Ehrlich gesagt bin ich mit Offenheit und Ehrlichkeit bisher recht gut gefahren. Man verstrickt sich weniger oft in Ausreden. Okay, hier und da eckt man sicherlich schneller an, muss sich dafür aber später auch nicht aus blöden Situationen retten. Wenn mich jemand anspricht, den ich unsympathisch finde, dann sage ich ihm offen, dass ich kein Interesse habe. Das ist im ersten Moment sehr hart, aber man macht niemandem falsche Hoffnungen und muss sich nicht den Rest des Abends faule Ausreden einfallen lassen.
Meiner Erfahrung nach kommt man in sehr viel bescheuerte Situationen, wenn man ehrlich ist...
Wenn das Gegenüber nämlich merkt, dass man es ehrlich meint, kann einem daraus ein verdammter Strick gedreht werden der an dem Abend sicher noch am Baum hängen wird...
Wenn man sagt, das man einfach kein Interesse hat, dann kommen die doch immer wieder, weil sie denken man kann einen umstimmen, vorallendingen, wenn der eigene Tonfall dabei auch noch inkonsequent ist...
Und man hat dann ja auch nicht wirklich "gute" Argumente, dagegen außer eben nur "Kein Interesse", wer sich davon wirklich abhalten lässt hatte entweder sowieso keinen ernsthaften Angriff im Sinn oder was auch immer...
Wenn man ihnen aber stattdessen den größten Scheiß erzählt ist man sie oftmals sehr schnell los... natürlich klappt das alles nur, wenn man auch die entsprechenden Fähigkeiten, sprich eine gewisse Eloquenz, Rethorik und Phantasie, hat.
Wobei ich eh sagen muss, das Ehrlichkeit generell keinen guten Stellenwert hat... Lügen sind viel einfacher... außerdem verrät man eben nicht so viel von sich selbst...
Die Wahrheit ist ein gefährliches gut und in den falschen Händen ist man schnell am Arsch...
Mag ja sein das es ein paar wenige gibt wo die Dinge wie du sie schilderst wirklich noch so gelten... aber der großteil der Bevölkerung ist da eher wirklich nur noch dort wo die Sonne nicht scheint...