Der kleine Robert

Tyrbal

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29.11.2006
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Szenario: Robert hat sein neues Taschenmesser mit in die Schule gebracht.

1973 - Der Biolehrer zückt sein eigenes und zusammen mit den anderen
Schülern vergleichen sie die unterschiedlichen Funktionen

2006 - Die Schule wird weiträumig abgesperrt. GSG9 und Elitetruppen der
Polizei rücken an. Robert wird mit mehreren Betäubungsschüssen
gelähmt und sofort in ein Hochsicherheitsgefängnis verfrachtet. Der
Schulpsychologe kommt und betreut die traumatisierten Mitschüler und Lehrer.



Szenario: Robert und Markus raufen sich nach der Schule.

1973 - Es bildet sich eine Gruppe und feuert die beiden an. Markus gewinnt.
Die beiden geben sich die Hand und alles ist geklärt.

2006 - Die Polizei kommt und nimmt beide fest und klagt sie wegen schwerer
Körperverletzung an, beide werden der Schule verwiesen und landen ohne
Ausbildung auf der Strasse.


Szenario: Robert sitzt nicht still und stört laufend den Unterricht

1973 - Robert muss nach der Stunde nachsitzen und kriegt beim nächsten Mal
eine gehörige Tracht Prügel vom Lehrer. Ergebnis: Er sitzt ab sofort ruhig
und stört den Unterricht nicht mehr.

2006 - Robert kriegt Ritalin in rauen Mengen und mutiert zum Zombie. Die
Schule bekommt Fördergelder vom Staat weil Robert ein Härtefall ist.


Szenario: Robert schießt eine Fensterscheibe ein und kriegt deshalb von
seinem Vater eine Ohrfeige.

1973 - Robert passt jetzt besser auf, wird erwachsen und führt ein normales
Leben.

2006 - Roberts Vater wird wegen Kindsmisshandlung eingesperrt. Robert wird
der Mutter weggenommen und in ein Heim für Prügelkinder gesteckt.
Roberts kleine Schwester wird vom Psychologen suggeriert, dass sie auch
misshandelt wurde. Der Vater kommt nie wieder aus dem Knast und die Mutter
fängt ein Verhältnis mit dem Psychologen an.


Szenario: Robert hat Kopfweh und nimmt Tabletten mit in die Schule.

1973 - Robert gibt dem Kunstlehrer auch eine, in der großen Pause, im
Rauchereck.

2006 - Die Drogenfahndung taucht auf. Robert wird wegen Drogenbesitz von der
Schule verwiesen. Sein Schulranzen, sein Pult und sein Zimmer zuhause werden
nach weiteren Drogen und Waffen durchsucht.


Szenario: Robert fällt wegen Deutsch in der 8. Klasse durch.

1973: Robert nimmt Nachhilfeunterricht in den Sommerferien und schafft den
Schulabschluss ein Jahr später ohne Probleme.

2006: Roberts Fall landet vor der Gleichstellungskommission der Schule. Die
liberale Presse findet das Verhalten der Schule unvertretbar. Deutsch ist
nicht die Mutter aller Sprachen. Man denke mal daran, was im Namen der
deutschen Sprache schon alles für Unheil angerichtet wurde. Die Schule lässt
unter dem immensen Druck eine Nachprüfung mit Fragen
für einen Erstklässler zu und Robert rückt nach. Den Abschluss schafft er
nicht und landet am Fließband bei VW weil er immer noch kein Deutsch kann.


Szenario: Robert wirft einen Feuerwerkskörper von Silvester in einen
Ameisenhaufen.

1973: Einige Ameisen sterben

2006 - Tierschutzverein, Kripo, Anti-Terror Truppe und Jugendamt werden
gerufen. Robert werden schwer gestörtes Sozialverhalten, pyromanische
Anlagen und terroristische rundtendenzen vorgeworfen. Die Eltern und
Geschwister müssen sich einem Psychotest unterziehen. Sämtliche PCs im Haus
werden auf Gewalt verherrlichendes Material untersucht. Roberts Vater wird
unter Beobachtung gestellt und darf nie mehr in seinem Leben fliegen.


Szenario: Robert fällt beim Turnen hin und verletzt sich am Knie. Der Lehrer
läuft sofort zu ihm, hilft ihn auf und trocknet seine Tränen. Dann geht er
mit ihm ins Sekretariat, kümmert sich um ein Pflaster und bleibt noch kurz
bei ihm sitzen.

1973 - Nach kurzer Zeit geht es Robert wieder besser und er geht zurück in
die Pause.

2006 - Der junge Lehrer wird wegen sexueller Belästigung von Minderjährigen
sofort aus dem Schuldienst entlassen und bekommt ein Strafverfahren in dem
er zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt wird.
 
hihi, haste das selber geschrieben? Aber irgentwo haste da schon recht mit den ganzen sachen, aber ließt si ch stellenweise richtig lustig
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ROFL!
Bin grad vor lachen vom Stuhl gekippt, herrlich *g*
 
wie erschreckend war..
 
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Szenario: Robert fällt wegen Deutsch in der 8. Klasse durch.

1973: Robert nimmt Nachhilfeunterricht in den Sommerferien und schafft den
Schulabschluss ein Jahr später ohne Probleme.

2006: Roberts Fall landet vor der Gleichstellungskommission der Schule. Die
liberale Presse findet das Verhalten der Schule unvertretbar. Deutsch ist
nicht die Mutter aller Sprachen. Man denke mal daran, was im Namen der
deutschen Sprache schon alles für Unheil angerichtet wurde. Die Schule lässt
unter dem immensen Druck eine Nachprüfung mit Fragen
für einen Erstklässler zu und Robert rückt nach. Den Abschluss schafft er
nicht und landet am Fließband bei VW weil er immer noch kein Deutsch kann.

Alternativ: 2006: Robert wird kurzerhand als Legastheniker eingestuft, denn faule oder einfach nur geistig minderbemittelte Schüler gibt es im 21. Jahrhundert nicht mehr. So muss er sich bis zum Ende seiner Schulkarriere auch nicht mehr sonderlich anstrengen, womit ihm dank des bundesdeutschen Bildungssystems ("Wir hängen die Latte einfach tiefer; dann fällt es nicht so auf.") zwar ermöglicht wird, den Schulabschluss zu erlangen, nicht aber einen Ausbildungsplatz.
 
1973: Robert nimmt Nachhilfeunterricht in den Sommerferien und schafft den
Schulabschluss ein Jahr später ohne Probleme.

2006: Roberts Fall landet vor der Gleichstellungskommission der Schule. Die
liberale Presse findet das Verhalten der Schule unvertretbar. Deutsch ist
nicht die Mutter aller Sprachen. Man denke mal daran, was im Namen der
deutschen Sprache schon alles für Unheil angerichtet wurde. Die Schule lässt
unter dem immensen Druck eine Nachprüfung mit Fragen
für einen Erstklässler zu und Robert rückt nach. Den Abschluss schafft er
nicht und landet am Fließband bei VW weil er immer noch kein Deutsch kann.

Der landet aber nicht nur bei VW, sondern bei irgendeinem Automobilhersteller am Band.... schraubt 8 schrauben rein pro Teil (und er schraubt da schätzungsweise nur 2~3 Teile dran) und das macht er dann die nächsten 40~50 Jahre ... und er ist zufrieden, denn er hat nen Job ... nur wie lange?
 
Das wisst ihr natürlich alles so gut weil ihr alle zu der Zeit schon gelebt habt
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Selbstmordrate pro 100.000 Einwohner:
1970 21,25
1999 13,60

Quelle: IDEA Spektrum (http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/tabellen/selbstmorde_deutschland.htm)
 
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Das wisst ihr natürlich alles so gut weil ihr alle zu der Zeit schon gelebt habt
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Selbstmordrate pro 100.000 Einwohner:
1970 21,25
1999 13,60

Quelle: IDEA Spektrum (http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/tabellen/selbstmorde_deutschland.htm)


Damals gabs ja auch noch mehr menschen^^ jetzt sind wir ja am aussterben...
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Das wisst ihr natürlich alles so gut weil ihr alle zu der Zeit schon gelebt habt
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Selbstmordrate pro 100.000 Einwohner:
1970 21,25
1999 13,60

Quelle: IDEA Spektrum (http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/tabellen/selbstmorde_deutschland.htm)
 
Das wisst ihr natürlich alles so gut weil ihr alle zu der Zeit schon gelebt habt
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Nicht alles war früher besser ... nur was wir derzeit haben is doch auch ein Witz, oder?
Wenn ich von den einen höre, dass man immer früher in die Rente sollte, damit die Jungen ne Arbeit haben, dann frag ich mich aber schon, ob denen klar is, dass man damit den "Jungen" finanziell immer mehr abverlangt! Wie alt wurden denn die Leute früher? Damals gabs noch nicht viele Leute, die über 100 wurden, wir haben hier in der Nachbarstadt mal 6stk davon und die siechen alle nicht im Altersheim oder im Krankenhaus dahin, im Gegenteil, die fahren regelmässig mitm Rad usw.
Gabs das schon "damals"? Ich glaube nein ...

Selbstmordrate pro 100.000 Einwohner:
1970 21,25
1999 13,60
Gibts dazu auch ein Durchschnittsalter der Selbstmörder? die Selbstmordraten mögen ja rückläufig sein, aber das Alter schätzungsweise auch, oder?
 
Das wisst ihr natürlich alles so gut weil ihr alle zu der Zeit schon gelebt habt
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Selbstmordrate pro 100.000 Einwohner:
1970 21,25
1999 13,60

Quelle: IDEA Spektrum (http://www.efg-hohenstaufenstr.de/downloads/tabellen/selbstmorde_deutschland.htm)


Das lag alles nur an der schlechten Musik von damals [tm]
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PS: Zwei isolierte nackte Werte hier in die Diskussion zu werfen (von einer Statistik kann man hierbei ja kaum reden), das ist in etwa so aussagefähig und hilfreich wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
 
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Deswegen habe ich ja den Link zu der Quelle angefügt.

Ich finde soetwas ist sehr hilfreich, weil es immer äußerst einfach ist das vergangene als Beispiel zu nehmen "wie viel besser doch früher alles war".. Es ist leicht zu behaupten das die Schüler früher nicht so faul waren, mehr Leute Deutsch konnten etc, wenn es niemand mehr nachprüfen kann.

Daher wollte ich mal eine Statistik angeben, die in die gegenteilige Richtung weist und aufzeigt das die Vergangenheit genauso vielschichtig ist wie die Gegenwart.
 
Deswegen habe ich ja den Link zu der Quelle angefügt.

Ich finde soetwas ist sehr hilfreich, weil es immer äußerst einfach ist das vergangene als Beispiel zu nehmen "wie viel besser doch früher alles war".. Es ist leicht zu behaupten das die Schüler früher nicht so faul waren, mehr Leute Deutsch konnten etc, wenn es niemand mehr nachprüfen kann.

Daher wollte ich mal eine Statistik angeben, die in die gegenteilige Richtung weist und aufzeigt das die Vergangenheit genauso vielschichtig ist wie die Gegenwart.

Die Vielschichtigkeit der Vergangenheit bzw. der gegenwärtigen Probleme wird ja auch nicht bestritten. Und sicher waren die Schüler früher genauso faul wie heute. Es ging (zumindest mir) bei meinem Einwand auch nur darum, festzuhalten, dass seither einiges schief gelaufen ist im Bildungssystem - das ja keine starre Einrichtung ist, die sich zeitlebens nicht verändern darf. Aber man muss doch zugeben, dass es nicht richtig sein kann, mit Blick auf die immensen sozialen Probleme dieses Landes ständig das Niveau zu senken und schlechte Leistungen mit grassierender Hyperaktivität und Legasthenie zu entschuldigen, anstatt das System dort zu verändern, wo es Not tut.
 
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Meiner Erfahrung nach wird Hyperaktivität und Legasthenie nicht einmal annährend so oft als Rechtfertigung für schlechte Leistungen benutzt wie von einigen Menschen in der Weltgeschichte verbreitet.
Wenn du mal jemanden kennenlernst der wirklich an Hyperaktivität oder Legasthenie leidet, dann wird dir zweifelsfrei klar werden, dass diese Menschen weit davon entfernt sind als nicht-krank zu gelten.

Subtrahiert man von den Leuten, die sich als Legastheniker oder als AD(H)Sler bezeichnen die, die mal irgendwann ne Symptomliste im Internet als "Diagnose" für ihre Hyperaktivität oder Legasthenie herangezogen haben, dann bleibt ein nicht sehr großer Haufen an Leuten übrig die echt das Pech hatten so eine Krankheit zu haben. Und diese paar Leute, sind die einzigen, die auch eine Bestätigung vom Facharzt bekommen, die eine Schule/etc. anerkennt.

Heute wird diesen Leuten eine reelle Chance gegeben vielleicht doch noch eine Arbeitsstelle zu finden, früher wurden die einfach etwas mehr geprügelt (ohne Erfolg) und das ist meiner Meinung nach schon ein Vorteil unserer Zeit.
 
Wenn du mal jemanden kennenlernst der wirklich an Hyperaktivität oder Legasthenie leidet, dann wird dir zweifelsfrei klar werden, dass diese Menschen weit davon entfernt sind als nicht-krank zu gelten.

Wer oder was sagt dir eigentlich, dass ich so jemanden nicht kennen gelernt habe? Mir muss da nichts klar werden, denn ich bestreite an keiner Stelle das Vorhandensein dieser Krankheiten, sondern kritisiere, dass unser Bildungssystem eben *nicht* dazu angetan ist, Betroffene angemessen zu fördern. Des weiteren kritisiere ich, dass über die Jahre lieber der Klassenschnitt gesenkt wird (und das ist eine nachweisbare Praxis!), damit das Dilemma nicht mehr ganz so auffällt. Und ja, allzu schnell ist man inzwischen bereit, Kindern, die aus welchen Gründen auch immer Lernschwierigkeiten haben, als ADSler oder Legastheniker abzustempeln, und schon muss man sich nicht mehr groß bemühen. Die Chance dieser Leute auf einen reellen Arbeitsplatz sinkt im übrigen spätestens beim ersten schriftlichen Einstellungstest rapide (auch das eine nachweisbare Entwicklung).

Dass und ob solche Leute früher ein bisschen mehr geprügelt wurden oder nicht, hat mit dieser Diskussion doch gar nichts zu tun.
 
Alternativ: 2006: Robert wird kurzerhand als Legastheniker eingestuft, denn faule oder einfach nur geistig minderbemittelte Schüler gibt es im 21. Jahrhundert nicht mehr. So muss er sich bis zum Ende seiner Schulkarriere auch nicht mehr sonderlich anstrengen[...]
Das hört sich in dem Zusammenhang aber anders an, wenn du dich da ungünstig ausgedrückt hast, ist es nicht meine Schuld
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Das hört sich in dem Zusammenhang aber anders an, wenn du dich da ungünstig ausgedrückt hast, ist es nicht meine Schuld
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Zugegeben, im Rahmen der Satire (als die "Der kleine Robert" und mein Zusatz zu ebendiesem Artiekl ja gemeint war) wäre eine wissenschaftliche Abhandlung über die Schuldfrage nicht mehr ganz so pointiert dahergekommen.
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Wenn du mit dem Stilmittel als solches schlecht klarkommst, ist es nicht meine Schuld.
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