Die Abenteuer des Kevin Braun

Kapitel 8 – Ankunft in Kalimdor
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Arthas sollte Recht behalten. Nach einer weiteren Woche Seefahrt in nordwestliche Richtung entdeckten wir Land. Es handelt sich hier um ein Sumpfgebiet, welches von einem unbekannten Entdecker auf den passenden Namen „Düstermarschen" getauft wurde. Düster war es hier wirklich. Deshalb verstehe ich es bis heute nicht, warum Arthas unbedingt in dieser abgelegenen Pampa einlaufen musste. Ihm gefällt es hier meinte er nur. Wenn ich mir so Arthas ansehe, kommt es mir wirklich so vor, als würde diese „düstere" Umgebung immer mehr zu Arthas Wesensart passen. Diesen Gedankengang ließ ich nicht unausgesprochen.

Ich: „Du, Arthie... du bist mir bisher meiner Frage immer ausgewichen. Was war das eigentlich für eine Aktion mit den Untoten, die du auf Tel Abim aufgeführt hast? Ich meine nur... du beschwörst aus dem Nichts Lebende Tote hervor. So etwas würde ich einem leibhaftigen Reiter des Lichts am allerwenigsten zutrauen. Immerhin lebt ihr danach, eure Gefallenen Streiter dem Licht zu überführen, und nicht, sie als wandelnde Tote wieder auferstehen zu lassen."

Arthas sah aus, als würde ihm diese Erkenntnis einen Stich versetzen. Seine Schultern sackten zusammen, bevor er nach vorne kippte und mit seinen Händen versuchte, sich im nassen Schlamm festzukrallen. Er brach in ein leises schluchzen aus.

Arthas: „Etwas... unsagbar Böses hat von mir Besitz ergriffen. Es will mich beherrschen... mich töten. Es begann als ich in Nordend einen Fluch auf mich nahm, um die einfallende Geißel zu vernichten... Ich schwor jeden erdenklichen Fluch zu ertragen, wenn mir das verfluchte Schwert nur dabei helfen würde, meine Feinde zu vernichten. Doch ich ahnte nicht, dass mich dieser Fluch in dieser Art und Weise zerstören würde. Der Dämon versucht, alles, für das ich gekämpft hab, auszulöschen. Ich hab nach meinem Sieg in Nordend das erste Mal den Verlockungen der unendlichen Macht nachgegeben... ich hab mein ganzes Heer niedergeschlachtet und als Untote wiederbelebt. Weil mir das Schwert geflüstert hat, ich bekäme dadurch die perfekte, unsterbliche Armee. Das Schwert hielt, was es versprach... aber zu welchen Preis? Sieh nur mich an, oder Marvyn... oder Falric... ich wünschte ich könnte das alles ungeschehen machen...

Als ich aus Nordend nach Lordaeron zurückkehrte, war ich von Zorn und Hass zerfressen... bis ich das Glück hatte in deiner Kneipe einzukehren. Du schafftest es durch ein einfaches Mahl meine Lebensgeister neu zu entfachen. Du schaffst es, mich aus dem Strudel des Hasses zu entreißen. Deine Freundschaft bedeutet mir alles... Ich bin mir sicher ich würde unvergleichbares Leid über die Lebenden bringen, würdest du mich nicht daran hindern."

Arthas' Tränen rannen in Strömen aus seinen Augen, und verschwanden in dem bereits von Wasser durchdrängten Boden. Ich musste mich nach dieser Offenbarung ebenfalls beherrschen, nicht in Tränen auszubrechen. Ich kniete mich vor ihm hin und drückte seine Hand.

Ich: „Ich kann nicht wissen, wie du dich fühlst, oder was auch immer der Fluch mit dir anstellt. Doch ich kann es mir vorstellen. Und das was du deinem Volk angetan hast, wird niemand mehr rückgängig machen können. Aber eins kann ich dir garantieren. Der Fluch in dir wird niemals die Oberhand gewinnen, solange du es nicht zulässt. Und wenn ich dich so ansehe, wird er es auch nicht. Sehe das Schöne an deinem Leben, und versuche niemals die Prinzipien, für die du gelebt hast zu vergessen. Ich glaube an dich. Und das solltest du auch."

Arthas blickte mir in die Augen. Sein schluchzen war verstummt. In seinen Augen war eine noch nie dagewesene Entschlossenheit getreten. Ich half ihm wieder auf die Beine. Nun stand er vor mir, eine Kraft und Güte ausstrahlend, als wäre das Licht in sein Leben zurückgekehrt.

Arthas: „Du hast Recht. Vergesse niemals deine Prinzipien. Vergesse niemals, für das du im Leben gekämpft hast. Beschütze dein Volk, ehre die Toten. Du hast mich erneut aus der Dunkelheit gerettet, und dafür danke ich dir. Kommt meine Freunde. Wir sollten uns jetzt auf den Weg machen."

Der Weg führte uns durch das Brachland nach Eschental. Wie ich sah, sind die Orks dort ins Holzfäller-Gewerbe eingestiegen. Mit riesigen Maschinen bringen sie die Jahrtausende alten Bäume zu Fall. Die Zugangsstraße wird durch ein Warnschild blockiert: „Forsicht: Hir begint das Teritorium der Hoarde. Gäht wek!". Ein Blick über den Stacheldrahtzaum offenbarte mir mehrere Orkpatrouillen, die mit Ihren Holzknüppeln grunzend vordefinierte Patrouillenrouten ablaufen. Geifer tropfte von ihren Mäulern. Es ist besser, diesen Typen nicht über den Weg zu laufen. Ihre Devise lautet eindeutig: „Erst zuhauen, dann noch mehr zuhauen, dann Fragen stellen!"

Ich betrachtete die Gebäude in dem Hochsicherheitsgebiet genauer. Der Bereich besteht aus einem größeren Sägewerk, sowie mehreren kleineren Holzverarbeitungsbetrieben und Lagerhäusern. Von diesen Lagerhäusern wiederum werden sämtliche IKEA Möbelhäuser auf Kalimdor beliefert.

Etwas weiter westlich davon durchquerten wir eine Gebirgskette, die den Blick auf ein weitläufiges Tal ermöglichte. Dort unten begann gerade ein sehr exotisches Spiel zwischen den Orks und den einheimischen Nachtelfen. Soweit ich verstanden habe, versucht man sich gegenseitig eine Flagge zu stehlen und sie in die eigene Basis zu bringen. Regeln gibt es scheinbar keine. Man darf den Gegner in getarnte Falllöcher stürzen lassen, Stolperdraht spannen, ihn über ne Klippe schubsen, ihn mit Bärenfallen einfangen, die Hunde auf ihn hetzen, vergiften, anzünden, einfrieren... Sprich: ein sehr unterhaltsames und witziges spiel. Sollte ein Spieler dabei ums Leben kommen, stört das die wenigsten. Diese werden nach dreißig Sekunden von einem Geistheiler wiederbelebt und der Spaß beginnt von neuem. Tja... Das geht solange bis einer der beiden Parteien drei Flaggen hat. Und das kann dauern... Als ich meinem Favoriten zujubelte und erfreut in die Hände klatschte, zischte ein Pfeil an meinem linken Ohr vorbei. Plötzlich hatte ich sehr eilig, das Spielfeld zu verlassen.

Etwas später begann Arthas eine interessante Konversation:

Arthas: „Wusstest du, dass die Nachtelfen von den Trollen abstammen?"
Ich: „Nö, das wusst ich nicht."
Arthas: „Ist aber so." Er grinste, „Und Illidan ist ein blühendes Beispiel dafür."
Ich: „Wie meinst du das?"
Arthas: „Das wirst du schon sehen. Ah... Da ist er ja schon."

Vor uns stand ein Nachtelf, der Arthas nur bis zu den Schultern ging. Sein Stirnband ist ihm in die Augen gerutscht. Ich verstehe nur nicht, wie Illi da was sehen kann. Sein Oberkörper bestand aus einem Bierbauch, der bei jeder Bewegung im Wind schaukelte.

Arthas: „Grüß dich Illidan. Gut siehst du aus. Gehst du seit neuestem ins Fitnesscenter?"
Illidan: „Boah, hey Alter. Lang nicht gesehen Mann. Wie geht's denn so Mann?"
Arthas: „Ja gut, danke. Ich hab da etwas, was dich interessieren dürfte. Im Teufelswald wandert ein Dämon namens Tichondrius umher, der im Besitz des „Schädels von Gul'dan" ist. Wenn du ihn tötest und dir sein Artefakt schnappst, kannst du die sehr viel Macht einverleiben."
Illidan: „Danke Mann, klingt gut Mann, mach ich, Mann."
Arthas: „Keine Ursache. Tschüss!"

Arthas macht kehrt und machte sich auf, zu seinem Schiff zurück zu watscheln.

Ich: „Das war alles?"
Arthas: „Ja, das war alles."
Ich: „Nochmals zum mitschreiben: Du reist mit mir monatelang um die halbe Welt, nur um dann mit einem fetten Nachtelfen zwei Sätze auszutauschen, und dann wieder umzukehren?"
Arthas: „Ganz genau. Illidan wird jetzt meinen Konkurrenten entledigen, und ich kann frohen Mutes wieder nach Hause zurückkehren."
Ich: „DAS KANN NICHT DEIN ERNST SEIN."
Arthas: „Doch, ist es... wolltest du Illidan nicht dein Sonnenbrunnenwasser andrehen?"
Ich: „Verdammt, du hast recht. Warte hier. Ich bin gleich zurück."

Ich lief zurück, doch Illidan war verschwunden.

Ich: „ILLIDAAAAAN!" Ich schrie und schrie aus Leibeskräften.
Illidan: „Verdammt Mann, schrei doch nicht so, Mann. Hier bin ich doch, Mann."

Illidan erschien vor mir. Ich erschrak. Er ist vermutlich um zwei Meter größer geworden, seine Augen glühten unter dem komischen Stofffetzen, den er sich um die Augen gebunden hat, ihm sind Flügel gewachsen, ebenso wie seine Zehennägel. Er hatte muskulöse Oberarme, doch sein Bierbauch ist ihm geblieben.

Illidan: „Was willst du von mir, Mann? Siehst du denn nicht dass ich beschäftigt bin, Mann?"
Ich: „Mit was willst du den groß beschäftigt sein?"
Illidan: „Geht dich nichts an, Mann!"
Ich: „Jaja, schon gut. Beruhige dich. Ich hab hier zwei Kanister voll Wasser aus dem Sonnenbrunnen von Silbermond. Für einen anständigen Preis würde ich es dir verkaufen. Stell dir vor, wie viel Macht du dadurch bekommen könntest."

Illidan starrte auf sich hinunter, hielt mir dann so einen ekligen Schädel unter die Nase, den er daraufhin in dunklen Flammen aufgehen ließ."

Ich: „Ich hab verstanden... Ich gehe recht der Annahme, dass du kein Interesse daran hast?"

Illidan grinste.

Ich: „Ja, schon okay. Du hast mehr als genug Macht. Für was braucht man dann noch mehr Macht? Aber darf ich dir was verraten? Ich bin um die ganze verdammte Welt gereist, nur um dann zu erfahren, dass der gnädige Herr nicht bereit ist, mir das Wasser abzukaufen. Weißt du, was das für eine Heidenarbeit das war? Weißt du..."

Ich verstummte. Illidan war verschwunden.

Ich: „KLASSE. ECHT KLASSE. SCHÖN. BEHALT ICH HALT DAS WASSER! BRAUCHT DOCH KEINER!"

Ich kehrte zu Arthas zurück. Dieser lehnte mit verschränkten Armen an einem Baumstamm, mit einem Grashalm im Mund.

Arthas: „Ich vermute, du warst mit deinen Verhandlungen nicht erfolgreich?"
Ich: „Frag besser nicht... aber wenn ich schon mal auf diesem Kontinent gestrandet bin, kann ich mich genauso gut aufmachen und nachsehen, ob es hier nicht doch irgendjemanden gibt, der mir das Zeugs abkauft... würdest du mitkommen?"


Arthas: „Ja klar... kein Ding. Ich hab ohnehin nichts besseres vor..."

Ich drückt Arthas die Hand.

Ich: „Dann ist die Sache abgemacht. Wir suchen einen Abnehmer für das Wasser und den Gewinn teilen wir uns."
Arthas: „Abgemacht."
 
Kapitel 9 – Der Unkrautvernichter

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Ich: „Was für ein Schicksal. Jetzt steh ich da auf der anderen Seite der Welt, mit zwei Kanister Sonnenbrunnenwasser und keinen Plan, was ich mit dem Zeugs machen soll. Ich frage mich langsam, ob es das wirklich wert ist." Ich blickte zu Arthas „sag doch auch mal was dazu, immerhin scheinst du dich hier auszukennen."

Arthas: „Was willst du genau von mir hören?"

Ich: „Na zum Beispiel, ob es hier im Umkreis irgendjemanden geben könnte, dem ich das Wasser verkaufen könnte."

Arthas: „Lass mich mal kurz nachdenken... Nö. Hier im Eschental gibt es zwar die Nachtelfen. Aber die würden dich aufknüpfen, würdest du ihnen Arkanmagie versprechen. Die haben sich bereits vor Jahrtausenden von jeglicher Magie losgesagt. Im Westen befindet sich das weite Meer. Da könntest du das Zeugs rein schütten. Mit der Gefahr hin, dass die heimische Fischwelt urplötzlich magische Fähigkeiten entwickelt..."

Ich: „Das gibt's doch schon. Ich sag nur eins – Murlocs."

Ein frösteln ging durch Arthas.

Arthas: „Brrr. Lass mich mit den glitschigen, glupschäugigen Mutanten bloß in Ruhe. Die Viecher hatte ich zu Hause immer im Keller. Also weiter im Text. Im Osten liegt ein weitläufiges Gebiet voller Elfenruinen. Aber dort lebt seit Ewigkeiten nichts mehr. Außer ein paar Wasserlords, die laufend irgendwas über böse Feuerlords nuscheln. Im Süden gibt's dann noch Zentauren. Doch die murksen dich, sobald du nur einen Zeh in ihr Revier steckst. Und zu guter Letzt bleibt uns noch der Norden. Ein von dämonischer Magie durchtränkter Wald voller Wichtel, Schreckenslords und was der Teufel alles. So! Und jetzt such dir was aus, wo du hinmöchtest."

Ich zog die Luft ein, nur um sie dann umso langgezogener wieder auszupusten.

Ich: „Und du bist dir sicher, dass es hier sonst nichts mehr gibt?"
Arthas: „Nichts, das ich wüsste."
Ich: „Dann klingen die Wasserlords sehr vielversprechend. Los gehen wir!"
Arthas: „Du willst Wesen, die aus Wasser bestehen und auch darin wohnen Wasser verkaufen? Hab ich das richtig verstanden?" Ein skeptischer Blick huschte über seine Augen. „Warum ziehst du nicht gleich nach Norden und benutzt das geläuterte Wasser als eine Art Unkrautvernichter gegen Dämonen? So tust du wenigstens der ersten Schritt für den Weltfrieden." Ein irres Kichern klang aus seiner Kehle.
Ich: „Eine gute Idee. Lasst uns gehen."

Arthas Lachen verstummte schlagartig. „Äh wie?"

Ich: „Du hast richtig gehört, deine Idee gefällt mir. Brechen wir auf. Wir gehen hin, bespritzen den ersten Dämonen mit dem Weihwasserersatz, und sollte er sich in Luft auflösen, werden wir einen Chemiker aufsuchen, der uns erklärt wie man das Zeugs im rauem Mengen herstellt und vermarkten es anschließend im großen Stil."

Ich röchelte. Ich sollte mir eindeutig angewöhnen etwas kürzere Sätze zu formulieren...

Arthas: „Wenn das wirklich funktionieren sollte, warum hat man es dann vor zehntausend Jahren nicht gegen die brennende Legion eingesetzt? Die hätten nur den Zeh über die Schwelle halten müssen und sie wären von der freiwilligen elfischen Feuerwehr zu Tode gespritzt worden."

Doch das drang nicht zu mir durch. Zumindest verstand ich die Logik nicht dahinter. Mein Entschluss stand fest. Ich werde in den Teufelswald ziehen, und dort als Exorzist tätig werden. Ich stellte mir schon vor, wie die Leute Sturm laufen werden, wenn sie erfahren, zu welche Höchstleistungen ich in der Lage bin.

Der Weg führte uns also nach Norden. Wir kamen an die Grenze von Eschental, und plötzlich änderte sich das Aussehen des Waldes schlagartig. Das erkannte sogar ich, dass wir uns jetzt im Teufelswald befanden. Das Aussehen machte mir Unbehagen. Selbst die Bäume sahen aus, als würden sie gleich aufspringen und mich verschlingen. Wir folgten den Weg gen Norden. Wir begegneten einigen Naturfuzzys die sich Zirkel des Cenarius schimpfen. Doch es war ein kurzes Vergnügen bei den Nachtelfen. Es dauerte nicht lange bis sie das Wasser entdeckten. Sie wurden regelrecht davon angezogen. Mit zittrigen Fingern näherten sie sich dem Wagen. Als sie den Kaffee zur Seite geschoben hatten, unter denen wir die Kanister versteckt hatten, stießen sie einen verächtlichen Schnaufer aus. Mein ganzes Gezeter ignorierten sie einfach.

Nachtelf: „Wie könnt ihr es wagen, uns in Versuchung zu führen? Verschwindet von diesem geheiligten Boden! Und möge euch Elune gnädig sein!"

Während er diese beeindruckende Rede hielt, zündeten die Elfen hinter ihm Fackeln an. Plötzlich hatten wir es sehr eilig, unseren Weg fortzusetzen. Für einen herzlichen Abschieb blieb leider keine Zeit mehr. Schon bald kamen wir an eine Weggabelung. Zum Glück war ein praktisches Warnschild montiert.

ACHTUNG: BETRETEN DES NÖRDLICHEN TEUFELSWALDES AUF EIGENE GEFAHR. ES WURDE EIN GEHÄUFTES AUFTRETEN VON TOLLWUT UNTER DEN FURBOLGS REGISTRIERT.

<- Ps. Informationen zum „Mittel" in Jaedenar verfügbar

Das klang doch vielversprechend. Mit Mittel ist bestimmt „Gegenmittel bzw. Impfung" gemeint. Spontan entschieden wir, diesem Vorschlag nachzukommen. Wir bogen nach links ab und passierten einen halb verfallenen Torbogen. Etwas abseits der Straße meditierte eine seltsame bucklige Gestalt in einem provisorischen Pentagramm. Er murmelte irgendeinen unverständlichen Schwachsinn. Beim genaueren betrachten erkannte ich, dass es sich hier im einen abgemagerten Ork handelte. Er war gerade dabei, ein paar abgebrannte Kerzen anzuzünden und irgendwelche blutroten Symbole in den Boden zu malen. Aber das störte mich herzlich wenig. Ich näherte ihm und klopfte ihm auf die Schulter. Mit einem Satz war er auf dem Beinen.

Ork: „Ej Mann, was geht mit dir ab? Hältst dich wohl für'n echt'n RoXXoR wenn's einfach mei Ritual störst, was?"
Ich trocken: „Ich suche den Weg nach Jaedenar, kannst du mir erklären wie ich da hinkomme?"
Ork: „LoL, was für'n Noob. Schau auf die Schilda. Glaubst die ham wir just for fun aufgestellt?"

Ich: „Wenn ich mich auskennen würde, würde ich ja nicht fragen."
Ork: „HDF Noob, schau, dass du Leine ziehst."

Jetzt platzte mir endgültig der Kragen, Ich packte ihn und drückte ihn gegen den nächstbesten Baumstamm.

Ich: „Jetzt pass mal auf. Alles was ich will, ist eine einfache Auskunft. In der Zeit wo du hier herum jammerst hättest du mir schon längst eine vernünftige Antwort geben können! Wie heißt du?"

Der Ork schluckte, starrte mich an, und neigte dann seinen Kopf hilfesuchend nach links. Er begann hämisch zu grinsen."

Ork: „Ulathek. Aber das bringt dir gar nichts. Mein Meister ist gerade auf den Weg. Kniet nieder vor Lord Schattenfluch."

Ich blickte nach links, nur um einen Schreckenslord zu sehen, der sich düster vor mir und meinen Gefährten aufbaute.

Schattenfluch: „Heast, sat's deppat? Lost's do den Ulathek in Rua. Dea hot eich do nix dau."

Wiederwillig ließ ich ihn los.

Schattenfluch: „Scho bessa. Und jetzt sogt's ma, wos des grod füa a Aktion woa."

Ich: „Gar nichts. Ich wollte von ihm eine einfach Auskunft, doch er hatte nichts besseres zu tun, als uns zu beleidigen. Dann bin ich ausgerastet."

Der Schreckenslord wirbelte zu dem Ork um, packte ihn und hob ihn in Augenhöhe."

Schattenfluch: „Stimmt des?"

Ulathek schluckte: „J... J... Ja Meister!"

Eine schallende Ohrfeige ging durch den Wald.

Schattenfluch: „Wia oft hob i da scho g'sogt, du muast an g'wsiss'n Respekt von den Besucha'n hom? G'follat dir des, won die a jeda zua Sau mochat?"

Er ließ den Ork fallen und zog eine etwa zwei Meter große Eselspeitsche aus der Tasche. Der Schreckenslord drehte sich zu uns um. Er versuchte in einem halbwegs deutlichen Dialekt zu reden:

Schattenfluch: „Bitte vazeiht meinen Lehrling. Er ist nu so jung und unerfahren. Bitte entschuldigt mich. Ich werde meinem Schüla kurz beibringen, wos Respekt bedeutet."

Er schnappte sich den flüchtenden Ork und verschwand mit ihm hinter einem riesigen Baum. Ulathek flehte weinerlich. Es folgten eine endlos anmutende Reihe von Peitschenhieben.

* KLATSCH, KLATSCH, KLATSCH, KLATSCH, KLATSCH, KLATSCH *
Ulathek: „NEIN BITTE AUFHÖREN, ICH VERSPRECHE ICH WIRD IN ZUKUNFT GANZ ARTIG SEIN!"
Schattenfluch: „So sei es." Die Peitschenhiebe endeten. „Oba wennst wieda unguat auffoist, donn host das sche."

Der Dämon näherte sich uns wieder.

Schattenfluch: „Verzeiht diese Unterbrechungen. Wia kann ich euch helf'n?"

Ich nach einer kurzen Pause: „Wir wollten uns nur erkundigen, wo wir wegen den Impfungen hinmüssen."

Schattenfluch verwirrt: „Impfungen? Was für Impfungen? Er überlegte kurz. Ach so... DIE Impfungen. Er brach in diabolisches Lachen aus, welches aber abrupt abbrach: „Verzeiht mir."

Er deutete die Straße entlang, die weit oben am Hügel eine Wende nach rechts machte.

Schattenfluch: „Folgt dem Hügel rauf, und da hinten... ganz da hinten geht nach rechts. Dort ist eine Höhle. Meldet euch bei Lord Fel'dan. Aber mocht eich vorher einen Termin bei einem seiner beiden Sekretärinnen Moora oder Salia aus.

Der Dämon kehrte höchst selbstzufrieden, als wäre ihm diese Züchtigung wohl bekommen, wieder in seiner Festung zurück. Im Hintergrund bildete ich mir ein den Ork flüstern gehört zu haben.

Ulathek: „Mir reicht's. Ich wechsle meinen Job. Ab jetzt arbeite ich für Lord Hel'nurath... Soll er doch schauen wo er ohne mich bleibt."

Wir stimmten überein, dass wir den Wegbeschreibungen des netten und freundlichen Lord Schattenfluch nachkommen. Wir begegneten einigen Satyr, die uns argwöhnisch entgegen schauten. Teilweise hatte ich auch das Gefühl, als würde uns plötzlich aus dem Nichts irgend etwas anspringen. Wir erreichten den Höhleneingang, anders konnten wir es nicht bezeichnen, und begaben uns in die Tiefe. Ich wundere mich, wie weitläufig diese Höhle ist. Wir folgten einen langen Gang in die Tiefe, vorbei an einem Gefängniskomplex, später durch einen Saal mit einem Loch in der Mitte, der jedoch mit zahllosen brennenden Kerzen geschmückt wurde. Im nächsten Raum befand sich ein unterirdischer See, dessen einzige Einwohner glitschige Brühschlammer zu sein scheinen. Die geben so ein lustiges schmatzen von sich, wenn man in die rein steigt. Das erinnert mich stark an dem Slime von Mattel, dem ich des Öfteren von meiner Mutter geschenkt bekommen hab.

Viel später, ich weiß gar nicht wie lange wir unterwegs waren, erreichten wir die besagten Damen Moora und Salina. Ich wusste gar nicht dass es zu einer modernen Sekretärin dazugehört, dass sie mit Peitsche sowie Lack und Leder die Besucher empfangen.

Ich: „Hallo, wir kommen wegen der Furbolg-Impfung vorbei, die ihr an der Reklametafel erwähnt habt."

Die beiden Damen, später erfuhr ich dass es sich hierbei um Sukkubus' gehandelt hatte, schauten sich gegenseitig verwirrt an. Plötzlich dämmerte es ihnen.

Moora: „Ooohh. DIESE Impfung. Dieses..."
Salina: „...Mittel. Wir nennen es..."
Moora: „...Feuerwasser..."
Salina: „...meint ihr dieses?"

Sie hielten uns eine Phiole mit grün blubbernder Flüssigkeit entgegen. Ich blickte das Zeug an, zuckte die Schultern und setzte die Phiole an den Lippen an. Jemand rief meinen Namen und schlug mir das Glas aus der Hand. Mein Blick schwenkte um zu Arthas, der noch immer die Hand hielt, als würde er mir gleich eine Ohrfeige verpassen.

Ich: „Spinnst du? Was ist los mit dir?"

Arthas deutete auf irgend etwas hinter meinen Rücken. Siehst du diese Furbolgs da hinten in den Käfigen? Siehst du den Wahnsinn und den Hass in ihren Augen? Der ist nicht natürlich. Die wurden durch irgend etwas beeinflusst. Daran kann nur dieses verdammte Feuerwasser schuld sein."

Moora: „Oooh ja. Aber das war erst der Anfang. Bald werden sämtliche Furbolgs von diesem Wahnsinn befallen sein. Der Teufelswald wird uns gehören. Der Sukkubus züngelte wie eine Schlange."

Ich wirbelte zu Arthas um.

Ich: „Arthas. Falcric, Marvyn! Wir müssen hier weg! Reicht mir mal was von dem „Wasser".

Falric drückte mir ein Fläschchen Sonnenbrunnenwasser in die Hand. Ich öffnete es und ließ einen Guss über die beiden Sukkubus' ergehen. Sie lachten diabolisch.

Moora: „Dachtet ihr wirklich, ihr könnt uns durch einen Spritzer Wasser aufhalten?" Sie grinste. Sie zeigte mit einem Finger auf uns. „Auf Sie. Tötet Sie. Keiner darf Überleben."

Wir machten kehrt und nahmen die Beine in die Hand. Uns folgte eine Armee von Dämonen, Wichteln, Teufelsbestien und der ganze Rest. Doch wir kamen nicht weit. Bereits in der Höhle mit dem See wurde uns der Fluchtweg abgeschnitten.

Arthas: „Leute, Dreiecksformation einnehmen. Nehmt Kevin in die Mitte. Falric, du bist der einzige von uns mit einem Schild, du übernimmst unsere Rückendeckung. Marvyn und ich übernehmen die Gegner vor uns."

Falric nahm mit völliger Gelassenheit sein Schild vom Rücken und hielt es schützend vor sich. Marvyn zog seine beiden Schwerter, während Arthas seinen Griff um Frostgram festigte. Die Zeit schien stillzustehen. Keiner rührte sich. Plötzlich, als hätte es einen Startschuss gegeben, stürmte die erste Teufelswache heran. Arthas setzte zu einem tief angesetzten Schwerthieb an, der die Wache von unten bis oben hin aufschnitt. Schwer verwundet stürzte der Angreifer nach hinten um. Die Dämonen starrten kurz auf ihren gefallenen Kameraden, bevor ein Ausdruck unbändigen Hasses in ihren Augen aufloderte. Ein Brüllen ging durch den Raum, und die ganze Meute setzte zum Angriff an.

Es passierte alles gleichzeitig. Ich hörte einen dumpfen Aufschlag, als Falric versuchte, die anstürmende Meute mit seinem Schild aufzuhalten. Beim ersten Ansturm rutschte er zwar einige Zentimeter zurück, jedoch hielt er erfolgreich stand. Seine Kraft ist bemerkenswert. Immer wieder schaffte er es mit erschreckender Gelassenheit, hier und da einen gekonnten Schwertstich anzusetzen, und so den anstürmenden Dämonen schwere Verluste zuzufügen.

Marvyn zuzusehen war ebenso beeindruckend. In einen anmutenden Schwerttanz mähte er durch die Dämonenschar. Es gab bisher niemanden, der es schaffte durch seine Verteidigung zu brechen.

Und dann war da noch er – Arthas, der seine dunklen Energien benutzte, um Dämonen mit einem einfachen Fingerzeig in Stücke zu reißen. Der Boden unter ihm dampfte vor Dunkelheit, der die Sohlen der Dämonen regelrecht verbrannte. Seine Ausstrahlung gefällt mir überhaupt nicht. Jegliche Wärme schien aus seinem Körper gewichen zu sein. Seine Augen haben wieder das eisblaue glühen angenommen. Schmerzensschreie dröhnten durch die Halle.

Irgendetwas hoppelte um meine Beine herum, sprang, und verbiss sich in meinen Unterschenkel. Ich jaulte auf. Ich packte den Wichtel und schleuderte ihn zu Boden. Ich stemmte ein kiloschweres Kochbuch aus meinem Rucksack, das ich mit verächtlichem Blick auf den Wichtel fallen ließ. Er kreischte nochmals panisch auf, als er das Buch auf sich zukommen sah. Es gab ein dumpfes *platsch*, dann war dessen Stimme verstummt. Zufrieden nahm ich das Buch vom Boden und steckte es wieder in meinen Rucksack. Der Wichtel wurde bei genauerem hinsehen durch das Gewicht des Buches in den Boden gestampft. Er rührte sich nicht mehr.

Inzwischen war die Schlacht weiterhin im vollen Gange. Die Reihen der Dämonen, die aus dem Inneren der Höhle strömen werden immer dichter, während sich die Reihen zum Ausgang hin immer mehr lichteten. Ich blickte zu Falric. Schweiß floss ihm von der Stirn und ich bildete mir ein, seine Bewegungen wurden schwerfälliger. Falric hält nicht mehr lange durch. Der letzte Angreifer wurde von Arthas unter seiner zenterschweren Klinge zermalmt.

Arthas: „Der Weg ist frei, los raus hier!"

Marvin sprintete los wie ein Marathonläufer. Falric bildete die Nachhut unserer kleinen Gruppe. Aber er bewegt sich langsam. Zu langsam. Seine Kräfte sind beinahe erschöpft. Da kam mir die rettende Lösung. Ich machte kehrt. Ich riss mir den braunen Lederbeutel von der Hose, den ich immer bei mir trage, öffnete ihn, nur um anschließend den Inhalt über eine große Fläche verteilt auf den Boden zu leeren. Die Dämonen ignorierten meine Handlung, traten auf die von mir gelegten Kaffeebohnen und kamen ins trudeln. Die ersten Dämonen stürzten der Länge nach hin. Eine Kettenreaktion auslösend, stürzten die nachrückenden Dämonen über ihre gestürzten Kameraden. Amüsant zu beobachten wie sie ineinander verkeilt vor uns lagen. Doch ihre hasserfüllten Augen erzählten Bände. Jede Foltermethode, mit denen sie uns zu Tode quälen konnten. Und sie würden es genießen. Dieser Gedanke riss mich von dem Anblick. Ich machte kehrt, um hinter den anderen nachzulaufen, Falric mehr hinter mir nachschleifend, als selbstständig laufend.

Im Gefängniskomplex ankommend, warteten Arthas und Marvyn bereits auf uns. Die beiden waren während unserer Abwesenheit nicht untätig. Sie schafften es, einige Phiolen mit dem Feuerwasser zu entwenden, sowie die vereinzelten Wachen zu überwältigen.

Arthas: „Wo bleibt ihr denn so lange?"
Ich: „Ach... wir haben uns noch schnell um die Nachhut gekümmert..."
Arthas verwirrt: „Ganz alleine?"
Ich: „Ja ganz alleine... ich erzähl es euch später. Wir sollten von hier verschwinden. Ich höre bereits wieder ein stampfen, das rasch näher kommt.
 
[font="Courier New, monospace"]Wie praktisch! In dem Eisblock war ein kleiner gelber Schwamm eingeschlossen. Das macht das Pfannen putzen um einiges einfacher. Für den rosa Seestern, der noch dabei war, hatte ich keine Verwendung. Diesen nagelte ich, als er getrocknet war, als Deko über den Türstock der Kantine.[/font]

Omg wie geil xD

Und echt mal eine super Geschichte. Hab Sie jetzt vorm Cataclysm Release noch durchgelesen^^ Super um die restliche Zeit zu vertreiben.
 
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Kapitel 10 – Die Holzschlundfeste

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Ich war mit den Kräften am Ende. Nach dieser Hetzjagd raus aus Jaedenar, konnten wir unsere Verfolger erst tief im Teufelswald abhängen. Wir hielten auf einer kleinen Lichtung. Wobei Lichtung ist auch nicht der richtige Ausdruck. Tatsächlich war es lediglich ein Ort, an dem die Sonne zur Mittagsstunde es schaffte, den Boden zu berühren. Ich rang noch immer um Luft. Während ich weiterhin versuchte, zu Atem zu kommen, schienen meine Begleiter wieder vollends zu Kräften gekommen zu sein.



Arthas kniete ein paar Meter von mir am Boden und untersuchte gerade einer der verfluchten Phiolen. In seiner anderen Hand hielt er einen alten, vergammelten Zettel, der wohl schon oft den Besitzer gewechselt hatte.



Ich: „Was ist den das für ein Zettel?"

Arthas: „Nichts besonderes, eine der Aufseher hatte ihn bei sich. Es scheint eine Kopie des Rezeptes für das Feuerwasser zu sein, welches du vorhin beinahe ohne Bedenken getrunken hattest. Dabei wundert es mich bei den Zusatzstoffen, dass man von dem Zeug nicht mehr als wahnsinnig wird. Hier...", er deutete auf den Zettel, „steht zum Beispiel etwas über eine Essenz eines verdorbenen Elementars, welches hier im Teufelswald lebt. Unverdünnt reicht diese Essenz zumindest dazu aus, bei Berührung deine Hand zu verätzen. Richtig gemischt, entfacht dieses Zeug ungeahnte Kräfte in dir, macht dich jedoch wahnsinnig und löst Wahnvorstellungen aus. Entwickelt wurde dieses Mittel scheinbar von einem Satyr Namens Xandivious, welcher irgendwo in Winterspring residiert."



Ich: „Wenn das wirklich stimmt, dann sind die Furbolgs in größter Gefahr. Nicht auszudenken, was passiert, wenn sie mit dem Zeugs...infiziert... werden. Wir müssen sie warnen!"

Arthas: „Wenn das dein Wunsch ist." Er nickte mit seinem Kopf nach links, „weiter im Norden befinden sich einige Furbolg-Stämme. Diese sind aber von Natur aus sehr aggressiv. Das meiste Glück werden wir noch immer mit dem Furbolgs der Holzschlundfeste haben. Das sind zwar auch keine Kuschelbären, aber mit denen kann man sich zumindest normal unterhalten, wenn es darauf an kommt."

Ich: „Klingt zwar nicht gerade verlockend, doch wir haben keine andere Wahl. Sollte wirklich der Wahnsinn über sie kommen und wir würden nur tatenlos zusehen, könnte ich mir das nie verzeihen. Los, statten wir ihnen einen Besuch ab."



Wir folgten den Pfad weiter nach Norden der sich immer weiter in die Höhe schlängelt. Nach langem Fußmarsch standen wir vor einem Tunnel, welcher von einem riesigen hölzernen Bärenkopf verziert wurde.

Vor dem Tor standen zwei mit Speeren bewaffnete Furbolgs, die uns argwöhnisch beobachteten. Ihren Speer hielten sie schon fester in der Hand, um in Gefahr sofort zustoßen zu können. Langsam näherten wir uns den beiden Bären. Sie knurrten uns an und fletschten die Zähne. Gleichzeitig kreuzten sie die Speere. Einer der Furbolgs begann in einem knurrenden Dialekt mit uns zu sprechen. Er tat sich schwer, mit seinen Lippen Worte zu formen, die wir verstehen konnten.



Furbolg: „Fremde nicht willkommen. Kehrt um und kehrt nie wieder."

Ich: „Wir kommen in Frieden. Wir haben wichtige Informationen für euren Häuptling. Euer Stamm ist in Gefahr, bitte, ihr müsst uns Zugang gewähren."

Der Furbolg schüttelte den Kopf.



Ein rumoren ging durch die Höhle. Es klang wie ein brüllen. Die Furbolgs brüllten zurück. Ein dritter Furbolg gesellte sich zu den beiden anderen. Er war hoch gewachsen, etwas dicklich und trug im extremen Kontrast zu seiner schwarzen Fellbarbe einen giftgrünen Lendenschurz. Links und rechts hinter seinen Ohren hatte er sich mit jeweils zwei Federn geschmückt. Um seinen Hals hing eine knöcherne Halskette. Die beiden Wachen traten respektvoll zur Seite. Dem einen Furbolg entwich ein einziges Wort – Gorn. Er knurrte uns an, doch ich zuckte nur mit den Schultern. Im Sinne von: „ich verstehe dich nicht."



Nach weiteren leichteren Anfangsschwierigkeiten ging sein grummeln in eine uns verständliche Sprache über.



Gorn: „Verzeihen bitte Wachen. Sie nur tun Arbeit." Er blickte die Wachen an. „Gute Furbolgs sein." Sein Blick schwenkte wieder zu uns um. „Ich hören Gespräch. Ich sein Gorn Einauge. Ihr schlechte Nachrichten für unser Volk?" Sein Gesichtsausdruck wurde traurig.

Ich: „Ja, ich bin hier um euch zu warnen. Ich war südlich von hier in einer Höhle. Dort werden Furbolgs gefangen gehalten. Man macht Experimente mit ihnen – grausame Experimente. Den Furbolgs wird ein Mittel eingeflößt, von dem sie wahnsinnig uns aggressiv werden."

Gorn nickte vielsagend: „Furbolgs werden böse. Wir gefangen einen. Er außer Kontrolle. Du wollen sehen?"

Ich stimmte ihm zu: „Lasst uns sehen, ob er sich so verhält wie die anderen die wir gesehen haben. Bitte führt uns zu ihm."



Gorn deutete uns mit einer Handbewegung einzutreten. Wir traten einen weitläufigen Gang ein, der kein Ende zu nehmen schien. Bald darauf traten wir in eine kleine Halle ein, von der insgesamt drei Tunnel wegführen. Einem Wegweiser entnahm ich, dass diese jeweils den Teufelswald, die Mondlichtung und Winterquell als Ziel haben. In dieser Halle befand sich eine einzige hölzerne Tür, die tiefer in den Bau führte. Ohne Karte hätte ich mich hier unten hoffnungslos verirrt. Wir bogen mehrere Male ab. Bereits nach kurzer Zeit hatte ich bei den zahllosen Verzweigungen die Orientierung verloren. Wir traten in einen vergleichsweise kleinen Raum, der eine Sackgasse zu sein schien. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Gänge überhaupt mal ein Ziel haben. Am der gegenüber liegenden Wand stand ein einziger, robuster Metallkäfig. In ihm war ein Furbolg eingeschlossen, der randalierte, an den Gitterstäben riss und um sich schlug. Begleitet wurde dieses Schauspiel von einen nicht abbrechenden Brüllen.



Gorn: „Das schon seit Tagen geht. Er nicht beruhigen." Er schüttelte den Kopf.

Ich winkte Marvyn zu mir. „Gib mir mal bitte so ein Fläschchen."



Er drückte mir eins in die Hand. Ich näherte mich dem Käfig und blieb in sicherer Reichweite stehen. In der Hand hielt ich das Fläschchen, welches ich vor den Augen des Furbolgs hin und her schwenkte. Er fixierte es sofort mit seinem Blick. Geifer rann ihm aus dem Maul. Er brüllte auf, während er in seiner Verzweiflung und Wut die Kralle aus dem Käfig streckte. Er drückte sein ganzes Gewicht gegen die massiven Gitterstäbe, in der Hoffnung, die weit entfernte Phiole doch erreichen zu können. Als ich es wegsteckte, schien eine Welt für ihn zusammenzubrechen. Er tobte, dass der ganze Käfig zitterte. Plötzlich war ich mir nicht mehr so sicher, dass der Käfig diesen Belastungen wirklich stand hält.



Ich: „Der ist verrückt...vollkommen... verrückt."



Auch wenn die Augen des Furbolgs vorher schon loderten, dann brannten sie jetzt wie Höllenfeuer. Ich bildete mir ein, seine Größe hätte zugenommen. Ebenso wie seine Stärke. Metall quietschte und knarzte, als er immer wieder gegen die Gitterstäbe schlug und riss, obwohl er sich die Hände bereits blutig geschlagen hatte. Der Furbolg schien keine Schmerzen zu spüren. Sein Ziel war nur eins: Um jeden Preis das Fläschchen zu erreichen.

Auf ewig war der Käfig den Belastungen schließlich doch nicht ganz gewachsen. Gorn hatte zur Sicherheit bereits zwei Wachen für den Fall der Fälle zu sich gerufen. Ich war bereits im Rückwärtsgang auf dem Weg aus dem Raum hinaus. Plötzlich machte der Käfig einen Knall, als dem Furbolg es gelang, die Tür aus den angeln zu reißen. Wie von einer Tarantel gestochen stürmte er auf mich zu. Die beiden Furbolgs, die sich ihm in den Weg gestellt hatten, hatte er beiläufig auf die Seite gefegt. Diese landeten mit einem lauten Knall an der Wand. In hörte Knochen bersten, sowie ein schmerzerfülltes röcheln.

Falric trat vor mich, um uns beide mit seinem schützenden Schild von dem Angreifer abzuschirmen. Er spannte seine Muskeln, als der Furbolg seine Fäuste ballte. Ein Knall erschütterte den Raum als er gegen das Schild schlug. Wie im Zeitlupentempo sah ich, wie sich der Schild unwirklich verformte als zwei Giganten aufeinander prallten. Falric schaffte es zwar dem Gegner einen Schwertstich in den Unterleib zuzufügen, den der Furbolg aber nicht zu bemerken schien. Mein Gefährte war eindeutig zu schwach. Bei dem Aufprall wurde er mit voller Kraft zurückgeworfen. Bevor Falric wieder auf den Beinen war, hatte ihn der Furbolg bereits mit einer Klaue am Hals gepackt und vom Boden gerissen. Er wirbelte ihn kurz in der Luft, bevor er Falric mit voller Wucht am Boden aufschlagen ließ. Er rührte sich nicht mehr. Jetzt waren Arthas und Marvyn heran. Marvyn hatte seine beiden Schwerter gezückt, während Artas, mit dem Schwert am Boden schleifend, an den Furbolg heranstürmte. Den Schwerthieb von Arthas parierte der Angreifer, indem er Arthas kurzerhand an der führenden Hand packte und in die Luft riss. Während mein Freund in der Luft baumelte, hatte sich Marvyn mit voller Kraft vom Boden abgestoßen und segelte über den Furbolg hinweg. Beim Vorbeiflug schaffte er es, zwei tödliche Schwerthiebe in der Halsgegend anzusetzen. Der Furbolg röchelte nicht einmal. Vollkommen geräuschlos kippte er nach vorne um. Arthas begrub er durch die gigantische Fellmasse einfach unter sich.



Aktueller Statusbericht: der wahnsinnig Furbolg getötet, ebenso wie eine Furbolgwache. Die andere erlitt mehrere Knochenbrüche. Arthas rechte Hand blutete. Falric... tot. Ich kniete vor meinem gefallenen Begleiter. Er hat zwar kaum was geredet... aber er war mein Freund. Ich drückte meine Hand ins Gesicht, um zu verhindern dass jetzt jemand mein Gesicht sah. Ich schluchzte. Tränen rannen über meine Finger dem Boden entgegen. Ich spürte wie jemand eine Hand an meine Schulter legte. Als ich aufblickte saß mir Arthas gegenüber und blickte mir mit sorgevollem Blick in die Augen. Marvyn hingegen schien der Anblick vollkommen unbekümmert zu lassen. Mit verschränkten Armen lehnte er am Türstock.



Arthas; „Wenn ich eins in meinem Leben gelernt habe, dann eins... dass der Tot nicht das Ende ist."



Ich blickte ihn an. Kurz davor ihm die wüstesten Beschimpfungen entgegen zu werfen. Doch ich brachte kein Wort heraus. Als hätte er meine Gedanken gelesen, stand dieser auf, zog sein Schwert und stellte sich wie bei einem Ritterschlag über Falric.



Arthas: „Der Tod ist nicht das Ende..."



Frostgram leuchtete mit eisblauer Energie auf, die das Schwert hinunter wanderte und Falric wie mit einer Aura umgab. Er leuchtete für eine Millisekunde mit unglaublicher Intensität auf, dann war das Licht wieder weg.



Ein röcheln entwich Falric. Dann begann er zu zittern. Er versuchte sich aufzusetzen, hatte aber nicht die nötige Kraft dazu. Ich war sofort bei ihm und half ihm auf. So kniete ich bei ihm, während ich noch immer nicht ganz realisiert hatte was passiert war. Fragend blickte ich Arthas an.



Ich: „Du... hast ihn wiederbelebt?"

Arthas schüttelte traurig und langsam den Kopf. „Nein... nicht wiederbelebt...nicht... wiederbelebt..."



Ich blickte zu Marvyn. Der wendete jedoch den Blick von mir ab.



Arthas: „Er...ist... nach wie vor tot..."



Ich: „Er ist ein Untoter? Seit wann?" Würden Blicke töten können, wäre Arthas jetzt wohl sofort tot umgefallen.



Arthas: „Seit... Nordend..."
Ich deutete auf Marvyn, der nach wie vor meinen Blick ausweicht. „Und Marvyn?"


Arthas schluckte: „Tot."

Ich mit bebender Stimme: „Und du?"

Arthas versagte die Stimme: „...tot..."



Plötzlich schien eine Welt für mich zusammenzubrechen. Ich sackte zusammen.



Ich: „Bei dem Licht... A...Aber warum?"

Arthas: „Frostgram..."



Ich verstummte. Unfähig, etwas darauf zu erwidern. Gorn hatte dem Gespräch schweigend zugehört. Jetzt wendete er sich von uns ab, um zu dem überdimensionalen Furbolg rüber zu gehen, der uns vorhin beinahe das Leben gekostet hatte. Er kniete sich hin.



Gorn: „Bruder... was du getan..."

Ich überrascht: „Er... war dein Bruder."

Gorns Augen füllten sich mit Tränen. Ja... er war. Aber gut so wie geschehen. Bruder... vorher schon für mich gestorben..."

Ich: „Zumindest wissen wir jetzt, dass dieses Feuerwasser an dieser Bredouille schuld ist. Dein Bruder war der erste, aber es werden noch mehr folgen."

Gorn verneinte: „Bruder nicht erster, einer von vielen. Totenwaldfelle... böse, Winterfelle... böse, wir einzige die nicht böse."

Ich: „Das ist ja furchtbar. Ihr müsst was unternehmen, sonst schwappt die Verseuchung noch zu euch über."

Gorn überlegte: „Du weise Worte gesprochen. Ich Rat folgen. Er gab ein lautes brüllen von sich. Kurz darauf trottete ein Furbolg an, der in vielerlei Hinsicht Gorn ähnelte. Man könnte ihn fast für einen Zwilling halten, nur hatte sein Fell einen etwas dunkleren Stich.



Gorn: „Donnerschrei, gehen los und verschließen Eingänge. Krankheit befallen Furbolgs. Müssen Schutz suchen." Er richtete sich an uns. „Ihr bleiben, oder ihr gehen?"



Ich blickte zu meinen Begleitern. Alle nickten mir zu.



Ich: „Wir bleiben, zumindest solange, bis Falric wieder bei Kräften ist. Vielleicht können wir uns bei euch nützlich machen."

Gorn gab ein zufriedenes Knurren von sich. „Dann alles geklärt."



Auf Geheiß Gorn Einauges wurden sämtliche Zugänge zur Holzschlundfeste verschlossen. Es sollte vier Jahre dauern, bis die Furbolgs wieder Sonnenlicht zu Gesicht bekommen werden.
 
Kapitel 11 &#150; Marvyn

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Auch wenn er es nicht gezeigt hatte. Die Tatsache, dass Falric urplötzlich von einem gigantischen Furbolg aus dem Leben gerissen wurde, hatte Marvyn gezeigt, wie schnell es geht, einen geliebten Menschen zu verlieren.

Noch immer unruhig von den vergangenen Ereignissen, hatte sich Marvyn geschworen, herauszufinden, wer Einauges Bruder das Feuerwasser unterjubelte. Und er würde nicht ruhen bis er den Täter gefunden hat. So setzte er sich eines Abends mit Gorn zusammen, um mehr über seinen Bruder herauszufinden.

Marvyn: „Vielen Dank, dass du mir dabei hilfst, den Täter zu finden Gorn, es liegt mir sehr viel daran, den Verdächtigen der Gerechtigkeit überzuführen."

Gorn: „Gorn gerne helfen. Ich alles sagen was wissen."

Marvyn: „Bitte erzähle mir alles was du von den Tagen weißt, an denen du gemerkt hast, dass sich dein Bruder verändert hat."



Gorn verfiel in Gedanken. Es dauerte einige Zeit, bis er begann zu sprechen.



Gorn: „Vor Tagen, Ror auf Jagd. Jagen Wölfe für Fell und Essen. Er lange weg. Viele Tage weg. Ich senden Wutpranke, um finden Bruder. Er nie heimkommen. Ich Hoffnung aufgegeben. Senden mehr Jäger um finden. Sie gefunden Bruder. Aber er wehren. Sie müssen fangen Bruder mit Netze. Dann gebracht nach Hause. Er noch immer wehren. Er alle angreifen. Er mich nicht erkennen. So gesperrt in Käfig. Gehofft er werden friedlich. Aber er nicht friedlich geworden. Dann ihr gekommen, und ihn getötet."

Marvyn: „Er ist ausgebrochen und hat euch und meine Freunde attackiert. Es blieb uns keine andere Möglichkeit."

Gorn: „Ich euch nicht machen Vorwürfe. Ihr ihn erlöst vor Schmerz. Ich euch dankbar."

Marvyn überlegte kurz: „Und Wutpranke wurde nicht mehr gefunden?"

Gorn: „Nein, er weg. Nie mehr gesehen."

Marvyn. „Gibt es noch jemanden der mehr über Wutpranke weiß?"

Gorn: „Vielleicht Salfa was wissen. Sie Gefährtin von Wutpranke. Sie hier in Feste. Du finden musst. Sie leicht zu finden. Sie einzige weibliche Furbolg hier mit weißem Fell."



Marvyn machte sich auf die Suche nach ihr. Er hatte Glück. Er fand sie in der Haupthalle mit einem anderen Furbolg in eine Diskussion verstrickt. Er kannte ihn. Es war der Quartiermeister Meilosh, der für die Warenverteilung in der Feste zuständig ist. Um was es geht, konnte er dem geknurre nicht entnehmen. Er versteht leider kein ursisch. Er räusperte sich. Die beiden Furbolgs unterbrachen das Gespräch und blickten ihn an. Es war ein typischer „Mach-schnell-du-störst-Blick".



Marvyn: „Kann ich euch helfen? Mir scheint ihr habt Schwierigkeiten."

Salfia: „Meilosh sich weigern, mir Essen zu geben. Ich hungrig."

Meilosh: „Du haben schon Essen gehabt, jeder bekommt nur eine Portion."

Salfia: „Ich schwören, ich nichts gehabt."

Meilosh: „Liste sagen was anderes. Ich haben notiert."

Marvyn: „Sie kann meine Portion haben."



Salfia blickte ihn an. Zuerst verwirrt, aber dann erschien ein Ausdruck unendlicher Dankbarkeit in ihren Augen. Sie verbeugte sich. Meilosh starrte ihm ebenfalls an. Als wollte er sichergehen, dass er es ernst meine. Marvyn nickte ihm zu.



Meilosh: „Du haben Glück Salfia. Er haben großes Herz. Du ihm dankbar sein."

Salfia: „Das ich sein."



Meilosh gibt Salfia eine weitere Portion aus. Diese beherrschte sich, aber man merkte ihr an, dass sie bereits seit Tagen wohl nichts mehr gegessen hatte. Obwohl sie versuchte nicht zu schlingen, aß sie in einem für einen Furbolg unüblichen Tempo. Er beobachte sie. Wartete bis sie fertig war.



Marvyn: „Auf ein Wort Salfia?"



Furcht ging durch ihre Augen, aber dann nickte sie. Er führte sie in einen Raum, wo sie ungestört sein können.



Marvyn: „Ich bin auf der Suche Wutpranke. Ich hab gehört du bist seine Gefährtin?"

Salfa schluckte &#150; nickte: „Ja ich sein.", hastig fügte sie hinzu „Oder war."

Marvyn: „Du denkst also, er ist tot?"

Salfa: „Ich ihn nie mehr gesehen." Sie blickte ihn an. Er erwiderte ihren Blick.

Marvyn: „Schade, dass du mir nicht helfen kannst. Ich dachte, du wüsstest vielleicht wo er sich befindet."



Marvyn hatte nicht vor, jetzt schon klein bei zu begeben. Stattdessen machte er sich zurück auf dem Weg zu Meilosh.



Marvyn: „War es schon öfters der Fall, dass Salfa nach zusätzlichem Essen bettelt?"

Meilosh: „Nein, das erste Mal. Aber Meilosh nicht dumm. Hab gesehen wie sie oft essen gestohlen hat. Jetzt Essen eingesperrt."

Marvyn: „Wann hast du das erste Mal gesehen, dass sie Essen gestohlen hat?"

Meilosh: „Vor paar Tagen. Etwa zur Zeit, wo man Ror in Feste brachte."

Marvyn nickte: „Vielen Dank für deine Mithilfe."


Er verabschiedete sich. Er überlegte. Langsam setzte sich das Puzzle in seinem Kopf zusammen. Jetzt musste er nur mehr warten. Er versteckte sich in einer dunklen Nische im Tunnel, der in den Teufelswald führte. Der Tag verlief nur elend langsam. Erst spät in der Nacht, lange nach Mitternacht wurde seine Geduld belohnt. Ein Schatten huschte an ihm vorbei. Er spähte aus der Nische und sah wie ein Furbolg mit flinkem Tempo den Gang hinunter flitzte.

Marvin stieß sich aus seiner Deckung ab und folgte dem Schatten aus sicherer Entfernung. Als der Furbolg in Sichtweite kam, tauchte er wieder in einer Nische unter. Er sah wie der Schatten das Tor öffnete und irgend etwas draußen hinstellte. Danach wurde die Tür wieder verschlossen und der Unbekannte machte sich wieder auf dem Rückweg. Marvyn trat aus dem Schatten und versperrte dem Furbolg den Weg. Er betrachtete ihn.



Marvyn lächelte: „Ganz wie ich es mir gedacht hatte. Warum hast du nicht gleich bei unserem ersten Gespräch kooperiert... Salfa?"

Salfa blickte ihm böse an: „Du nichts verstehen."

Marvyn: „Ohhhh ja... und wie ich verstehe. Ich wette du stielst das Essen, weil du einen zweiten mit ernähren musst. Wie... zum Beispiel Wutpranke? Ich bin mir sicher, während wir hier diskutieren, heimst sich Wutpranke vor der Tür das Essen ein und ist wieder über alle Berge. Das einzige was ich nicht verstehe... warum das ganze? Warum kehrt er nicht in die Feste zurück?"



Salfas Augen füllten sich mit Tränen.



Salfa: „Wutpranke verändert, er wurden aggressiv. Er nicht selbe wie früher."

Marvyn: „Also kam er auch mit dem Feuerwasser in Kontakt. Weißt du wo er hin ist? Ich brauche Informationen von ihn."

Salfa: „Nein... nicht wissen."

Marvyn: „Und das stimmt auch? Du sagst das nicht nur um ihn zu schützen?"



Salfa schüttelte den Kopf. Marvyn sackte zusammen. Selbst wenn er Wutpranke beim Essen ertappt, wird er von ihm nichts rausbekommen. Das Feuerwasser machte jegliche Kommunikation unmöglich. Und einen Furbolg in der freien Wildbahn zu verfolgen ist ein Ding der Unmöglichkeit. Er würde Marvyn abhängen und auf Nimmerwiedersehen untertauchen. Er musste es anders angehen. Aber wie? Marvyn kam zu keinem vernünftigen Ergebnis. Er brauchte wen, der weiß, wo sich Wutpranke versteckt. Dann müsste er ihn nur mehr vor Ort beschatten, ohne Sorge, dass er ihm entkommt. Plötzlich hatte er eine Eingebung. Er rieb sich voller Vorfreude die Hände.



Marvyn: „Ich will gar nicht wissen, wie weit du gegangen bist, um Donnerschrei den Torschlüssel abzuluchsen. Aber ich möchte dich bitten, mir den Schlüssel zu borgen, wenn ich für meine Nachforschungen ins freie muss &#150; für mein Stillschweigen."

Salfa stimmte zu. Sie drückte Marvyn den Schlüssel in die Hand. Er entwich aus der Feste und verschloss das Tor wieder hinter sich. Wie gut, dass er bei der Abschiedsfeier von Ror anwesend war. So wusste er, wo er begraben war. Er fand das Grab auf anhieb. Er hielt nochmals kurz inne, bevor er sich hinkniete, und die frisch umgegrabene Erde berührte. Marvyn war bei weiten nicht so mächtig wie Arthas, aber mächtig genug um kleinere Wiederbelebungsrituale durchzuführen. Die Erde erbebte unter ihm, als er Blitze dunkler Energie durchs Erdreich zucken ließ. Aus dem beben wurde ein bersten, als der durch das Feuerwasser drei Meter groß aufgedunsene Furbolg aus seinem eisigen Grab ausbrach. Ein lautes brüllen ging durch seine Kehle. Marvyn versuchte den Furbolg mit seinem Geißelgriff zu besänftigen &#150; ihn unter Kontrolle zu bringen. Ror zuckte und bebte, als Marvyn versuchte seine Gedanken zu kontrollieren.



Marvyn: „Sag mir, was mit euch passiert ist."

Ror heulte auf: „NIEMALS!"

Marvyn verstärkte seinen Griff. Der Furbolg windete sich unter den Schmerzen.



Marvyn: „Sag mir, wer euch das angetan hat."

Ror: „Grünling."



Marvyn verstärkte seine Kontrolle über Ror. Konzentrierte sich auf seine Gedanken, um ein einzelnes Bild zu finden. In seinem Gedanken manifestierte sich das Bild eines schmächtigen Orks, der in einem Pentagramm absurde Rituale durchführte.



Marvyn: „ULATHEK!"



Diese Feststellung beraubte ihm kurz seiner Konzentration. Der Furbolg nutzte die Zeit, sich umzudrehen, und Marvyn einen deftigen Schlag zu versetzen, der ihm die Luft raubte. Während ihm schwarz vor Augen wurde, sah er noch, wie Ror kehrt machte und in den weiten des Waldes entfloh. Später erfuhren wir, dass es Ror durch seine schier unendliche Stärke gelungen war, zum Oberhäuptling sämtlicher verseuchter Furbolgs im Teufelswald aufzusteigen.



Als Marvyn wieder zu sich kam, schien bereits wieder die Sonne. Er musste mehrere Stunden bewusstlos gewesen sein. Er hatte noch immer immense Schmerzen in der Bauchregion. Sein Panzer hatte eine Delle davongetragen. Er erinnerte sich an die Vorkommnisse in der letzten Nacht.



Marvyn: „...Ulathek..."



Entschlossen setzte er sich in Bewegung. Erst humpelnd, dann gehend und schlussendlich sprintend. Immer weiter in den südlichen Teufelswald. Als er das Warnschild erreichte, dass ihm und seinen Begleitern vor kurzem erst beinahe zum Verhängnis geworden ist, drosselte er wieder sein Tempo. Er erhaschte einen Blick auf den Ork, der noch immer an seinem Stammplatz ein Ritual durchführte. Marvyn versteckte sich in einem undurchsichtigen Gebüsch, von dem er den Ork in Ruhe beobachten konnte. Jetzt war wieder warten angesagt. Zum Glück dauerte es nicht lange. Er hörte das knacken von Ästen, bevor er einen Blick auf Wutpranke erhaschte. Ulathek unterbrach sein Ritual und richtete sich auf. Er lächelte den Furbolg an. Von seiner Deckung aus beobachtete Marvyn, wie Ulathek Wutpranke einige Phiolen mit Feuerwasser zusteckte.



Ulathek: „Wie gehabt. Verteile das Feuerwasser unter deinen Angehörigen, und ich versichere dir, dass du einen nicht enden wollenden Zustrom an Feuerwasser bekommen wirst. Tust du es nicht, oder behältst du dir die Phiolen, dann war es das letzte Mal, dass du welche bekommen hast. Dann beginnt für dich eine Zeit endloser Qual."



Wutpranke kniete hin, nickte Ulathek zu, dass er verstanden hatte. Er machte kehrt und verschwand wieder im Wald. Ulathek grinste zufrieden. Er kniete sich hin und setzte wieder sein Ritual fort.

Marvyn blickte sich um. Niemand ist in der Nähe. Der Augenblick war günstig. Er sprang aus der Deckung, sprintete Richtung Ork, schnappte ihn und war zwei Sekunden darauf mit ihm in einem weiteren Gebüsch verschwunden. Er brachte Ulathek zu einem Ort an dem sie ungestört waren. Der Ork zeterte unentwegt. Als Marvyn den Ork an einen Baumstamm gefesselt hatte, war es Ulathek das erste Mal möglich, seinen Kidnapper zu betrachten. Marvyn wusste gar nicht, dass ein grüner Ork weiß werden konnte im Gesicht.



Ulathek: „DU SCHON WIEDER! Was willst du von mir?"

Marvyn: Informationen. Woher beziehst du das Mittel. Wer sind deine Hintermänner?"

Ulathek schnaubte: „Und du denkst, das würde ich dir verraten?" Er lachte schrill.



Wortlos stand Marvyn auf und knackte mit seinen Handknöcheln. Der Ork verstummte urplötzlich.



Marvyn: „Wenn du nicht reden möchtest..."



Er näherte sich dem Ork. Dieser riss die Augen auf. Sein Atem stockte.





ZENSUR
Aufgrund der hier auftretenden unmenschlichen Grausamkeit, waren wir gezwungen, zum Schutze des Lesers, die hier geschriebene Gewaltszene zu entfernen.
ZENSUR ENDE


Marvyn hatte alle Informationen die er brauchte. Wie sich herausstellte, war Ror einer der ersten Furbolgs, die mit dem Feuerwasser in Berührung gebracht wurden. Er wurde während der Jagd von den Dämonen gefangen genommen und verschleppt, als er sich zu tief in ihr Gebiet vorgewagt hatte. Genauso erging es später Wutpranke. Ein tragisches Schicksal. Den Befehl für die Gefangennahme erteilte niemand geringerer als Xandivious persönlich. Der Ursprung allen Übels. Über seinen momentanen Aufenthaltsort wusste man nichts. Er hielt sich zu gut versteckt. Marvin war es nicht möglich ihn aufzuspüren. Seine Reise war dennoch nicht umsonst. Er hatte eine wichtige Erkenntnis erlangt. Xandivious ist nicht nur der Erfinder des Feuerwassers, sondern auch der, der hinter der gesamten Verseuchung steht. Fällt er, wird sich der Zustand der Furbolgs im Laufe der Zeit wieder zum besseren wenden. Nach seiner Rückkehr setzte sich Marvyn mit Gorn in Verbindung.



Gorn: „Ich dir danken. Du haben alten Furbolg Friede gebracht. Du und deine Begleiter ab nun Helden der Holzschlundfeste. Unser ewiger Dank euch Gewiss."

Marvyn verbeugte sich: „Du bist zu gütig. Dennoch hätte ich es bevorzugt, diesen Xandivious zu stellen und seiner gerechten Strafe zuzuführen. Irgendwie fühle ich mich, als hätte ich versagt."

Gorn: „Du nicht versagt. Zeit nur noch nicht reif. Du uns das Wissen gegeben was zu tun ist. Das sehr große Tat. Ich Ahnen befragt. Weitere Helden kommen werden. Nur nicht wissen wann. Aber sie kommen werden. Werden Respekt der Feste verdienen wie ihr. Viele werden bei Jagd sterben. Aber irgendwann Xandivious sterben wird. Irgendwann."

Marvyn: „Du hast recht... vielleicht bin ich wirklich nicht dafür bestimmt, den Furbolgs den Frieden zu bringen. Ich war dazu bestimmt, euch zu lehren, wie ihr überlebt. Und wie ihr dann zurückschlagt. Jetzt habe ich verstanden."



Gor drückte Marvyn ein Amulett in die Hand.



Gorn: „Dieses Amulett seien von Großvater. Er mich immer begleitet im Leben, jetzt er auch dich begleiten. Er dir Kraft geben wird wenn du brauchst."
 
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[font="Courier New, monospace"]Kapitel 12 &#8211; Falric[/font]

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[font="Courier New, monospace"]Es ist bemerkenswert, welch eine Loyalität Falric gegenüber Arthas empfindet. Er begleitete Arthas in alle Hergottsländer, und diente ihm auch noch bis in den Tod. Selbst sein zweiter Tod hatte seine Begeisterung nicht bremsen können, Arthas in alle Teile der Welt zu verfolgen. Umso mehr berührte es mich, als sich Falric sich schützend vor mich gestellt hatte, um an seiner Stelle den Angriff des wahnsinnigen Furbolgs abzufangen. Ich hatte aber nie erfahren, ob er es deshalb tat, weil er auch für mich eine bestimmte Treue beziehungsweise Freundschaft empfindet, oder ob er es tat, um Arthas möglichen Kummer durch meinen Tod zu ersparen. Es verwundert mich insgeheim, dass Falric nach seiner Wiederbelebung eine so lange Zeit brauchte sich zu erholen. Entweder Untote brauchen auch einige Zeit, sich zu regenerieren, oder die Macht von Frostgram muss sich erst wieder in seinem Körper festsetzen. Dies ändert nichts daran, dass er sich noch immer, selbst nach drei Tagen noch überraschend schwach fühlte und er sich schwer tat, sich alleine auf den Beinen zu halten. Während Marvyn auf Verbrecherjagd, und Arthas anderweitig mit Gorn beschäftigt war, verbrachte ich viel Zeit bei Falric und leistete ihm bei seiner Genesung Gesellschaft. Er redete nach wie vor nicht viel, doch man sah in seinen Augen, dass er meine Gegenwart sehr schätzte. Die vergangenen Tage nutzten wir unter anderen dazu aus, unsere Lebensgeschichte zu erzählen. [/font]




[font="Courier New, monospace"]Dies ist die Geschichte vom Falric, dem Helden mit Schwert und Schild, der jederzeit für seine Freunde sein Leben geben würde.[/font]




[font="Courier New, monospace"]Falric war wie ich in der Umgebung von Brill in einer bäuerlichen Umgebung aufgewachsen. Umso sehr verwundert es mich, dass ich ihn nie gekannt, geschweige denn irgendetwas von ihm gehört habe. Sein Vater war regelrecht versessen darauf, Falric zu einem Bauern wie ihn zu erziehen. Wie sich bald heraus stellte, hatte dieser jedoch einfach nicht den Biss, jeden Tag bei Hahnenschrei bereits aus dem Bett zu hüpfen und erst mal Kühe zu melken und sich dann hinter den Backofen zu stellen und Semmeln für die hauseigene Bäckerei zu kreieren. Entweder er hatte keinen Bock, war zu müde oder zu faul. Aber im Nichtstun, da war er ein großer Meister. Den ganzen Tag lang nutze er dazu aus, mit irgendwelchen dubiosen &#8222;Freunden&#8220; abzuhängen, um entweder dem Nachbarn den Apfelbaum leer zu pflücken oder mit seinem Fußball wieder mal ein Fenster einzuschießen. Mit ihm war es nie leicht, denn für seine Eltern hagelte es regelmäßig Beschwerden. Das war nur eine Seite von ihm. Sollte wider erwarten seine andere Seite überwiegen, war er überraschend wissbegierig und verschanzte sich für Tage in seinem Zimmer um Bücher über jegliche wissenschaftliche Themen zu studieren. Für Schnulzen oder Romane hatte er übrigens überhaupt nichts übrig. Falric war in seiner Kindheit sehr anfällig für Kehlkopfentzündungen. Wie sich Jahre später heraus stellte, wurde dies durch eine Heuallergie ausgelöst. Doch jetzt ist es schon zu spät um sich darüber Gedanken zu machen. Seine melodische Stimme, mit der er öfters die Preise des Lordaeroner Jugendchores gewonnen hatte, war dahin. Zurück blieb ein heiseres krächzen, mit der es unmöglich wurde, weiterhin die Solistenstelle auszuführen. Dieses Erlebnis traumatisierte ihn so sehr, dass er sich seit diesem Tage an nur mehr sehr selten zu Wort meldet. Dann kam die Zeit, in der er in den Militärdienst eintrat, um seine Pflichtjahre abzuhocken. Hier wiederholte sich das Spiel von neuem. Er trieb seine Vorgesetzten beinahe in den Wahnsinn, da er für sämtliche Aufgaben einfach zu faul war. Strafen störten ihn nicht, die hockte er ohne das Gesicht zu verziehen einfach ab. Man schob ihn von einem Bataillon zum nächsten, bis man eines Tages tatsächlich die passende Stellung für ihn gefunden hatte. Es war in der Tat in mehrfacher Hinsicht eine Stellung... Er wurde zu einer Stadtwache, die den ganzen lieben Tag nichts besseres zu tun hatte, als still in der Ecke zu stehen und das zu tun, was er am besten konnte &#8211; nämlich NICHTS! Er erfüllte seinen stummen Dienst gewissenhaft, ohne Emotionen, ohne irgendwann durch die Langeweile wahnsinnig zu werden. Schon bald hatte er sich den Ruf der standhaftesten Wache von ganz Lordaeron erarbeitet. Doppeldienste verrichtete er so nebenbei. Durch in der Ecke stehen und stumm die Landschaft zu beobachten. Dieser Eigenschaft war es zu verdanken, dass er in der nicht vorhandenen Hierarchie der Türsteher tatsächlich in einen nicht vorhandenen Rang aufsteigen konnte &#8211; zur Königswache. Normalerweise benötigte es jahrelanger harter Ausbildung, um den elitären Königswachen das beizubringen, was Falric bereits in seiner Kindheit allen anderen voraus war &#8211; stumm in einer Ecke zu stehen und den Tag an sich vorbeiziehen zu lassen. Er hatte all diese Voraussetzungen, um diese Ausbildung einfach zu überspringen &#8211; wie bereits gesagt, ein wahrer Musterknabe. [/font]




[font="Courier New, monospace"]Es war ein regnerischer Augusttag, an dem sich das Leben von Grund auf verändern sollte. An diesem Tag schüttete wie aus Kübeln. Das Metallgeschirr schützte nicht vor der Kälte. Und der nicht vorhandene Nackenschutz verhinderte es nicht, dass ihm das ganze Wasser von seinem Spitzhelm abprallte und in seinem Genick verschwand, um anschließend seinem Rücken runter zu fließen. An diesem Tag ging ihm das erste Mal ein Gedanke durch den Kopf, der ausschlaggebend für seine baldige berufliche Veränderung werden sollte: &#8222;WAS FÜR EIN BESCHISSENER JOB!&#8220;[/font]




[font="Courier New, monospace"]Das zweite ausschlaggebende, was an diesem Tag passiert war, war eine unverhoffte Begegnung mit niemand geringerem als Arthas persönlich! Er war sehr überrascht, als dieser ihn hinter seinem Rücken ansprach.[/font]

[font="Courier New, monospace"]
Arthas: &#8222;Ein regnerischer Tag, nicht wahr?&#8220;[/font]




[font="Courier New, monospace"]Er drehte sich um, nur um einen Blick auf den Prinzen zu erhaschen. Auf seinem Rücken trug er seinen geheiligten Hammer &#8211; genannt Lichträcher. An seiner Lende baumelte an einer goldenen Kette ein quietschgrünes Gebetsbuch mit feuerroter Umrandung und knallgelbem Kreuz in der Mitte. In seiner Hand hatte er eine dampfende Donald-Tasse, die er ihm entgegenstreckte. [/font]




[font="Courier New, monospace"]Arthas: &#8222;Hier hast du eine Tasse heißem Kinderpunsch. Den hab ich selbst gemacht.&#8220; [/font]

[font="Courier New, monospace"]Falric: &#8222;Ich weiß gar nicht, wie ich euch für eine solch noble Tat nur danken soll, mein Prinz.&#8220;[/font]

[font="Courier New, monospace"]Arthas: &#8222;Trink einfach.&#8220; [/font]




[font="Courier New, monospace"]Mit diesen Worten machte Arthas kehrt und verschwand im stürmenden Schritte mit schallendem Gekicher im Inneren des Palastgewölbes. [/font]




[font="Courier New, monospace"]Das selbe wiederholte sich am darauf folgenden Tage.[/font]




[font="Courier New, monospace"]Arthas: &#8222;Hier hast du eine Tasse heißem Kinderpunsch. Den hab ich selbst gemacht.&#8220; [/font]

[font="Courier New, monospace"]Falric: &#8222;Ich weiß gar nicht, wie ich euch für eine solch noble Tat nur danken soll, mein Prinz.&#8220;[/font]

[font="Courier New, monospace"]Arthas: &#8222;Trink einfach.&#8220; [/font]




[font="Courier New, monospace"]Wieder verschwand er mit erschreckendem ohrenbetäubenden Gekicher im Palast.[/font]



[font="Courier New, monospace"]Dieses Schauspiel wiederholte sich ab jetzt jeden Tag. Eines Tages stellte ihn Falric deswegen zur Rede. Es stellte sich heraus, dass Arthas zu dieser Zeit an Muskelzuckungen und unkontrolliertem Gekicher litt, die jedes Mal eintraten, wenn Arthas es wagte zu lächeln, wenn er jemand anderem einen Gefallen gemacht hatte. Deshalb verschwand Arthas immer so schnell im Palast, um zu verhindern, dass er sich deswegen zum Narren machte (Sehr seltsam, nicht war?). Falric, der schon seit dem Verlust seiner Stimme nur mehr herzlich wenig lachte (weil er sich wegen seiner Stimme schämte), nahm Arthas daraufhin in Therapie, um ihn zu lehren, wie man sein Lachen und Lächeln unter Kontrolle halten konnte, um in jeder noch so lustigen Situation eine emotionslose Gestik annehmen zu können. Seit diesem Tag an lacht Arthas mit seinen Mundwinkeln nach unten. Aber seine Kicheranfälle sind seit diesem Tag an verschwunden. Arthas was ihm deswegen so dankbar, sodass er Falric, ebenso wie mich damals, in den engsten Freundeskreis aufnahm. Als Falric ihm eines Tages beichtete, dass er mit seiner aktuellen Stellung todunglücklich ist, beförderte Arthas Falric mit sofortiger Wirkung zu einem Captain, einem Heereskommandanten. Zu der Zeit, als die Horde Lordaeron belagerte, wurde Falric zum obersten Infanteriebefehlshaber ernannt. Von niemand anderem als Arthas persönlich. Durch seine unvergleichbare Heeresführung während der Verteidigung sollte Falric unter folgendem Namen zu einer Legende werden - Der Captain.[/font]




[font="Courier New, monospace"]Die nächsten Jahre kämpfte Falric in allen größeren Konflikten mit, wie zum Beispiel an dem Tag, an dem Arthas Kel&#8217;Thuzad, den Typen, der mir beim Skat-Turnier den Pokal weggeschnappt hat, aus Brill gejagt hatte. Durch Falrics unvergleichliche Heeresführung konnte man Kel kurz nach seiner Flucht auf einer kleinen Waldlichtung stellen.[/font]




[font="Courier New, monospace"]Schon bald darauf ging es mit Arthas auf nach Nordend um ein ganz ein böses Individuum zu jagen. Begleitet wurde Falric von den Offizieren Marvyn und Luc Valonforth. Falric schloss mit Marvyn schnell Freundschaft. Wie sich herausstellte, war diesem Luc Valonforth ebenso ein Dorn im Auge wie ihm. Hier möchte ich Falric kurz zitieren: [/font]




[font="Courier New, monospace"]Falric: &#8222;Diese hochnäsige Gangart, seine Art sich zu bewegen, sein ganzes Äußeres. Wenn ich an dieses falsch grinsende Gesicht denke, bekomm ich immer noch einen Hals.&#8220; Er ballte seine Hände zu Fäusten.[/font]

[font="Courier New, monospace"]Ich: &#8222;Warum? Was hat er denn so furchtbares getan, dass ihr ihm so feindlich gesinnt wart?&#8220;[/font]

[font="Courier New, monospace"]Falric: &#8222;Frag besser nicht... er hielt sich immer für was besseres. Er dachte, er hätte Anrecht darauf, bei jedem Mittagessen gegenüber von Arthas zu sitzen, während Marvyn und ich wie kleine Außenseiter an dem linken und rechten Ende des Tisches sitzen durften.&#8220;[/font]

[font="Courier New, monospace"]Ich: &#8222;Das war alles?&#8220;
Falric: &#8222;Schön wäre es, aber es kommt noch schlimmer. Er war immer der erste in der Kantine, und verlangte immer eine dreifache Portion. Marvyn und mir blieb am Ende immer nur ekliges Erbsenpüree, da wir wegen diversen anderen Verpflichtungen fast immer als letzter in der Schlange standen. Wenn er uns dann immer mit dem Schüsselchen Erbsenpüree gesehen hatte, gab er so dämliche Kommentare wie <<Kopf hoch, davon werdet ihr groß und stark>>, oder: <<na, wieder nichts erwischt>>, von sich, während er selbst an einer wohlgedeckten Tafel saß, und das Essen nur so in sich hineinstopfte. Außerdem grinste er dabei immer so schadensfroh, sodass ich eines Tages wortlos aufgestanden bin und ihm seine Visage ins Essen getunkt hab. Danach musste ich zwar eine Stunde in der Eselsecke sitzen, aber das war es mir wert!&#8220;[/font]




[font="Courier New, monospace"]Da Luc von Marv und Fal von diesem Tag an so schlimm geekelt wurde, ist es nur verständlich, dass Luc sofort die Chance ergreifen wollte, nach Lordaeron zurückzukehren, als Uther Arthas aus Nordend zurückbeordern wollte. Arthas, der Luc ebenso wenig mochte, versenkte daraufhin sämtliche Schiffe, um diesen zusätzlich zu ärgern. So nah vor der Rettung dieser Tyrannen musste Luc weiterhin in Nordend verweilen. Dazu kam, dass dieser ab nun immer an vorderster Front mitkämpfen musste, während Marvyn und Falric mit Arthas hinter den Frontlinien selbstgemachten Kinderpunsch tranken und über ihn Witze machten. Nur verständlich, dass Luc aufgrund diesem Mobbing vor Zorn regelrecht kochte. Aber er ist selbst schuld an seinem Malheur. [/font]




[font="Courier New, monospace"]Tja... dann kam der Tag, an denen Mal&#8217;Ganis gestellt wurde. Falric übernahm die Verteidigung des Stützpunktes, während Arthas auf der Suche nach Frostgram war. [/font]

[font="Courier New, monospace"]Schlussendlich wurde Mal&#8217;Ganis gestellt und hingerichtet.[/font]




[font="Courier New, monospace"]Folgendes berühmtes Zitat soll von Falric stammen:[/font]

[font="Courier New, monospace"]Falric: &#8222;Prinz Arthas? Wo ist Muradin? Wir halten nicht mehr lange durch.&#8220;[/font]

[font="Courier New, monospace"]Arthas: &#8222;Tot.&#8220;[/font]




[font="Courier New, monospace"]Später sollte Arthas sein ganzes Heer hinrichten, und als Untote wiederbeleben. Darunter auch Falric und Marvyn. Das nächste war die Ankunft in Lordaeron und der Besuch in meinem Café. Aber ab hier kennt ihr ja die Geschichte.[/font]



Kapitel 13 &#8211; Hänsel


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Während meiner Zeit in der Holzschlundfeste, hatte ich endlich wieder Zeit, einen regen Briefverkehr zwischen Hänsel und mir zu führen, um so Neuigkeiten von meiner alten Heimat zu erfahren.





---BRIEF AN HÄNSEL---



Hallo lieber Hänsel,

Ich hoffe es geht dir gut. Ich weiß, ich habe mich lange nicht mehr bei dir gemeldet. Aber das liegt einfach daran, dass ich im Moment einfach ganz viel um die Ohren habe. Ich weiß, es war nicht die feine Art, mit Arthas einfach so Richtung Kalimdor abzudampfen, aber Arthie hat darauf bestanden jetzt sofort in den Westen zu segeln.



Wie du weißt, ist das Postsystem hier auf Kalimdor noch nicht ganz das wahre. Außer ein paar Orks, die ein lustiges Fähnchenspiel mit den Nachtelfen spielen, gibt es hier leider kaum was. Das Postsystem der Dämonen soll angeblich hingegen sehr fortschrittlich sein, aber ich bin gegenüber neuartiger Technologie ohnehin sehr misstrauisch. Der Gedanke, die Briefe durch einen Dimensionsriss über den Wirbelnden Nether nach Lordaeron zu schicken gefällt mir nicht besonders. Außerdem gibt es bei den Dämonen noch immer die Zensur. Da musst du aufpassen was du schreibst, sonst kann es sein, dass dir die halbe brennende Legion einen Besuch abstattet. Mir hingegen ist das Briefgeheimnis sehr wichtig.



Ich habe ein paar fleißige Goblins getroffen, die eines Tages mit einem Zeppelin über uns abgestürzt sind. Die haben irgendeinen Orkhäuptling über das Steinkrallengebirge geflogen. Leider wussten die Goblins nicht, wie man so einen Zeppelin wieder landet. Sie sind deshalb sehr weit nach Norden abgedriftet, bevor sie in eine Windböhe gerieten und praktisch vor meinen Füßen abstürzten. Man stelle sich das vor. Man geht in aller Seelenruhe in den Teufelswald Schwammerl pflücken, und plötzlich stürzt so ein riesiges Ding ab. Zum Glück wurde keiner verletzt und auch das Luftschiff hatte kaum Beschädigungen. Nur der Kriegshäuptling der Orks war über den Unfall nicht sehr erfreut. Er packte den Steuermann und war kurz davor, ihm das Blut Mannoroths schmecken zu lassen.

Ich konnte dieses Malheur abwenden, indem ich dazwischen ging und versuchte in dieser Angelegenheit zu vermitteln. Erst wollte der Kriegshäuptling, der hieß Pfrall oder so, nicht darauf eingehen, aber als er dann hörte, dass ich eine leckere Schwammerlsuppe für sie koche, wenn sie sich jetzt artig verhalten, stimmte er zu. Ich musste bald einsehen, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich wusste nicht, wie schwer es ist, eine ganze Horde voll verfressener Orks abzufüttern. Am Schluss hab ich, glaub ich einen fünfzig Liter Bottich für sie gekocht. Die Goblins waren mir für ihre Rettung so dankbar, dass sie mir versprachen, alles für mich zu tun. Wer konnte dazu schon nein sagen? Ab jetzt fliegen sie für mich zwischen Durotar und Brill hin und her, nur um euch meine Briefe zu bringen. Die sind sehr nett. Und sehr lukrativ für sie. Es gibt immer mehr Leute, die für einen Abstecher nach Durotar wollen. Für die Überfahrt verlangen sie natürlich einen entsprechenden Obulus.



Falric geht es übrigens im Moment sehr schlecht. Der war in eine ganz schlimme Rauferei verwickelt und jetzt hat ihn der Doktor Bettruhe verschrieben. Aber es geht ihm dank meiner Fürsorge schon wieder viel besser.



Oh es wird schon spät. Es wird Zeit ins Bett zu gehen. Ich hoffe es geht euch gut, und ich freue mich, von euch zu hören.



Ganz liebe Grüße,

Kevin

<BR style="PAGE-BREAK-BEFORE: always" clear=all>---BRIEF AN KEVIN---



Hallo Kevin =)

Vielen Dank für deinen lieben Brief und das du an uns gedacht hast. Uns geht es hier sehr gut. Aber in Zukunft warne mich bitte vor. Ich war nicht sehr erfreut darüber, als der Zeppelin in deinem Kaffeebohnenfeld gelandet ist. Voller Wut hab ich den Steuermann ordentlich vermöbelt, bevor er mir den Brief geben konnte.



Das Leben hier am Lande ist nach wie vor sehr ruhig. Wir sind noch immer die einzigen hier, die bei vollem Verstand sind. Dementsprechend friedlich ist es hier auf deinem Hof. Nur leider hatten wir vor kurzem eine Kloverstopfung und da musste ich einen Klempner kommen lassen. Er war sehr kompetent, aber auch etwas seltsam. Der hat immer so ein komisches Lied gesummt, davon hab ich bis heute noch einen Ohrwurm.



Dum di dum, da da da dum dum, da da da da di di da da da dum dum...



Selbstverliebt war er auch. Der hatte tatsächlich eine knallrote Mütze auf, auf der unübersehbar seine Initialen prangten. Das war so ein großes rotes &#8222;M". Eindeutig nur aus dem Grund, um mit seiner auch so großen Fachkompetenz zu glänzen! Als Bezahlung verlangte er Pilze! Der ist noch seltsamer als du. Dennoch musste ich ihn dann trotz seines Könnens hochkant rauswerfen. Nämlich dann, als er darauf bestand, unser Haus über ein Abflussrohr zu verlassen. Naja... was will man machen. Wenigstens hat er das Klo repariert. >



Dem Steuermann geht es übrigens wieder gut. Eine Tasse von Liddia's Kaffee hatte regelrecht wieder seine Lebensgeister geweckt. Nur konnte er dann tagelang nicht schlafen. Seine Hände zitterten auch so stark, dass es für ihn ein paar Tage lang nicht möglich war, das Steuerrad ruhig zu halten. Ich habe Liddia schon mehrmals gesagt, dass es keine gute Idee ist, aus deinem Kaffee eine Art Energy-Shot zu machen. Aber sie ließ sich nicht beirren. Als ich sah, wie sehr sie das enthaltene Koffein konzentrierte wurde mir ganz anders...

Das geht alles auf deine Kappe, Kevin. Hättest du nicht zugelassen, dass sie mit neuen Kaffeesorten herumexperimentiert, wäre es nie so weit gekommen. Jetzt verschwindet sich regelmäßig im Keller um unter diabolischen Gelächter neue Geschmacksrichtungen zu entwickeln!



Ich weiß, das war ein sehr kurzer Brief, aber bei uns passiert echt nichts. Wirklich! Vielleicht kann ich das nächste Mal mehr berichten.



Liebe Grüße

Hänsel und Liddia







---BRIEF AN HÄNSEL---



Hallo Hänsel, Hallo Liddia,

ich habe euren Brief erhalten. Es freut mich, dass ihr meinen Brief bekommen habt. Ich war mir nicht ganz sicher, ob die Goblins wirklich den Brief bei euch abliefern. Jetzt weiß ich, dass man zumindest dieser Mannschaft vertrauen kann. Goblins und vertrauen? Das ist schon ein Widerspruch in sich... *looool*



Liddia experimentiert mit Kaffee? Ich hätte nicht gedacht, dass ich eine derartige Begeisterung in ihr entfachen konnte. Hatte sie bereits Erfolge zu verzeichnen? Bitte sendet mir doch mit der nächsten Post eine Kostprobe des Energy-Shots zu. Das klingt interessant. Ich glaube, man könnte mit dem Zeugs Dämonen zum platzen bringen. Sieht sicher lustig aus. Ich versuche übrigens gerade eine Kaffeepflanze zu züchten, die ohne Sonnenlicht wachsen. Bisher jedoch mit nur mäßigem Erfolg :-(



Athie hat übrigens auch eine interessante Beschäftigung gefunden. Er hatte die letzte Zeit ziemliche Schwierigkeiten mit seinem Gemüt. Er wird die letzte Zeit sehr schnell aggressiv und streitlustig. Anfangs wollte er zwar nicht, aber schlussendlich hatte er meinen Vorschlag angenommen, eine Therapie zu machen. Er hat am Ende sogar einen persönlichen Therapeuten bekommen. Er heißt Gorn Einauge, und er nimmt sich seinem Patienten voll und ganz an. Dafür ist er nicht ganz billig. Eine Sitzungsstunde kostet ein Glas Honig. Aber das ist mir Arthas wert. Auch wenn das heißt, dass ich regelmäßig ausrücken muss, um den Totenwaldfellen den Honig zu mopsen. Bisher haben sie nichts bemerkt. Ich hoffe das bleibt so. Die Therapiestunden umfassen meist einen Block von vier bis fünf Stunden, und beinhaltet Stretching, Yoga, mit anschließender Gesprächsstunde, bei der Arthie Gorn sein Herz ausschütten kann. Für den Stretching-Anzug musste ich übrigens extra blechen. Der besteht aus einer lavendelblauen langen Jogginghose, ein ärmelloses Leibchen, sowie ein etwa drei Zentimeter breites Stirnband. Auf ein Pulsmessgerät hat Arthie verzichtet. Sein Blutdruck bleibt selbst bei größter Anstrengung so niedrig, dass das Gerät nicht mal anschlägt...

Seine langen Haare musste er sich übrigens hinten zu einem Pferdekopf zusammenbinden. Ich war so nett und hab ihm mein flauschiges Haarband geborgt. Du weißt schon, das pinke mit dem süßen Gummischmetterling drauf. Ich hoffe ich bekomme es wieder.



An jedem Sonntag gibt es in der Holzschlundfeste übrigens einen Wochenmarkt. Da stellen sehr viele Furbolgs ihre Stände auf, um ihre meist selbst erzeugten Waren zu verkaufen. Du glaubst ja nicht, wie viel Auswahl es bei den Furbolgs gibt. Angefangen von Hemden, Stiefeln, Handschuhen, Krawatten, einfach alles! Meilosh bietet sogar Adidas T-Shits an. Ich wusste gar nicht, dass diese Firma ihre gierigen Griffel sogar in die entlegensten Orten von Azeroth ausstreckt. Ich hab dir diesem Brief eine Kleinigkeit beigepackt. Ich hoffe es gefällt dir. Übersetzt heißt das Ding so viel wie &#8222;Stab von Fell und Klauen". Da staunst du was? Ich hab inzwischen einige Silben Ursisch gelernt. Die haben hier echt praktische Langenscheidt-Wörterbücher. Du weißt schon, die dicken gelben mit dem großen &#8222;L" in der Mitte. Zurück zum Stab... da war leider keine Bedienungsanleitung dabei. Du musst ihn mal kräftig schütteln, dann passiert was tolles.



Hiermit sag ich für heute mal tschüss mit dem typischen Furbolg-Abschiedsgruß:



Mrwlwlwl Rgwlalala

Kevin





---BRIEF AN KEVIN---



Hallo Kevin =)

...du hast mir nicht gesagt, dass mich der Stab in einen Furbolg verwandelt. Als Liddia mich so gesehen hat, dachte sie, ich wäre ein wildes Tier. Sie ist dann mit einer Bratpfanne auf mich losgegangen. Das bekommst du zurück! -.-



Ich sag's dir, bei uns ist im Moment die Hölle los! Stell dir vor. Bei uns gibt es momentan eine immense Einwanderungswelle an Zombies! Ich weiß gar nicht, wie man die alle in Brill unterbringen möchte. Ich bin ja nicht fremdenfeindlich oder so, aber es werden mir langsam zu viele! Bei dem ganzen Gemurmel, schlurfen und schmatzen kann man gar nicht mehr richtig schlafen. Das geht die ganze Nacht so. Als ich dann am nächsten Morgen mit Schrecken feststellen musste, dass die in der Nacht das ganze Kaffeefeld zertrampelt haben, ist mir der Kragen geplatzt. Die erste Zeit hab ich mit der Mistschaufel auf sie Jagd gemacht, was aber auf Dauer nicht sehr effektiv ist. Liddia ist zum Glück ein kleines Missgeschick bei ihren Experimenten passiert. Die Kaffeebohnen haben ein erschreckendes Eigenleben entwickelt. Leider versuchten die am Anfang immer das Weite zu suchen. Doch es dauerte nicht lange bis wir sie handzahm gemacht hatten. Die lassen sich jetzt sogar streicheln. Die schnurren dabei immer so süß und kuscheln sich dann an einem ran. Doch sie können auch echte Kratzbürsten sein, wenn man sie ärgert. Diese Tatsache nutze ich aus. Ich schnappte sie kurzerhand und pflanzte sie bei uns ins Feld. Doch mit so einem Spezialeffekt hätte ich auch nicht gerechnet. Als der erste Zombie auf eine der Pflanzen trat, ist sie regelrecht ausgerastet. Sie hat das Maul aufgerissen und ihn hasserfüllt angefaucht. Als dann der zweite auf sie drauf trat, war es mit ihr endgültig vorbei. Sie machte einen Buckel und schlug mit den Ranken um sich. Dann umwickelte sie einen der Zombies und schluckte ihn als ein ganzes runter. Begeistert von diesem überragenden Erfolg, stachelte ich Liddia an, weitere solcher Kaffeepflanzen zu züchten. Am Anfang war sie nicht sehr begeistert darüber, ihre Lieblinge der Kälte auszusetzen, doch als sie sah, was für einen Spaß die Pflanzen mit den Zombies hatte, war sie Feuer und Flamme. Von diesem Tag an stellt sie wie am Fließband neue Kreationen her. Von manchen dieser Pflanzen wird selbst mir anders. Eine schießt sogar mit Buttergemüse! Frag nicht wie das funktionieren soll!

Eines Tages klopfte es an der Tür. Vor der Tür standen drei hochgewachsene Herren, die mir mitteilten, dass sie die neuen Besitzer von Lordaeron seien. Sie meinten, wir müssten wegen öffentlicher Ruhestörung das Haus räumen. Das systematische entledigen ihrer Zombies wäre nicht in ihrem Sinne. Die drei haben sich mit den Namen Balnazzar, Detheroc und Varimathras vorgestellt.

Als wir uns weigerten, das Haus zu verlassen, drohten sie uns mit Konsequenzen. Naja. Seit diesem Tag an kommen die Zombies immer in Wellen daher um unser Haus zu stürmen. Doch wir waren auch nicht untätig und haben weiterhin Pflanzen entworfen. Jetzt haben wir sogar eine entwickelt, die sogar einem immensen Zombieansturm standhält. Die hat eine ganz besonders harte Schale. Wir haben sie Wall-Nuss getauft.

Tut mir leid, dass wir im Moment nicht die Möglichkeit haben, dein Feld zu bewirtschaften. Sorge dich nicht um uns, wir kommen hier klar. Es macht sogar Spaß. Ich könnte stundenlang dabei zusehen wie unsere Lieblinge im Vorgarten die Zombies durch die Gegend wirbeln ^.^

Aber mach dir keine Sorge, wir haben etwas weitergeforscht und haben jetzt sich selbst vermehrende Kaffeebohnen. Das heißt du musst sie nicht einmal mehr anpflanzen. Die werden ganz von alleine mehr.



Im Briefumschlag findest du übrigens eine Kostprobe des Energie-Shots. Vor dem Gebrauch bitte schütteln.



Liebe Grüße

Hänsel





---BRIEF AN HÄNSEL---



Huhu Hänsel,

Mann, war der Energy-Shot lecker. Davon musst du unbedingt noch mehr herstellen. Du hattest recht. Mit diesem Getränk intus kann man drei Nächte lang durchtanzen. Du musst mir unbedingt das Rezept dafür geben.

Es freut mich sehr, zu hören, dass ihr jetzt Nachbarn zum spielen gefunden habt. Ich hoffe ich darf dabei einmal zuschauen.

Arthie war jedoch nicht sehr glücklich, als er erfahren musste, dass jetzt beinhart ein paar Leutchen in SEIN Schloss eingezogen sind. Er hat schon angedeutet, dass er bei seiner Rückkehr mal ein ernstes Wort mit ihnen redet...



Momentan verläuft das Leben hier in der Feste sehr ruhig. Schon fast ein wenig langweilig. Die Sache mit den nachtaktiven Kaffeepflanzen hab ich inzwischen aufgegeben, nachdem du sich selbst reproduzierende Bohnen erfunden hast! Ich muss sagen: ich bin haushoch begeistert!

Morgen muss ich Gorn und Arthas übrigens nach Azshara begleiten. Arthie soll sich von den dort lebenden Wasserelementaren läutern lassen. Nach meiner Rückkehr werde ich dir dann von meinen Abenteuer berichten.



Liebe Grüße

Kevin


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Anmerkungen von Mafloni

Kapitel 14 und 15 werde ich gemeinsam veröffentlichen sobald es fertig ist. Es hat etwas Überlänge und dauert deshalb noch etwas, bis es fertig ist
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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kapitel 14 – Arthas
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Arthas war ursprünglich sehr misstrauisch gegenüber Gorns Sonderbehandlung. Vor allem den Teil mit der Stepp Aerobic nahm er nur sehr widerwillig an. Es dauerte aber nicht lange, bis er mit vollem Herzen bei Sache war.

Laut Gorn hilft körperliche Ertüchtigung dabei, Aggressionen abzubauen. Hass wird also sozusagen in Bewegungsenergie umgewandelt. Da Arthas scheinbar sehr viel Hass in sich trägt, hat ihm die ganze Bewegung bereits bis zum bersten gestählte Oberschenkel beschert. So zogen die Wochen in die Lande. Ich war den Großteil der Zeit mit Honigklau beschäftigt, um den horrenden Honorarkosten von Gorn bei zu kommen. Oft kam ich spät in der Nacht zurück, und mehr als einmal mit mehreren Kratz- und Bissspuren. Gorn gab auch einen herausragenden Psychiater ab. Während der Sitzungsstunden lag Arthas auf seiner Couch, während Gorn mit verschränkten Beinen auf einem gefütterten Ledersessel saß, seine Pfeife rauchte, und sich auf einem Block Notizen zum gesagten machte. Da Gorn etwas kurzsichtig war, trug er während der Sitzungen eine elegante eckige Lesebrille mit schwarzem Rand. Wenn ich mir so Gorn anschaue, habe ich gelegentlich ein absurdes Bild von Großvater Petz vor meinem geistigen Auge. Über was die beiden sprachen blieb mir verschwiegen, doch es war unverkennbar, dass sich die Gespräche positiv auf Arthas Wohlbefinden auswirkten. Seine Augen hatten den eisigen Schimmer verloren, und an Arthas Haarwurzeln konnte ich erkennen, dass wieder blondes Haar am nachwachsen war.

Eines Tages verkündete Gorn stolz, dass es nun an der Zeit sei, für Arthas abschließende Behandlung. Er musste von den Wasserlords in Azshara geläutert werden. Zum Glück befand sich der Hauptausgang aus der Feste direkt vor Ort. Gorn konnte uns leider nicht begleiten, eben weil gerade die Feuerwasser-Problematik unter den Furbolgs umging. Er wollte durch seine Unachtsamkeit nicht sein gesamtes Volk in Gefahr bringen. So zeichnete er uns vor unserer Abreise mit Buntstiften eine Wegbeschreibung, zusätzlich zu einer schriftlichen Überweisung an die Wasserlords. Leider war es zu dieser Zeit so, dass die Krankenkassa diese Spezialbehandlung nicht bezahlte, insofern der Patient nicht eine entsprechende Überweisung vom Hausarzt vorweisen konnte.

Der Tag der Abreise war gekommen. Wir verabschiedeten uns noch herzlich von unseren Gastgebern und machten uns dann auf dem Weg. Es ging gerade die Morgensonne auf, als wir den ersten Schritt vor die Feste setzten. Der Morgentau glitzerte auf den Blättern der Büsche, das Licht der Morgensonne brechend. Aber auf so eine Feinheit achtete ich nicht, denn bei besagtem Busch handelte es sich um einen Dornenbusch, bei dem ich mich unter lauten Verwünschungen verhedderte, und mir mein bestes Hemd zerriss. Vor der Feste hatte übrigens eindeutig schon lange keiner mehr den Rasen gemäht. Das Unkraut wucherte an bestimmten Stellen so hoch, dass wir gar nichts mehr aussahen. Falric hatte schließlich die blendende Idee, mich auf seine Schultern zu setzen, damit ich dem Rest der Bande den Weg weisen konnte. Wir konnten es uns nicht erlauben, vom Weg abzukommen und uns vielleicht noch zu verlaufen.

Unser Weg führte uns an verfallen Hochelfenruinen vorbei, der verlassenen Stadt Elderath. Das sagt zumindest die meterhohe Leuchtreklametafel, die vor uns emporragte: „ELDERATH, EIN SPEKTAKEL FÜR GROSS UND KLEIN. BESUCHEN SIE UNS NOCH HEUTE UND ERFAHREN SIE, WIE DIE HOCHELFEN DAMALS WIRKLICH GELEBT HABEN.“

Das Bild veränderte sich, und zeigt nun eine Panoramaansicht eines schrillen Vergnügungsparks. Von den angeblichen Ruinen konnte ich so gut wie nichts erkennen, da das Gebiet von Würstelbuden aller Formen und Größen zugepflastert war. In der großen Haupthalle wurde ein Spiegellabyrinth montiert, das in dem Ruf stand, das größte Spiegellabyrinth von ganz Azeroth zu sein. Dieses Monat sind erst zehn Leute darin verhungert, die den Weg nicht mehr nach draußen gefunden haben. Mal sehen... heute haben wir den Dritten...

Als Arthas gespannt auf diese Tafel starrte, grinste er wie ein Neujahrsschweinchen.

Arthas: „Wie geil... da müssen wir unbedingt hin.“
Ich: „Wir können ja später nochmal vorbeischauen, wie du weißt hast du einen Arzttermin.“
Arthas Blick wurde glasig: „Och bitte Kevin, nur ein kleines bisschen.“

Arthas setzte einen herzzerreißenden Dackelblick auf, dem man sich nur schwer entziehen konnte.

Ich: „Nein, bitte nicht die Schmollmundnummer.“ Ich wendete mich ab. Als ich wieder den Blick zu Arthas umwendete, glubschten mich noch immer zwei große Kulleraugen an. „...na gut. Aber nur kurz...“

So kam es, dass wir den Arzttermin verschieben mussten... auf später. Wir trotteten die Klippen hinunter, während sich Arthas schwer tat, sein Bewegungstempo zu drosseln. Schließlich standen wir vor dem Ticketautomaten. Darüber spannte sich ein steinerner Torbogen, in dem ein Satz eingraviert war: „WILLKOMMEN IN ELDERATH“ Als ich die Ticketpreise erfuhr, wurde mir anders. 50 Gold pro Person! Das sind schon fast Preise wie bei einem Juwelier. Kassier war ein Furbolg mit roter Strickweste. Ein unbestechlicher noch dazu. Nicht mal durch ein Glas Honig konnte man sein Herz erweichen. Ich war gerade in eine energische Diskussion mit dem Kartenverkäufer über die extremen Kartenpreise verwickelt, die ich definitiv nicht zahlen werde, als sich hinter uns jemand in unser Gespräch einmischte.

Stimme: „Die Karten gehen auf mich.“

Ich drehte mich um. Aus den Augenwinkeln sah ich, wie Arthas der Atem stockte. In der Sonne brach sich das Licht an einer gut gebauten Silhouette, langen Beinen, schlanken Oberkörper und einem netten Vorbau. In der leichten Brise wehten lange, blonde Haare, die verspielt ihr Gesicht kitzelten. Die Person trug Hotpants aus Jeansstoff, sowie ein Tank-Top im Bundesheer Stil – natürlich bauchfrei. In der Hand hielt sie einen etwa zwei Meter langen verzierten Stab, der sie eindeutig als Benützer der arkanen Künste, kurz, als Magierin auszeichnete.
Was für ein Bild von einer Frau, würde der Anblick nicht durch eine Sache getrübt werden: Einem Arsch, der der gesamten Silhouette eher die Form einer Birne gab.

Arthas: „J...J...Jaina? Was machst du den hier.“
Jaina: „Das selbe wie du Arthas.“ Sie zwirbelte verspielt eine ihrer Locken. „Um Spaß zu haben.“ Ihre Zunge glitt langsam über ein Erdbeereis mit Schlagsahne, obenauf mit einer Piemontkirsche. Sie zwinkerte Arthas schelmisch zu, während sie langsam auf ihn zu tänzelte. Die Luft knisterte regelrecht vor Spannung als sie nur wenige Zentimeter voneinander entfernt standen und den gegenüber betrachteten. Keiner Sprach ein Wort. Die Luft zwischen ihnen hatte eine unvergleichliche Hitze entwickelt. Ein Schweißtropfen floss gerade von Arthas Stirn, als dieser mit bebender Stimme das Wort ergriff.

Arthas: „Das Eis sieht verdammt lecker aus. Er nahm es ihr aus der Hand und schleckte mit seiner breiten Zunge darüber. „Wo hast du das her?“

Jaina wechselte bei diesen Worten von der glühenden Rüstung in die Frostrüstung. Ihre Stimme klang gleich um einiges kühler.

Jaina knurrte: „Na von dem Eisstand da hinten, woher denn sonst?“
Arthas: „Cool danke.“ Bei diesen Worten drehte er sich um und verschwand in der Eisdiele, nur um ein paar Minuten später mit einem Cup Dänemark in der Hand wieder aufzutauchen. „Mhhhh. Mjam, mjam. Das Eis ist wirklich sehr lecker.“ Arthas knusperte gerade an einer Eiswaffel. Wir schauten nur schweigend zu, während Arthas genüsslich das Eis verdrückte. Er zutzelte gerade an einem seiner schokoladenverschmierten Finger, als er sich wieder zu Wort meldete.

Arthas: „So meine Liebe. Wie versprochen, lasst uns jetzt ein wenig Spaß haben.“ Er blickte uns an. „Kevin, Falric, Marvyn? Lässt ihr uns bitte für eine Weile alleine?“

Jainas Augen leuchteten auf. Wir drehten uns um und verschwanden schweigend. Ich kam aber nicht umhin, mit einem Ohr dem Gespräch zwischen Arthas und Jaina zu lauschen.“

Jaina mit hoffnungsvoller Stimme: „Und was hast du jetzt in getrauter Zweisamkeit mit mir vor?“
Arthas: „Na in den Vergnügungspark gehen. Ich möchte unbedingt mal die Achterbahn ausprobieren. Und währenddessen erzähle mir die neuesten Neuigkeiten.“

Ich hörte einen Schnalzer, als hätte Arthas eine schallende Ohrfeige von Jaina bekommen.

Arthas: „Für was war das gerade?“
Jaina: „Mir war gerade danach...“

In der späten Abendstunde kam Arthas zurück, in sicherem Abstand von Jaina folgend. Seine Augen wurden durch eine riesige dunkle Pilotenbrille verdeckt. Wir verbrachten den Tag auf einer Ansammlung von Steinen und starrten Löcher in die Luft, oder zählten Grashalme, oder spielten „ich seh‘ ich seh‘ was du nicht siehst“.

Arthas: „Ich hoff‘ ihr habt euch genauso gut amüsiert wie wir. Wir sind Achterbahn gefahren, dann Karussell, und zum krönenden Abschluss hab ich Jaina an einem Schießstand einen Teddybären geschossen. Er deutete auf den flauschigen Teddy in Jainas Hand. Doch sie schien ihn nur lustlos hinter sich her zu ziehen.
Jaina war dem ganzen Gespräch nur schweigend gefolgt.

Arthas: „Immerhin hab ich was interessantes herausgefunden. Wie Jaina mir erzählt hat, ist sie mit ihrem Gefolge auf dem Weg nach Hyjal, um sich dort mit Orks und den Nachtelfen zusammenzutun, um den Baum des Lebens zu beschützen, da scheinbar die Dämonen planen die Macht des Baumen für sich zu beanspruchen.
Ich habe ihr zugestimmt, sie bei ihrem Kampf zu unterstützen. Kommt ihr mit?

Ich verbiss mir einen sarkastischen Kommentar, wohlwissend dass wir ohnehin keine andere Wahl haben.

Ich: „Wir kommen natürlich mit.“

Innerlich biss ich mir bei diesem Satz auf die Zunge. Oder wärt ihr darauf erpicht, gegen Horden von Dämonen in die Schlacht zu ziehen, jeder einzelne so groß um jemanden einfach unter seinen Hufen zu zermalmen? Ohne Aussicht auf Sieg? Also ich sicher nicht.
So zogen wir gen Norden, immer dem Berg Hyjal entgegen. Nur der Aufstieg erwies sich als etwas schwierig. Bei dieser Kletterpartie wurde ich regelrecht zur Bergziege. Jaina machte es sich um einiges einfacher. Sie teleportierte sich einfach mit ihrem Gefolge auf die Spitze. Meiner Meinung nach hat sie bewusst vergessen, uns eine Teleportmöglichkeit anzubieten. Immerhin, so schien mir, hatte Jaina seit diesem Tag an, einen kleinen persönlichen Groll gegenüber Arthas. Ich weiß nicht, wie lange wir mit der Kletterpartie beschäftigt waren, doch als wir endlich oben ankamen, hatte Jaina und ihre Verbündeten bereits mächtige Verteidigungsanlagen aus dem Boden gestampft. Die Dämonen sammelten sich bereits an der Startlinie, auf den Startschuss wartend. Noch ist Zeit, aber morgen ist es soweit. Dann heißt es: Mögen die Spiele beginnen.


Eines machte mir Sorgen: Arthas hatte sich schon wieder aus seinem Arzttermin rausgeredet. Das ist gar nicht gut... Gorn hatte uns vor der Abreise gewarnt, dass wir dieser Läuterung unbedingt nachkommen müssen. Ansonsten würde Arthas wieder in kürzester Zeit in das alte Verhaltensmuster zurückfallen.
 
Kapitel 15 – Die Schlacht um Hyjal

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Lee: „SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN. HEUTE IST ES WIEDER SOWEIT. HEUTE WERDEN WIR WIEDER ZEUGE EINES EPISCHEN WETTKAMPFES DER EWIGEN WIDERSACHER DER BRENNENDEN LEGION UND DEN NACHTELFEN. ERINNERT IHR EUCH? VOR KNAPP ZEHNTAUSEND JAHREN WURDE DER AMITIERENDE CHAMPION ARCHIMONDE IN EINEM BADMINTON-TURNIER VON MALFURION STURMGRIMM BESIEGT – DAMALS SCHWOR ER REVANCHE. JETZT IST ER MIT PAUKEN UND TROMPETEN ZURÜCK UND FORDERT SEINEN RECHTMÄSSIGEN PLATZ ZURÜCK. WIR KÖNNEN GESPANNT SEIN. DIESMAL NIMMT DAS TURNIER EPISCHE AUSMASSE AN. DENN AUCH SEINE BEGLEITER WERDEN AKTIV AM TURNIERGESCHEHEN TEILNEHMEN. UM FÜR ENTSPRECHENDEN AUSGLEICH ZU SORGEN, HAT SICH MALFURION UND TYRANDE MIT DEM ORKHÄUPTLING THRALL UND DER EXPEDITIONSLEITERIN JAINA PRACHTMEHR ZUSAMMENGETAN. UND HIER KOMMEN SIE SCHON UNSERE CHAMPIONS. APPLAUS FÜR MALFURION, JAINA UND THRALL. ES MODERIERT FÜR SIE K. LEE KREINKRAM VON GNN."



Ein Jubelschrei ging durch die Menge, Konfetti und Luftschlangen flogen durch die Gegend, als die drei Helden den Platz betraten. Thrall ließ seine Muskeln spielen, während Jaina begeistert in die Hände klatschte und Malfurion nur schüchtern den Fans zuwinkte.



Fans: „Thrall, mach sie platt! Malfurion, zeig's ihnen! Jaina, gib alles!"



Lee: „Die Fans scheinen ja regelrecht aus dem Häuschen zu sein. Thrall. Was sagst du zu so einem freudigen Empfang?"



Thrall: „Harr, was soll man dazu nur sagen. Wer könnte zu so einem so köstlich aussehenden Ork nur nein sagen? Er brüllte, riss sich sein Tank-Top vom Oberkörper, spannte die Muskeln und schlug anschließend mit einem lauten Knall die Fäuste aneinander. ICH BIN DER KRIEGSHÄUPTLING."



Jubelschreie und Pfiffe gingen durch die Menge.



Lee: Wow, was für ein Muskelpaket. Darf ich mal fühlen?"

Thrall: Na jederzeit liebste Lee." Er kniete sich vor dem Gnom hin und hielt ihr seinen Oberarm hin. Sie zögerte zuerst, drückte ihn aber dann.

Lee: „Wahnsinn was für eine Kraft, was für ein Sixpack, ich bin begeistert. Das muss ja eine immense Arbeit gewesen sein, sich solche Muskeln hoch zu trainieren."

Thrall: „Da hast du wohl recht." Er stand wieder auf und presste seine Arme in die Hüfte, „*harharharhar*, drei Mal die Woche Fitnesscenter mit Gewichtheben, und eine tägliche Portion Fleisch ist das Geheimnis zu meinem Erfolg. Also merkt es euch Leute. Fleisch bringt's."



Lee: „Vielen Dank für deine Stellungnahme Thrall, wenden wir uns nun unserem nächsten Kandidaten zu. Malfurion, wie fühlt man sich in einer Situation wie dieser?"



Malfurion: „Ich... ähhh... fühle mich geehrt, dass... ääähhh... viele von ihnen so zahlreich erschienen sind..."



Ein Fan flüstert: „Was redet der denn für einen Schwachsinn? Im fernsehen war er besser."



Malfurion hatte es gehört. Jetzt war es endgültig mit ihm vorbei. Er begann zu stottern und bekam kein Wort mehr heraus.



Malfurion: „...ähhh... auf alle Fälle... bin ich jetzt hier...

Fan: „LANGWEEEEILIG!"

Malfurion begann an seinen Nägel zu kaufen: „...um die Nacktelfen... ähhh... ich meine Nachtelfen..."

Fan: „GEH NACH HAUSE!"

Malfurion: „...zu vertreten...u-u-und deshalb..."

Lee unterbrach: „Vielen Dank für dieses... informative Interview. Kommen wir zu unserem letzten Gast. RING FREI FÜR JAINA PRACHTMEHR!"



Jaina plusterte sich auf wie ein aufgetakelter Pfau und stolzierte herum als hätte sie einen Besen geschluckt. Sie wirbelte mit ihrem Stab herum, als hätte sie einen Suppenlöffel in der Hand, und schickte dann einen Arkanschlag in den Himmel, der dann wie ein Feuerwerk über den Köpfen der Zuschauer explodierte.



Fans: „Oooohhh, bunte Farben!" Ein jubeln brach unter den Fans aus.

Lee: „Wie es scheint, weiß Jaina wie sie das Publikum aufheizt. Jaina, wie..."

Jaina: „Dankeschön, Dankeschön", sie schickte ein paar Handküsse durch die Luft „Ich liebe euch alle!"



Die Fans jubeln: „JAINA, JAINA, JAINA, JAINA..."



Lee: „Um auf meine Frage zurückzukommen..."

Jaina: „Wer ist eure Lieblingsmagierin?"

Fans: „JAINAAAAAA!!!!"

Lee: „...wie gesagt, Jaina..."



Lees Stimme ging im Jubel der Zuschauer unter, als Jaina die Zuschauertribüne abging und den Fans die Hände drückte.



Jaina: „Ich habe euch jemanden mitgebracht." Sie winkte Arthas heran, „Arthas Menethil, den Sohn von König Terenas II. Er wird mich bei dem heutigen Turnier unterstützen."

Die Fans verstummten: „DEN Arthas? Etwa den Schlächter?"

Lee flüstert: „Twizwick, dreh das Mikro lauter."



Ein rauschen ertönte. Dann zeigte der Goblin einen Daumen in Lees Richtung.



Lee, darum ringend ruhig zu bleiben: „VIELEN DANK FÜR DIESE SPEKTAKULÄRE SHOW. WENDEN WIR UNS NUN DER ANDEREN PARTEI ZU."



Wieder brach ein tosender jubel aus. Nur schienen es diesmal eher Dämonen zu sein, die Beifall klatschten.



Sie ging zu den Herausforderern hinüber. Archimonde lehnte mit verschränkten Armen an einem Baum, Azgalor bohrte in der Nase, Furor Winterfrost zitterte vor Kälte und Anetheron hatte sich zusammengerollt und schnarchte leise vor sich hin.



Lee: „Auch das Team von Archimonde scheint eine große Fangemeinde zu haben. Archimonde, nach zehntausend Jahren bist du endlich bereit, deinem Erzfeind Parole zu bieten. Möchtest du uns erzählen, wie du plötzlich auf diese Idee kommst?"



Archimonde: „Moment noch, warte noch einen Augenblick. Da kommt noch jemand.



*PLING* Plötzlich stand ein meterhoher Dämon hinter Archimonde. „Oh, er ist schon da! Das ist Kaz'rogal. Er gehört auch noch in unsere Gruppe."



Lee: „Augenblick. Das steht aber so nicht so im Drehbuch. Kaz'rogal existiert laut meinen Unterlagen gar nicht..."



Archimonde grinste: „Laut der alten Zeitlinie nicht. Aber meine Freunde vom ewigen Drachenschwarm haben etwas an der Geschichte gedreht. Jetzt hab ich einen Dämonen mehr, der in Wirklichkeit gar nicht hier sein sollte, es aber trotzdem ist. Verstehst du?"

Lee: „Nicht wirklich..."

Arthas: „Der Wicht schummelt!"

Archimonde: „NEIN TU ICH NICHT. Zeig mir im Regelhandbuch eine Stelle, wo drinnen steht, dass es verboten ist, die Zeitlinie zu manipulieren um sich mehr Verstärkung zuzusichern."

Lee blätterte im Handbuch: „Also ich finde nichts."

Archimonde klatschte in die Hände: „Na also, somit ist dieser Schritt legal und unanfechtbar."

Arthas: „Wenn das so ist, werden mich jetzt Marvyn, Falric und Kevin im Kampf unterstützen.

Kevin, Marvyn, Falric synchron: „WIE BITTE?"

Archimonde: „HEY DAS GEHT NICHT."

Arthas: „Doch das geht. Zeig mir im Regelhandbuch eine Stelle, wo drinnen steht, dass es verboten ist, dass der Verbündete eines Verbündeten Verbündete rekrutieren darf?"

Archimonde: „WAS?"

Arthas: „Vergiss es. Das ist zu viel für den Verstand eines Dämonen."

Archimonde: „Pass bloß auf was du sagst!"

Archas ignorierte ihn: „Lee, es ist erlaubt, nicht wahr?"

Lee blätterte wie wild im Handbuch, dann gab sie auf: „Ja es ist legal, im Regelhandwerk steht nicht drinnen, dass es verboten sei."

Arthas rieb sich die Hände: „Schön dass jetzt alles erklärt ist."

Archimonde kochte vor Wut.



Lee starrte noch mit offenen Mund durch die Gegend, bevor sie sich wieder fasste, und versuchte, so gut es geht, wieder das Gespräch aufzunehmen.



Lee: „Um am vorigen Gespräch wieder anzuknüpfen... Archimonde, wie kommt es, dass du dich nach langen zehntausend Jahren nun bereit bist, eine Revanche von Malfurion zu fordern?"



Archimonde: „Warum lange? Zehntausend Jahre sind für einen Dämonen nur ein Wimpernschlag. Die Zeit nutzte ich, um noch härter für Badminton zu trainieren, um sicherzugehen, dass ich dieses Mal wirklich gewinne. Und diesmal hole ich mir meinen Preis." Er zeigte durch die Landschaft. „DEN BAUM DA."
Tyrande erschrocken: „Nordrassil? Bist du irre? Das ist der Baum der Nachtelfen."


Archimonde grinste diabolisch: „ Ich weiß. Ich hab mit Malfurion damals gewettet. Wenn ich bei unserem nächsten Zusammentreffen gewinne, bekomme ich den Baum, und wenn nicht... dann lasse ich mich nie wieder auf Azeroth blicken."

Tyrande wirbelte zu Malfurion herum: „Du Bastard! Stimmt das?"

Malfurion: „J-J-Ja Tyrande. Es tut mir leid. Ich hatte an dem Tag was getrunken."



Eine Ohrfeige schallte durch den Wald *KLATSCH*



Tyrande: „Du bist dir hoffentlich im klaren, dass das unser Ende ist, wenn Archimonde wirklich gewinnt?"

Malfurion: „Warum? Ist doch bloß ein Baum wie jeder andere..."

Tyrande: „Ich glaub' ich spinne! Ich glaub' nach deinem Komasaufen bist du zu lange im Smaragdgrünen Traum gewesen. Dir ist bewusst, dass wir nur durch diesen Baum unsere Unsterblichkeit behalten dürfen?"

Malfurion erschrocken: „Tut mir wirklich leid...Tyrande... das muss ich wirklich vergessen haben... Ich dachte, die Nachtelfen hängen nur deshalb an ihm, weil auf ihm die besten Äpfel der gesamten Region wachsen..."



Lee: „Bitte beruhigt euch. Noch ist ja nicht aller Tage Abend, und ich bin sicher, Malfurion wird sein bestes tun, um zu gewinnen. Nicht wahr?"

Malfurion: „J-J-Ja klar..."

Lee: „Na also. Also kein Grund, jetzt schon den Kopf hängenzulassen."



Sie wandte sich a Anetheron: „Und hier haben wir Anetheron. Bitte Applaus."



Vereinzeltes ertönte müdes klatschen.



Lee: „Anetheron, du hast den ganzen langen Weg durch den wirbelnden Nether angetreten, um jetzt gemeinsam mit Archimonde gegen Malfurion und seine Crew anzutreten. Was sagst du dazu?"



Archimonde tapste seinem Kollegen auf die Schulter. Er gähnte und setzte sich müde auf. Er blickte mit verschlafenem Blick durch die Gegend, und blickte in die Augen einer kleinen Gnomin, die gebannt auf eine Antwort wartete. Er drehte sich zu Archimonde um und flüsterte ihm etwas zu. Dieser wisperte zurück. Anetherons Blick heftete sich wieder an Lee.



Anetheron: „Was ich zu sagen habe? Ich hab Hunger!"



Ein schallendes Gelächter ging durch die Lichtung. Selbst Archimonde hielt sich seinen Brustkorp während er vor Lachen bebte. Anetheron blickte verwirrt. Es folgte ein erneutes Gemurmel mit Archimonde.



Anetheron: „Gegeben der Umstände, durch die es mir heute ermöglicht wurde, hier bei diesem geschichtsträchtigen Tag beizuwohnen, freue ich mich natürlich, dabei mitzuwirken, dass die Brennende Legion an diesem Tag als Sieger hervorgeht. Und dann geht es erst richtig los. Die Brennende Legion wird über Azeroth herfallen wie ein Schwarm Heuschrecken. Wir werden jeden ausradieren der sich uns in den Weg stellt. Die Zukunft besteht aus Terror und Leid. Die Sterblichen werden auf ewig in Furcht und Schrecken leben. Muahahahaaaa!!"



Archimonde stürmte heran: „Er wird verrückt, los meine Untergebenen. Schnappt ihn!"

Winterfrost und Azgalor sprangen auf Anetheron zu und drückten ihn zu Boden. Archimonde brachte eine Bahre, auf der sie ihn mit größter Kraftanstrengung fesselten. Gleich darauf wurde er von zwei Betreuern aus der Sichtweite des Publikums gezogen.



Archimonde: „Bitte verzeiht ihm. Er leidet an Schizophrenie. Es geht so schnell, dass er plötzlich wie ausgewechselt wirkt. Er wedelte mit der Hand. „Puhhh, war das knapp." - flüsterte er zu sich selbst.

Lee: „Hast du was gesagt?"

Archimonde erschrocken: „Nein, nein, alles in Ordnung. Auf alle Fälle sollte er sich bis zum Beginn des Wettbewerbs wieder halbwegs beruhigt haben." Er versuchte zu lächeln, jedoch sah er so aus, als wüsste er nicht, wie man lächelt.



Lee: „Das freut mich zu hören. Kommen wir ohne Unterbrechung zu Furor Winterfrost."



Dieser zitterte vor Kälte und versuchte soeben, mit seinem Atem seine Hände aufzuwärmen.



Lee: „Du siehst aus als würdest du frieren. Ich hoffe du wirst nicht krank?"

Furors stimme ertönte. Doch es ist nicht sicher, ob es wirklich seine Stimme ist, oder ob man diese Stimme nur im Gedanken hört: „Daran ist nur dieser verdammte Lichkönig schuld. Frost ist Cool, Frost ist Böse. Deshalb müssen wir Lichs diese verdammte Kälte ertragen. Deshalb hab ich mich aus seinem Dienst losgesagt und mich auf die Seite der brennenden Legion geschlagen. Auf deren Heimatplaneten Xoroth gibt es wenigstens gemäßigte Temperaturen. Die Lavaseen dort sorgen für Temperaturen von mindestens fünfzig Grad im Schatten. Dort spüre ich diese Kälte wenigstens nicht. Hier sitzt sie mir regelrecht in den Knochen."



Lee: „Wer ist der Lichkönig?"

Furor: „Ein ganz böser Mann, der sein Haus am Nordpol hat. Oder genauer gesagt in Nordend. Der kommt einmal im Jahr vorbei und bestraft Leute die nicht artig sind."



Furor machte eine wegwischende Handbewegung.



Furor: „Lassen wir das Thema. Azgalor wartet..."

Azgalor: „JA, DAS BIN ICH. ICH BIN AZGALOR, GRUBENLORD UND NACHFOLGER VON MANNOROTH."



Er brüllte und riss sein zweischneidiges Schwert in die Höhe. Mit einem lauten Knall stieß er es in den Boden. Ein leichtes vibrieren ging durch den Boden als wäre es ein Erdbeben.



Lee: „Ja... schön mit dir Bekanntschaft zu machen..."

Azgalor: „DIR? GEHT'S DIR NOCH GUT? SPRICHT MAN SO MIT DEM GENREAL ÜBER DIE BODENTRUPPEN DER BRENNENDEN LEGION? ICH WERDE DIR..."

Archimonde: „Azgalor! Schluss jetzt!"

Azgalor: „Tut mir leid Boss... ich war nicht ganz bei Sinnen. Er kniete sich vor ihm hin. „Bitte verzeiht mir."

Archimonde: „Jaja, schon gut, hör auf damit, du machst mich noch ganz verlegen." Er wedelte Azgalor weg. „Wir reden später darüber.



Azgalor schluckte.



Lee: „Nun... vielen Dank für diese... spannenden Interviews. Lasst uns mit dem nächsten Teil fortfahren."



Archimonde's Augen glitzerten. Mit dem Blut vergießen? Äh... ich meinte mit dem Wettkampf?"



Lee lächelte: „Aber nee." Sie kicherte." Mit der Auslosung natürlich, wer gegen wen kämpft."



Archimonde ballte vor Ungeduld die Fäuste, beherrschte sich aber.



Lee: „Aber zuvor lasst ihr euch noch coole Kämpfernamen einfallen. Sooo, hier habt ihr eine Box und einen Zettel. Schreibt euren Kämpfernamen darauf, faltet ihn zusammen, und werft ihn dann in die beiden Boxen. Team Archimonde in die eine, und Team Malfurion in die andere. Danach kommt die Verlosung, wo wir per Zufall eure Gegner auslosen."



Die Spieler verfielen ihren Gedanken, jeder überlegte sich einen eigenen Spitznamen. Es herrscht völlige Ruhe – bis auf Falric, Marvyn und Kevin, die lautstark einen Namen ausdiskutieren. Es ist das einzige Team, welches aus mehr als einer Person besteht. Über den Namen herrschte extreme Unklarheit. Es fielen Vorschläge wie „die drei Musketiere", „Die glorreichen sieben (minus vier) Callaberos", „Arthas und Co.", „Tick, Trick und Track" und viele andere. Erst als sie einen bösen Blick von Lee einfingen entschieden sie sich, ihre Stimme etwas zu drosseln. Über den Namen schwiegen sich alle Mitspieler aus. Vor allem deshalb, im jeglichen Ideenklau auszuschließen. Dann war es endlich soweit. Archimonde hatte nach sehr langer Bedenkzeit den letzten Zettel in die Box geworfen. Diese wurden dann durchgeschüttelt, und dann vom Kameramann Twizwick Schraubenschleif geöffnet.



Die Zuschauer hielten gebannt die Luft an, als Lee in die Box griff und den ersten Zettel herausnahm. Schweigend schrieb sie den ersten Namen auf die Tafel. „Wer ist der erste, wer ist der erste?" dachten sich viele Fans in diesem Augenblick. Dann ein Jubelschrei. Die Gegner wurden nacheinander bekannt gegeben. Schlussendlich wurden folgende Teams ausgelost:



B.E.K.A.N.N.T.M.A.C.H.U.N.G.
------------------------------------------
-RUNDE 1-
Ringkampf
Jaina Prachtmehr alias „DIE SÜSSE VERSUCHUNG"
vs.
Furor Winterfrost alias „EISMANN"
------------------------------------------
-Runde 2-
Kugelstoßen
Thrall alias „DER UNGLAUBLICHE KRIEGSHÄUPTLING"
vs.
Anetheron alias „GENERAL STRIKER"
------------------------------------------
-Runde 3-
Quizshow
Kevin, Marvyn, Falric alias „FANTASTIC THREE"
vs.
Kaz'rogal alias "GALACTUS"
------------------------------------------


-Runde 4-
Magic
Tyrande Wisperwind alias "DIE SCHÖNE"
vs.
Azgalor alias „DAS BIEST"
------------------------------------------


-Runde 5-
Badminton
Malfurion Sturmgrimm alias „CAPTAIN AZEROTH"
vs.
Archimonde alias "RED SKULL OF GUL'DAN"
------------------------------------------
Diese Bekanntmachung ist bindend und muss unter
allen Umständen eingehalten werden.
Sollte es zu einem Regelverstoß kommen, wird die
entsprechende Person disqualifiziert und
der Gegenspieler unverzüglich zum Sieger erklärt.
Die Regeln zu den Disziplinen werden unmittelbar
vor dem Beginn des Wettbewerbs bekanntgegeben.
Gewinnen wird diese Partei, bei denen die meisten
Mitkämpfer als Sieger aus den einzelnen
Disziplinen hervorgehen.
 
Kevin: „Arthas, kannst du mir bitte erklären, was das soll? Warum kämpfst du eigentlich nicht mit?"



Arthas überlegte, überlegte und überlegte. Dann endlich antwortete er.




Arthas: „Eine so große Gruppe braucht doch einen Manager oder?" er lächelte. Außerdem ist es besser so. Du hast ja gesehen wie die Leute reagiert haben, als sie meinen Namen gehört haben. Das Beste wird sein, ich mache mich während der Dauer der Schlacht unsichtbar, sodass keiner weiß, dass ich dabei war."



Das klang einleuchtend. Auch wenn ich mich in gewisser Art und Weise hintergangen fühlte. Mein Gedankengang wurde von Lees Stimme unterbrochen, als sie wieder voller Begeisterung ins Mikro brüllte.



Lee: „Somit sind die Aufstellungen vollständig. Lasst uns beginnen." Sie machte eine einladende Handbewegung. „Ring frei für „Die süße Versuchung" und Furor Winterfrost, dem furchtbaren Eismann."



Jubelschreie ertönten, einschließlich begeistertem klatschen.



Jaina sprintete im Eiltempo hinauf in den Ring, während Furor Schwierigkeiten hatte, als Lich über die Treppe zu gelangen. Erst, als man ihm eine provisorische Rampe montierte, gelang es ihm, zum Kampfring hinauf zu schweben.



Lee: „Die Regeln sind simpel. Ein klassischer Ringkampf. Alles ist erlaubt, außer dem Gegner in die Augen zu pieken, oder ihm in besonders schmerzhafte Stellen zu treten. Gewinner ist der, der als letzer auf den Beinen ist. Bitte begebt euch auf eure Plätze."



Jaina und Furor drückten sich die Hände und versuchten dann in Windeseile, ihre Seite zu erreichen. Der ertönende Gong eröffnete den Anfang des Kampfes.



Die Gegner näherten sich vorsichtig. Jaina hatte die typische Boxerhaltung eingenommen – Die Fäuste vorm Gesicht, und sprang um den Gegner herum. Dann ließ sie eine Faust hervorschnellen, der Furor elegant auswich. Er grinste teuflisch, und nutzte die Chance, während des Ausweichmanövers nach vorne zu schnellen und Jaina um die Taille zu greifen und in die Höhe zu reißen. Langsam verstärkte er den Griff, Jaina japste um Luft.



Lee: „Oh, Eismann greift zu einen Bear Hug. Eine diabolische Technik. Wird es Jaina gelingen, sich aus dem eisernen Griff zu lösen, oder ist der Kampf jetzt schon vorbei? Nein, Jaina gibt nicht auf. Sie holt mit beiden Armen seitlich aus und verpasst Eismann mehrere Bell Clap's auf die Ohren. Sehen Sie sich das an liebe Zuschauer, wie energisch Jaina versucht, aus der Umklammerung loszukommen."



Immer und immer wieder ließ Jaina ihre flachen Handflächen auf die Ohren, oder das, wo sie waren, niedersausen. Furor grunzte auf. Sein Griff lockerte sich. Jaina riss sich los. Sie ging auf Abstand, nur um gleich darauf wieder Furor anzustürmen, der noch immer darum kämpfte, das Schwindelgefühl abzuschütteln. Mit einem Hechtsprung riss sie Furor von den Beinen. Beide landeten auf dem Boden. Jaina versuchte verzweifelt, den Eismann auf dem Boden zu drücken während erbarmungslos die Zeit tickte.



Lee: „...drei, vier, fünf..."



In seiner Verzweiflung setzte Furor auf die einzige Technik, die ihm im Moment möglich war. Eine scheppernde Steinzeitnarkose mit der geballten Faust auf das Haupt von Jaina. Jaina japste auf, und kippte nach vorne. Furor löste sich spielend aus den Griff, während Jaina noch schwer angeschlagen am Boden lag.

Furor ließ sich nicht beirren. Er nutzte die Zeit um zum Ringseil zu eilen und hinaufzuspringen. Das Seil dehnte sich kurz, den Gesetzen der Schwerkraft gehorchend nach unten, bevor es samt dem Lich wieder nach oben schnellte. Den Auftrieb nutzend, vollführte Furor einen Rückwärtssalto und landete mit dem Bauch auf Jaina, die soeben versuchte, wieder auf die Beine zu gelangen. Ein knirschen von Knochen ging durch den Raum – was erwartet man auch anderes, wenn einem ein Knochenhaufen anspringt... Jaina jault mit schmerzverzogenen Gesicht auf.



Lee: „Das liebe Zuschauer, war die berüchtigte Technik Springboard Moonsault, wird Jaina nochmals auf die Beine kommen? Nein, das sieht nicht gut aus. Sie rührt sich noch immer nicht. Sie ist eindeutig kampfunfähig. Somit hat Furor Winterquell alias der Eismann gewonnen. Applaus!"



Während das klatschen andauert, wurde Jaina von zwei Sanitätern emotionslos auf eine Trage geklatscht und aus dem Ring getragen. Furor ließ währenddessen seine Knochen knacken und jubelte seinen Fans zu.



Lee: „Ein kurzer, aber spannender Kampf, der kaum länger als eine Minute gedauert hat. Eismann, wie kommt es, dass du deinen Gegner so schnell auf die Matte gefegt hast?"

Furor verlegen: „Ach, weißt du, als Diener der brennenden Legion sollte man so etwas schon können."

Lee: „Bist du also der Auffassung, dass „Die süße Versuchung" ein einfacher Gegner war?"

Furor: „Sie hat eindeutig Potential, doch man merkt, dass sie noch nicht lange im Wrestling-Gewerbe tätig ist..."



Im Hintergrund hörte man Hilfeschreie, als Tyrande gerade drauf und dran war, Malfurion für die unüberlegte Wette zu verprügeln. Archimonde grinste nur, als er bei dem Schauspiel zuschaute. Wie gesagt, das ganze passierte am Rande der Zuschauertribüne, weshalb kaum jemand darauf achtete. Die meisten hatten ihren Blick noch immer auf Furor Winterfrost geheftet. Langsam verschwand er winkend vom Spielfeld.



Lee: „Dankeschön, Dankeschön. Somit steht der Gewinner des ersten Tunieres Fest. Eins-zu-null für die Brennende Legion. Kommen wir ohne umschweife zum nächsten. Ring frei für den „unglaublichen Kriegshäuptling" und Anetheron alias „General Striker."



Auf die Brust trommelnd marschierte Thrall in die Arena ein, dicht gefolgt von Anetheron, der nur gemütlich hinten nach schlendert.



Thrall: „Na Lee, was hast du denn für eine nette Disziplin für uns geplant?"



Thrall versuchte freundlich zu lächeln, sah aber aus wie das Zähne fletschen eines Raubtiers. Lee stockte auf alle Fälle kurzzeitig der Atem."



Lee: „Für euch hab ich etwas ganz feines. Etwas, was euch gerecht wird – Kugelstoßen."



Thrall wirkte etwas enttäuscht: „Kugelstoßen?" Er deutete hinter seinem Rücken auf Anetheron, „Ich hätte schon gehofft, ich dürfte dem Dämonen hinter mir den Schädel einschlagen. Aber Kugelstoßen klingt auch interessant.", er lächelte, „vielleicht verzieht sich ja eine Kugel und landet auf seinem Kopf..."



Ein böser Blick von Anetheron streifte Thrall, aber er sagte nichts dazu.



Lee: „Dann ist es entschieden. Dann beginnen wir jetzt mit dem zweiten Wettkampf. Mit dem Kugelstoßen. Jeder muss eine sechzehn Pfund Kugel so weit wie möglich werfen. Der, der die meisten Gesamtmeter schafft, hat gewonnen."

Thrall siegessicher: „Na, das werde wohl ich sein *Harrrr*", sein Atem stockte und blickte verwirrt, „Wo ist eigentlich der Wrestling-Ring plötzlich hingekommen?"

Lee: „Den hatten wir bereits abgebaut, bevor wir Jaina aus dem Ring getragen haben..."



Thrall blickte jetzt noch verwirrter als vorhin, aber er entschied sich, nichts darauf zu erwidern. Wie sollte er auch. Alles was er verstehen musste (oder eben nicht verstand) war, dass sich vor ihm plötzlich eine grasgrüne Landschaft auftat, mit einem aufgelegten Maßstab sowie einer Wurfzone. Auch die Zuschauertribünen hatten sich verändert. Waren sie vorher noch rund um den quadratischen Ring aufgebaut, so streckten sie sich jetzt in unbestimmte Länge nach Norden und nach Süden.



Lee: „Zurück zu den Regeln. Jeder muss dreimal werfen. Jeder schießt einmal, und dann wechselt ihr euch ab. Thrall beginnt, da ihr Team in der vorigen Runde verloren hat.", sie nahm eine Leuchtpistole aus ihrem Halfter, den sie vorher definitiv noch nicht hatte und feuerte mit ihr gen Himmel. Ein rotes Feuerwerk offenbarte den offiziellen Start der zweiten Runde.



Thral schlenderte gemütlich zur Wurfzone und bediente sich an dem Tisch, auf dem Kugeln allen Größen, Formen und Farben aufgereiht waren. Sie sind zwar alle gleich schwer, doch man wollte hier für etwas mehr Abwechslung sorgen.



Thrall ließ sich viel Zeit bei seiner Auswahl. Es dauerte zwar einige Zeit aber schließlich entschied er sich für eine etwa zehn Zentimeter große schwarze Kugel der Firma Fiat. Thrall zielte auf, um die Kugel zu werfen, doch dann hielt er inne.



Thrall: „Einen Augenblick bitte."



Er legte die Kugel zur Seite. Er ging ein paar Schritte aus der Wurfzone und begann dort mit ein paar Aufwärmübungen. Liegestütz, Situps, das ganze Programm. Anetheron hatte alle Hände voll zu tun, ruhig zu bleiben. Zehn Minuten später war es endlich soweit. Thrall hat wieder die Kugel in die Hand genommen und stieg wieder in das Feld. Die rechte Hand streckte er von sich, um leichter zielen zu können. Er holte aus und schleuderte die Kugel unter einem grunzen, als würde er gerade auf einem Donnerbalken sitzen, von sich. Die Kugel landete, nachdem sie ein paar lustige Schleifen gezogen hatte, ein paar Meter weiter im Rasen. Lee näherte sich, um den Maßstab abzulesen.



Lee: „Die Kugel liegt bei fünf Meter dreißig. Thrall hat fünf Meter dreißig geschafft. Applaus."



Ein vereinzeltes klatschen ertönte. Anetheron brach in brüllendes Gelächter aus.



Anetheron: „Mehr hast du nicht zu bieten du Schwächling? Der Weltrekord liegt bei dreiundzwanzig Meter sechs. Jetzt geh zur Seite. Ich zeig dir, wie das ein Profi macht."



Er drückte Thrall mit einem leichten Stoß auf die Brust zur Seite. Anetheron entschied sich etwas schneller für die richtige Kugel. Er entschied sich für eine weiße Kugel im Totenschädelform. „Sieh her, das Unterkiefer gibt der Kugel eine aerodynamische Form. Dadurch fliegt sie gleich viel weiter." Thrall stand daneben und schaute nur ratlos. Anetheron zielte auf, und warf den Schädel mit geballter Kraft nach vorne. Sie ging ab wie eine Rakete. Mach-Drei ist nichts dagegen. Plötzlich änderte sich die Bahn der Kugel und stürzte mit gleichbleibender Geschwindigkeit zur Erde. Sie blieb etwa zehn Meter tiefer in der Erde stecken. Wieder war Lee mit dem Maßstab heran.



Lee: „Vier Meter zwanzig. Anetheron hat vier Meter zwanzig geschafft!"





Thrall brüllte vor lachen: „*Harrr* Jaja, wirklich sehr aerodynamisch dein Ball. Jetzt lass mich mal machen, ich zeig dir wie man's richtig macht."



Er quetschte sich an Anetheron vorbei und machte sich wieder am Balltisch zu schaffen. Zuerst wog er eine Bananenförmige Kugel in der Hand, doch dann fiel sein Blick auf einen sechzehn Pfund schweren, und zwei Meter langen Stab. Sofort hatte er sich in ihn verliebt. Er packte ihn fest mit beiden Armen und wirbelte ihn um sich herum wie ein professioneller Stabkämpfer. Er grunzte zufrieden und ging wieder in Wurfposition. Jetzt hält er ihn wie ein Speerwerfer. Er holte schwungvoll aus, nur um ihn dann mit voller Kraft von sich zu schleudern. Der Speer ging ab wie eine Rakete und war wie ein Blitz am Horizont verschwunden. Thrall staunte nicht schlecht. Somit hatte er wohl den Sieg in der Tasche. Er setzte gerade zu einer bissigen Bemerkung an, als hinter ihm ein lautes surren ertönte und etwas ein paar Millimeter an seinem linken Ohr vorbeizischte. Es folgte ein dumpfer Knall, als sich der Speer vor ihm im Boden stecken blieb.



Thrall: „Na, mach das mal nach Dämon. Einmal die Welt umrundet und jetzt wieder zurückgekehrt. Somit hab wohl ich den Wettkampf gewonnen."



Anetheron sagte nichts dazu. Er starrte nur mit offenem Mund den Speer an, zitterte.



Währenddessen hatte sich unbemerkt Lee an den Beiden vorbeigeschummelt und maß pfeifend die Entfernung.



Lee: „Drei Meter fünfundvierzig. Ich wiederhole. Der unglaubliche Kriegshäuptling hat drei Meter fünfundvierzig geworfen."



Thrall stockte der Atem bei dieser Meldung: „MOMENT, der hat die Welt umrundet. Da kannst du ein paar tausend Kilometer dazurechnen."

Lee: „Das ändert nichts der Tatsache, dass das Maßband drei Meter fünfundvierzig anzeigt. Tut mir leid, aber wir müssen uns an die Regeln halten. Ich kann dir nichts anderes berechnen, als das, was am Maßband ersichtlich ist."



Thrall knetete seine Hände, als würde er sich darauf vorbereiten, den vorlauten Gnom zusammenzuknüllen. Anetheron hatte seinen Schock wieder überwunden und grinste nun selbstsicher.



Anetheron: „Tja, das war wohl nichts, du unglaublicher Kriegshäuptling. Pass auf, jetzt kommt Striker. Zittere Sterblicher, das hier wird dein Untergang. Und zwar mit deinem eigenen Ball, den du dir zur Seite gelegt hast."



Entschlossen ging er zum Tisch und entnahm die Banane. Zuerst war er unschlüssig wie er ihn werfen sollte. Schließlich entschied er sich für einen lockeren Schwung aus der Hüfte. Im gemäßigten Tempo überflog die Banane die Zehn-Meter-Marke, dann die Zwanzig-Meter-Marke, die Dreißig-Meter-Marke. Das Publikum jubelte voller Begeisterung, während sich der Ball immer weiter nach vorne schraubte. Thrall war vor Verzweiflung auf seine Knie zusammengesunken. Das Jubeln verstummte. Dies bewegte Thrall dazu, seinen Blick erneut auf den Ball zu richten. Der hatte plötzlich kehrt gemacht und flog die Strecke wieder zurück.



Anetheron: „Los los du verdammter Ball! Lande! Du sollst landen!"



Hoffnungslos, die Banane flog im gemächlichen Tempo die ganze Strecke zurück, aber immerhin, er landete bei einer stattlichen Entfernung von sechs Meter vierundzwanzig.



Anetheron: „Naja, immerhin etwas..."



Thrall wusste nicht ob er schadensfroh sein soll, oder eher erschrocken. Immerhin hat Anetheron jetzt bisher am weitesten geworfen. Praktisch unmöglich, das noch zu überbieten. Vorausgesetzt die letzte Kugel weist auch so seltsame Flugverhalten auf wie die letzten zwei. Demotiviert schleifte Thrall seinen Kadaver zum Wühltisch. Griff Blindlinks hinein und fischte den erstbesten Ball heraus. Es war ein seltsam elastischer Quader, den er mit Leichtigkeit in der Hand verformen konnte. Er hatte eine Konsistenz wie Schaumstoff. Ließ er ihn aus, formte er sich in seinen Ursprungszustand zurück. Er drehte sich mit dem Rücken zum Maßstab um und warf ihn mit einer kraftlosen Bewegung nach hinten. Der Quader schlug irgendwo zwischen der Sieben- und Acht-Meter Marke auf, und hüpfte dann etwa die halbe Strecke zurück. Bei drei Meter dreiundachtzig blieb er liegen. Enttäuscht schleppte sich Thrall zurück aus dem Ring und erwartete ohne Hoffnung den Sieg des Gegners. Anetheron sonnte sich in seinem bevorstehenden Sieg. Wie auch Thrall vorhin, griff dieser nur mehr blind in den Wühltisch hinein, rührte darin herum, und bekam dann einen Wurfsternartigen Gegenstand zu packen. Er ähnelt stark an eine Kriegsgleve der Nachtelfen. Anetheron entschied sich für einen krönenden Abschluss. Er sammelte nochmals seine ganze Kraft und schleuderte dann den Stern von sich. Doch etwas unerwartetes passierte. Der Wurstern änderte augenblicklich nach loslassen seine Flugrichtung und stieg senkrecht gen Himmel. Man wartete etwa fünf Minuten ob er wieder runter kommt. Gerade als man Anetheron einen weiteren Schuss zusichern wollte, schlug der Wurfstern unmittelbar vor dem Dämonen in den Boden ein. Im Stadion herrschte eine erdrückende Stille. Alle warteten gebannt auf die Bekanntgabe der Entfernung. Zwei Meter dreißig. Anetheron fiel auf die Knie und stieß ein Stoßgebet zum Himmel. Thrall vergrub sein Gesicht in den Händen und wimmerte erbärmlich vor sich hin. Somit haben die Dämonen die zweite Diszipling gewonnen – oder doch nicht?



Auf einer Anschlagtafel leuchteten nacheinander die geworfenen Entfernungen auf.





Thrall Anetheron

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Runde 1 5,30 m 4,20 m

Runde 2 3,45 m 6,24 m

Runde 3 3,83 m 2,13 m

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Gesamt 12,58 m 12,57 m





Lee: „Herzlichen Glückwunsch, es war ein knappes Duell, aber das Team Malfurion hat gewonnen!. Somit steht es jetzt eins-zu-eins! Ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen liebe Zuschauer. Somit haben wir wieder Gleichstand."



Thrall sprang wie vom Donner gerührt auf seine Beine und stieß seine Hände gen Himmel. Seine Trauer war wie aus dem Gesicht gewischt.



Thrall lachte schadensfroh: „Wie ich gesagt hab. Da werde wohl ich gewinnen *Harr*. ICH BIN DER KRIEGSHÄUPTLING!"



Anetheron war kurz davor seinem Kontrahenten an die Gurgel zu gehen, doch das wäre einer Disqualifizierung gleich gekommen. Er beherrschte sich tapfer. Im Hintergrund fiel Tyrande Malfurion um den Hals und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.



Lee: „Somit geht nun die zweite Disziplin zu Ende. Zeit für die Dritte. Team Arthas und Kaz'rogal, tretet vor."



Stumm traten Kevin, Falric und Marvyn aus der Menge. Der Dämon hingegen trat mit einem ohrenbetäubenden Brüllen in die Gruppe ein.



Lee: „Diesmal..."



Thrall unterbrach mit einer angstverzerrten Stimme.

Thrall: „Wo ist jetzt auf einmal das Kugelstoß-Feld hingekommen? Und warum stehe ich jetzt plötzlich in einem Fernsehstudio?"

Lee: „Das hatten wir bereits umgebaut, bevor wir den letzten Wurf abgemessen haben..."

Thrall: „Verdammt noch mal, wie macht ihr das nur?"

Lee: „Was meinst du?"

Thrall: „Na, den urplötzlichen Umbau. Von einem Augenblick zum anderen sieht alles anders aus."

Lee kicherte: „Achso das... das ist nur simple Gnomentechnologie..."

Twizwick: „GOBLINTECHNOLOGIE!"

Lee: „Was redest du da? Natürlich haben Gnome das Samophlang erfunden!"

Twitzwick: „Dass ich nicht lache! Das ist wieder mal typisch für euch Gnome! Die besten Erfindungen von uns Goblins übernehmt ihr ganz einfach. Weil ihr einfach nichts gescheites auf die Reihe bringt!"

Lee: „Nimm das wieder zurück!"

Twitzwick: „Niemals!"

Lee: „NIMM DAS WIEDER ZURÜCK!

Twitzwick: „NIEMALS!"



Die Moderatorin und der Kaeramann gingen sich gegenseitig an die Gurgel. Während die beiden ihre Unstimmigkeiten ausdiskutierten, wurde ich von etwas Zeuge, das mir wieder die Theorie von Millhaus Manasturm in Erinnerung rief. Aber das erzähle ich euch besser...



Während die beiden „Mini's" streiten, brach auch unter zwei Zuschauern eine Rauferei aus. Der eine hat dem anderen unprovoziert die Faust auf die Nase gegeben. Der heulte vor Schmerz los. Dann funkelte dieser den Schläger böse an, grinste diabolisch, und fing dann ein kleines tragbares Gerät aus seiner Tasche, welches man aufklappen konnte. Der Schläger wurde daraufhin sehr weiß im Gesicht, fiel auf die Knie und flehte um Gnade. Der Geschlagene grinste nur weiter böse und ignorierte ihn. Er tippte irgendetwas in sein Gerät ein und drückte dann siegessicher irgendeine Taste. Für den Schläger brach eine Welt zusammen. Es dauerte nicht lange. Plötzlich machte es *PLING* und ein kleiner Zwerg in einer blauen Robe stand etwas seitlich der beiden. Die Kapuze hatte er sich so weit ins Gesicht gezogen, dass man seine Augen nicht sehen konnte. Er sah aus wieder Imperator Palpatine persönlich. An seinen Füßen trug er pechschwarze Turnschuhe. Die flappige dunkelblaue Jogginghose hing schmucklos links und rechts bis zum Boden, eben so als wäre ihm die Hose zu lang. Aus seiner linken Tasche hing eine schwere Goldkette, die ebenfalls fast bis zum Boden reichte. An seiner rechten Hand schien er eine Art silbrigen Schlagring zu tragen. Doch die ganze flößte nicht so viel Schrecken ein, als die schwere fingerdicke goldene Kette, die er um den Hals trägt. Denn an dessen Ende, etwa auf Bauchnabelhöhe hingen seine Initialen: „G.M."

Er lauschte gebannt den Worten des geschlagenen, bevor er sich dem Schläger zuwandte. Der flehte ihm um Gnade an und machte sogar einen weiteren Kniefall. Doch alles vergebens. Der „G.M." fletschte nur die Zähne als er sein Urteil verkündete. Er hob seine Hand und zeigte auf den Schläger.



G.M.: „Du bist schuldig."



Er packte den Schläger am Kragen und zog ihn auf Augenhöhe herunter.



G.M.: „Sieh mir in die Augen. Sieh all das Leid, welches du den Menschen zugefügt hast, während deine Seele verbrennt."



Der Schläger schrie auf. Er versuchte sich aus dem Griff loszureißen, doch der G.M. war zu stark. Dann verstummte der Schrei. Seine Augen waren schwarz verkohlt, und sahen aus als wären sie aus Stein gemeißelt.



G.M.: „Du bist gebannt. Meine Mission ist beendet."



Ebenso schnell wie er erschienen war, war er wieder verschwunden. Zurück blieb der Geschlagene, der sich regelrecht in seinem Erfolg suhlte. Plötzlich war ich mir nicht mehr so sicher, ob Millhaus mit der „höheren Macht" nicht doch recht gehabt hatte.



Während ich noch das soeben gesehene verarbeitete, war Falric zwischen den Gnom und den Goblin getreten und hatte den Streit auf seine Art und Weise beendet. Er packte sie einfach am Kragen und zog sie mit einer gekonnten Bewegung auseinander. So ließ er sie eine Weile an seiner Hand baumeln, sah sie nacheinander öfters böse an, wodurch die beiden „Mini's" Stück für Stück erbleichten. Aber es hatte gewirkt. Der Streit war ebenso schnell beendet wie er begonnen hatte. Lee japste noch immer um Luft, als sie versuchte, wieder in ihre Rolle zu finden.



Lee: „Bitte verzeiht diese Unterbrechung... lasst... uns wieder mit unserem Programm fortfahren."



Lee ließ noch einen bösen Blick zu dem Goblin schweifen, sah aber dann die warnenden Blicke von Falric und sie schluckte.



Lee: „Diesmal müsst ihr eure kleinen grauen Zellen anstrengen. Denn wie ihr sicher schon gesehen habt, geht es jetzt mit einer kleinen Quizshow weiter.



Der Raum verdunkelte sich und eine Art Discokugel erschien, die in ihrem unregelmäßigen Schein den Raum beleuchtete.



Lee: „Team Arthas, Kaz'rogal, bitte nehmt Platz. Die Regeln sind denkbar einfach. Euch werden jetzt Fragen zu den verschiedensten Themenbereichen gestellt. Wenn ihr die Antwort wisst, müsst ihr unverzüglich den Knopf von euch drücken. Der schnellere von euch darf antworten. Nach Drücken des Knopfes müsst ihr innerhalb von fünf Sekunden auf die Frage antworten. Geschieht dies nicht, oder ist die Antwort falsch, dann geht der Punkt an den Gegner. Der, der die meisten Punkte am Ende hat, hat gewonnen. Sind noch Fragen?", sie wartete einige Sekunden, „Nein? Dann lasst uns loslegen."



Der Raum wurde dunkel. Plötzlich flackerten Scheinwerfer auf, die zu dem Quizteilnehmern umschwenken, und diese in helles Licht hüllen.



Lee: „Die erste Frage ist aus dem Bereich Chemie. Nennt mir ein paar grundlegende Eigenschaften von Dihydrogen-Monoxid."



*Klinglinglingling* Kevin blickte überrascht auf. Die Frage war noch gar nicht mal richtig ausgesprochen, und schon drückt der Dämon den Knopf. Der muss ja Reflexe haben. S.A.G.E.N.H.A.F.T.



Kaz'rogal: „Dihydrogenmonoxid, kurz DHMO bezeichnet, ist eine in der Natur häufig vorkommende giftige Substanz, welches zur Bodenerosion beiträgt, ist Hauptbestandteil des sauren Regens, trägt zum Treibhauseffekt bei, und fördert den Ausfall von elektronischen Geräten. Trotz dem Nachweis, dass DHMO jährlich für zahlreiche Todesfälle verantwortlich ist, wird es weiterhin im großen Stil in der Industrie verwendet.



Lee: „RICHTIG. Kurz und bündig erklärt. Ein Punkt für Team Archimonde. Nächste Frage. Diesmal aus dem Bereich der Medizin: Für was wird Pasta Theobromae verwendet.



*Klinglingling* Kaz'rogal schlägt voller Begeisterung auf die Glocke.



Kaz'rogal: Pasta Theobromae ist eine von Max Wichtl erforschte Droge, die sowohl bei traumatischen Leiden, als auch bei Lackschäden verwendet wird."







Kevin flüsterte zu seinen Kameraden: „Hey, wenn wir so weitermachen, verlieren wir noch. Neue Strategie: Der mit den schnellsten Reflexen schlägt auf die Glocke, sobald die Frage gestellt wurde. Einer von uns dreien wird dann schon die Antwort darauf wissen. Wenn nicht... was haben wir schon groß zu verlieren?"

Lee: „Kategorie: Geschichte. Wie heißt das legendäre Zwergenvolk, das angeblich im Wald von Elvyn gelebt hat, und dafür verschrien war, permanent blau gewesen zu sein?"



*Klinglingling* Kaz'rogal schlägt die Glocke.



Kaz'rogal: „Schlümpfe!"

Lee: „RICHTIG!"

Kevin flüstert: „Verdammt! Ich hab' doch schon gesagt, drückt die Glocke!"

Falric: „Tut mir leid, der ist einfach zu schnell!"

Kevin: „Dann strengt euch an!"

Lee: „Nächste Frage. Bereich Bildung: Was ist der von Schülern am häufigsten geantwortete Satz auf eine Frage eines Lehrers?"



Falric schnellt hervor und schlägt mit der Handfläche fast die Glocke durch den Tischboden.



*Klinglingling*



Alle Blicke wanderten zu Team Arthas. Keiner sagte was. Am Tisch wurde geflüstert.



Kevin: „Weiß keiner von euch die Antwort?"

Marvyn und Falric synchron: „Nöööö!"



Kevin schwieg kurz, und wendete sich dann hoffnungslos an Lee.



Kevin: „Das weiß ich leider nicht!"

Lee: „RICHTIG. Der häufigste Satz eines Schülers auf die Frage eines Lehrers ist in der Tat <<Das weiß ich nicht.>> Dieser Punkt geht an Team Arthas."

Kaz'rogal: „GLÜCKSTREFFER!"



Kevin brauchte kurz, um zu realisieren, was gerade geschehen war.



Lee: „Frage fünf: Nennt mir zwei berühmte Angehörige der Halb-Ork/Halb-Oger Rasse."



*Klinglingling* Falric drückte die Taste. Der Dämon fluchte.



Marvyn antwortete: „Rexxar der Halb-Ork, und Shrek der Halb-Oger"



Im Publikum rumorte es. Natürlich war es Thrall...



Thrall: „Wer um alles in der Welt ist Rexxar?"

Chromie erschien: „Den lernst du erst später kennen." Chromie verschwand.

Thrall: „Häh?"

Arthas klopfte Thrall auf die Schultern: „Keine Sorge, das war bloß Chromie die Zeitreisende. Die taucht immer für einen Bruchteil irgendwo auf, schwafelt etwas unverständliches, und verschwindet dann wieder... Beachte sie einfach nicht."



Zurück zum Quiz:



Kevin: „Woher wusstest du das?"

Marvyn: „Ich hab an diesem Tag ausnahmsweise in der Schule aufgepasst..."

Lee: Frage sechs - Mathematik: „Wenn in einer U-Bahn fünf Leute fahren und bei der nächsten Haltestelle sieben Leute aussteigen. Wie viele Leute müssen dann wieder einsteigen, dass dann keiner mehr drinnen sitzt?"



*Klinglingling* Der Dämon schlägt verzweifelt auf den Knopf.



Kaz'rogal: „Zwei!"

Lee: „Tut mir leid, das ist nicht korrekt. Können überhaupt weniger als Null Leute in einer U-Bahn sitzen? Leider nicht. Kaz'rogal hat die Antwort nicht gewusst, der Punkt geht an Team Arthas!"

Kaz'rogal: „Hey, das gilt nicht! Das war eine Fangfrage!"

Lee: „Nein, nur ein logisch zu erklärender Sachverhalt! Frage sieben: Einige Monate haben 30, andere 31 Tage. Wie viele Monate haben 28 Tage?"



*Klinglingling* Der Dämon schlägt auf die Glocke. Team Arthas heben geschlossen den Mittelfinger.



Kaz'rogal: „Nur einer – der Februar."

Lee: „Wieder falsch. Natürlich haben alle Monate 28 Tage... Bevor es wieder zu Diskussionen kommt... alles logisch erklärbar..."



Ein hämisches Lächeln kam aus dem gegnerischen Team. So ging es jetzt einige Zeit weiter...



Lee: Frage acht: „Welcher Monat hat die wenigsten Tage?"

Kaz'rogal, darauf vorbereitet: „Na der Mai, der hat nur drei Buchstaben!"

Lee: FALSCH: Der Februar. Der hat nur 28 Tage.

Kaz'rogal: „Darauf kann man ja gar nicht antworten ohne falsch zu liegen." Lee ignorierte den schnippischen Kommentar.

Lee: „Was ist schwerer? Ein Kilo Blei, oder ein Kilo Federn?"



Kaz'rogal drückte bewusst nicht. Er wartete auf die anderen. Sollten die doch die falsche Antwort geben.



*Klinglingling* Falric drückt.



Falric: „Keins von Beiden. Die sind beide gleich schwer..."

Lee: „RICHTIG. Nächste Frage: „Eine halbe Glatze hat fünfhundert Haare. Wie viele haben eine ganze Glatze?"

Kaz'rogal: „Tausend!"

Lee: FALSCH! „Seit wann haben Glatzen Haare? Am Besten wir beenden dieses Spiel hier. Tut mir leid Kaz'rogal. Gut gestartet, aber dann nachgelassen. Ich ernenne Team Arthas zum Sieger!"



Kevin, Marvyn und Falric sprangen mit Freudenschreien von den Stühlen. Arthas stürmte von der Zuschauertribüne runter und drückte die drei für ihre herausragenden Leistungen. Dem Dämon wurden leider nicht solche Liebkostungen zuteil. Archimonde stürmte zu Kaz'rogal und trat ihm heftig ins Schienbein. Dieser jaulte schmerzerfüllt auf.



Lee: „Somit ist Runde drei beendet. Team Malfurion ist in Führung. Es steht zwei zu eins. Sollte Team Malfurion die nächste Disziplin ebenfalls gewinnen, werden sie automatisch zum Gewinner ernannt. Leider muss ich mitteilen, dass wir eine kleine Änderung an Runde vier vornehmen müssen. Umfragen haben ergeben, dass ein Magic-Kartenspiel-Turnier von vielen als nicht mehr zeitgemäß erachtet, und deshalb nicht mehr gewünscht wird. Deshalb ist es an der Zeit für eine vollkommen neuartige Disziplin. Einer Disziplin, die es bisher noch nie in der Geschichte Azeroths gegeben hat."



Lee schreit jemandem außerhalb der Sichtweite zu.



Lee: „BRINGT DAS GERÄT REIN!"



Es erschienen nacheinander ein paar Goblins, die Stück für Stück spezielle Komponente einer noch größeren Maschine auf das Spielfeld trugen. Ein Großmeister der Ingenieurskunst war im vollen Eifer dabei, die einzelnen Komponente zusammenzuschrauben. Er kletterte die Leiter auf und ab, flitzte hin und her, ohne auch nur einmal auf dem Plan schauen zu müssen. Nach einer Viertelstunde eifrigen hämmern und schrauben war der überdimensionale Blechkasten fertig. Die breiteste Seite des Gerätes wurde dem Publikum zugewandt. Auf dieser prangte eine Art großer Bildschirm. Es muss wohl nicht erwähnt werden, dass sich inzwischen der Zuschauersaal wieder optisch verändert hat. Die Tribünen sind nun wie in einem Kinosaal hintereinander angeordnet.



Lee: „Vielen Dank für deine Hilfe beim Aufbau Twizwick. Liebe Zuschauer, werden Sie nun Zeuge einer neuartigen Erfindung, die die Welt revolutionieren wird. Ich nenne sie „gnomischer interaktiver Integralprozessor" kurz G.I.I. genannt. Es ist eine Art Maschine, auf der man virtuell die unterschiedlichsten Spiele spielen kann."

Twizwick: FALSCH! Das ist eine „Goblinische, absolut-modifizierbare-elektronische-Computer-und-Belustigungs-Einheit" auch bekannt unter dem Namen G.A.M.E.C.U.B.E.

Lee: „GNOMISCHER!"

Twitzwick: „GOBLINISCHER!"



Falric räusperte sich. Die beiden Streithähne schluckten und unterbrachen die Diskussion.



Lee: „Zurück zum Thema..." sie machte noch einen prüfenden Blick zu Falric rüber, der sie nur kalt anblickte „...wie bereits gesagt, es handelt sich hier um eine neuartige Spielkonsole. Gespielt wird mit diesem Eingabegerät. Wenn man hier drückt, springt das Männchen auf dem Bildschirm. Wenn man hier und da druckt bewegt man es."



Es folgen seitenlange Erklärungen über die richtige Handhabung einer Nintendo Gii – dem Prototypen des berühmten Nachfolgers Wii... Der Name besteht aus zwei „ii" (Abkürzung für „Interaktiver Integralprozessor") mit vorgestelltem fortlaufenden Buchstaben. Dieser bezeichnet den jeweiligen Prototypen. Das heißt die „Gii" ist der siebte Prototyp dieser Serie. Somit ist die später berühmt gewordene „Wii", die es von Azeroth sogar auf die Erde geschafft hatte, der 23. Prototyp der Spielkonsole, der endlich in Serie ging. Die Begründung, dass „Wii" vom englischen „we", kommt ist somit absoluter Schwachsinn. In Wirklichkeit war es ganz anders.

Übrigens: Man munkelt, dass der G.A.M.E.C.U.B.E. in Wirklichkeit die selbe Konsole war, die aber von den Goblins dann in eine andere Richtung entwickelt wurde. In Profitgier wurde der „Gamecube" an drei konkurrierende Firmen weiterverkauft (Sega, Sony, Microsoft). Diese entwickelten dann die kommerziell weniger erfolgreiche Dreamcast, die sich nur kurz auf dem Markt behaupten konnte, die Playstation und die XBOX. Mit dem heutigen Tage kämpfen diese drei Konsolen (Wii, PS und XBOX) um die Marktführung. Bei genauer Betrachtungsweise erkennt man auch heute noch, wer hinter den „GROSSEN DREI" Spielkonsolen steckt. Die Gnome bevorzugen eher Spiele der Kategorie „soft", also Spiele für die ganze Familie (Wii), während die PS3 und XBOX auf besonders explosive Spiele setzt, bei denen alles nur in Fetzen durch die Gegend fliegt.

Aber ich schweife ab, darüber können wir uns später noch unterhalten. Kehren wir zurück zum Turnier.



Lee: „Stellt euch das Spiel wie einen Kampf Mann gegen Mann vor. Ihr bekämpft euch und versucht den anderen zu besiegen. Nur, dass nicht ihr kämpft, sondern die beiden Männchen, die ihr euch gleich auswählen könnt. Das Ziel ist jedoch nicht, den Gegner im klassischen Sinne zu töten, sondern um ihn von der Plattform zu stoßen. Je mehr Schaden der Gegner kassiert, desto weiter fliegt er. Somit kennt ihr also die Grundzüge, wie das ganze funktioniert. Gibt es noch Fragen? Nein? Dann lasst uns loslegen!"



Tyrande und Azgalor nahmen die Controller in die Hand – ein unförmiges Ding, das man wie eine Flöte hält. Die Controller waren zu dieser Zeit noch nicht ausgereift. Das Design wird sich noch viele Male ändern.

Der Bildschirm leuchtete auf. Es wurde nacheinander ein Text eingeblendet.



...SUPER......SMASH......BROS...
Lee kicherte: „Jaja, das ist der Name des Spiels."



Die Gnomin stellt eine Welt namens „LETZTE STATION" ein.



Lee: „Jeder Spieler hat fünf Leben. Der, der als letztes im Ring steht hat gewonnen. Jetzt wählt noch jeder einen Kämpfer, dann kann es losgehen.



Azgalor war sofort in ein knuffeliges rosa Ding verliebt, welches eine Schleife im Fell trägt. Er bestätigte.



„PUMMELUFF" ertönte im Lautsprecher. Archimonde wäre bei diesem Anblick beinahe vor Scham im Boden versunken. Er vergaß, dass Azgalor eine Schwäche für alles hat, was süß und knuffig ist. Tyrande's Auswahl fiel auf einem Kämpfer namens „Link". Der Kerl schaut einer Elfe am ähnlichsten. Und wie hübsch er nicht aussieht. Tyrande war hin und weg. Dann fiel der Startschuss. Beide Spieler waren von Anfang an in ihrem Element. Sie schienen von Anfang an die Steuerung und das Spielprinzip wie aus dem Effeff zu beherrschen. Lee klärte auf, wie dies zustande kommen kann.



Lee: „Tja... mit dem Samophlang wird alles möglich..."



Auf alle Fälle ging ein blitzen und blinken über den Bildschirm als die beiden Kämpfer über das Schlachtfeld fegten. Die Zuschauer jubelten bei dem Anblick, der sich vor ihren Augen auftat. Einerseits wegen der außergewöhnlichen Erfindung, andererseits wegen dem hervorragendem Kampf, der ihnen geboten wurde. Die Gegner sprangen aufeinander zu, wichen aus, und setzten ihre Spezialattacken gegeneinander ein. Tyrande war als Bogenschützin aufgewachsen, dies spiegelte sich auch in ihrem Spielstil. Sie versuchte krampfhaft auf Distanz zu blieben um ihren Bogen und Bumerang einsetzen zu können. Sie realisierte es nicht wirklich, dass Link auch im Nahkampf hart austeilen konnte. Das war auch der Grund, weshalb Tyrande ein klein wenig schlechter abschnitt, als zum Beispiel Azgalor, der laufend versuchte, Tyrande im Nahkampf zu bedrängen.

So flogen die Spieler nacheinander aus dem Ring. Bei jedem verlorenen Leben fluchte der Betroffene. Das letzte Leben verschwendete Tyrande durch eine Unachtsamkeit. In der Hoffnung, den Gegner durch einen blitzschnellen Schwerthieb aus dem Weg zu räumen, stürmte sie an, und mitten in eine Explosion, als sich Pummeluff in die Luft sprengte. Tyrande konnte nur mehr stumm zusehen, wie Azgalor zum Sieger ernannt wird. Wie erschlagen schleppte sie sich zurück auf die Tribüne. Beim vorbeigehen gab sie noch Malfurion eine Ohrfeige, mit dem Hinweis, dass er den folgenden Kampf besser gewinnen solle. Sonst könne sie für nichts garantieren.



Lee: „Was für ein beeindruckendes Gefecht." Lee klatschte in die Hände „Somit steht es wieder zwei zu zwei. Was für ein spannendes Duell zwischen Giganten. Noch kann jeder gewinnen. Jetzt geht es um alles oder nichts. Mögen die letzten beiden Kontrahenten in den Ring steigen..."



Malfurion näherte sich zögerlich. Archimonde konnte nicht anders, als den Erzdruiden diabolisch anzugrinsen. Dabei entblößte Archimonde unbeabsichtigt seine Zahnspange. Als er sah, dass sich Malfurion bei diesem Anblick erheiterte, hatte der Dämon es plötzlich sehr eilig, seine beiden Hände vor dem Mund zusammenzuschlagen, um zu verhindern, dass noch jemand anderer seine Zahnprothese zu Gesicht bekommt.



Lee: „Liebe Zuschauer, wie bereits angekündigt, wird Archimonde mit dem heutigen Tage seine Revanche im Badminton-Turnier einfordern. Wir dürfen gespannt sein, wer dieses Jahr als Sieger hervorgehen wird. Malfurion oder Archimonde?"

Jubelschreie gingen durch die Arena, die inzwischen per Samophlang zu einem Badminton-Stadion umgebaut wurde. Malfurion schlenderte unsicher zum Schlägerhalter, um seine Tennisschläger zu holen, der ihm bereits seit zehntausend Jahren gute Dienste leistet. Na gut, diesen Schläger hatte er seit ungefähr ebenso langer Zeit nicht mehr angerührt, um ihn für Momente wie diese zu schonen und Abnutzungserscheinungen zu vermeiden. Während dieser Zeit ist der Holzschläger natürlich versteinert, aber es soll nichts schlimmeres passieren.

Während Malfurion dran war, das bockharte Netz seines Schlägers auf Elastizität zu überprüfen, nutzte Archimonde die Zeit, gemütlich seine kurze schwarze Tennishose, sowie seine Tennissocken mit dazugehörigen Schuhen anzuziehen. Als Schläger benutzt er den nagelneuen „Schlagmich 2000". Bei diesem konnte man im Kriegsfall das Netz in dem hohlen Griff verschwinden lassen, um dem Schläger im Notfall als Streitaxt benutzen zu können. Denn seine Ränder waren zu rasiermesserscharfen Klingen geschliffen und adamantiumbeschichtet. Man munkelt, Archimonde gewinnt auf seinem Heimatplaneten nur deshalb gegen alle Herausforderer, weil es einfach keiner wagt, gegen ihn zu gewinnen. Angeblich soll er dem einen oder anderen Gewinner mit dem Schläger schon den Schädel gespalten haben.



Als sie ihre Utensilien geprüft hatten, die sie für den folgenden Kampf benötigen werden, marschierten sie frohen Mutes auf ihre Positionen. Währenddessen gab es, wie jedes mal halt, den typischen Verbalkrieg.



Archimonde: „Pass auf, mit dir wische ich heute auf."
Malfurion: „Pass du doch auf, ich versohle dich so sehr, dass du nicht mehr weißt, ob du ein Junge oder Mädchen bist."


Archimonde: „Nein, DU passt auf, denn ich verpass dir so eine, dass du rückwärts aus dem Stadion rausläufst.

Malfurion: „Nein DU passt auf, ich ziehe dir so eine rüber, dass du dich die nächste Zeit nur von Haferbrei ernähren kannst."

Archimonde: „Pass du doch auf, dass..."



Das ging noch so lange weiter, bis Lee endlich soweit war, diesen sinnlosen Streit zu beenden.



Lee: „Nachdem ihr euch nun aufs herzlichste begrüßt habt, seit so lieb, gebt euch die Hände und vertragt euch wieder. Na los!"



Malfurion zog ein Schnoferl, Archimonde verzog angewidert sein Gesicht. Doch was blieb ihnen anders übrig. Sie gingen ans Netz heran und drückten sich gegenseitig fest die Hand. Archimonde drückte vielleicht etwas fester. Denn bei Malfurion's Gesicht konnte man ein fröhliches Farbenspiel beobachten. Es wechselte von blau zu weiß zu rot. Sein Kopf vibrierte, als versuche er verzweifelt einen Schmerzensschrei zu unterdrücken.



Lee: „Na also. Wie zwei richtige Sportsmänner. Jetzt können sie sich gar nicht mehr voneinander trennen." Sie kicherte.



Archimonde ließ seinen Gegner wieder aus. Aus der letzten Reihe sah es für mich so aus, als hätte sich Malfurions Handform temporär verändert. Zumindest sah sie für einen Augenblick sehr gequetscht aus. Der Druide wedelte mit seiner Hand und ließ sie dann mit verzogenem Mund unterm Ellbogen verschwinden. Apropos verzogener Mund... diesen hatte Malfurion nun zu einem Blutleeren Schlitz zusammengepresst, als kämpfe er nach wie vor darum, keinen Ton von sich zu geben. An seinem linken Auge schien sich das Licht an einer Träne zu brechen, die er wohl während dem Händedruck herausgepresst hatte. Wie ein gebeuteter Mann zog er sich auf seinen Platz zurück. Archimonde sprang inzwischen ungeduldig von einem Bein zum anderen, als würde er sich für das nähernde Duell aufwärmen.



Dann fiel endlich der Startschuss. Lee zauberte wieder ihre Leuchtpistole hervor, und schoss ein Geschoss Richtung Himmel, welches in einem weißen Feuerwerk explodierte. Der Federball wurde Archimonde für den Aufschlag zugespielt, da sein Team im letzten Duell verloren hatte. Gewinner wird derjenige, der zuerst fünf Punkte gemacht hat. Archimonde warf den Ball in die Höhe – und traf ihn mit einer Wucht, der den Ball durch die Luftreibung zum glühen brachte. Es sah auf alle Fälle lustig aus, wie das glühende Ding mit einer Rauchfahne Richtung Malfurion zog. Es sei am Rande angemerkt, dass Archimonde absichtlich direkt Richtung Malfurion gespielt hatte. Er wollte sehen, wie sein gegenüber die Sache meisterte.

Malfurion war auf alle Fälle nicht schnell genug, um in Position zu gehen, um den Ball mit einer gekonnten Handbewegung zurückzuschleudern. Durch das hohe Tempo des Balls war es ihm nur möglich, den Schläger vor die Brust zu halten, damit dieser daran abprallen konnte. Dennoch kam Malfurion durch den Rückstoß ins torkeln. Er keuchte. Der Ball federte sanft vom Netz zurück – und landete auf dem Boden. Punkt für Archimonde.



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Archimonde 1 : 0 Malfurion
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Das Publikum war in Rage. Es gingen Jubelschreie durch das Stadion, während sich Archimonde unter dem tosenden Beifall verbeugte. Ein glitzern ging durch seine Augen, welches definitiv Malfurion gegolten hatte. Der Erzdruide schluckte. Mit zittrigen Fingern nahm er den Federball vom Rasen, verbrannte sich noch die Fingern, als dieser noch vor Hitze brodelte, und machte sich bereit zum Aufschlag. Er schupfte den Ball in die Höhe, murmelte dabei irgendwas und zeichnete mit dem Schläger einen achter in der Luft, bevor er den Ball zum Gegner hinüber schleuderte. Der Ball flog verblüffend langsam, zog aber in spiralförmigen Bahnen ins andere Spielfeld hinüber. Archimonde fluchte. Schlug nach dem Ball – verfehlte. Schlug erneut – wieder daneben. Archimonde ruderte mit seinem Schläger als versuche er eine Fliege zu verscheuchen. Alles vergebens. Der Ball landete am Rasen. Punkt für Malfurion.



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Archimonde 1 : 1 Malfurion
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Die Gegner schenkten sich nichts. Nun war Archimonde an der Reihe. Diesmal warf er mit gleicher Wucht wie vorhin. Nur diesmal in die andere Ecke des Spielfelds. Malfurion sprintete los. Den Schläger nach vorne gerissen. Unter dem laufen stolperte er über seine zu lange Robe. Doch er schaffte es, noch im Flug den Ball zu erwischen und zu Archimonde zurückzuspielen. Leider war Malfurion nicht schnell genug auf den Beinen um den nächsten Aufschlag zu erwischen. Der Federball landete irgendwo weit hinter ihm am Rasen.



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Archimonde 2 : 1 Malfurion
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Wäre Malfurion nicht so schüchtern, wäre er jetzt wahrscheinlich zu seinem Gegner hinübergegangen und hätte ihm eine gescheuert. So zog er sich nur grunzend auf die Beine, schleppte sich zum Federball, und warf ihn erneut in die Luft. Es wurde ein klassischer Aufschlag. Der Ball wurde auf ebenso klassische Methode von Archimonde pariert. Gefolgt von einem Konter von Malfurion. Beide Parteien hetzten von einem Feldende zum anderen. Schließlich gewann Archimonde die Oberhand, als seinem Gegner die Luft ausging. Er keuchte und schnaufte wie eine alte Dampflock. Den nächsten Schlag erwischte er noch, aber dann waren seine Kräfte zu Ende. Hilflos musste er zusehen, wie der Federball auf der anderen Seite des Feldes auf den Rasen aufschlug. Malfurion setzte sich daraufhin ins Gras ins meditierte. Betete zu den Geistern der Erde, um ihm genügend Kraft zu spenden, um dieses Turnier abzuschließen. Malfurion wurde von ein paar Laubblättern umwirbelt, die nach dieser Zeremonie von der nächsten Windbrise weggeweht wurden. Mit neuer Kraft erfüllt machte sich Malfurion wieder zum Kampf bereit.



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Archimonde 3 : 1 Malfurion
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Malfurions Aura leuchtete wie ein Christbaum zu Heiligenabend. Bei diesem Anblick musste auch der ach so große Obermotz der brennende Legion schlucken. Malfurion holte aus und beförderte den Ball mit einem lauten Knall (entstehend durch die rasche Komprimierung der Luft) auf die gegnerische Spielhälfte. Archimonde parierte den Schlag gekonnt – oder besser gesagt, er versuchte es. Er traf den Ball tatsächlich, unterschätzte aber die Wucht, die so ein kleines gefiedertes Ding entwickeln konnte, und wurde nach hinten gerissen. Statusbericht: Archimonde eine ausgekegelte Schulter, im Tennisschlägernetz protzte ein riesiges Loch, und der Ball steckte etwa zehn Zentimeter tief im Boden fest. Die Zuschauer applaudierten. Malfurion reagierte nicht darauf. Sein Blick war noch immer auf Archimonde fixiert, den Mund zu einem blutleeren Schlitz zusammengequetscht. In den Augen des Dämons flackerte es vor Furcht. Sein Mund stand offen.



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Archimonde 3 : 2 Malfurion
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In einer kurzen Pause wurden etwaige Schäden ausgebessert. Das Loch im Schläger wurde gekonnt vom Schneider Karl Wert gestopft. Um die ausgekegelte Schulter kümmerte sich der Goblin-Sanitäter Armin Beinab. Der Goblin hatte Arme, die ihm bis zum Boden reichten, Oberarme wie Ottfried Fischer und so breite Handflächen, mit der er als Metzter mit Leichtigkeit Fleisch klopfen könnte. Ebenso viel Gefühl hatte er auch. Als er Archimonde die Schulter wieder einkegelte, hörte man ein unnatürliches knacken. Der Dämon jaulte vor Schmerz auf. Der Goblin ließ sich dadurch nicht beirren. Im Gegenteil. Er verstärkte seinen Griff. Man hörte noch ein leises knicken, ein weiteres stöhnen, dann war es wieder ruhig. Archimondes Schulter wurde wieder erfolgreich eingerenkt. Archimonde wünschte dem Sanitäter sämtliche Dämonen der brennenden Legion an den Hals. Der Goblin grinste nur teuflisch.



Endlich ging es weiter. Die Badmintonspieler standen wieder auf ihren Positionen. Diesmal durfte Archimonde aufschlagen. Er starrte den Federball an, als möchte er ihn per Telekinese zu Malfurion hinüber befördern. Nichts derartiges passierte. Stattdessen flammte der Ball im grünen Höllenfeuer auf. Plötzlich hatte es Archimonde sehr eilig, das Paket abzuschicken. Malfurion riss entsetzt die Augen auf, als das Ding genau in seine Richtung kam. Mit einem Hechtsprunge brachte er sich in Sicherheit. Der Ball, wenn man es noch als solches bezeichnen konnte, streifte seinen Umhang und hinterließ darauf hässliche Brandspuren. Der Ball landete mit einem dumpfen *klatsch* an der Wand der Zuschauertribüne. Der Federball war inzwischen bereits zu einem unförmigen Klumpen Kunststoffs geschmolzen, der nun brutzelnd die Wand hinunter tropfte. Keiner sagte war. Laut Lee's Aussagen war es nicht verboten, den Ball im Höllenfeuer zu baden. Somit gab's einen Punkt für Archimonde.



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Archimonde 4 : 2 Malfurion
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Malfurion's nicht vorhandener Optimismus war nun endgültig im Keller. Er sah keine Möglichkeit mehr, das Spiel zu seinem Gunsten zu wenden. Hilfesuchend wendete er seinen Blick zu Tyrande. Diese betrachte ihn mit glühenden Augen, als hätte sie von dem Höllenfeuer ebenfalls etwas abbekommen. Sie ballte ihre rechte Hand zu einer Faust und ließ sie in die linke Handfläche sausen. Im Hals des Druidens bildete sich ein bitterer Kloß. NEIN, er darf NICHT aufgeben. Der Verlust des Weltenbaums wäre bei weiten nicht so schlimm, wie die Rache, die er von Tyrande zu erwarten hatte. Plötzlich, wie aus Zauberhand, war sein ganzer Optimismus zurückgekehrt. Er streckte die linke Hand von sich.



Malfurion: „Platzverwalter, einen neuen Ball!"



Ein kleiner Gnom wuselte heran und drückte ihm einen in die Hand. Er wog den Ball in seiner Hand, warf ihn in die Luft und schleuderte ihn in die von Archimonde am weitesten entfernte Ecke. Der Dämon sprintete mit einem Affenzahn los, sprang, und erwischte ihn um Haaresbreite. Diesen Konter parierte Malfurion mit erschreckender Leichtigkeit. Diesmal zielte er in die andere Ecke des Raums. Archimonde war inzwischen wieder auf den Beinen und lief mit weit ausholenden Schritten Richtung Ball. Vollkommen ruhig streckte der Druide beide Arme von sich, und begann mit den Handgelenken nach oben zu wedeln, als würden Kinder versuchen, das wachsen eines Baumes zu symbolisieren. Eine Dornenranke schoss unter den Füßen von Archimonde hervor und fesselten ihm am Boden. Durch das hohe Tempo, welches er drauf hatte, kippte er wie ein Stück Holz nach vorne weg. Mit einem lauten Knall landete er mit seinem Kinn voran auf dem Boden. Der Dämon grunzte. So schnell wie Malfurion die Ranke erscheinen hat lassen, ließ er sie auch wieder verschwinden. Der Dämon fluchte, als er sah, dass der Federball keine zehn Zentimeter von seinen Augen entfernt auf dem Boden landete.



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Archimonde 4 : 3 Malfurion
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Mit der Ruhe des Dämons war es nun endgültig vorbei. Mit einem markerschütternden Brüllen ließ er den Ball zu Malfurion hinüber sausen. Mit einem Hechtsprung rettete der Druide die Situation. Als er noch am Boden lag, war der Ball bereits wieder im Anflug. Mit einem lauten *plopp* verwandelte er sich in eine Katze, sprintete hinüber *ploppte* zu seiner ursprünglichen Gestalt zurück und ließ den Ball mit dem gefürchteten Sturmgrimm-Schmetterschlag zum Absender zurückgehen. Das Ding traf Archimonde mit solch einer Wucht am Brustkorb, dass es dem Eredarlord die Luft aus den Lungen presste. Er ließ sich auf seine Knie fallen und vergrub seine Hände im Gras. Japsend schnappte er nach Luft.



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Archimonde 4 : 4 Malfurion
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Das Publikum war regelrecht aus dem Häuschen. Malfurion ließ sich davon nicht beirren. Er dachte an nichts. Nicht einmal an Tyrande, die ihm wahrscheinlich mit bloßen Händen das Herz aus seiner Brust reißen würde, würde er es wagen zu verlieren. Archimonde setzte zum letzten Aufschlag an. Mit einem Fingerschnipp erzeugte er drei Illusionen von diesem Ball, die sich allesamt auf Malfurion zubewegten. Jetzt musste der Druide schnell handeln. Er hatte nicht die Zeit, herauszufinden, was davon der richtige war. *Plopp* Malfurion verwandelte sich in einem Baum. Die Federbälle verfingen sich im Geäst der Baumkrone. Dann schüttelte sich der Druide kurz, und der einzig richtige Ball fiel herunter. Noch in Baumgestalt, ließ er den Ball noch einmal am Netz des Schlägers hochspringen, *ploppte* zurück zu seiner Humanoiden Form, machte eine 360° Drehung um seine eigene Achse, und traf den Ball mit voller Wucht beim herumwirbeln. Das Tempo des Shuttlecock war atemberaubend. Für einem Menschen war er nicht mehr wahrnehmbar. Sehr wohl aber für einen Dämonen. Irgendwie schaffte er es mit größter Kraftaufwendung das unmögliche. Diesen Angriff zu kontern. Die Flugbahn hatte Archimonde bewusst hoch angesetzt. Würde er Ball jetzt aus dem Stadion schleudern, hätte Archimonde automatisch gewonnen, denn es wäre für Malfurion unmöglich, ihn zu erwischen. Doch Malfurion hatte einen letzten Trumpf im Ärmel. *Plopp* er verwandelte sich in eine übergewichtige Eulenbestie. Mit dem Schläger im Schnabel, flatterte er unter höchsten Kraftaufwand dem Ball entgegen, erwischte ihn, und schleuderte ihn nach einem Rückwärtssalto zu Archimonde zurück. Der Ball zischte im fünfundvierzig Grad Winkel zurück aufs Spielfeld, passierte das Badminton-Netz im Zweimeterabstand und grub sich in den Boden. Die Zuschauer sprangen auf die Beine. Team Malfurion hatte erneut das unmögliche geschafft. Der brennenden Legion das Handwerk zu legen.



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Archimonde 4 : 5 Malfurion
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Das Turnier ging mit Pauken und Trompeten zu Ende. Noch einmal wurden alle Teilnehmer für ihre persönlichen Leistungen und ihrer Hingabe zum jeweiligen Team beglückwünscht. Anschließend gab es eine große Tafel mit Speisen aus aller Herrn Länder. Man speiste gemeinsam mit den angehörigen des gegnerischen Teams. Man erkannte, das die Dämonen eigentlich ganz nette Typen sind, auch wenn sie zu einem etwas absurden Sinn für Humor tendieren. Nur Archimonde fehlte. Dieser hatte sich in einem lauten Knall und einem Licht aus reinstem Höllenfeuer von allen anderen abgesetzt. Dass seine Untergebenen jetzt auf Azeroth gestrandet waren, interessierte ihn herzlich wenig. Aber wie bereits gesagt. Die Mitglieder des gegnerischen Teams wurden herzlichst von den Völkern Azeroths aufgenommen. Gemeinsam mit der Hilfe ihrer neu gewonnenen Freunde konnten sie sich perfekt in ihre neue Umgebung integrieren.



Furor Winterfrost wurde zu einem Volksschullehrer in dem abgelegenen Dörfchen Seehain, und unterrichtet angehende Jünglinge in der Kunst der Nekromantie.



Kaz'rogal, ja, der hatte sich dazu entschlossen, erst einmal eine ausgedehnte Weltreise zu machen. Es ist nicht bekannt, was später aus ihm wurde. Die einen behaupten, er ist in seine richtige Zeitlinie zurückgekehrt, andere behaupten, er würde jetzt gemeinsam mit Brann Bronzebart nach uralten Artefakten suchen.



Anetheron verdient sich seinen Lebensunterhalt jetzt als Optiker in einem renommierten Betrieb.



Und schließlich bleibt noch Azgalor. Dieser hatte später in Mulgore ein Stück Land gepachtet und führt dort ab nun ein ruhiges Leben. Später wurde er sogar zu einem berühmten Schriftsteller mit dem Künstlernamen Goethe.



Leider gerieten die wahren Ereignisse dieses geschichtsträchtigen Tages auf Hyjal relativ schnell in Vergessenheit. Die Goblins und Gnome verstanden es, dieses Ereignis so aufzuplustern und darzustellen, als hätte hier eine grausame Schlacht um den Weltenbaum stattgefunden. Doch ich weiß es besser. Deshalb war es mir wichtig, all diese Ereignisse auf diesen paar Seiten zusammenzufassen. Weil es interessant ist, zu erfahren, was an diesem Tage wirklich auf Hyjal passiert ist.

Tyrande hatte sich übrigens wieder mit Malfurion versöhnt. Ebenso auch Jaina mit Arthas, der es tatsächlich geschafft hatte, dass sich keiner daran erinnert, dass er bei der Schlacht um Hyjal dabei war.



Mit dem heutigen Tage enden unsere Abenteuer auf Kalimdor. Es ist nun an der Zeit, in die Heimat zurückzukehren. Doch was hatte ich bei dieser Reise gewonnen? Ich sitze noch immer auf diesem verdammten Sonnenbrunnenwasser! Ganz einfach: Das größte Abenteuer meines Lebens!

Als sich der Sonnenuntergang am Horizont abzeichnete, war es an der Zeit, Abschied zu nehmen. Jaina war so nett, uns nach Lordaeron zurück zu teleportieren. Arthas hatte dort noch eine Rechnung mit drei Schreckenslords offen. Und ich? Ich werde endlich wieder nach Hause zurückkehren und eine schöne Zeit mit Hänsel und Liddia verbringen. Doch insgeheim bin ich gespannt, wohin mich meine Reise noch führen wird. In einem bin ich mir sicher. Meine Reise hat gerade erst begonnen.
 
Kapitel 16 – Der Unfall

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Das war eine lange und aufregende Reise. Ich habe vor allem eins gewonnen: Lebenserfahrung. Auch wenn es ein schöner Ausflug war, freut man sich immer wieder, wenn man nach langer Zeit wieder nach Hause zurückkehrt. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich nicht gerade positiv überrascht war, als ich den Zustand von Brill sah. Mein Dörfchen, in dem ich einst aufgewachsen war, erinnert von Tat zu Tag mehr an eine Geisterstadt. Häuser sind verwittert, Fensterläden beschädigt, ganze Dächer eingestürzt, Türstöcke morsch...

Ich bin mir gar nicht mehr sicher, ob ich mich über die Rückkehr freuen soll. Schon bald führte mich der Weg dennoch nach Hause, an einem Ort, der später als das „verlassene Anwesen“ eine traurige Berühmtheit erlangen soll.



Von Arthas und Co. Hatte ich mich bereits kurz nach der Ankunft in Lordaeron getrennt. Das Trio hatte persönliche Sorgen. Sie mussten die drei Schreckenslords, die sich in seinem Schloss eingenistet haben, und sich nun als Herrscher über Lordaeron schimpften eine Lektion erteilen. Gar nicht so einfach, denn zuerst musste Arthas eine gerichtlich abgestempelte Geburtsurkunde vorweisen, dass er wirklich Prinz Arthas, der rechtmäßige Thronfolger von König Terenas II. war. Als er das Papier den Schreckenslords vor die Nase hielt, hatten sie es plötzlich sehr eilig, wieder das Weite zu suchen.



Mit ihrer Flucht verebbte auch die Zombiebelagerung unseres Häuschens, und man konnte nach langem wieder Kaffeebohnen anbauen. Wobei letzteres sinnlos geworden ist, nachdem wir jetzt selbst reproduzierende Kaffeebohnen haben. Hänsel hatte inzwischen einen tieferen Keller graben müssen, um den ganzen Segen unterbringen zu können. Da es jedoch vorhersehbar war, dass sich die Kaffeebohnen exponentiell schnell vermehren würden, je mehr es wurden, hatte Hänsel bereits gewisse Maßnahmen getroffen. Liddia hatte während ihrer schon beinahe besessenen Forschung nach neuen Killerpflanzen eine Pflanze gezüchtet, die ein beißend gelbes Sekret absonderte. Dieses flößten sie dem erstbesten Zombie ein, den sie in die Finger bekommen hatten. Nachdem es diesen mal eine Weile durchgeschüttelt hatte, als hinge er an einem Starkstrommasten, kippte dieser um und blieb regungslos liegen. Erst nach einigen Stunden, als man den Zombie endgültig als tot erklären wollte, kam er wieder zu sich. Es stellte sich heraus, dass er, wie Hänsel und Liddia, bei vollem Verstand war. Er stellte sich als Franklin Lloyd vor, und war zu Lebzeiten ein angesehener Ingenieur. Als Dank für seine Rettung half Franklin Hänsel dabei, eine übergroße Kaffeereibe zu bauen, in denen sie Schaufelweise die genmanipulierten Kaffeebohnen hinein schütteten und pulverisierten. In diesem Zustand musste man keine Sorge mehr haben, dass sie unwillkürlich mehr wurden. Franklin war jetzt in den Geräteschuppen am anderen Ende des Feldes eingezogen, und kam regelmäßig auf eine nette Plauderstunde vorbei. Ich dachte inzwischen wirklich daran, einen Club der Untoten aufzumachen. Irgendwie blieb ich das einzig lebende Wesen in Lordaeron.



Ein paar Tage später kam Arthas mit seinem Gefolge nochmals auf einen Kaffee vorbei. Er brachte leider keine gute Nachrichten. Arthas wird regelmäßig von Schwächeanfällen durchgeschüttelt. Deshalb muss er zurück nach Nordend eilen, und dieser Ursache auf den Grund gehen. Diesmal, so meinte er, wäre es suboptimal, wenn ich ihn begleiten würde. Denn es wird wahrscheinlich eine sehr gefährliche Reise werden. Doch eine letzte Gefälligkeit erwies er mir noch vor seiner Abreise. Er gab einen Pfiff mit seinen Fingern von sich, woraufhin sämtliche Zombies, die die Schreckenslords zurückgelassen hatte, angetrottet kamen. Nach etwa zwei Stunden waren sie vollständig. Es war eine ganze Armee. Dan gab er nur noch das Zeichen für den Aufbruch und setzte sich mit seiner neuen Armee in Bewegung. Diesmal war er auf ein anderes Schiff angewiesen, denn sein Flaggschiff, die „Barbapapa“ lag noch immer in Kalimdor in Düstermarschen vor Anker. Später sollte sie zu einem Museumsschiff umkonstruiert werden, auf der man persönliche Besitztümer von Arthas Menethil bewundern konnte. Darunter eine flauschig weiche Bürste für seine Haartracht, sowie ein Taschenspiegel.

So blieb ich mit meinen untoten Kollegen in Brill zurück. Langsam gewöhnte ich mich wieder an das Alltagsleben und den unnatürlichen Verwesungsgestank, den ich Anfangs versucht hatte, mit massenweise Duftbäumchen zu übertünchen.



Eines Tages klopfte es an der Tür. Ich war überrascht, hier in Lordaeron so etwas überhaupt mal wieder zu hören. Mit einer geschliffen scharfen Schaufel in der Hand öffnete ich die Tür, um dem gegenüber im Notfall eine drüberziehen zu können. Beim Anblick des Besuchers stockte mit der Atem.



Ich: „DU???!!!“



Der mir gegenüber schien auch aus allen Wolken zu fallen.



Besucher: „Hey Mann, was machst du denn hier, Mann?“

Ich: „Na wohnen, was denn sonst. Interessanter ist wohl eher die Frage, was machst du hier... Illidan?“



Der Nachtelf-Dämonen Mischling stieg von einem Bein zum anderen.



Illidan: „Naja...Mann... ich war g’rad in der Umgebung. Ehrlich gesagt hab ich dich gesucht. Oder auch nicht... Ich wollte mir den Weg nach Dalaran erklären lassen. Er lächelte schief. Außerdem...möchte ich über den Kauf des Sonnenbrunnenwassers mit dir reden, Mann.“



Es war nicht verwunderlich, dass ich durch diese Offenbarung mehr als paff war.



Ich: „Darf ich fragen, für was du das Zeugs plötzlich brauchst? Damals hast du mich durch einen einfachen Blick auf deinen Luxusbody wissen lassen, dass du auf das Arkangesöff nicht angewiesen bist.“

Illidan: „Die Dinge haben sich geändert...“

Ich betrachtete seinen Überkörper: „Willst du die mit dem Zeugs deinen Bierbauch wegtrinken?“



Illidan bekam bei dieser Aussage einen regelrechten Hals. Er ballte die Fäuste, beruhigte sich aber wieder.



Illidan: „Sehr witzig, Mann! Nein, ich brauche es, um einen manahungrigen Quel’Dorei, die sich jetzt Blutelfen schimpfen, auf meine Seite zu ziehen. Ich brauche ihn, um eine große Katastrophe abwenden zu können. Aber dafür brauch ich das Sonnenbrunnenwasser – und eine Wegbeschreibung nach Dalaran.“



Ich überlegte.



Ich: „Weißt du was? Ich hab mit dem Zeugs derartige Schwierigkeiten gehabt. Das wird teuer.“

Ilidan: „Ich zahle jeden Preis, aber wäre es in Ordnung für dich, wenn du mich nach Dalaran begleitest und wir unterwegs die Konditionen aushandeln? Ich hab es wirklich sehr eilig. Jede Sekunde zählt.“



Ich drehte meinen Kopf zu Hänsel und Liddia um, die hinter mir auf einem Tisch saßen. Sie nickten mir zu.



Ich: „Abgemacht. Aber das Wasser bleibt hier, bis wir einen Vertrag aufgesetzt haben, verstanden?“



Illidan grinste: „Geht klar Mann!“



So kam es, dass ich schon wieder eine Reise unternehme. Wie lange diese jetzt wohl dauern wird? Während der Reise ins Alterracgebirge war ich schließlich in heftigste Verhandlungen mit Illidan verstrickt. Ich war nicht bereit, mein wertvolles Arkanwasser für einen Fingerhut zu verkaufen. Immerhin ist es das Letzte seiner Art.



Illidan: „Du bist ein harter Verhandlungspartner.“ Er grinste. „Aber ich hab‘ nicht damit gerechnet, dass es einfach werden wird.“ Er seufzte. „Das Leben ist nie einfach... ach Tyrande...“ Gedankenverloren blickte er in die Ferne. Wenn er das mit seinem Verband um die Augen überhaupt konnte.

Illidan: „Wusstest du, dass ich nicht wirklich seit meiner Geburt an blind war? Es gab eine Zeit, da konnte ich noch sehen. Aber da war ich noch ein kleiner Sprössling. Wurde ständig von anderen gemoppt. War feige. Bin jedem Problem aus dem Weg gegangen. Mein Vater war Schaukämpfer. Aber das ist lange her... Eines Tages entdeckte ich per Zufall, wie er jetzt für unseren Unterhalt sorgt. Er wurde zu einen brutalen Geldeintreiber, der Leute mit Gewalt dazu brachte, ihre Schulden zu begleichen... Ich floh. Ich rannte und rannte. Ich rannte durch eine Baugrube der Goblins, welche damals dort einen Außenposten am Zoram’gar Strand hatten. Diese hantierten gerade mit einer Art Giftmüll. Durch einen Unfall wurde ich mit diesem Zeugs überschüttet. Es brachte meine Sehnerven praktisch zum explodieren. Seit diesem Tage... ja seit diesem Tage an bin ich blind...

An diesem Tag hatte mein Vater geschworen, wieder einer ehrbaren Aufgabe nachzugehen. Er gab sich die Schuld an dem geschehenen. Er wurde wieder zu einem heldenhaften Schaukämpfer. Und ich? Ich hatte auf wundersame Weise eine Art Radarsinn entwickelt. Bei jedem Geräusch das ich wahrnehme ist es so, als könnte ich wieder sehen... Ich wurde zu einem Rächer der Schwachen. Bestrafte die Bösen. Tja... das war eine tolle Zeit. Aber das ist lange her...“ er schniffte.



Diese Seite von Illidan kannte ich noch gar nicht. Dass er so emotional sein konnte, ließ ihn auf mich sogar sympathisch wirken. Es scheint ihm sehr schwer zu fallen, darüber zu sprechen.



Illidan: „Aber warum erzähle ich das ganze.“ Er lächelte, wischte sich eine einzelne Träne weg. „Kommen wir wieder zu unserem ursprünglichen Thema zurück.“

Ich: „Ach ja... die Verhandlung...“

Illidan: „Ich habe nachgedacht. Ich werde dir das Wasser nicht abkaufen. Ich biete dir etwas besseres. Ich werde dich an allen Gewinnen, die ich damit mache, zu fünfzig Prozent beteiligen. Ich hab Mittel und Wege, von dem Zeugs einen unendlichen Vorrat herzustellen. Außerdem werde ich dich zum Aufseher über sämtlicher Betriebe machen. Nur hilf mir, mit diesem Wasser die Blutelfen auf meine Seite zu ziehen. Die Elfen brauchen das Wasser. Das ganze Elfenvolk braucht das Wasser. Ich kann dir also versichern, dass du deine Entscheidung nicht bereuen wirst.“

Ich: „Abgemacht. Doch noch etwas möchte ich.“

Illidan: „Und das wäre?“

Ich: „Die Erlaubnis, einen Teil des Wassers abzweigen zu dürfen, um damit Kaffee für die Blutelfen herstellen zu können – Ich nenne es Arkanochino.

Illidan: „Wenn das dein einziger Wunsch ist... so sei es.“



Illidan angelte einen vorgefertigten Vertrag aus der Tasche, der sämtliche abgeklärten Konditionen enthält, einschließlich meines Wunsches eines persönlichen Kaffeehauses. Ich las mir den Vertrag genauestens durch. Sogar mehrmals. Er schien keine versteckten Lamas zu enthalten. Illidan meint es scheinbar wirklich ernst. Ich unterschrieb. Genauso schnell wie er mir den Vertrag ausgehändigt hatte, hatte er ihn auch wieder eingesteckt.



Illidan: „Jetzt wo das alles geklärt ist... wie weit ist es denn noch bis Dalaran?“

Ich hob meinen Finger: „Wir sind bereits da.“

Mein Finger glitt über den Horizont, wo sich eine gigantische Stadt abzeichnete. Ich war ehrlich gesagt überrascht, Dalaran so zu sehen. Das letzte Mal als ich hier war, lag die Stadt in Trümmern. Jetzt erstrahlte sie wieder in seiner ganzen Pracht. Illidan strahlte bei dem Anblick. Er umrundete die Stadt mehrmals, bevor er mir zunickte, und mich auf einen nahe gelegenen Bergvorsprung hinaufführte.



Illidan: „Wusstest du, dass diese Stadt in Wirklichkeit größer ist, als es den Anschein hat? Sie wurde von den Kirin Tor verzaubert, damit sie kleiner aussieht. So sieht sie für Plünderer weniger attraktiv aus, weshalb es zu weniger Angriffen und Plünderungen kam.“



Das wusste ich in der Tat nicht. Stumm beobachtete ich, wie Illidan kichernd eine Tafelkreide aus seiner Tasche zog und einen Kreis ums ich herum in den nackten Fels zeichnete.



Illidan: „Dich interessiert bestimmt, was ich hier mache, nicht wahr? Ich möchte dich einweihen. Eine große Gefahr bahnt sich an. In Nordend residiert ein Monster, das unter dem Namen „der Lichkönig“ bekannt ist. Er wurde vor einiger Zeit von dem Dämonenfürsten Kil’jaeden erschaffen. Dort sitzt er auf dem Dach der Welt, genannt Eiskrone, und streckt seine gierigen Finger nach ganz Azeroth aus. All die Untoten, die du gesehen hast, sind sein Werk. Diese Diener sollten wie ein Schwarm Heuschrecken auf die Welt losgelassen werden und alles Lebende ausradieren. Danach wird die brennende Legion zurückkehren und die Welt für sich beanspruchen. Ich darf nicht zulassen, dass es soweit kommt. Deshalb muss ich die arkane Magie, die von Dalaran ausgeht, benutzen, um den Sitz des Lichkönigs zu spalten und ihn somit zu vernichten. Das Ding wird mir dabei helfen, die Sache zu beschleunigen.“



Er zog ein Ding aus der Tasche, das laut Wikipedia <<ein starrer Körper ist, der um eine Achse rotiert, sich ansonsten frei bewegen kann oder auch an einem Achsenende oder beiden mehr oder weniger festgehalten wird.>>



Illidan: „Das hier ist ein Zauberkreisel. Man muss ihn drehen und sich etwas wünschen. Dies wird dann in Erfüllung gehen.“



Er stellte ihn auf den Boden und gab ihn einen Anstoß.



Ich: „Das kann ich schwer glauben. Du willst mir weiß machen, dass dieses Holzstück auf Stiel Wünsche erfüllen kann? Wenn das so ist, dann wünsche ich mir, dass sich Dalaran in die Lüfte erhebt, nach Nordend entschwindet, und dass es keiner Magie möglich sein wird, den Zauber wieder aufzuheben.“

Illidan brüllte auf: „DU NARR. WAS HAST DU GETAN? DU MACHST ALLES ZUNICHTE!“



Illidan stürmte den Bergabhang hinunter mich hinten nachschleifend. Wir kamen nicht weit. Ein Erdbeben erschütterte die ganze Umgebung, die es unmöglich machte auf den Beinen zu bleiben. Die ganze Gegend um Dalaran bebte. Ein markerschütterndes Knacken ging durch den Boden, es entstanden Risse um die Stadt. Plötzlich sah ich es eindeutig. Die Stadt hob sich langsam, aber stetig, in die Lüfte. Sie gewann an Höhe bis sie die luftigen Weiten erreicht hatte und beschleunigte dann Richtung Norden. Wie ein Blitz war sie am Horizont verschwunden. So als würde der Millenium Falcon den Hyperraumantrieb aktivieren. Ich sah während dem Spektakel, wie sich die halbe Bevölkerung am Dalaranrand versammelte und mir synchron mit einem lauten „HMPF“ den Mittelfinger entgegenstreckten, während sie immer weiter gen Himmel entschwanden.



Illidan ließ sich auf die Knie fallen. Er brach in lautes schluchzen aus.



Illidan: „Was hast du getan? Was hast du nur getan? Jetzt muss ich die Beschwörung manuell durchführen. Und das wird dauern. Ich hoffe die Dalaranruinen haben genug arkane Energie gespeichert, dass ich mein Ritual abschließen kann.



Er drehte sich zu mir um und streckte mir seinen Zeigefinger entgegen.



Illidan: „Und du Kevin, suchst dir jetzt einen weit entfernten Ort, wo du keinen Schaden anrichten kannst, und wartest gefälligst dort bis ich fertig bin. Sonst kann ich in der Tat für nichts mehr garantieren.“
 
Herrlich

Hoffe du schreibst weiter, es ist echt interessant die Geschichte aus dem Blickwinkel zu betrachten und wie Kevin da mitwirkt

Mein Lieblingskapitel ist 15 xD einfach nur genial!
 
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Hallo zusammen,
es freut mich immer wieder, zu lesen, dass euch die Geschichte gefällt. Da freut es mich gleich doppelt, noch weitere Kapitel zu veröffentlichen Es gibt noch viel zu schreiben. Im Moment haben wir noch nicht mal Warcraft 3 durch. Es wird also definitiv noch viel folgen.

Leider wird sich das nächste Kapitel etwas verzögern. Einserseits hab ich grad Arbeitstechnisch viel um die Ohren, andererseits, bereitet mir das momentane Kapitel sehr viele Probleme. Laut Warcraft-Lore muss Illidan jetzt Tyrande aus der Hand der Geißel befreien, und zieht dann nach Nordend um Arthas in Eiskrone zu stellen. Ich möchte, dass Kevin ihn begleitet. Ich möchte aber nicht gleich zur Schlacht in Eiskrone kommen, sondern sie noch ein paar Abenteuer auf den Weg dorthin erleben lassen. Und hier hab ich Probleme. Ich weiß bisher beim besten Willen nicht, was sie erleben könnten... Die Vyrkul schlafen noch, es gibt keinerlei Niederlassungen, der Horde und Allianz geschweige denn einen interessanten Handlungsstrang. Vielleicht kann man die Tuskarr oder die Drachenaspekte irgendwie reinbinden, oder auch irgendwie die Drakaritrolle - Jedoch hat Kevin bereits Bekanntschaft mit den Tel-Abim-Trollen gemacht, somit wäre das mit den Drakkari nur eine abgedroschene Handlung - außer ich schaffe es, die Trollgeschichte in eine ganz andere Richtung zu spannen... Vielleicht lass ich sie auch auf das Expeditionskorps von Muradin stoßen.

Vom dem her ist das nächste Kapitel das bisher am schwierigsten zu schreiben. Für Ideen und Vorschläge hab ich ein offenes Ohr

Auf alle Fälle wird das nächste Kapitel noch vor Silvester erscheinen. Bis dahin bedanke ich mich nochmals ganz herzlich bei all den Lesern hier, die sich wirklich die Zeit genommen haben, das inzwischen achzig Seiten umfassende Manuskript zu lesen.

Ihr seit die Besten!

Liebe Grüße
Euer Mafloni
 
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Wirklich Klasse, mach weiter so...

Tip: wie wärs mit den Furbolgs die am abgebrochenem Weltenbaum leben, oder den Gesichtslosen, oder die alten Elfenruinen mit den Geistern derer,
eine Dunkeleisenzwergenexpedition(was fürn Wort)! oder die Harpyen....

Guten Loot
Ragi
 
Ich danke dir für die weiteren mich erheiterden Kapitel und freue mich natürlich wieder auf die nächsten :-) Lg
 
bitte nichts spoilern ^^

edit.// du hast Kapitel 12 vergessen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
bitte nichts spoilern ^^

edit.// du hast Kapitel 12 vergessen

Verdammt du hast Recht Oo

Ich hab mein Missgeschick korrigiert. Über Kapitel 13 war noch genug Platz dafür. Ich habe das Kapitel eingefügt.

Respekt... das war sehr aufmerksam. Vielen dank für den Hinweis
 
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Ui. Immer wenn ich Kaffee sehe oder trinke denke ich an deine Geschichten.

Ich habe mir letzens mal die Mühe gemacht alles in ein Word Dokument zu packen. Es hat genau 100 Seiten. Kannst schon ein richtiges buch draus machen.

SChöne GEschichten auch wenn sie lang sind. Mach weiter so
 
Ui. Immer wenn ich Kaffee sehe oder trinke denke ich an deine Geschichten.

Ich habe mir letzens mal die Mühe gemacht alles in ein Word Dokument zu packen. Es hat genau 100 Seiten. Kannst schon ein richtiges buch draus machen.

SChöne GEschichten auch wenn sie lang sind. Mach weiter so

dreist macht der mir einfach nach xD

So, jetzt erstmal Kap. 12 lesen

edit.// danke für das Kap. 12 !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Kapitel 17 &#8211; Terror mit Tyrande

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Ich hatte mich auf einem Mauerstück niedergelassen, welches wahrscheinlich von einem zerstörten Gebäude der Vorstadt von Dalaran stammte. Illidan hatte sich in seinem selbstgezeichneten Beschwörungskreis zurückgezogen, der aber eher nach einer Ellipse aussah. Wahrscheinlich schaute deshalb das ganze Ritual etwas seltsam aus. Auf alle Fälle versuchte die Energiekuppel, die Illidan umschloss, um jeden Preis den gezeichneten Kreis als Basis zu nehmen. Jetzt ist das ganze ein wackeliges Gebilde mit unregelmäßigen Energiezuckungen, die aussah, als würde sie jeden Augenblick in sich zusammenbrechen. Auch Illidan schien sich seiner Sache nicht ganz sicher zu sein. Während seines Rituals schaute er öfters panisch um sich. Hin und wieder streifte mich ein hasserfüllter Blick von ihm. Aber was soll ich machen. Ich bin selbst schuld an der Misere. Hätte ich seinen Zauberkreisel, welcher auch unter dem Namen „Auge von Sageras" bekannt war, nicht durch eine unüberlegte Handlung ausgelaugt, wäre Illidan nicht jetzt in dieser Situation.



Ich saß völlig gedankenverloren auf dem Felsen und starrte Löcher über die Luft. Plötzlich klopfte mir jemand auf die Schultern, das mir die Luft weg blieb.



Nervige Person: „Na, ist dir langweilig? Es folgte ein quietschendes Lachen." Wer auch immer es ist, seine Stimme klang auf alle Fälle, als hätte er Helium inhaliert.



Die Person schien mich schon wieder vergessen zu haben. Er schritt an mir vorbei. Jetzt konnte ich einen Blick auf ihn erhaschen. Es war ein spindeldürrer Blutelf, mit Helium gebleichten Haaren, die ihm bis zu den Pobacken hingen. Und er trug irgend so einen knallroten Fetzen, von dem er wohl annahm, dass er cool sei. Mir ist schon klar, dass es sich hier um eine typische Magierrobe handelt. In meinen Augen sieht's trotzdem aus wie ein Rock. Und erst seine Schultern... so spitz, protzig und extragroß. Als wollte er signalisieren. „Hey seht mich an!"



Der Elf schritt näher an Illidan heran, ignorierend, dass dieser gerade ein schweißtreibendes Ritual vollführte, dessen Sinn mir noch immer nicht ganz klar ist.



Nervige Person: „Und du musst wohl Illidan sein. Lady Vashj hat mir bereits vieles von dir erzählt."



Illidan betrachtete mit gewissen Abscheu die Person, während er unter größten Anstrengungen versucht, das Ritual aufrecht zu erhalten. Der Elf betrachtet interessiert die Energiekuppel in der Illidan eingeschlossen ist.



Nervige Person: „So etwas hab ich schon befürchtet... mit Ritualen kennst du dich überhaupt nicht aus, nicht wahr? So einen Pfusch hab ich nicht mal während meiner Studienzeit auf der Magierakademie in Dalaran gesehen."



Jetzt brach die Kuppel von Illidan endgültig in sich zusammen. Der Nachtelf-Dämon keuchte. Wenn Blicke töten könnten...



Illidan: „Bist zu jetzt zufrieden? Wer bist du überhaupt, dass du meine Macht in Frage stellst?" Er ging einen Schritt auf den Blutelfen zu.



Dieser spannte die Brust und ging ebenfalls einen Schritt nach vor. Er verbeugte sich. „Gestatten? Ich bin Kael'thas Sonnenwanderer Prinz von Quel'Thalas und letzter Überlebender der Sonnenwanderer Dynastie. Dein Diener, oder besser gesagt dein Sklave, hat uns ein interessantes Angebot gemacht. Man sagte mir, dass du die Möglichkeiten besitzt, uns von unserem Durstgefühl nach arkaner Magie zu befreien. Aber wenn ich dich so ansehe... da kommen starke Zweifel in mir auf. Du kannst ja nicht mal ein nullachtfünfzehn Ritual durchführen..."



Illidan platzte jetzt endgültig der Kragen: „Wenn es der werte Herr Prinz besser kann. Warum macht er es dann nicht persönlich? Oder waren die Worte doch nicht mehr als heiße Luft?"



Kael: „Dass ich nicht lache. Nenn mir, was du mit diesem Ritual bezwecken wolltest, und ich mach es dir mit einem Fingerschnipp."



Illidan: „Gut... dann zeig mir, dass du in der Lage bist den Gletscher von Eiskrone zu spalten, und so den Lichkönig zu vernichten! Und das alles nur auf der Basis eines läppischen Rituals."



Kael's Lachen (das eher an ein Lachen eines Kastraten erinnert) verstummte. Plötzlich war er sich doch nicht mehr so sicher. Illidan kostete diesen Moment in vollen Zügen aus.



Kael: „Klar... überhaupt kein Problem."



Der Prinz torkelte Richtung Ritualkreis. Dort angekommen, stemmte er seine Hände in die Hüften, murmelte irgendeinen unverständlichen Blödsinn, bevor er die Hände von sich streckte und sie mit blau blitzender Energie durchfließen ließ. Jedoch schienen sie sich unter den Anstrengungen zu verkrampfen. Auf jeden Fall sah die Geschichte nicht sehr gesund aus. Auf alle Fälle gab Kael röchelnde Geräusche von sich, die so klangen wie die von Bart Simpson, wenn er gerade wieder von Homer gewürgt wird.



Nichtsdestotrotz erhob er noch einmal seine Stimme.



Kael: „Oh ihr Geister des Himmels und der Erde. Leiht mir eure Kraft. Gebt mir die Kraft, den Eiskronengletscher zu zerschmettern und den Lichkönig zu vernichten."



Elementare: „SONST NOCH WÜNSCHE?"



Kael: „Bitte ich flehe euch an. Bitte helft mir!"



Elementare: „VERGISS ES! UND WEGEN SO ETWAS BELÄSTIGT ER UNS. DAS IST JA WIRKLICH ALLERHAND..."



Plötzlich waren die Energien um Kael verschwunden. Er sackte in sich zusammen.



Illidan: „Na? Haben wir den Mund etwas zu voll genommen, gell? Und jetzt verschwinde aus meinen Kreis und lass mich wieder meine Arbeit machen."

Kael: „Bitte verzeiht mir Illidan... ich war nicht ganz bei Sinnen... ich bewundere eure Macht und ich werde mich euch mit Freuden anschließen."

Illidan: „Gut so! Und jetzt verschwinde aus meinem Blickfeld."



Trotz zittrigen Beinen schaffe es Kael mit erstaunlicher Schnelligkeit, aus der Reichweite von Illidan zu entschwinden. Er ließ sich zwei Häuserblocks von mir entfernt zusammensacken.



Ich sah, wie der Naga dem Blutelfen mit einem Sicherheitsabstand folgte.



Vashj züngelte: „Essss war nicht klug von dir, dich dem *ssssss* mächtigen Illidan in den Weg zu stellen. Sei froh, dassssss er dich trotz allem zu seinem Verbündeten gemacht hat *ssssss*

Kael: „Ach, halt doch die Klappe! Würde mein Volk nicht so leiden, würde ich mich doch mit so einem Mutanten doch gar nicht zusammenschließen!"

Illidan: „ICH HABS GEHÖÖÖÖÖRT!"

Kael: „Bitte verzeiht erneut eurem untergebenen Diener!"



Illidan grunzte nur unverständlich.



Fünf Minuten später. Illidan stand noch immer wie angewurzelt in seiner Kuppel. Die Zeit schien stillzustehen. Ich saß in einem Sicherheitsabstand und drehte Däumchen. Wenn ich nicht einen Vertrag mit ihm ausgehandelt hätte, würde ich eh nicht auf ihn warten. Aber jetzt hab ich die Möglichkeit, endlich mein Kaffeegeschäft in Schwung zu bringen.



Interessant finde ich, dass es von Illidan scheinbar eine Verzweiflungstat war, sich mit mir in Verbindung zu setzen. Wie es aussieht, hat er den Blutelfen etwas versprochen, was er nicht halten konnte. So ist er zu mir geeilt und hat um das Sonnenbrunnenwasser gefleht. Wie man sieht, gerade im richtigen Augenblick. Denn es dauerte nicht lange, bis Kael zu unserer bunten Gruppe hinzugestoßen ist.



Ein grünes Licht flog mit leichtem surren an meinem Ohr vorbei und zerplatzte an Illidans Energieschild. Die Kuppel bebte, aber sie blieb stabil. Illidan bewegte seinen Kopf. Er fluchte. Ich drehte mich um und blickte in die Augen einer mir nur allzu gut bekannten Person. Malfurion, der schüchterne Druide von Hyjal und Gewinner des Badminton-Turniers. In der Hoffnung, Illidan's Aufmerksamkeit zu gewinnen, hat er einen Naturzauber namens „Zorn" eingesetzt. Mit mäßigem Erfolg wie man sieht. Immerhin hat Illidan den ungebetenen Besucher entdeckt. Und er schien nicht besonders erfreut darüber zu sein.



Malfurion: „Bruder, hör auf mit dem *@#?ß%$§* !"



Mir kippte der Mund nach unten. So kannte ich Malfurion gar nicht. Sein Sieg auf Hyjal hat ihm scheinbar eine Menge Mut beschert &#8211; oder Selbstvertrauen. Was mich auch überraschte &#8211; die beiden waren Geschwister? Ich konnte es kaum glauben.



Illidan ließ die Kuppel fallen. Er stürmte Auf Malfurion zu während er laut fluchte.



Illidan: „Erst Kevin, dann Kael'thas, und zu allem Überdruss jetzt auch noch du! Hat man denn hier keine halbe Stunde Zeit um in aller Ruhe einen Kontinent zu zerstören? IST DAS ZU VIEL VERLANGT? Sonst noch jemand, der mich nerven will?"

Malfurion schluckte. Sein Selbstvertrauen schien wieder zu schwinden. „Vielleicht eine." Er machte eine ausholende Handbewegung, „Ich vermute Maiev Schattensang kennst du noch?"



Illidan presste seine Lippen zusammen. Wie könnte er sie nur vergessen. Immerhin war sie zehntausend Jahre lang seine Gefängniswärterin. Und die hatte es in sich. Unwillkürlich fuhr er mit seiner Hand über eine Narbe über seinem Rücken. Die wöchentlichen Peitschenhiebe am Dienstag pünktlich vor dem Abendessen um 18.00 würde er niemals vergessen.



Maiev: „Grüß dich Illidan. Kennst du mich noch? Zeit in dein finsteres Loch zurückzukehren."

Illidan schrill: „Na und, wen stört's, dass es dort finster ist. Ich bin blind verstehst du? Ich bin blind!"

Malfurion: „Schluss mit der Kinderei!", er trat auf Illidan zu. Ja, Maiev ist hier, um dich wieder gefangen zu nehmen. Aber ich bin bereit, dir die Freiheit zu schenken, wenn du mir in einer Sache behilflich bist."

Maiev: „WIE BITTE? Ich glaub ich spinne! Das war aber nicht unsere Abmachung!"

Malfurion: „SEI STILL." Er wandte sich wieder Illidan zu. Tyrande ist verschwunden, möglicherweise wurde sie von der Geißel geschnappt. Kannst du mir helfen sie zu retten?"

Illidan: „Warum rettest du sie nicht selbst? Immerhin bist du einer der mächtigsten Druiden der Welt."

Malfurion: „Ich... ähhh... also, weißt du... ähhh..."

Illidan: „Und ich bin wirklich frei, wenn ich sie rette?"

Malfurion. „Klar, so wie abgemacht."

Illidan: „Topp, ich stimme zu. Die beiden Brüder drückten sich die Hände. „Kommst du mit?"

Malfurion: „...ähhh, wie gesagt...ähhh..."

Illidan: „Ich hab verstanden du <mutiger> Druide. Ich werde losziehen und sie befreien.

Malfurion: „Ich wusste ich kann mich auf dich verlassen. Ich werde hier auf dich warten... ähh... ich meine... ähhh... die Stellung halten. Jawohl die Stellung halten!"



Illidan sprintete davon. Er hinterließ nur einige Fußspuren. Oder waren es Hufabdrücke? Kann man schwer definieren.



Malfurion zu sich selbst: „Diese verdammten Untoten. Wenn Arthas seine Finger im Spiel hat..."

Ich: „Arthas? Aber der ist doch in Nordend unterwegs."

Malfurion: „Ich weiß nicht, woher du dieses Gerücht hast, aber Arthas wurde erst kürzlich von hier etwas flussabwärts gesehen."

Ich: „Wenn das stimmt, dann muss ich sofort zu ihm, ich glaube, dass es zu einer Katastrophe kommen wird, wenn ich nichts unternehme!"



Mit diesen Worten machte ich kehrt und verschwand im Wald. Immer tiefer ins Landesinnere. Am anderen Flussufer sah ich schon bald Bataillonen ganzer Untoten-Streitkräfte. An einer Stelle, an der der Fluss etwas seichter war, wechselte ich vorsichtig auf die andere Uferseite. Tiefer in die Armee der Geißel hinein. Ich kroch durch Büsche und Blätterwerk, wodurch ich dem gierigen Blicken entging, die sich definitiv über ein Stück Frischfleisch gefreut hätten. Einer Unachtsamkeit hatte ich es zu verdanken, dass ich unbeabsichtigt in freistehendes Gelände hinauskroch &#8211; und stieß dabei mit einer hochgewachsenen Gestalt zusammen. Aus dem Gleichgewicht gerissen, stolperte die Person zwei Schritte nach vorne, bevor sie sich wieder fing und sich zu mir umdrehte. Es war Marvyn!



Marvyn: „Was um alles in der..." seine Augen weiteten sich. „Ich glaub's nicht. Kevin, bist du das?"

Ich: „Ja... leibhaftig... was macht ihr denn hier? Ich dachte ihr wärt auf einer Expedition in Nordend."

Marvyn: Ja, das sollten wir auch sein, aber... wir wurden noch aufgehalten."

Ich: „Bring mich bitte zu Arthas, ich muss mit ihm reden."



Ohne Widerworte brachte er mich zu dem gefallenen Prinzen. Dieser schritt neben einem Käfig auf und ab, mit einer Peitsche in der Hand, mit der er regelmäßig auf die Gefangenen einschlug. Es war Tyrande, die unter den immensen Schmerzen wimmerte.



Arthas: „Sag mir, warum ihr mich verfolgt. Sag mir, warum ihr mich töten wollt. Ich hab euren Volk nichts getan."



Tyrande presste ihre Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. Sie legte ihren gesamten Hass in ihre Stimme, als sie antwortete.



Tyrande: „Ihr seit der Schoßhund der brennenden Legion. Ihr bringt Tod und Verderben über Azeroth &#8211; und ihr habt Illidan dazu verführt, sich mit dämonischen Energien einzulassen. Alleine für diese Anmaßungen verdient ihr den Tod!



Arthas tat so als würde er überlegen: „Illidan... Illidan... Illidan... ah der. Stimmt, ich bin in diesem Malheur nicht ganz unschuldig" er fletschte die Zähne, „aber er hat sich selbst zuzuschreiben, was ihm wiederfahren ist. Aber frag ihn doch selbst."



Er winkte einen Wagen heran, auf dem eine Kiste stand, welche mit einem dunklen Fetzen verhüllt war. Als der Wagen vor unseren Augen zum Stillstand gekommen war, schritt Arthas heran, und riss das Tuch herunter. Darin saß Illidan, auf Armen und Beinen mit schweren Eisenketten zusammengebunden. Seine Haut hatte viele Bissspuren und Kratzer.



Tyrande: „Illidan! Was ist mit dir geschehen? Was machst du hier?"



Zuerst bewegte sich Illidan nicht, bevor er schwach seinen Kopf zu Tyrande drehte.



Illidan: „Ich... wollte dich retten, Tyrande. Aber... es sieht aus als wäre ich gescheitert... Sie haben mich gefangen genommen. Wie ein Bär hab ich gekämpft, ich tötete viele, doch am Ende waren sie in der Überzahl. Sie warfen mich in Ketten und nun... bin ich hier." Er schüttelte traurig den Kopf. „Arthas hat recht. Ich allein trage die Schuld an dem, was mir widerfahren ist. Der Prinz hat damit überhaupt nichts zu tun &#8211; Er hat mir nur gezeigt, wie ich zu mehr Macht komme."

Tyrande: „Oh Illidan, wie konntest du nur..."

Illidan: „Bitte verzeih mir Tyrande."



Arthas klatschte in die Hände.



Arthas: „Echt rührend. Nur wird es euch jetzt wie Romeo und Julia ergehen. Denn jetzt werdet ihr sterben."



Er ließ die Peitsche fallen und zog sein Schwert aus der Scheide.



Arthas: „Frostgram hungert..."



Der Augenblick war günstig. Ich schritt an Marvyn vorbei, auf die Lichtung hinaus. Immer auf Arthas zu, der mich immer noch nicht bemerkt hat.



Ich: „ARTHAS, HÖR AUF DAMIT!"



Der Prinz stockte in der Bewegung: „Ich kann nicht, sie wollen mich tot sehen."

Ich: „Denk an deine Prinzipien Arthas, deine Grundsätze. Vergesse niemals, für das du im Leben gekämpft hast. Beschütze dein Volk, ehre die Toten. Führe dein Volk in eine Bessere Zukunft."

Arthas: „Frostgram will es so!"

Ich: „Siehst du denn nicht, wie sehr dich das Schwert kontrolliert? Entreiße dich seiner Kontrolle. Das bist nicht du selbst. Finde den Weg zurück ans Licht."



Arthas schien plötzlich Schwierigkeiten, das Schwert zu halten. Er zitterte.



Ich: „Lass sie gehen."

Arthas: „Ich..."

Ich: „Ich sagte, lass...sie...gehen."



Er betrachtete mich. Es war nicht nur Arthas der mich anblickte. Es war die Seele des Dämonen, die von ihm Besitz ergriffen hatte. Seine Augen waren leer. Der Rest, der von Arthas noch existent zu sein schien, meldete sich noch einmal zu Wort."



Arthas: „Falric, Marvyn. Befreit die Gefangenen. Lasst sie gehen." Der Prinz drehte sich zu mir um. „Und du Kevin. Verschwinde von hier. Halte so viel Abstand zu mir wie nur möglich. Denn das nächste Mal wenn wir uns sehen... wirst du wahrscheinlich nicht mehr mir gegenüberstehen."



Ich starrte ihn mit offenen Mund an. Unfähig zu glauben, was ich hier hörte. Hatte ich Arthas wirklich nun endgültig verloren?

Arthas: „Verschwinde von hier!"



Ich dachte nicht nach. Ich machte kehrt und rannte. Rannte, bis ich nicht mehr konnte. Erschöpft und zitternd versuchte ich an einem dicken Baumstamm wieder zu Atem zu kommen. Stattdessen ließ ich mich an dem Stamm zu Boden sinken. Ich zitterte. Tränen flossen mir über die Wangen, wimmerte. Eine riesige Pranke legte sich auf meine Schultern. Es war Illidan der rechts von mir aufkreuzte. Links von mir setzte sich Tyrande ins Gras. Stumm betrachteten sie mich. Unfähig etwas zu sagen. Die Nachtelfin war die erste, die sich von uns zu Wort meldete.



Tyrande: „Das war sehr mutig von dir, dich in die Höhle des Löwen zu wagen. Das werde ich dir nie vergessen."

Ich schluchzte: „Ja... aber zu welchem Preis... heute sind drei Freunde von mir gestorben... Arthas... Marvyn... Falric... Das nächste Mal wenn sie mich sehen, werden sie mich nicht mehr kennen. Wie werden versuchen mich zu töten."

Illidan drückte meine Schulter etwas fester: „Das glaub ich nicht. Arthas hat sich an seine Prinzipien erinnert. Er wird nicht aufgeben. Du hast es bewiesen. Du konntest ihn heute erneut erretten. Er wird alles in seiner Macht stehende tun, um sein Volk zu retten, da bin ich mir sicher."

Tyrande: „Du hast niemanden verloren. Im Gegenteil. Du hast drei neue Freunde gewonnen. Illidan, Malfurion, mich. Sei dir versichert. Mit dem heutigen Tage an, hast du unser Vertrauen.



Ich blicke abwechselnd Illidan und Tyrande an. Beide lächelten mich an.



Ich wischte mir die Tränen aus den Augen. „Ich danke euch vielmals für eine Unterstützung. Aber jetzt sollten wir zu Malfurion zurückkehren. Er macht sich bestimmt schon Sorgen.

Unser Weg führte uns zurück zu den Ruinen von Dalaran. Malfurion erwartete uns bereits ungeduldig.



Malfurion: „Da seit ihr ja endlich! Ich war schon kurz davor, euch suchen zu gehen, aber... wichtige Verpflichtungen verhinderten, dass ich zu euch stoße.

Illidan: „Was für Verpflichtungen?"

Malfurion: „Das tut nichts zur Sache." Er machte eine wegwischende Handbewegung. Dann musterte er seinen zerschundenen Bruder. „Hauptsache ihr seit gesund und munter zurückgekehrt."

Illidan: „Gesund und munter? Sagtest du gerade. Gesund und munter?"

Malfurion ignorierte diese Bemerkung: „Im gemeinsamen Einvernehmen können Maiev und ich dir nun stolz verkünden, dass du jetzt frei bist..."

Maiev: „Von diesem Einvernehmen weiß ich aber nichts!"

Malfurion: „... nichtsdestotrotz gibt es eine kleine Einschränkung. Du musst aus unseren Landen verschwinden und nie mehr zurückkehren..."

Maiev: „...und Maiev steht es frei, dich weiterhin zu jagen und deiner gerechten Strafe zuzuführen."

Malfurion: „Von diesem Einvernehmen weiß ich aber nichts."



Illidan öffnete ein Portal in eine düster wirkende Welt.



Illidan: „Somit werde ich mich in die zerbrochene Welt von Drainor zurückziehen. Fernab von jedem, der mir schaden möchte."



Illidan verbeugte sich und war schließlich im Portal verschwunden. Maiev eilte hinterher. Gefolgt von der persönlichen Elitegarde der dreihundert besten Kriegerinnen.



Malfurion drehte sich zu mir um: „Die Strafe gilt auch für dich Kevin. Immerhin bist du sein Verbündeter. Also hinein mit dir!"

Ich: „A-Aber..."



Malfurion trat auf mich zu und stieß mich durchs Portal. Mit einer Handbewegung versiegelte er das Portal zurück in unsere Welt. Ich war gestrandet...
 
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