Nachts um halb drei möchte ich euch jetzt mal teilhaben lassen an dem, was ich eben gesehen habe. Es handelt sich hierbei um 5 Zentimeter pro Sekunde, eine wundervoll erzählte Geschichte über die Distanz zwischen zwei Menschen, die sich nicht mehr sehen können. (anisearchlink:
http://anisearch.de/index.php?page=anime&id=3717)
Die Geschichte über Takaki und Akira wird in 3 Kurzgeschichten wiedergeben und hat auch so drei zeitliche Abschitte aus denen man aus ihrem Leben erfährt. In der ersten Geschichte, genannt "Blutenessenz" wird man als Zuschauer in die Beziehung der beiden über den Briefwechsel, der die einzige Möglichkeit der Kommunikation der beiden darstellt, eingeführt, wieso überhaupt sich die beiden trennen mussten.
Liebevoll werden die Gedanken und Gefühle der beiden von den wunderschön gezeichneten Landschaften untermalt. Doch auch die Ferne der Herzen der beiden, welche sich in der Bahnfahrt von Takaki zu Akira beklemmend breit macht, wird sehr deutlich. Immer und immer wieder wird man tiefer in den Sog der Einsamkeit gezogen, als Takaki in einer kalten Winternacht zu Akira fährt. Die schier endlose Entfernung der beiden lässt Takaki zu dem Entschluss kommen, dass es keine gemeinsame Zukunft für die beiden gibt. Auch wenn sie sich in dieser Nacht nur für sich haben, beide haben begriffen in welcher Situation sie sich befinden.
Als ich mit dieser Episode fertig war, war ich auch selbst ganz schön fertig. Denn es wird so deutlich wie schnell man die Bindung zu dem Menschen, wo man dachte das es für die Ewigkeit gemacht ist, im Bruchteil einer Sekunde verliert. Man gerät selber ganz schön ins Denken was man schon so alles in seinem Leben durchgemacht hat, dass lässt die Wirkung dieser Geschichte nochmal stärken werden.
Die zweite Kurzgeschichte heißt "Cosmonaut". In dieser geht es um Takaki und Kanae Sumita, die nur Sumita genannt wird, erzählt. Besser gesagt, die Ferne zwischen Akira und Takaki wird aus ihrer Sicht erzählt.
Sumita ist eine Klassenkameradin die sich unsterblich in Takaki verliebt hat, aber keinen Weg findet es ihm zu sagen. Was wohl auch daran liegen mag, dass Sumita mit sich selbst nicht im Reihnen ist. Sumita beobachtet Takaki wo sie nur kann, und versucht so viel Zeit mit ihm zu verbringen wie es ihr nur möglich ist.
Doch sie findet einfach keinen Weg um zu Takaki durch zu dringen. Ihr scheint es so, als sei er immer ganz weit Weg, wie an einem anderen Ort, den er nicht erreichen kann.
Aus diesem Grund finde ich den Titel auch eine wirklich klasse wahl, denn was ein Cosmonaut ist, sollte jedem klar sein oder?
Letzenendes fasst Sumita einen Entschluss für sich, dass Takaki wie ein Cosmonaut weit weg von ihr ist. Sie lässt ihn dahin ziehen, immer weiter richtung Erde entgegen. Doch ob er sein Ziel erreicht, ob er es findet, dass erfährt man nicht.
In der letzten Kurzgeschichte "5 Zentimeter pro Sekunde" sind einige Jahre ins Land gezogen, und Takaki spielt in dieser Episode den Ich-Erzähler. Man erfährt viel, was in den vergangenen Jahren im Leben der beiden geschehen ist, welche Veränderungen von statten gegangen sind. Doch immer noch greift einen direkt die beklemmende Distanz, die er mit seinen Worten zu Tage bringt.
Auch wenn beide nun ihr Leben leben wie sie es für richtig halten. Beide haben sie in sich, die Verbindung besteht noch. Doch haben sie nun die Erkenntnis erhalten, was ist, was sein wird. Und diese Erkenntnis kann sehr schmerzhaft sein. Aber so ist nunmal das Leben.
Ich war sehr berührt von der Geschichte der beiden. Auch wenn man sowas im wirklichen Leben jeden Tag findet, und man dafür nicht extra einen Anime sehen muss. Doch ich finde mit einer Geschichte wie dieser werden die Gefühle und Gedanken, die einem selbst jeden Tag durch den Kopf gehen können, sehr schön in Bilder gefasst.
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