Der Threadersteller ist ein Troll, keine Frage. Noch dazu hat er keine Ahnung von Kritik, überhaupt liest sich das Eingangsposting eher "schlicht".
Trotzdem kann man ja auch einen schlechten Anlass aufgreifen, um was zu einem Thema zu schreiben, dass einen immer mal wieder einholt, teilweise im Spiel, wenn ein Mitglied einer Gruppe über die guten alten Zeiten philosophiert, teilweise wenn man sich selbst fragt, was einen damals stärker gefesselt hat und jetzt fehlt. Da kommt bei mir auch ohne lange übrlegen zu müssen, doch einiges zusammen:
Zum einen vermisse ich das Neue. Dafür kann Blizz nix. Spielerweiterungen sind keine neuen Spiele, können und sollen es nicht sein. Der Überraschungseffekt ist weg. Ich weiss noch, wie beeindruckt ich war, als ich nach dem Absolvieren des Waldes von Elwynn gemerkt habe, wie groß diese Spielewelt eigentlich ist. Wie ich das erste Mal einen Elite traf (ja, Hogger...) und entsprechend überrascht vom Kampfergebnis war (damals konnte mangegen Elite noch verlieren). Oder wie beeindruckt ich war, als ich das erste Mal mit dem Schiff den Kontinent wechselte, den ersten 40er Raid etc. etc. Das war halt alles neu und kommt nicht wieder. Auch nicht in anderen Spielen. Man ist verwöhnt.
Dazu vermisse ich die Spieltiefe, die allerdings zugunsten der faulen Säcke abgeschafft wurde. Dabei sind es die Details, die ein Spiel wirklcih interessant machen (aus meiner Sicht natürlich nur). Ja, es nervte, dass ein Jäger immer Pfeile oder Kugeln einpacken musste, bevor es zum raiden ging. Aber es hatte auch was. Ja, es klaut viel zeit, wenn die Gruppe erst zur Ini reiten muss (zumindest 2 Mitglieder für den Stein). Es ermunterte aber auch durchzuhalten, um den Weg nicht umsonst gemacht haben zu müssen. überhaupt muss man nirgends mehr hingehen, man kann in der Stadt stehen und sich langweilen, bis der Gruppeninvite kommt. Schön bequem - und schön langweilig. Mit dem Fliegen in der alten Welt ist diese kleiner geworden. Das spart Zeit aber nimmt Dimension, die für das Spielgefühl nicht unwichtig ist (wieder: nur meine Sicht). Warum werden einem die Zauber nun automatisch in die Leiste gelegt und die Klassenlehrer dazu degradiert, nur noch die Zweifachspezialisierung beibringen zu dürfen? Warum hat man die Hexer-Quest abgeschafft, die einem das Mount oder die Pets brachten? Warum wurden eine ganze Zeit lang alle Flugpuntke mit Erreichen einer Spielstufe von selbst freigeschaltet? Solche Fragen könnte man über 2 Din/A4-Seiten stellen.
Das Gefühl, ab und zu auch mal sterben zu können, fehlt und macht bereits per se das Spiel weniger aufregend bzw. nimmt die Spannung raus. Anfangs musste man als kleinerer Char in einem Gebiet wirklich gucken, das man auf dem Weg blieb und dass man beim Questen nicht zu viele Adds zog, da das der sichere Tod gewesen ist. Es gab bereits von Anfang an Quests, die man nicht alleine machen konnte (Hogger, dann im Rotkammgebirge in dieser Burg...). In Instanzen konnte man wirklich sterben, wenn der Jäger mal wieder die Eisfalle vergaß oder nicht erneuerte oder ein Pappkopp das Schaf mit Flächendamage wieder in den Kampf brachte. etc. etc. Man konnte in einer Hero-Ini mit der falschen Gruppe wirklich verzweifeln - und das meine ich gerade positiv! Das Zauberwort ist hier Herausforderung. Das Ganze ist doch mittlerweile nur noch ein Schatten dieser Erfahrungen. Wer mittlerweile beim Questen stirbt, war afk oder hat ganz gehörig was falsch gemacht. Das wird mit dem Account-Zeugs natürlich nicht besser.
um die drastisch gesunkenen Anforderungen zu vergleichen, braucht mans ich nru die WEltenbosse anzusehen: Galleon & Co werden da genauso umgekloppt wie die himmlischen Erhabenen. Kein Vergelich zu diesem Drachen im Zwielichthain (schond en Namen vergessen) & Co.
Die Accountsachen: Sind die wirklich notwendig? Denn jedenfalls tragen sie a) zum Ungleichgewicht im low-PvP bei (nicht derart ausgerüstet ist man ja nur Kanonenfutter, egal mit welcher Klasse) und macht das Leveln noch weniger anspruchsvoll. Wenn man schnelleres Leveln ernmöglichen wollte, hätte man dafür die Stats nicht so hervorheben müssen. Blaue Qualität hätte es auch getan, zusammen mit dem +10% Erfahrung.
Vieles ist beliebig und austauschbar geworden, die Unterschiede sind weg. Früher war der Schamie für HT zuständig, hatte man ihn nicht im Raid, fehlte dieser Vorteil. Dann kam Zeitkrümmung beim Mage und...wie hiess die weitere Fähigkeit noch...alles das gleiche letztlich. Früher öffneten Schurken die Kisten, jetzt gibbet auch Dietriche für den Schmied, früher konnten nur Magier porten, heute kann man Portsteine "pflanzen" und Portale über die Welt verteilt nutzen. Das sind nicht die besten Beispiele, trotzdem bleibe ich bei der Aussage, dass mir zu viel angeglichen wurde. Das gilt i,.Ü. auch für die Klassen selbst. Früher gab es klare Heiler, Tank- und DD-Klassen. Heute kann man mit einigen Klassen gleich alles (gleich gut) in sich vereinen (ich frage mich sowieso, wann ich den Heal-Krieger sehe...). Einheitsbrei fördert aber in einem solchen Spiel auch nicht Klassen- und Rollenverständnis und damit das Flair.
Was die Entwickler mit den schönen Inis gemacht haben, ist teilweise einfach nur eine Schande. Der arme versunkene Tempel...nur noch eine Rushini, bei der jegliches Flair auf der Strecke geblieben ist. Maraudon zerlegt...einfach schade.
Dieses neuere Credo, dass jeder Spieler möglichst sofort jeden Content sehen können muss, finde ich ebenfalls fragwürdig, auch wenn ich hier sicherlich viel Gegenrede bekomme. Der Spielanreiz ist etwas zu schafffen und sich selbstverständlich gerne dann auch dafür feiern zu lassen. Ich fands interessant damals Spieler mit Lila-Equip zu sehen, an das ich damals nie herangekommen wäre. Es war auch ein echtes Erlebnis, mal mit nach Kara genommen zu werden. Kein Vergelich zu den Invites einer Lfr-Gruppe. Es ist auch in keiner WEise das gleiche, dieselbe bereits aus dem lfr bekannte Ini noch einmal in einem schwereren Modus zu spielen. Es bleibt eine Widerholung des Contents, nur mit höherer Schierigkeitsstufe. Das kann man nicth vergelichen mit der Erfahrung, das erste Mal in den schwarzen Tempel, in den brennenden Kern o.ä. mitgenommen zu werden. Die Spieler, die nach dem Motto "der Weg ist das Ziel" gespielt haben 8wie ich), haben verloren. Gewonnen haben die "ich bin lieber schon vor dem Aufbruch am Ziel und schenke mir den Weg"-Spieler.
Generell ist viel Content verschwunden und ich frage mich, warum das nötig war. Warum gibt es keine Pre-Quests mehr für Raid-Instanzen. War das dem geneigten Spieler zu viel abverlangt, diese nun wirklich machbaren Quests abzuschließen? Nun wird man mir entgegenhalten, dass das kein Spass mehr war, mit dem 10. Char immer wieder machen zu müssen. Man hätte es bspw. so machen können, dass die PreQuests nur einmal abgeschlossen werden müssen und dann für den Acount zählen (also nur einmal je Account bestanden werden müssten). Dann hätte man sie auch nicht ganz herausnehmen müssen.
Aus meiner Sicht hat das Thema Pandaria entsetzlich viel Atmosphäre zerstört. Das Spielt dreht sich um den Kampf Horde / Allianz. Danach kam noch die brennende Legion ins Spiel. Aber diese Pandabärchen...also ehrlich...Ich verstehe ja, dass man den chinesischen Markt ausbauen möchte und einige User haben auch nach diesen Pandas gerufen (warum auch immer), aber ich kann sie einfach nicht ernst nehmen. Schon der Trailer...ich würde gerne jeden panda angreifen können, egal ob Horde oder allianz, sind alle gleich nervig...
Auch die Community ist vergleichen mit Classic nicht gerade hilfsbereiter geworden. Das ist teilweise anerzogen. Wo ich andere Spieler brauche, weil ich ohne sie bestimmte Quests nicht erledigen kann, muss ich wohl ein Mindestmaß an sozialer Kompetenz aufbringen. Wenn ich meine Raid-Kollegen nur auf einem Server finde, dann kann ich mir hier den Ruf übel ruinieren. Wenn ich dagegen alles im Alleingang schaffe und die Raids schön serverübergreifend sind, brauche ich mich eher nicht anstrengen, was das angeht. Kommt natürlich hinzu, dass ganz am Anfang alle recht nett waren, weil alle Hilfe brauchten oder noch genau wussten, wie es war, als man selbst noch ein laufendes Fragezeichen war.
Warum ich das Spiel immer noch spiele, nachdem ich jetzt seitenweise darüber hergezogen bin? Weil ich mich prima entspannen kann, weil die Spielmechanik die aller anderen MMOPRGs meiner Ansicht nach immer noch übertrifft, weil ich die Storyline kenne und - abgesehen von den Pandas - auch mag. Damals war das Spiel bombe, jetzt unterhält es mich noch gut genug, wenn ich spielen will. Das Flair, das wow anfangs für mich auszeichnete, ist aber weg. Die Spannung ist ebenso weg. Es ist seichter geworden, ein netter Zeitvertreib ab und zu. Mehr leider nciht (mehr)...vielleicht auch ganz gesund, wenn ich daran denke, wie viel Zeit in anfangs investiert habe^^
So, dass reicht jetzt wieder für ein Jahr. Bis 2015 dann^^
Su-Si