar gehalten hatte. Sie gab auf. Ein Gefühl des Friedens durchlief sie. Sie wendete sich von der Richtung ab, aus welcher der Schmerz zu kommen schien und spürte wie die immer tiefer werden Dunkelheit sie umfing. Der Teil in ihr, der aufbegehren wollte verblasste mehr und mehr. Der Knoten in ihrem Hals, den sie bedingt durch ihren Widerwillen gespürt hatte löste sich. Ein merkwürdiger Friede erfasste Ellenora. Bald wäre es überstanden. Der Schmerz war anders als ihr Widerwille noch nicht völlig verschwunden, doch er war nun auch fern von ihr. Schien wie der Schmerz eines anderen. Ellenora musste lächeln. Lächeln, im Angesicht des Todes. Sie hätte es sich nie so einfach vorgestellt. Es tat ihr nicht mehr leid um sich selbst. Einzig Miras tat ihr Leid. Sie hoffte er würde den Schmerz verwinden, den es ihm Zweifelsfrei bescheren würde, wenn er von ihrem Tod erfuhr. Sie hoffte inständig, er würde sich nicht zu unüberlegten Aktionen hinreißen lassen. Zwar würde sie das wohl bald wieder vereinen, aber sie wünschte ihm ein langes Leben, und einen Tod im Alter, nicht gegen diese Worgenpest. Worgenpest … obwohl sie sich fast von allem irdischen getrennt hatte, ihr Hass auf die Worgen war ungebrochen.
„Warte…“, eine Stimme. Von weit her.
Waren das ihre Vorfahren? Ihr Vater? Ihre Mutter?
„Warte…“, erneute die Stimme.
„Framier?“, Ellenoras Stimme war ein Flüstern. „Edina?“
Wärme durchflutete Ellenora, ihre Gefühle spielten verrückt. Was ging hier vor sich?
In der Dunkelheit blickte sie sich um. Es war seltsam, in ihre Besinnungslosigkeit, körperlos wie sie war, in der sie umgebenden Dunkelheit, existierten für sie doch vorne, hinten, oben und unten. Und dann entdeckte sie etwas. Es war ein Punkt, ein Punkt in weiter ferne hinter ihr. Ein Punkt der näher kam. Sie hielt inne. Blieb nicht stehen, sondern driftete einfach nicht mehr weiter in das dunkel. Der Punkt hatte ihre Neugierde geweckt.
„Wer ist da? - Papa?“, Ellenora traute sich nicht laut zu sprechen aus Angst der Lichtpunkt würde verschwinden.
Immer weiter näherte sich der Punkt, wurde größer und größer, bis Ellenora verdutzt die Gestallt, eines jungen Mannes erkannte. Er hatte leicht gelocktes Haar, welches ihm in alle Richtungen vom Kopf stand, so als sei er gerade erwacht. Seine Statur war drahtig. Sein Gesichtsausdruck war entspannt. Ein zufriedenes, begrüßendes Lächeln lag auf seinen Zügen. Seine Augen blickten milde. Er lief durch die Schwärze, gerade so als schlendere er über einen Waldweg. Ein freundliches Grinsen trat auf sein Gesicht als er näher kam. Er kam näher, und erst kurz vor Ellenora blieb er stehen.
„We… wer … was?“, stammelte Ellenora.
Der junge Mann antwortete nicht. Er lächelte sie nur an. Dann hob er seine Hand, und streckte ihr die Handfläche seiner rechten Hand entgegen. Ellenora wusste instinktiv was zu tun war, doch zögerte sie kurz. Ein sorgenvolles Stirnrunzeln huschte über das Gesicht des Fremden. Als sie dies sah, hob Ellenora ihrerseits ihre Hand, und legte ihre Handfläche auf die Seine.
Wie ein Schlag durchfuhr Ellenora. Durch ihren Geist raste ein Sturm von Bildern. Bilder einer Farm, von Menschen, junge, alte, große, kleine, Bilder von Feldern, Wiesen und Wäldern. Das Bild eines Schafs, welches gemütlich unter einem Baum stand, und äste, während eine Hand, - wohl die des Jungen, offenbar sah sie durch seine Augen - es graulte. Sie sah Freude, aber auch Leid. Auch der Junge hatte wohl mit Worgen Bekanntschaft gemacht. Sie sah goldene Augen aufblitzen, sah mächtige gekrümmte Gestallten, fellbedeckt und sabbernd. Es war ein Wunder, dass der Junge überhaupt noch lebte.
Und dann, kurz bevor der Strom der Bilder verebbte, sah sie für den Bruchteil einer Sekunde etwas, dass sie intuitiv als die Seele ihres Gegenübers wahrnahm. Es war eine Kugel aus gleißendem Licht. Sie drehte sich um sich selbst. pulsierte aus ihrem Innern. Es war ein Anblick der ihr den Atem raubte. Friede erfüllte sie, während sie der Rotation der Kugel zusah. Dann war es auch schon wieder vorbei, und sie stand wieder in der alles umhüllenden Dunkelheit, ihr gegenüber der noch immer grinsende Junge. Alle Bedrohlichkeit war verschwunden. Ellenora fühlte sich als stände sie vor einem Freund aus Kindheitstage. Bei diesem Gedanken wurde ihr schmerzlich bewusste, dass sie vor kurzem ihren ehemaligen Freund Marl ins Reich der Toten befördert hatte. Ihr Herz zog sich dabei schmerzlich zusammen. Doch nur kurz. Es war nicht mehr Marl gewesen, er war eine Bestie geworden. Er selbst hatte den Ausgang ihres Treffens herbei geführt.
„Bist du? Warst du?“, ihr fehlten noch immer die Worte.
„Ein Freund bin ich, und wo ich herkomme weist du ja nun zum Teil.“, er lächelte sie milde an. „Entspann dich. Ich will dir helfen. Kämpfe nicht dagegen an, es fühl sich vielleicht … nun ja … überraschend an.“
Bei diesen Worten legte er seine Hände seitlich an ihren Kopf. Als sie sich noch fragte was er wohl gemeint habe, durchfloss sie im nächsten Moment eine Welle des Wohlbehagens. Eine warme Flut, schien aus seinen Händen in sie hinein zu fließen, durch sie hindurch, durch Mark und Bein. Unwillkürlich stöhnte sie leise auf. Es war überwältigend.
Der Junge hatte die Augen geschlossen. Sein Gesicht war entspannt. Eine Aura der Zufriedenheit und des Friedens umgab ihn.
Ellenora, spürte wie die Schmerzen in ihrem Körper weiter und weiter abnahmen. Das Pochen ihrer Gesichtsverletzung wurde von der warmen Woge einfach davon getragen. Ihr Rücken fühlte sich an wie nach einer Massage.
Als das Gefühl langsam abebbte, holte Ellenora tief Luft. Ihr wurde bewusst dies während des gesamten Vorgangs nicht getan zu habe. War einfach zu überwältigt gewesen.
„Wie hast du das gemacht? Das war … überwältigend!“, platzte sie heraus.
Der Junge lächelte sie nur an. „Das werde ich dir bei einer anderen Gelegenheit erzählen. Jetzt musst du schlafen. Viel der Energie von gerade, kam von dir selbst. Ich habe nur geholfen, sie hervor zu holen, und sie unterstützt. Du musst die Energie nun erst wieder zurück gewinnen. Also schlafe … schlafe … und süße Träume…“
Ellenoras Augenlieder flatterten. Bereits das Wort „Träume“ schien von unendlich weit entfernt zu kommen. Dann umfing sie tiefer, erholsamer Schlaf.


Shandere´lai, saß im Bauch des Schiffes, und meditierte. Der Raum flackerte im Licht der Irrwische, die in verschiedene Positionen des Raumes kreisten. Shan liebte es beim meditieren von den Geistern ihrer Ahnen umgeben zu sein. Und in den Planken ihres Schiffs lebten sie so zahlreich wie man sie sonst kaum antraf. Dies rührte zum großen Teil daher, das die Panken ihres Schiffs ausnahmslos aus dem Holze Teldrassils bestanden, zum anderen begleiteten Irrwische oftmals Expeditionen, da sie eventuell mit ihrem Wissen um die alten Tage hilfreich sein konnten. Die Spannten knarrten heimelig, während das Boot entspannte über die Wellen tänzelte. Die See lag ruhig in dieser Nacht, und das leichte Wanken nahm Shans erfahrender Seemänninenmagen praktisch gar nicht mehr war. Eher vermisste sie etwas wenn sie zum Landgang das Schiff verlassen musste. Shan dachte an Ell´redra und ihren Trupp, die sich gerade eben durch die Wälder Gilneas schlugen. Ob sie wohl bereits fündig geworden waren? Shan zweifelte schon allein daran, dass überhaupt noch Worgen in Gilneas lebten. Immerhin war es etliche Jahre her, seit dem letzte Meldungen aus Gilneas bekannt worden waren. Noch mehr bezweifelte sie, dass irgendetwas gute aus diesen Bestien entstehen könnte. Sie hatte an ihrer Seite gekämpft. Den „auserwählten Kriegern Elunes“. Ein sarkastisches Lachen entfuhr Shandere´lai, „Auserwählte“, welch ein Hohn. Sie hatte gesehen wie die Gier und der Machthunger ihre Seelen verderbte. Sah wie der Wahnsinn, ihre ursprünglichen Charakterzüge zersetzend, nichts von ihnen zurück ließ als eine leere Form, eine Hülle, in der das Biest zu dem sie geworden waren eine Heimat fand. Lauernd, unberechenbar, und tödlich. Für den Feind, jedoch ebenso für den Freund.
Aber Shandere´lai wusste, dass sie es versuchen mussten. Ell´redra hatte eine Vision, und Visionen zeichneten ihre Wege vor solange das Nachtelfenvolk existierte. Shandere´lai hätte es nie offen gesagt, doch war sie sich nicht sicher, ob Ell´redra nicht vielleicht voreilige Schlüsse gezogen hatte. Es konnte Gefahr mit sich bringen, wurden Visionen falsch gedeutet. Daher wurden sie normal erst dann näher untersucht, wenn mehreren Priesterinnen die gleichen, oder ähnliche Visionen widerfuhren.
Ell´redra, war keine Priesterin der Elune, sie war Druidin. Eine Druidin mit hoher Stellung, aber keine Priesterin. Wäre Shandere´lai nicht schon eine Ewigkeit mit ihre befreundet gewesen, hätte sie sich niemals zu dieser Fahrt breit schlagen lassen. Doch nun war sie hier, und bisher schien alles nach Plan zu verlaufen. Vielleicht wären ja doch all ihre Befürchtungen unbegründet.
In diesem Moment ertönte die Schiffsglocke an Deck, und Rufe wurden laut.

…to be continued

Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
 
der erste teil mit der heilung war richtig gut geschrieben, der zweite war nicht so gut fand ich persönlich (wobei mir dieser teil der geschichte auch bisher nicht so gefällt mit den nachtelfen)
aber insgesamt sehr schön
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich wünsche allen Lesern einen geschmeidigen Rutsch ins neue Jahr!

Alles gute, und ich freue mich darauf euch auch 2010 weiter mit meiner Geschichte zu erfreuen.

Liebe Grüße
Chris

i.A.: Arled, Ellenora, Framier, Flugur, Edina, Maiiden, Flinegar, Magnus, Shandere´lai, Ell´redra, Ragi, Hun, Vodan, Knacker, Neltharion, Aszahra .... und viele mehr, nicht zuletzt natürlich auch von Esmeralda ein fröhliches, festliches Blöööööck!
 
Ich wünsch Dir auch einen guten Rutsch und alles Liebe für das Jahr 2010!!!

Danke Dir für die tolle Geschichte, die das Jahr 2009 so spannend gemacht hat
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Wini
..ein wahrer Fan...
 
Ich wünsche dir Evilslyn und auch alle anderen hier ein schönes neues Jahr 2010 und nen guten rutsch.
 
Ellenora öffnete die Augen und blickte direkt in das zarte Blau des Himmels, der sich -umrahmt von in ihr Sichtfeld ragenden Baumkronen – über ihr erstreckte. Sanft Winde, ließen die Blätter beruhigend wogen, und entlockten ihnen ein heimeliges Rauschen. Ellenoras Geist, schwebte in einer Blase des Wohlbefindens. Unwillkürlich verzogen sich ihre Mundwinkel zu einem breiten, zufriedenen Lächeln, während sie sich ausgiebig streckt. Dabei gab sie ein wohliges stöhnen von sich. Sie fühlte sich wundervoll. Sie konnte sich ehrlich gesagt nicht erinnern, sich je zuvor so gut gefühlt zu haben. Es kam ihr vor als habe sie einhundert Jahre geschlafen.
Dann kehrte die Erinnerung zurück. Der Worg, Marl – einst einer ihrer engsten Freunde, nun eine reisende herzlose Bestie - ein Kampf – brechende Augen – vorwurfsvoll – flehend …
Trotz der wärme die noch immer Ellenoras Geist umspülte, zog sich bei diesen Erinnerungen ihr Herz schmerzlich zusammen. Was hatte sie nur getan. Anderseits war sie sich sicher, das nur das brechen des Fluchs, welchen nur der Tod zu brechen vermochte, den alten Marl hervorgebracht hatte.
Sie drehte den Kopf und blickte sich auf der kleinen Lichtung um. Sie musste nicht lange suchen. Nur wenige Schritte von ihr entfernt lag der nackte Leichnam Marls. Doch er lag nicht so da, wie sie es erwartet hatte. Bis auf das Blut welches sein Gesicht verschmierte, lag er völlig friedlich als würde er schlafen. Er lag auf dem Rücken, seine Augen geschlossen. Seine Beine lagen parallel, seine Arme waren auf der Brust gefaltet. Seine Scham war mit einer kleinen Decke bedeckt. Ellenora verstand nicht. Wer hatte das getan? Und warum? Es waren sicher keine Worgen. Die hätten ihn mitgenommen, oder was wahrscheinlicher war, hätten ihn liegenlassen, oder gar gefressen. Aber Menschen konnten es auch schlecht gewesen sein. Wäre jemand von der Zuflucht hier gewesen, sie hätten sicher nicht Marl würdevoll platziert, und sie liegen lassen. Dann erinnerte sich Ellenora an den Jungen. Der Junge der sie gerettet hatte. Aber natürlich, da war noch etwas. Kurz bevor sie in Ohnmacht gefallen war. Das Bild eines weißen Worgen schoss in ihr Gedächtnis zurück. Ein Worg, von dem sie geglaubt hatte er würde sie töten.
Dann gab es nur eine Lösung. Es mussten fremde auf ihren Kampf aufmerksam geworden sein. Diese hatten dann nach ihr gesucht, und den Toten, sowie den Worgen bei ihr vorgefunden. Den Worgen hatten sie wohl in die Flucht geschlagen, und um ihn nicht zu verlieren, direkt die Verfolgung angetreten. Warum sie dabei allerdings Zeit fanden, den Leichnam richtig hinzulegen, sie aber einfach liegen ließen, war ihr ein Rätsel. Wie dem auch sei, es musste wohl eine Sache von Sekunden gewesen sein.
Was zählte war, sie lebte. Alles andere musste sie für den Augenblick akzeptieren. Sicher würde früher oder später Licht in die Angelegenheit kommen. Sie stand auf, und ging langsam zu Marl hinüber. Er wirkte so friedlich. Andauernd erwartete sie er würde die Augen öffnen und sie ansehen. Schauder liefen ihr über den Rücken. Sie blieb weit genug entfernt stehen, um rechtzeitig reagieren zu können und stieß ihn mit der Stiefelspitze an der Schulter an. Nichts. Er war eindeutig tot. Diese Erkenntnis legte in Ellenoras Verstand einen Hebel um. In diesem Moment war für sie Marl wieder Marl. Und es lag kein Worg mehr vor ihr, sondern ihr alter Freund. Ein weiterer Namen auf ihrer List. Der Liste derer, welche die Worgen ihr genommen hatten. Ein weitere Namen, den es zu Rächen galt.
Sie stand über Marl, und auf ihren Backen zeichnete sich das Mahlen ihrer Kiefer ab. Ihre Fäuste ballten sich. Tränen stiegen in ihre Augen, schafften es jedoch nicht über das Lied, bevor sie sie störrisch wegblinzelte. Sie hatte genug Tränen vergossen. Das hatte sie damals im Wald beschlossen. Keine ihrer Träne würde sie mehr für ihre Freunde vergießen, einzig und allein Blut, Blut der Worgen würde als Wiedergutmachung den Boden tränken.
Dann wendete sie sich ab. Orientierte sich am Stand der Sonne, und schlug den Weg zurück ins Lager ein. Sie schaute nicht zurück.

Arled saß am Feuer mit Ragi, Vodan und Hun welche ihn alle anschauten, und offenkundig auf die Fortsetzung seines Berichts warteten.
„Du bist dir also sicher, dass sie den Worgen getötet hatte?“, hakte Ragi nach. „Und trotzdem hieltest du es für eine gute Idee dieses Mädchen zu retten?“
Als Arled nicht reagierte setzte er hinzu: „Also ich weis ja nicht wie du das siehst, aber ich wüsste da so ein paar gute Gründe, warum wir auf eine Worgentöterin verzichten könnten.“
„Aber sie hat sich doch nur verteidigt.“, setzte sich Hun für Arleds Entscheidung ein.
„Aber sie hat sich doch nur verteidigt.“, äffte Ragi Hun nach. „Es ist mir völlig egal. Ich mag einfach keine Messer in meiner Haut. Und wenn es der erste Worg war den sie je getötet hat, beim zweiten wird es nur umso leichter. Ich weis dein Hirn ist überf….“
„Wir halten uns einfach fern von den Menschen. Unsere Sinne sind gut genug ausgeprägt, um sie zu hören bevor sie uns hören. Sie zu sehen, bevor sie uns sehen. Und sollte das alles nicht reichen, dann können wir sie immer noch rechtzeitig riechen.“, unterbrach Arled Ragi, der gerade dabei war in eine Art Rage zu verfallen, wie sie Arled schon öfter beobachtet hatte, wenn Ragi und Hun Meinungsverschiedenheiten zu klären hatten.
„Ja aber…“, platzte Hun hervor, wurde aber durch einen tödlichen Blick von Seiten Ragis zum Schweigen gebracht. Arled beobachtete wie Hun mit Ragi einen Blick tauschte, dann schuldbewusst die Augen niederschlug und nickte.
„Das ist kein Problem. So machen wir es.“, nicht wahr Hun. „Gar kein Problem.“
„Ja, kein Problem.“, nickte der Hüne mit noch immer zu Boden gerichtetem Blick.
„Was ich noch immer nicht verstehe, sind die Erinnerungen des Mädchens.“, grübelte Arled, während er ins Feuer starrte. „Ich weis noch immer nicht wie ich das mit dem Heilen anstelle. Aber was ich bisher verstehe, ist das ich im Moment der Heilung eine Verbindung mit dem geheilten eingehe. Und dann kann ich einen Teil seiner Seele, seiner Vergangenheit, nennt es wie ihr wollt sehen. Ich glaube das funktioniert auch in die andere Richtung. Bin mir aber noch nicht vollends sicher. Aber was mich so verwirrt, ist was ich in den Gedanken des Mädchens sah. Sie hat großes Leid erfahren. Soviel steht fest. Ich weis nicht exakt was geschehen ist, aber es hatte mit Worgen zu tun.“
„Dann gibt es noch mehr von uns hier?“, Hun blickte verwirrt auf. „Aber wie kann das sein. Ich dachte wir waren die erste Worgen die durch den Wall kamen, nachdem er lückenhaft geworden ist.“
„Wie es scheint, waren hier schon länger Worgen. Aber ich weis auch nicht wo sie herkamen.“, Arled zuckte die Achseln.
„Nun ja. Ich hätte da vielleicht eine Erklärung.“, dröhnte Vodans Stimme unvermittelt.
Er packte seine Tasche, die er wie immer umgehängt trug, und nestelte an den Verschlüssen herum, die in seinen riesigen Händen winzig wirkten. Dann förderte er eines seiner Bücher zu tage, und begann zu blättern.
Hun regte den Hals, um einen Blick in das Buch zu erhaschen. Ragi beobachtete ihn dabei, und schüttelte nur resignierend den Kopf. Arled war gespannt. Was würde der Taure wohl über ihre Lage in seinen Büchern finden. Womöglich würde sich die Tasche ja doch als mehr, als unnützes Reisegepäck entpuppen.
„Also, hier müsste es irgendwo sein.“, mit seiner riesigen Zunge leckte sich Vodan über den Daumen seiner Hand und blätterte noch einige Seiten weiter. „Ah hier. Ihr müsst wissen, ich verfüge hier nicht über das gesamte Wissen, welches der irdene Ring zusammen getragen hat. Zum anderen handelt es sich hierbei um eine äußerst delikate Angelegenheit. Ginge es nach dem Willen der Druiden, hätte ich wahrscheinlich nicht einmal dieses bisschen. Aber ginge alles nach deren Willen, würden wir wahrscheinlich noch in Höhlen hausen, diese Baumschmuser.“, ein dickes Grinsen überzog bei diesen Worten Vodans Flotzmaul. Ein äußerst seltener Anblick.
„Was steht denn da nun?“, drängte Ragi.
„Immer mit der Ruhe. Eile mit Eile.“, dröhnte Vodan als Antwort. „Wo haben wir es doch gleich, ah hier: „…so entschlossen sie sich, in einem Refugium Schutz zu suchen. Einem Platz, der alle anderen, und auch sie schützen sollte. Bis sie eines Tages zurück gerufen würden, wenn ihre Hilfe unabdingbar wäre.“
Hun, Ragi und Arled schauten Vodan an und warteten.
Nicht geschah.
„War das alles?“, fragte Ragi gereizt.
Vodan blickte auf, und schien enttäuscht. Er hatte sich wohl mehr Begeisterung ob der paar Zeilen erwartet. „Sagt euch den der Name „Arugal“ etwas?“, beantwortete er daraufhin Ragis Frage, mit einer Gegenfrage.

…to be continued

Mit freundlichen Grüßen
Eure Evi
 
Das dichte Haar auf Vodans breitem Schädel stellte sich auf, als er die gewaltige Fläche seiner Stirn in überraschte Falten legte. Seine kleinen Augen blickten überrascht von Arled über Ragi zu Hun und wieder zu Arled. „Nicht?“, fragte er, und ließ geräuschvoll Luft durch seine breiten Nüstern entweichen, „ja was bringt man denn den Kindern heut zu Tage bei? Also dann will ich die Sache mal zusammenfassen.“
Dann begann er zu erzählen, und stürzte Arled, Ragi und Hun, die gebannt an seinen Lippen hingen in ein Abenteuer, voller Verzweiflung, Schrecken, aufkeimender Hoffnungen und Intrigen die jene wieder im Keim erstickten.
Arugals Geschichte, war die Geschichte eines Mannes. Eines Mannes, der es trotz bester Absichten mit traumwandlerischer Sicherheit schafft, sich in Situationen zu manövrieren, die alles nur immer schlimmer werden ließen. Viele Jahre hatte der Mann in Dalaran - der Hauptstadt für alle Magiebegabten – verbracht, und hatte es nach Jahren der Ausbildung auch zu einem angesehenen Rang, in den Reihen der Magier gebracht. Jahre vergingen, und denen der junge Arugal sein Leben in vollen Zügen genoss.
Er feierte lange und ausgiebig, trieb Schabernack, in dem er die Nutzungsmöglichkeiten neu erlernter Zauber austestete, oder wanderte einfach Stunden über die grünen Hügel des Hinterlandes. Die jungen Damen der Stadt hatten ohnehin eine Vorliebe für die Magierzunft – was zweifelsohne an den Möglichkeiten lag, jenen durch die Macht über das Arkane zur Verfügung stand lang – sei es in Alltags, oder in Liebesdingen. Doch wie bereits erwähnt, brachten all diese Vorzügen auch mindestens ebenso viele Probleme mit sich. Wahrscheinlich hätte es Arugal eines Tages seinen Kopf gekostet. War er doch nicht in der Lage Gelegenheiten ungenutzt verstreichen zu lassen. Doch dann kam der Krieg. Arugal, der das Leben stets als eine Art großes Spiel wahrgenommen hatte, zog auch in die Schlacht, träumte von Ruhm, und davon wie er jedwede Bedrohung seiner Heimat in kleine weg kehrbare Aschehäufchen verschmoren würde. Ein lachender Arugal zog aus, und kehrte nie zurück. Der Arugal der zurück kam, war ein anderer. Traurigkeit und Entsetzen hingen wie ein finsterer Schatten über seiner Seele. Sein Lachen war zu einem sarkastischen Grinsen geworden. Das Feuer seiner Augen zeugte von schwelendem Hass, und nicht mehr vom Schalk der in seinem Nacken saß. Er schwor sich Rache. Rache an all den Bestien und lebenden Toten.
Als sie im Feld die Nachricht erreicht hatte, das Lordaeron gefallen und König Terenas erschlagen war, hatte er insistiert sofort den Bürgern der Stadt zur Hilfe zu eilen, den Prinzen welcher angeblich mit einer verfluchten Klinge bewaffnet aus dem eisigen Norden zurück gekehrt war gefangen zu setzen und die Ordnung wieder herzustellen. Schließlich musste er sich jedoch den Befehlen seiner Vorgesetzten beugen. Zu gering waren ihre verbliebenen Truppen und zu groß die Zahl ihrer Verletzten.
Es war frustrierend und schockierend zu gleich. Egal wie viele Untote Arugal mit seinem Feuerverzehrte, egal wie viele stinkende Kadaver er mit seinen arkanen Geschossen in Stücke zerriss, es strömten immer neue nach. Doch damit nicht genug. Hatten sie zu beginn noch gegen namenlose Schrecken gekämpft, erlebten sie erst am zweiten Tag das volle Ausmaß des Entsetzens. Die Soldaten, welche am Vortag noch als Gefallene betrauert wurden, standen ihnen nun auf der Gegenseite gegenüber. Ihr Körper noch immer von Wunden übersäht, die keinerlei Heilung aufwiesen. Ihre Augen erfüllt vom unheilvollen Glühen, welches die Macht ihres neuen Meisters widerspiegelte. Es war ein Kampf gegen Windmühlen.
Zurück in Dalaran zog sich Arugal mehr und mehr zurück. Er hielt sich fast nur noch in seinem Studierzimmer auf, und verließ jenes nur für ausgiebige besuche der dalaranischen Bibliothek, der mit abstand größten Sammlung an Schriftstücken die in Azeroth existieren dürfte. Allein Medivhs Sammlung in Karazhan dürfte annähernd an die Fülle an Bücher heran reichen. Wobei Medivhs Sammlung nur aufgrund seiner dunklen Verbündeten so groß geworden sein dürfte. Und viel Werke umfasste, welche man in Dalaran umgehend vernichtet hätte.
Arugal wühlte sich durch die Seiten, offenbar besessen einen Ausweg zu finden. Bis er eines Tages verschwand. Es dauerte Wochen bis es jemand bemerkte, da er kaum noch Umgang mit seinen Mitmenschen pflegte. Anfangs glaubte man noch er habe sich per Portalzauber auf eine Reise gemacht, und würde sicher bald wiederkehren, doch Wochen vergingen und Arugal kehrte nicht zurück.
„Wie? Das wars? Er ging weg und kam nie wieder?! DAS ist deine Geschichte?“, Ragi polterte direkt in die Stille die nach Vodans letztem Satz entstanden war, während Arled und Hun ihn noch immer gebannt anstarrten und auf eine Fortsetzung warteten.
„Nein, “ Vodan schüttelte sein großes Haupt hin und her „dass war der bekannte Teil der Geschichte. Der Rest ist Lückenhaft. Aber ich will euch erzählen was ich weiß.“

„Nicht weit von Greymanewall entfernt, liegt die Burg Schattenfang, doch sie hieß sie nicht immer müsst ihr wissen. Früher war es das Anwesen des Baron Silberlein. Bei ihm fand Arugal mit ziemlicher Sicherheit Unterschlupf. Er musste in Dalaran auf irgendetwas gestoßen sein, worin seiner Meinung nach die Rettung für ganz Azeroths zu finden sei. Es ist nicht viel bekannt über seine Zeit dort, doch es ist bekannt was geschah, als er wieder auftauchte.
Arugal kam wieder, und nicht allein. Er hatte eine Armee gefunden, von der er glaubte sie würde die Wende bringen. Es war ein Heer aus Worgen.“
„Aus Worgen?!“, blaffte Ragi hervor.
„Wie wir?“, staunte Hun.
Arled sagte nichts. Er saß da, und langsam begann die Geschichte in seinem Kopf Form anzunehmen.
„Ja, Worgen so wie ihr. Nun ja, nicht genau so. Diese Worgen waren schon lange nicht mehr in Azeroth gesehen worden. Arugal musste sie mittels eines Portalzaubers in unsere Welt gebracht haben.“
Nun schaltete sich Arled doch in das Gespräch ein: „Lange nicht mehr?“ wiederholte er Vodans Satz.
„Ah, gut aufgepasst mein Junge.“, Vodan lächelte ihm mit einem zufriedenen Lächeln zu. „Hier scheiden sich die Geister. Es gibt so gut wie keinerlei Aufzeichnungen über die ursprüngliche Herkunft der Worgen. Und genau hier ist es auch wo wir auf meine Textstelle zu sprechen kommen.“ Vodan tätschelte mit seiner Rechten das Buch, welches er noch immer auf seinem Schoß hielt.
„Wie die Herkunft? Das ist ne Seuche! Ne miese Infektion, die irgendwann von diesen verlausten Wald und Wiesen Worgs ausging!“ schnaubte Ragi wütend.
„Das wäre schon möglich“, stimmte Vodan zu, „jedoch gibt es Grund zu der Annahme dass die Worgen auf ein viel früheres Ereignis zurück gehen. Der kurze Text, den ich euch zuvor vorlas, ist alles was der Irdene Ring bisher über die Vorgänge herausfinden konnte. Er stammt von einer Schrifttafel, welche von den Druiden des Bund des Cenarius unter Verschluss gehalten wird. Selbst dieser kleine Auszug war nur unter größten Gefahren in Erfahrung zu bringen.“
„Was haben denn nun die Baumschmuser damit zu tun?!“, Ragi brauste wieder zwischen Vodans Worte.
„Die „Baumschmuser“ wie du sie nennst, sind eins mit der Natur wie es selbst für uns Schamanen unerreichbar ist. Während wir uns die Elemente zum Untertan machen, machen sie sich die Elemente zu Freunden. Hast du schon mal einen Druiden versucht in einem Wald zu fangen, oder auch nur zu finden? Wenn sie es nicht selbst wollen, wirst du keinerlei Chance haben. Ihre Symbiose mit der Natur, befähigt sie zu außergewöhnlichen Leistungen. Sie vermögen es, ihre Form zu verändern, und so von den Fähigkeiten der Tiere zu profitieren. Sie können schnell sein wie Katzen, stark wie Bären. Manche können angeblich sogar fliegen. Du solltest es dir wirklich zwei Mal überlegen, wie du von ihnen sprichst. Vor allem hier draußen. Du kannst dir nie sicher sein, ob der Stein auf dem du sitzt, oder der Baum unter dem du Schatten suchst, nicht vielleicht gar kein Stein, oder Baum ist.“
Ragis Augen zogen sich zusammen, und er blickte sich beunruhigt um. Dann nahm er sein Messer aus dem Gürtel und stach in den Stein auf dem er saß. Knirschend rutschte die Klinge über das Gestein und hinterließ eine weise Kratzspur. „Das wäre schon mal geklärt. Ich will es auch keinem geraten haben hier zu lauschen! Habt ihr das Gehört?!“, hob Ragi seine Stimme, worüber ein Vogelschwarm seinen Unmut bekundete, als er in der Nähe mit lautstarkem Gezwitscher aus einer Baumkrone aufflog.
Vodan blickte abwertend auf das Messer in Ragis Hand, und schüttelte resignierend den Kopf.

„Wie dem auch sei“, griff er das Gespräch wieder auf, „halten es einige Ältesten des Irdenen Rings für mehr als wahrscheinlich, dass die Druiden etwas mit der Entstehung der Worgen zu tun hatten. Es gab Gerüchte das ein Zweig des Bundes des Cenarius einen Mondkult ins Leben riefen, der noch weit über die generelle Verehrung des Mondes, als einem Teil von zwei Hälften, hinaus ging. Was jedoch genau ihre Absichten waren; Wo genau sie operierten; und was das Ziel ihrer Studien war; ist nicht bekannt.“
„Was geschah mit den Worgen die Arugal folgten?“, wollte Arled wissen.
„Das mein Junge, ist es ja, was Arugal zu einer so tragischen Figur macht. Er glaubte die Rettung für Azeroth gefunden zu haben. Und zog mit seiner neuen Streitmacht gen Lordaeron. Anders jedoch als erwartet, schallten ihm keine Jubelhymnen entgegen. Angst und Misstrauen erfüllte die Herzen der Menschen beim Anblick der zweibeinigen Worgen. Sie schmähten ihn, und seine Gefolge. Wollte nichts mit ihm zu tun haben. Sie spürten offenbar die Gefahr, welche von diesen Wesen ausging und der gegen über Arugal so blind zu sein schien. Noch bevor sie Lordaeron erreichten, hintergingen die Worgen Arugal. Auf das Geheiß ihres Anführers, Gamrei löschten sie ein ganzes Dorf aus, und dass in einer ihrer ersten Nächte. Aber Arugal bemerkte nichts. Er zog mit seiner Streitmacht weiter und weiter ins Feindesland, und so kam es wie es kommen musste. Einige Lordaeron treue Soldaten schlossen sich Arugal schließlich doch an, und zogen vor die Tore der Stadt, in deren Gassen nur mehr die lebenden Toten wandelten. Es entbrannte eine große Schlacht, und für eine gewisse Zeit sah es tatsächlich so aus, als ob die Wildheit der Worgen, welche sie im Kampf entfesselten, die Waagschale zu Gunsten der Lebenden würde wenden können. Doch alles kam anders. Unvermittelt, fielen die Worgen auch über ihre menschlichen Verbündeten her. Es war ein fürchterliches Blutbad. Arugal, der nun die wahre Natur seiner „Verbündeten“ erkannte, tat alles was in seiner Macht stand die Worgen wieder unter Kontrolle zu bringen, doch vergebens. Als dies nicht klappte, beschwor er einen Portzauber, der ihn und alle jene in seiner Umgebung auf das Anwesen der Silberleins teleportierte. Dem Ort, den er für den Notfall als Rückzugsstelle gesichert hatte. Doch auch dort, erwartete ihn eine grausame Entdeckung. Die Bewohner des Silberleinanwesens waren ausnahmslos tot. So ist es zumindest überliefert. Seit jenem Tag gibt es das Silberleinanwesen nicht mehr. Nun ist kennt man den Ort nur noch als Burg Schattenfang. Noch heute soll Arugal in diesen Gemäuern wandeln. Tot, untot, oder als Geist ist mir nicht bekannt. Aber es gibt Geschichten, dass viele einige der Worgen zu ihm zurück kehrten nachdem Gamrei ein Ende gefunden hatte. Er nahm sie demzufolge auf, da er sich verantwortlich fühlte, für alles was nach seinem Eingriff in den Lauf der Geschehnisse statt gefunden hatte.“
„Armer Mann,“ seufzte Hun, „wirklich traurig.“
„Ach was, dass hätte er sich früher überlegen müssen. Wer mit dem Feuer spielt verbrennt sich nun eben. Idiotischer Magier.“, fuhr ihm Ragi über den Mund.
„Wie weit ist es von hier bis zu dieser Burg?“, äußerte Arled die Frage, während sein Blick bereits in die Richtung streifte in der die Burg gelegen sein musste.
„Circa eine Tagesreise zu Fuß würde ich sagen. Aber wir sollten uns dort fernhalten. Die Informationen die ich über Schattenfang habe, sind schon älter, aber ich halte für ausgesprochen wahrscheinlich das diese Bestien dort noch immer hausen.“, Vodan klang beunruhigt.
„Bestien? Und was sind wir dann Vodan?“, fragte ihn Arled und schaute ihm direkt in die Augen.
„Diese Worgen sind anders als ihr es seid. Sie sind verschlagen, und bösartig. Wenn nur die Hälfte der Geschichten stimmt die man sich erzählt, ist es der letzte Ort, den ich diesseits des Walls, besuchen möchte.“, Nervosität gab Vodans Stimme eine völlig ungewohnte Klangfarbe.
„Ich muss in diese Burg. Ihr könnt mich begleiten, was ich mir erhoffe. Doch ich akzeptiere auch wenn ihr von hier allein weiter ziehen wollte.“, Arleds Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass er über diesen Punkt nicht diskutieren würde.
„Tja mein gehornter Freund. Sicher hast du in deinem Buch auch einen Eintrag darüber, dass es meist anders läuft als man es sich erhofft.“, grinste Ragi und gab Vodan einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter. Dann begann er seine Sachen zu packen.
 
Mein Beileid zum acc-hack! Aber jetzt hast du evtl mehr zeit um an deiner Geschichte weiter zu machen.

Ich freu mich schon, hab aber auch schon entzugserscheinungen ;-).

Gugu

Shas-la
 
Mein Beileid zum acc-hack! Aber jetzt hast du evtl mehr zeit um an deiner Geschichte weiter zu machen.

Ich freu mich schon, hab aber auch schon entzugserscheinungen ;-).

Gugu

Shas-la

Hmmm, an dem Tag als ich gehackt wurde bekam ich eine Mail im ICQ, von einem mir unbekannten, darin stand nur ein Satz:

"Warum schreibst du nicht?"

*akte X Melodie ertönt* Kann es sein, bin ich nicht einem Hacker, sondern einem Storystalker in die Fänge geraten!? =(

Das ist schon übelst herb grad, aber steh in gutem Kontakt mit den GM´s "sie tun ihr möglichstes".

Aber stimmt schon, das könnte durchaus zu einem größeren Storyoutput führen ... die Story began damals sogar deshalb, weil ich ne weile nicht von zu Haus zocken konnte. ^^ (den Stalker in gedanken tötet, beim Gedanken er könnte sich nun freuen dass sein Plan aufging.
 
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