Berufswunsch Informatik Lehrer

Fusselkorn

Rare-Mob
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Guten Abend liebe Leute,

Ich mache im Moment mein Fachabitur als Informationstechnischer Assistent (ITA) mit Berufsausbildung, das ganze dauert 3 Jahre und ich habe mir überlegt das wenn ich die 3 Jahre schaffen sollte ich gerne an meiner Alten Schule die in 2 Jahren eine Gesamtschule ist Informatik unterrichten würde. Also dafür sorgen das die Systeme in Ordnung ist, um die Netzwerke kümmern und so weiter.
Jetzt wäre meine frage kann ich mit dem Fachabitur überhaupt an der Schule arbeiten? Und wenn ja was wäre es für eine Berufs Art?
Ich hoffe ihr könnt mit helfen.
Mit freundlichen Grüßen Fusselkorn
 
Müssen Lehrer nicht heutzutage mindestens 2 Fächer unterrichten? Außerdem kann es gut sein, dass wenn du Lehrer bist, du nicht an deine alte Schule geratest sondern auf eine andere kommst.
 
Das mit den 2 Fächern hatte ich mir auch schon überlegt da könnte ich als zweites Fach Metallwerken nehmen da ich bei ITA auch viel mit schweißen und Bohren zu tun habe.
 
Versteh ich das jetzt richtig, du willst mit dem Fachabi dann als Lehrer arbeiten...
Aber muss man nicht Lehramt studieren, bzw. in deinem Fall sowas wie Berufsschullehramt Metallverarbeitung/Elektrotechnik ?
 
Du musst erstmal ein Studium auf Lehramt absolvieren:

http://www.lehrer-werden.de/lw.php?zeigen&seite=6132

Dauert für Sekundarstufe I 7-9 Semester und bei Sekundarstufe II 9 Semester inkl. 1. Staatsexamen

Anschließend kommt dann das Referendariat von 24 Monaten. Und darin dann das 2. Staatsexamen.

Wenn du das alles fertig hast, kommt es auf das Bundesland an, ob du überhaupt eingestellt wirst. Selbst mit einem sehr gutem 2. Staatsexamen (1,3er Schnitt) wird man nicht automatisch übernommen.

Als Queereinsteiger, was du ja bist, wirst du garantiert nicht unterrichten dürfen.

PS: Mit einem Fachabi musst du sicherlich auch erstmal eine Eignungsprüfung an der Uni deiner Wahl absolvieren, damit du da überhaupt ein Studium beginnen kannst. Mit einem Fachabi kannst du aber Problemlos an einer FH studieren, wo es aber keinen Lehramtsstudiengang geben dürfte.
 
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Wenn man so diese Anforderungen liest und dann auf der anderen Seite sieht, was Lehrer heute alles leisten und gleichzeitig aushalten müssen, wie wenig Zeit sie sich für einzelne Schüler nehmen können und wie wenig sie dabei verdienen, könnte man denken, es handelt sich dabei um einen schlechten Scherz.
 
Man muss das schon wirklich mögen glaub ich. wird ja wohl niemand des geldes wegen machen.
unser info lehrer hatte auch nur ein chemie diplom
 
Ich würd dort einfach mal anrufen und nachfragen, was genau Du brauchst, um unterrichten zu dürfen. Die werden Dich schon nicht auffressen, wenn Du nett fragst
 
Wenn man so diese Anforderungen liest und dann auf der anderen Seite sieht, was Lehrer heute alles leisten und gleichzeitig aushalten müssen, wie wenig Zeit sie sich für einzelne Schüler nehmen können und wie wenig sie dabei verdienen, könnte man denken, es handelt sich dabei um einen schlechten Scherz.

Naja, man wird nunmal doch Pädagoge. Neben der Vermittlung des Wissens (was an sich schon schwer genug ist) muss man als Lehrer eigentlich auch die Schüler begeistern können, mitzumachen.

Natürlich sind die hohen Anforderungen auch immer wieder die Nachfrage "willst du das wirklich?" "hast du die AGB gelesen?" "sind sie wirklich wirklich sicher?", dennoch vermeidet man auch so, das sich einfach irgendwer in den Beamtenstatus stiehlt.
 
Wenn man so diese Anforderungen liest und dann auf der anderen Seite sieht, was Lehrer heute alles leisten und gleichzeitig aushalten müssen, wie wenig Zeit sie sich für einzelne Schüler nehmen können und wie wenig sie dabei verdienen, könnte man denken, es handelt sich dabei um einen schlechten Scherz.

word. so fcking sad but true ...
 
und wie wenig sie dabei verdienen

Ich finde eure Definition von wenig durchaus amüsant...
Als Lehrer der verbeamtet ist, keine Kinder hat und nicht verheiratet ist, bist du bei deutlich über 2000 Netto.
Und wir reden hier vom Einstieg.

Und sobald du Beamter bist, ist es völlig egal ob du deine Schüler begeisterst...

Ein Lehrer mit 20 Jahren Berufserfahrung, Kindern und Verheiratet ist wohl eher bei 3000 Euro NEtto.

MIt den Summen bist du sehr sicher unter den top 75-80% Verdienern.

Ich will jetzt nich sagen, dass Lehrer sein heißt 20 Wochen Ferien im Jahr zu haben, aber schlecht bezahlt werden sie nicht.
Und als Lehrer machst du dir soviel Arbeit wie du haben willst.
Ne Freundin von mir ist Berufsschullehrerin, die sich auch mal bis nachts um 10 Zeit nimmz für die Unterrichtsvorbereitung.
Sie hat nen alten Mann als Kollegen, der seit 20 Jahren die gleichen Zettel auf den Overheadprojektor wirft.
 
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Ich finde eure Definition von wenig durchaus amüsant...
Als Lehrer der verbeamtet ist, keine Kinder hat und nicht verheiratet ist, bist du bei deutlich über 2000 Netto.
Und wir reden hier vom Einstieg.

Nun ja, wenn man das Einstiegsalter bedenkt, relativiert sich das ganze. Wie "jung" ist ein verbeamteter Lehrer denn höchstens? Kann das jetzt nur schätzen, ich denke mal unter 28-29 ist da keiner. Andere haben in dem Alter durch ihre Berufserfahrung schon ein paar Gehaltssteigerungen hinter sich.
 
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Den Nachteil erst mit mitte/ende 20 Geld zu verdienen hat jeder Student.

Dann zeig mir mal normale Berufe in denen du mit Ende 20 etwa 3800 Euro Brutto hast und für den du NICHT studieren musst.
Klar "verlierst" du als Student erstmal Geld, wenn du studierst.
Dafür hast du aber auch viele Vergünstigungen und kannst im allgemeinen preiswerter Leben.
Im schlimmsten Fall bekommst du Bafög und kannst das dann mit 120 Euro im Monat abstottern.
Dann bist du als Lehrer immernoch bei mehr als 2000 Euro.

Beamter kann man, meinen QUellen nach ab etwa 27 werden, falls es Stellen gibt.

Gehaltssteigerungen

Bei meiner Schwester (MTA) bedeutet Gehaltssteigerung im besten Fall den Inflationsausgleich.
 
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Mit ziemlicher Sicherheit kann ich nur sagen, dass du höchstwahrscheinlich mit so einem Gehalt mindestens zu den Top 100% gehören könntest..
 
Den Nachteil erst mit mitte/ende 20 Geld zu verdienen hat jeder Student.

Dann zeig mir mal normale Berufe in denen du mit Ende 20 etwa 3800 Euro Brutto hast und für den du NICHT studieren musst.
Klar "verlierst" du als Student erstmal Geld, wenn du studierst.
Dafür hast du aber auch viele Vergünstigungen und kannst im allgemeinen preiswerter Leben.
Im schlimmsten Fall bekommst du Bafög und kannst das dann mit 120 Euro im Monat abstottern.
Dann bist du als Lehrer immernoch bei mehr als 2000 Euro.

Du vergisst die 10-15 Jahre (oftmals ist man ne Ecke älter als 30, bis man verbeamtet wird), die andere bereits in die Rentenkasse eingelagert haben und ihr Leben bereits "im Griff" haben.

Ich war damals zunächst auf der Realschule. Dort wurde uns der Tipp gegeben, lieber direkt in die Ausbildung zu gehen, da man durch ein Studium doch recht viel Zeit verliert und erst mit Anfang 40 langsam Fuß ins Leben fasst. Wir standen also vor der Wahl, mit Anfang 20 eine brauchbare Arbeit und brauchbares Geld zu haben oder aber wertvolle Zeit unseres Lebens zu verschwenden, um erst mit 30 überhaupt den ersten Arbeitstag zu haben, zumal es dann immer noch fraglich ist, ob man dann tatsächlich "unterkommt", im Falle des Lehrers überhaupt Gefallen findet an der Arbeit.

Eben das ist ein ganz entscheidender Punkt. Man lernt nicht das Lehren, um Geld zu verdienen. Dazu benötigt man auch eine gewisse Gabe oder zumindest den Ansatz, wie viel Spaß die Arbeit mit Kindern macht. Einfach zu sagen: Ich lern jetzt Informatik und KÖNNTE später unterrichten ... Das erscheint mir recht sinnlos.

Hinzu kommt die dann noch die "Zielgruppe". Informatik wird nicht in der Grundschule unterrichtet. Ergo wäre die Sekundarstufe 2 erste Anlaufstelle. Man trifft also entweder auf pubertierende Kinder, die mit Kritikfähigkeit nichts anfangen können und sich lieber gegenseitig fertigmachen oder aber auf immer noch pubertierende Kinder, die beschlossen haben, das Kritik jetzt nicht sooo ihr Ding ist und alles sogar besser wissen. In der Berufsschule hat man dann immer 2 Typen Klassen. Die Einen lernen Steuerfutzie wie ich (ich habs ja glücklicherweise schon einige Tage hinter mir) und sind wahrscheinlich begabter im schnelleren Umgang mit Excel als du selbst. Die Anderen sind Handelsschüler (zum Teil höhere Handelsschule, gleiche Geschichte, anderes Alter), die beschlossen haben, dass das Zigarettendrehen eine wichtigere Sache ist und die Tastatur höchstens dazu nutzen, Pornoseiten zu googlen oder doch noch Spiele im Spieleexplorer zu finden.
 
Du vergisst die 10-15 Jahre (oftmals ist man ne Ecke älter als 30, bis man verbeamtet wird), die andere bereits in die Rentenkasse eingelagert haben und ihr Leben bereits "im Griff" haben.

Hmm, als wär das Einzahlen in die Rentenkasse heute noch irgendwas, was einem eine Rente verlässlich sichert
Ehrlich gesagt macht es mir keine Sorgen, dass ich von meinen 27 Lebensjahren erst durch 9 Monate Zivildienst etwas eingezahlt hab.

Von diversen Minijobs mal abgesehen. Zahlt man da eigentlich ein? Was weiß ich... irgendwie juckts mich nicht


Eben das ist ein ganz entscheidender Punkt. Man lernt nicht das Lehren, um Geld zu verdienen. Dazu benötigt man auch eine gewisse Gabe oder zumindest den Ansatz, wie viel Spaß die Arbeit mit Kindern macht.

Meine liebe Doofkatze, damit hast du so verdammt Recht! Ich könnte dich knuddeln.
Ich glaube, an die Uni zu gehen mit dem Hintergedanken, später mehr kohle zu schäffeln als irgendwer sonst, ist heutzutage sowieso zu einem Mythos verkommen.
Also den Gedanken gibts immer noch häufig, aber bestätigt wird er nicht mehr.
 
Ich glaube, an die Uni zu gehen mit dem Hintergedanken, später mehr kohle zu schäffeln als irgendwer sonst, ist heutzutage sowieso zu einem Mythos verkommen.
Also den Gedanken gibts immer noch häufig, aber bestätigt wird er nicht mehr.

Man kann schon noch mehr verdienen, in der Praxis sind das dann aber nur die besten 5-10% in jedem Fachbereich. Die bekommen Geld und Jobangebote immer noch hinterhergeworfen. Die breite Masse der Akademiker is heute nur noch unwesentlich besser gestellt als der Rest. Die Arbeitslosenquoten sind noch etwas geringer, was aber oft nur daran liegt, dass man sich immer nach unten, aber fast nie nach oben orientieren kann.
Wenn dann in der Zeitung steht "nur 2% der Akademiker sind arbeitlos" wird der kleine Nebensatz "aber nur 70% der Akademiker arbieten tatsächlich in dem Beruf für den sie studiert haben" oftmals vergessen.
 
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