Es gibt keinen Gott.

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ähm...erst einmal ist Kirchensteuer niemals ein Zwang
smile.gif

Die Kirchensteuer ist eine Steuer, die Religionsgemeinschaften von ihren Mitgliedern zur Finanzierung der Ausgaben der Gemeinschaft erheben. In der Bundesrepublik Deutschland wird die Kirchenlohnsteuer von den Finanzämtern der jeweiligen Bundesländer eingezogen, die dafür eine Aufwandsentschädigung einbehalten.

Nach Artikel 140 des Grundgesetzes in Verbindung mit Artikel 137 der Weimarer Verfassung sind diejenigen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die eine Körperschaft des öffentlichen Rechts sind, berechtigt, Steuern zu erheben.

Die Bemessungsgrundlagen für die Kirchensteuern sind die Einkommensteuer bzw. Lohnsteuer (Kircheneinkommensteuer, Kirchenlohnsteuer) und die Grundsteuer A (Kirchengrundsteuer). Rechtlich möglich ist auch die Erhebung der Kirchensteuer als Zuschlag zur Vermögensteuer sowie zum Solidaritätszuschlag; die Kirchen in Deutschland haben auf diese beiden Möglichkeiten bisher verzichtet. Das Kirchgeld in glaubensverschiedener Ehe, ebenfalls eine Kirchensteuer, knüpft an den „Lebensführungsaufwand“ einer Ehe an. In einigen Bundesländern wird eine Mindestbetrags-Kirchensteuer eingezogen. Die Höhe der Kirchensteuer wird von den Kirchenleitungen festgesetzt. Rechtskraft erhalten die kirchlichen Festsetzungen durch die Zustimmung der jeweiligen Landesparlamente zu ihren Kirchensteuergesetzen.

Die Kirchensteuer ihrer Mitglieder macht ungefähr 70 % des Einkommens der Kirchen aus. [1]

Der staatliche Steuereinzug für Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften ist eine deutsche Besonderheit; er ist nicht durch das Grundgesetz, sondern nur in Landesgesetzen geregelt.

Im Folgenden ist nur von der Kirchensteuer die Rede, die an die Lohn- und Einkommensteuer anknüpft (Annexsteuer).

Rechtsgrundlagen für die Erhebung von Steuern der Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften

Zu den rechtlichen Voraussetzungen der Erhebung von Steuern für Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zählen:

1. die Anerkennung einer Religions- und Weltanschauungsgemeinschaft/-organisation als Körperschaft des öffentlichen Rechts
2. Steuerbeschlüsse der zuständigen Leitungsgremien (z.B. in der Evangelischen Kirche im Rheinland die Presbyterien, in der Protestantischen Landeskirche der Pfalz die Landessynode), in der katholischen Kirche die Kirchensteuerräte der jeweiligen (Erz-)Bistümer), Vorstand einer Weltanschauungsgemeinschaft
3. die Zustimmung der jeweiligen Parlamente der Bundesländer zu den Steuergesetzen der entspr. Gemeinschaften / Organisationen und schließlich,
4. die Steuerpflichtigkeit des Mitglieds. Diese beginnt bei christlichen Kirchen grundsätzlich mit der Taufe. Durch die Kirchenaustrittserklärung, je nach Bundesland vor dem Amtsgericht oder dem Standesamt, erlischt diese Verpflichtung.

Wer hätte das gedacht...
sleep.gif


Und wenn du, "VölligBuffeD" den Glauben als Dummheit bezeichnest, bist du derjenige der mir leid tut.
Natürlich gibt es in Religionen profitgeile Leute, natürlich werden wegen dem Glauben Kriege geführt und das auch schon seit Jahrtausenden...

Tja, Glaube heißt Glaube, weil man daran glaubt. Sonst würde es Wissen heißen. Und wenn ich es als Dummheit bezeichne, dann deshalb, weil ich die Menschen für dumm/leichtgläubig halte.

Aber dort gibt es einen Unterschied: Für die einen ist Glauben=Macht, für die wirklich Gläubigen ist der Glaube Halt, Kultur und Weisheit. U.v.m.

Glaube hat deshalb begonnen, weil sich die Menschen früher viele Dinge nicht erklären konnten. Jetzt wo die Wissenschaft immer weiter kommt, gerät der Glaube in eine Enge. Einer der wenigen Gründe, warum sich der Glaube heute noch hält, ist dieser, das Menschen dazu erzogen wurden, daran zu glauben. Ich durfte mich frei enttscheiden und siehe, oh Wunder (Dieses Wort benutze ich nur Sprichwörtlich, da ich nicht an Wunder glaube), ich habe mich für die Realität entschieden.

Das Christentum als Beispiel setzt sich dafür ein, Verständnis zu schaffen, die Menschen zum Nachdenken zu bringen, wie die meisten anderen Religionen auch.

Damit habe ich keine Probleme, aber das ginge auch ohne Religionen. Da wären wir wieder bei der Profitgeilheit.

Ich selbst glaube an das Große und Ganze, nicht an etwas Einzelnes. Dennoch finde ich es schön, wenn Menschen sich religiös engagieren und daran glauben.

Du findest es schön, ich halte es für blinde Dummheit.
 
@VölligBuffed
Und wo steht in den ganzen Paragraphen, dass die Taufe Pflicht für jeden Bundesbürger ist?
 
@VölligBuffed
Und wo steht in den ganzen Paragraphen, dass die Taufe Pflicht für jeden Bundesbürger ist?

Nirgends, aber wie oft werden Kinder getauft und zu dieser Religion erzogen? Ist EXAKT das gleiche, nur dass das Kind nicht merkt, was passiert.

So denkt das Kind dann irgendwann, das es ja ganz normal ist und bezahlt immer und immer weiter.
 
Der Biologieunterricht ist zwar schon eine Weile her, aber ich denke das könnte ich wohl hinbekommen.

Wenn ich meine These immer um weitere Details erweitere kann ich jede Behauptung aufrecht erhalten. Deshalb gibt es Ockhams Rasiermesser. Von vielen Theorien ist die einfachste zu wählen.

Gegenfrage: Ist es denn sinnvoller jeden "Mist" (fürchterliches Wort in einer angeblich wertefreien Diskussion) anzuzweifeln, nur weil man ihn nicht beweisen kann, sondern soviel Mut aufbringen müßte, um in diesen unbestätigten Sachverhalt zu vertrauen, für den es eben keine Beweise gibt?

Es ist mutig an etwas Unbewiesenes zu glauben? Es ist also mutig, wenn ich glaube, dass alle Afrikaner vom Saturn kommen.

Seit wann ist diese Diskussion "wertfrei"?

Ich sehe da in erster Linie die ureigenste Furcht des Menschen vor dem Unbekannten. Viele Menschen schaffen es ja nicht einmal ihrem Parter zu vertrauen und zu glauben, wie sollen sie es da erst bei Gott schaffen?

Ich verstehe ich nicht ganz was du damit sagen willst das es schwer ist Gott zu vertrauen. Ja es ist schwer, aber was soll uns das jetzt sagen?
 
Nirgends, aber wie oft werden Kinder getauft und zu dieser Religion erzogen? Ist EXAKT das gleiche, nur dass das Kind nicht merkt, was passiert.

So denkt das Kind dann irgendwann, das es ja ganz normal ist und bezahlt immer und immer weiter.

1.) Und wie oft ist das die "Schuld" der Kirche?
2.) Das Kind erklärt mit der Taufe nicht seine Zugehörigkeit zur Kirche, die Eltern sprechen für das Kind und geloben es christlich zu erziehen.
3.) Erst mit der Firmung / Konfirmation bestätigt das Kind dieses Versprechen durch ein Bekenntnis zu Gott. (kein Muss)
4.) Jeder Erwachsene sollte wissen, welche Rechte und Pflichten er hat.
5.) Wenn du dich beschwerst, dass die Eltern ihre Kinder taufen und die dann irgendwann Kirchensteuer zahlen, dann packst du das Problem aber am falschen Ende an.
6.) Da "Glauben" für dich beschriebenermaßen mit Dummheit gleichzusetzen ist, stimme ich in diesem Fall zu und sage, wer glaubt, dass Kirchensteuer zahlen normal und verpflichtend ist, der ist wirklich ein ausgemachter Hornochse.
 
Seit wann ist diese Diskussion "wertfrei"?
Ich verstehe ich nicht ganz was du damit sagen willst das es schwer ist Gott zu vertrauen. Ja es ist schwer, aber was soll uns das jetzt sagen?

Ich denke, damit meinte er, dass sich Menschen immer alles erklären wollen. Dass hat früher mit Vulkanausbrüchen und Erdbeben angefangen. Da hat man einfach Götter dafür eingesetzt, denen man dann gehuldigt hat, um vor ihnen sicher zu sein.

Die Angst (Nicht nur die Angst) vor dem Unbekannten treibt Menschen in den Glauben.
 
1.) Und wie oft ist das die "Schuld" der Kirche?
2.) Das Kind erklärt mit der Taufe nicht seine Zugehörigkeit zur Kirche, die Eltern sprechen für das Kind und geloben es christlich zu erziehen.
3.) Erst mit der Firmung / Konfirmation bestätigt das Kind dieses Versprechen durch ein Bekenntnis zu Gott. (kein Muss)
4.) Jeder Erwachsene sollte wissen, welche Rechte und Pflichten er hat.
5.) Wenn du dich beschwerst, dass die Eltern ihre Kinder taufen und die dann irgendwann Kirchensteuer zahlen, dann packst du das Problem aber am falschen Ende an.
6.) Da "Glauben" für dich beschriebenermaßen mit Dummheit gleichzusetzen ist, stimme ich in diesem Fall zu und sage, wer glaubt, dass Kirchensteuer zahlen normal und verpflichtend ist, der ist wirklich ein ausgemachter Hornochse.

1.) Immer, da sie unmündige Kinder, die nicht verstehe was Glaube ist taufen.
2.) Ich bin sehr froh darüber, dass mich meine Eltern nicht haben taufen lassen und ich selbst entscheiden konnte, ob ich mich irgendeiner Religion anschließen will. Außerdem ist die Floskel "christlich erziehen" sehr ungenau definiert, denn der Einfluss christlicher Werte auf unsere europäische Kultur kann auch ich nicht leugnen. In einer gewissen Weise wird also jedes Kind "christlich" erzogen.
3.) Ich kenne einige Paare und Ortschaften in denen das für die Kinder ein Muss ist.
4.) Ja.
6.) Ich setzte Glaube gleich mit:

- Dummheit
- Ignoranz
- Leugnen von Tatsachen
- Unterstützung von Terroristen (siehe Dawkin)
- Schwäche
 
1.) Und wie oft ist das die "Schuld" der Kirche?

Hmm, wer kam wohl auf die Idee, Kinder zu taufen?

2.) Das Kind erklärt mit der Taufe nicht seine Zugehörigkeit zur Kirche, die Eltern sprechen für das Kind und geloben es christlich zu erziehen.

EXAKT DAS. Die Eltern, die ebenso so erzogen wurden, entscheiden für das Kind. Das Kind hat hierbei keine Entscheidungsgewalt. Zumal es noch zu jung ist.

3.) Erst mit der Firmung / Konfirmation bestätigt das Kind dieses Versprechen durch ein Bekenntnis zu Gott. (kein Muss)

In den deutschen Landeskirchen findet die Konfirmation üblicherweise im Alter von 14 Jahren statt. Das Konfirmationsalter wird dabei davon bestimmt, dass Jugendliche mit Vollendung des 14. Lebensjahres das Alter ihrer Religionsmündigkeit erreicht haben und nun selbst über ihre Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft entscheiden und bestimmen können.

So... und welches Kind kann schon mit 14 beurteilen, was wahr ist, zumal dieses Kind eben wie oben angesprochen so erzogen wurde. Es hatte nie eine andere Wahl.

4.) Jeder Erwachsene sollte wissen, welche Rechte und Pflichten er hat.

Das muss ich so unterstreichen. Allerdings setze ich den Glauben einfach mal eine Metapher auf:

Glaube ist wie ein Virus, der sich durch die Generationen frisst und nur durch ein Gegenmittel aufgehalten werden kann. Die Abwendung von Gott und das Erkennen der Wahrheit.

5.) Wenn du dich beschwerst, dass die Eltern ihre Kinder taufen und die dann irgendwann Kirchensteuer zahlen, dann packst du das Problem aber am falschen Ende an.

Wieso? Das Problem beginnt mit der Taufe. Das Kind darf nicht entscheiden, ob die Brühe auf seinen Kopf soll. Das Kind wird dann so erzogen, wie es die jeweilige Kirche für richtig erhält.

6.) Da "Glauben" für dich beschriebenermaßen mit Dummheit gleichzusetzen ist, stimme ich in diesem Fall zu und sage, wer glaubt, dass Kirchensteuer zahlen normal und verpflichtend ist, der ist wirklich ein ausgemachter Hornochse.

Nicht "normal und verpflichtend" wie du es wahrscheinlich denkst. Ich denke, durch den Aufzwang der Eltern wird es zur Pflicht. Wobei hier Pflicht nicht so verstanden werden kann, wie es im Duden steht, sondern als ein anderes Wort für "nicht wissend, was dadurch feststeht".

Für mich ist die Taufe und die daraus folgende Erziehung ein GlaubensAUFZWANG.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
jetzt fängt das ganze schon wieder an -_-

haben wir uns nicht schon auf seite 4 darauf geeinigt dass keiner die absolute wahrheit kennt, aber jede seite ihre festen standpunkte hat die sie verbissten vertritt?

eben genau das tut sich hier wieder auf, wird sich über weitere 5 seiten erstrecken, bis der thread wieder für 3 wochen verschwindet und dann wieder von jemandem ausgegraben wird...

es ist bewiesen dass:
1) keiner einen wissenschaftlichen beweis für gott vorbringen kann
2) keiner einen wissenschaftlichen beweis gegen gott vorbringen kann

denn zu sagen "ich glaube an gott" oder "es gibt keinen gott" ist einfach zu wenig
und zu sagen "wenn es einen gott gäbe, dann gäbe es keine kriege" - ja vll is es aber auch ein böser gott?
denkt nicht so eingleisig und führt wenigstens eine diskussion mit neuen argumenten und nicht mit dem selben aufgewärmten zeug wie vor zig seiten :/
 
1) keiner einen wissenschaftlichen beweis für gott vorbringen kann
2) keiner einen wissenschaftlichen beweis gegen gott vorbringen kann

Kein Beweis für etwas = Es ist dumm daran zu glauben.

Sehr nett zu lesen:

„Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, welche auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so könnte niemand meine Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun weiterhin auf dem Standpunkt beharrte, meine unwiderlegbare Behauptung zu bezweifeln sei eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, dann könnte man zu Recht meinen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Exzentrizität werden. Es würde dem Zweifler, in einem aufgeklärten Zeitalter, die Aufmerksamkeit eines Psychiaters oder, in einem früheren Zeitalter, die Aufmerksamkeit eines Inquisitors einbringen.“ Bertrand Russell

Und dazu von Richard Dawkin:

„Der Grund, wieso organisierte Religion offene Feindschaft verdient, ist, dass Religion, anders als der Glaube an Russells Teekanne, mächtig, einflussreich und steuerbefreit ist und systematisch an Kinder weitergegeben wird, die zu jung sind, sich dagegen zu wehren. Kinder sind nicht gezwungen, ihre prägenden Jahre damit zu verbringen, verrückte Bücher über Teekannen auswendig zu lernen. Staatlich subventionierte Schulen schließen keine Kinder vom Unterricht aus, deren Eltern das falsche Aussehen der Teekanne bevorzugen. Teekannen-Gläubige steinigen keine Teekannen-Ungläubigen, Teekannen-Renegaten, Teekannen-Ketzer und Teekannen-Lästerer zu Tode. Mütter warnen ihre Söhne nicht davor, Teekannen-Schicksen zu heiraten, deren Eltern an drei Teekannen statt an eine glauben. Leute, die ihre Milch zuerst einschenken, schießen nicht jenen, die den Tee zuerst einschenken, die Kniescheiben weg.“
 
Kein Beweis für etwas = Es ist dumm daran zu glauben.

die zitierten texte sind lustig zu lesen^^ danke fürs posten, war interessant

naja, aber wenn wir die "glauben ist dumm" thematik aufgreifen

wie oft in der geschichte haben insbesondere forscher eine vermutung gehabt, eine theorie an die sie fest geglaubt haben? sie konnten sie lange nicht beweisen, aber eines tages konnten sie es, obwohl sie vorher jeder für verrückt abgestempelt hat

und ja, wenn du wirklich mit ehrlichem herzen daran glaubst dass eine kanne zwischen erde und mars schwebt, dann mach dich auf die suche, vll liegst du mit deiner intuition richtig

wir können das ganze "glaube getue" aber auch abschaffen
dann verbannen wir die kirche, die religionen, aber auch das wort "glaube" aus unserem wortschatz, jeder, der etwas nicht zu 100% weiß, hält in zukunft den mund und es wird an nichts mehr geforscht was nicht schon im vorhinein zu 100% feststeht dass es exestiert oder möglich ist

klar, können wir so machen, ist eine kluge idee


und jetzt mal ehrlich: einen funken glauben, egal an was, kann jeder mensch gut brauchen - es muss keine religion sein, aber es wird immer etwas geben, eine idee, ein ziel, eine vision an die menschen glauben
und diese perspektive vom tisch kehren zu wollen weil man glaube kategorisch ablehnt... _das_ ist dumm
 
@ RubenPlinius

es ist bewiesen dass:
1) keiner einen wissenschaftlichen beweis für gott vorbringen kann
2) keiner einen wissenschaftlichen beweis gegen gott vorbringen kann

das ist so schon vollkommen korrekt von dir denn etwas was NICHT existiert kann man nicht widerlegen oder belegen. Weil es die Kleingeistige Vorstellung der Menschen ist die meinen das es ein höheres Wesen gibt das alles erschaffen hat usw. weil sie sich mit ihrem eigenen Verstand die dinge nicht erklären können wie z.b. warum die Mutter gestorben ist or what ever. Sie klammern sich dort an etwas wovon sie meinen das es dafür einen Grund gibt das Jemand das alles so geplant hat und das es richtig war.

Es ist die Verzweiflung der Menschen die sie in die Arme der Kirche treibt. Und dort werden sie denn ausgenommen wie Gänse... z.b. damals die Ablassbriefe.

Das Heutzutage noch menschen in die Kirche rennen ist für mich schleierhaft. Was hat dies für einen Sinn? Was bringts mir an etwas zu glauben was nie existiert hat?

Warum lassen sich Menschen eine Stunde lang mit Lügen volllullen und gehen dann mit einen Lächeln im gesicht wieder raus? Da komm ich mir manchmal vor als wenn ich der einzige Mensch auf der Welt bin der vernüftig genug ist bei der Realität zu bleiben.
 
klar, können wir so machen, ist eine kluge idee
und jetzt mal ehrlich: einen funken glauben, egal an was, kann jeder mensch gut brauchen - es muss keine religion sein, aber es wird immer etwas geben, eine idee, ein ziel, eine vision an die menschen glauben
und diese perspektive vom tisch kehren zu wollen weil man glaube kategorisch ablehnt... _das_ ist dumm

Wir zielen hier an den Glaube an eine "höhere Macht" und nicht das Wort glauben im Zusammenhang mit Sätzen wie "Ich glaube, mein Nachbar kotzt sich gerade die Magenwände heraus." oder "Ich glaube, heute könnte ein scheiss Tag werden.".

Es geht um "Ich glaube an Gott.".

Du verdrehst die Thematik ins Lächerliche.
 
Wenn ich meine These immer um weitere Details erweitere kann ich jede Behauptung aufrecht erhalten. Deshalb gibt es Ockhams Rasiermesser. Von vielen Theorien ist die einfachste zu wählen.

Interessant, dass du es ansprichst. Ich ging bisher immer in der Annahme, dass Ockhams Skalpell ein Prinzip der wissenschaftlichen Methodik ist, das bei theoretischen Modellen angewandt wird. Eine Grundanahme, also ein Axiom wird in aller Regel von Ockhams Rasiermesser ausgenommen. Du gehst davon aus, es gibt keinen Gott, ich sage es gibt ihn, beides Axiome auf denen unsere Theorien ansetzen.

Es ist mutig an etwas Unbewiesenes zu glauben? Es ist also mutig, wenn ich glaube, dass alle Afrikaner vom Saturn kommen.

Es bedarf Mut in einen Sachverhalt, und hier ist es die Existenz Gottes, zu vertrauen, für den es nach wissenschaftlicher Sicht keinen Beweis gibt. Ich weiß, dass sich die Erde um die Sonne dreht, weil es den Vorschriften der Logik und Grammatik entspricht, intern widerspruchsfrei sowie überprüfbar und es empirisch erwiesen ist.
Ich glaube an Gott, weil die oben genannten Dinge nicht zu beweisen sind.

Seit wann ist diese Diskussion "wertfrei"?
Ich verstehe ich nicht ganz was du damit sagen willst das es schwer ist Gott zu vertrauen. Ja es ist schwer, aber was soll uns das jetzt sagen?

Was ich damit sagen wollte ist, dass der Mensch allgemeinhin vor Dingen die er wissenschaftlich nicht erklären kann, ablehnend gegenüber steht und sie als unwahr oder unlogisch abtut. Dennoch in seine Überzeugung zu vertrauen bedarf Mut, denn ohne Beweise dafür oder dagegen, ist es alleine Glauben ohne Wissen.

1.) Immer, da sie unmündige Kinder, die nicht verstehe was Glaube ist taufen.
2.) Ich bin sehr froh darüber, dass mich meine Eltern nicht haben taufen lassen und ich selbst entscheiden konnte, ob ich mich irgendeiner Religion anschließen will. Außerdem ist die Floskel "christlich erziehen" sehr ungenau definiert, denn der Einfluss christlicher Werte auf unsere europäische Kultur kann auch ich nicht leugnen. In einer gewissen Weise wird also jedes Kind "christlich" erzogen.
3.) Ich kenne einige Paare und Ortschaften in denen das für die Kinder ein Muss ist.
4.) Ja.
6.) Ich setzte Glaube gleich mit:

- Dummheit
- Ignoranz
- Leugnen von Tatsachen
- Unterstützung von Terroristen (siehe Dawkin)
- Schwäche


1) Nicht die Kirche tauft, das sind immernoch die Eltern. Und den Einwand, dass Eltern ihre Kinder aus Gewohnheit taufen, lasse ich nicht gelten, dafür pochen mir zuviele auf ihre selbstbestimmende Lebensweise. Tatsächlich sehe ich in der Taufe, den Wunsch der Eltern ihr Kind nach christlichen Ansichten zu erziehen und dies dadurch auszudrücken. Einen steuerlichen Vorteil haben sie durch die Taufe nämlich nicht.
3) Ich kenne einige Paare und Ortschaften in denen das für die Kinder kein Muss ist.
6) Ich setze Glaube gleich mit:

- Vertrauen
- Nächstenliebe
- Toleranz
- Mitgefühl
- Stärke

Welche Tatsachen der Glaube leugnet, müsstest du mir aber noch kurz erläutern.


EXAKT DAS. Die Eltern, die ebenso so erzogen wurden, entscheiden für das Kind. Das Kind hat hierbei keine Entscheidungsgewalt. Zumal es noch zu jung ist.

Also sind für dich Menschen, in diesem Fall die Eltern, Idioten die stumpf das nachmachen, was andere vorgemacht haben.....okay.


So... und welches Kind kann schon mit 14 beurteilen, was wahr ist, zumal dieses Kind eben wie oben angesprochen so erzogen wurde. Es hatte nie eine andere Wahl.
Das muss ich so unterstreichen. Allerdings setze ich den Glauben einfach mal eine Metapher auf:

Glaube ist wie ein Virus, der sich durch die Generationen frisst und nur durch ein Gegenmittel aufgehalten werden kann. Die Abwendung von Gott und das Erkennen der Wahrheit.

Welcher Wahrheit denn? Und basiert Wahrheit nicht auf Fakten und Tatsachen, in sich bewiesenen Schlußfolgerungen? Bisher sind wir meines Wissens nicht über ein "unwahrscheinlich" hinausgekommen.

Für mich ist die Taufe und die daraus folgende Erziehung ein GlaubensAUFZWANG.

Für mich nicht.

Und RubenPlinius hat es schön auf den Punkt gebracht. Diese Diskussion kann immer fortgeführt werden, vermutlich solange bis irgendwann mal ein recht gescheiter Mann auf die Bühne tritt und sagt: "Es ist bewiesen, Gott existiert (nicht)"

Bis dahin belächle ich mitleidig die Verfechter der Gott-ist-tot-Theorie und ernte von ihnen ungläubiges Kopfschütteln. Wir werden uns gegenseitig als verrückt und völlig weltfremd bezeichnen und unseres Weges gehen. Vielleicht einzig mit dem Unterschied, dass ich mir bei weitem keinen so großen Kopf mache, warum er oder jener nicht gläubig ist, als das es die Gegenseite bei mir tut. Glauben kann man nicht erzwingen, Wissen schon.

Einen habe ich doch noch:
Die Frage, ob es einen Gott gibt, der es gut mit uns Menschen meint, der einen Plan und ein Ziel für unser Leben hat, der uns einmal zur Rechenschaft ziehen wird und dem wir uns schon in diesem Leben anvertrauen können, hat für das Leben der Menschen eine deutlich höhere Relevanz, vorausgesetzt, diese Frage wird zugelassen. Auch Fragen wie "Woher komme ich?" oder "Wohin gehe ich?" oder "Wozu lebe ich?" gehören zu diesem Bereich, dem sich der Glaubende öffnet. Betrachtet man die Ergebnisse jahrtausender langer Suche nach Antworten in Philosophie und Theologie, so fragt man sich, ob die Geisteswissenschaften jemals über die in sich widersprüchliche antike Feststellung "Ich weiß, daß ich nichts weiß." hinauskommen werden. Schon die Frage nach der Wahrheit entzieht sich hartnäckig dem kognitiven Zugriff:

Ich will die Wahrheit wissen und nicht irgend einen Müll glauben, deshalb zweifle ich alles an. Also: Angenommen ich zweifle alles an. Dann weiß ich zumindest, daß ich alles anzweifle. Das ist logisch. Ich muß also auch die Logik anzweifeln. Logisch - oder?! Also führt das auch nicht zum Ziel. Gut, ich zweifle also generell mein Denken an. Angenommen ich bin verrückt, dann kann ich mich sowieso nicht auf mein Denken verlassen und auch nicht darauf, daß ich alles anzweifle. Es gibt Dinge, an denen kann man als Mensch nicht zweifeln. Das verbietet schon die Psychologie. Aber wer sagt, daß sie recht hat? Psychologie basiert auf Beobachtung, Beobachtung auf Erkenntnistheorie, diese auf Logik ... aber warum glauben wir, daß alles logisch sein muß? Lehrt diese Welt nicht oft das Gegenteil? Oder bilde ich mir das nur ein?? Was sagen denn die anderen? Vielleicht kann ich mich an ihnen orientieren. Wie kamen denn die anderen zu ihrer Erkenntnis? Haben sie sich an den anderen orientiert??? Vielleicht gibt es ja gar keine absolute Wahrheit. Dann wäre aber die Aussage, daß es keine absolute Wahrheit gibt eine absolute Wahrheit. Das ist ein Widerspruch. Also gibt es entweder eine absolute Wahrheit, oder die Logik ist falsch - aber welchen Sinn machen dann Begriffe wie "richtig" und "falsch"? Was heißt dann, die Logik ist falsch? Und wenn es doch eine absolute Wahrheit gibt? Wenn man wüßte, das es eine gibt, hätte man schon eine. Angenommen, es gibt keine sichere Methode an Erkenntnis zu kommen (ich darf natürlich nicht wissen, daß es keine Methode gibt, sonst hätte ich ja eine gefunden, die mich eben zu dieser Erkenntnis bringt). Dann bleibt dennoch die Frage, warum wir manche Dinge glauben und andere nicht...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
6) Ich setze Glaube gleich mit:

- Vertrauen
- Nächstenliebe
- Toleranz
- Mitgefühl
- Stärke

6.) Ich setzte Glaube gleich mit:

- Dummheit
- Ignoranz
- Leugnen von Tatsachen
- Unterstützung von Terroristen (siehe Dawkin)
- Schwäche

Lustigerweise halte ich diejenigen (bzw deren Meinungen), die hier den Glauben aufs Härteste verurteilen (oder für dumm halten) für
- dumm und
- ignorant
während mir die "gläubige" Fraktion
- tolerant
aufgefallen ist.

Nur mal so am Rande, jetzt macht ruhig weiter so. Lachen ist gesund.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Lustigerweise halte ich diejenigen die hier den Glauben aufs Härteste verurteilen als
- dumm und
- ignorant

Ich verurteile nicht den Glauben selbst, sondern das, was den Glaube aufrecht erhält. (Erziehung, Kirche etc.)

Den Glaube selbst halte ich, wie schon weiter oben zu sehen, für dumm.
 
Solange man im Stillen einen bestimmten Gedanken hat kann man ihn ruhig laut ausdenken -.-...

passieren tut dir dadurch nämlich nicht´s. Glauben ist sone Sache. Wenn ich "GLAUBE" muss ich ja nicht andere daran teilhaben lassen. Deshalb schweige ich immer darüber welcher Religion ich angehöre und sage lieber was juckt dich das... Somit erspart man sich 1. viel ärger und 2. niemand kann einen enttäuschen...
top.gif
rolleyes.gif
rolleyes.gif
rolleyes.gif
rolleyes.gif
Bei zweiteren noch ärgenzend zuzufügen: Niemand kann einen enttäuschen solange man nicht enttäuscht werden möchte. Wenn man auf der suche nach Gegenargumenten ist wird man sie auch zu tausenden in andersgläubigen finden... Aber wie schon unzählige male erwähnt: Glauben is net wissen! Ich will nur glauben mehr net. Da brauch ich keine Anti Christen/Moslems/Juden für die mir sagen dass und das ist net WAHR. Ich brauch keine Fakten um zu glauben. Ich brauch nur meine eigene Glückseeligkeit. Diese Anti Leute kotzen mich eh meist immer an... aber jedem das seine -.-

PS: Ich wurde zwar Christlich getauft aber WO IN ALLER WELT steht geschrieben dass die Taufe deinen Charakter bildet? Nur weil ich Christ bin muss ich da gleich jeden Tag in die Kirche rennen? Hat doch keine Nachteile (behaupte ich jetzt mal so) ...

Meinen glauben lebe ich in mir selbst aus und ich brauche dafür keine Einrichtungen deshalb ist es mir egal dass ich getauft wurde.

Aber weiß einer zufällig ob man sich umtaufen lassen kann? ^^
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Sorry, dass ich nicht alles gelesen habe, bevor ich hier poste. Ist ja auch schon ein bisserl lang geworden... Werde das sicherlich irgendwann nachholen. Im Augenblick habe ich aber nur die letzten 20 Posts überflogen. Daher keine Garantie, dass ich nichts wiederhole, was schon gesagt worden ist.

Meines Erachtens entstehen Religionen in mehreren Phasen.

Phase 1: Die Suche nach Herkunft und Sinn
Die Menschen haben keine Erklärungen dafür, warum irgendetwas existiert, warum der Planet existiert, auf dem sie leben, warum sie existieren. Menschen brauchen jedoch solche Erklärungen. Denn nur dann, wenn sie wissen, woher sie kommen, erkennen sie, wohin sie gehen und warum sie dorthin gehen. Das Bewusstsein der eigenen Vergangenheit weist einen Weg in die Zukunft. Also beginnen sie, nach Erklärungen zu suchen. Erst dann, wenn sich die Welt erklären lässt, kann der Mensch schlußfolgern, wie er selbst sich verhalten sollte.

Phase 2: Beobachtung
Der Mensch fängt also an, seine Umgebung zu beobachten. Er erkennt beispielsweise, dass es Vulkane gibt, dass sie bisweilen ausbrechen und dass der Ausbruch ihm gefährlich wird. Das Problem ist also erkannt. Der Mensch kann nunmehr anfangen, nach Lösungen zu suchen.

Phase 3: Versuch der Erkenntnisfindung
Der Mensch versucht in dieser Phase, aus dem Wissen, das er über die Welt erworben hat, Schlussfolgerungen für sein eigenes Verhalten zu ziehen. Ich weiß, dass es Vulkane gibt, ich weiß, sie werden mir gefährlich. Ich kann allerdings nie so genau sagen, wo und wann einer ausbrechen wird. Wie verhalte ich mich also? Erster Schritt: Ich halte mich fern von großen, dampfenden Hügeln. Denn ich weiß, dass diese hin und wieder Feuer spucken. Aber wie wappne ich mich gegen neu entstehende Vulkane, gegen Risse im Boden, die sich unter meinen Füßen auftun?

Phase 4: Erkenntnis der eigenen Unzulänglichkeit
An dieser Stelle erkennt der Mensch dann meist, dass ihm noch 2.000 Jahre Wissenschaftsgeschichte fehlen und er noch gar nichts über die Kugelgestalt der Erde, den Aufbau des Planeten, Plattentektonik, Seismographie und ähnliche Dinge weiß, mit deren Hilfe man Vulkanausbrüche vorhersagen kann. Der Mensch erkennt seine eigenen Unzulänglichkeit. Er erkennt, dass die Gefahren zwar bestehen, es aber keinen Weg gibt, wie er sich gegen sie schützen könnte.

Phase 5: Furcht
Der Mensch verfällt in Furcht. Die Welt ist groß, bedrohlich, unerklärlich und voller Gefahren. Der Mensch ist klein, unwissend, hilflos und diesen Gefahren schutzlos ausgesetzt. Sein Leben ist hart und kurz.

Phase 6: Hoffnung
Angesichts seiner prekären Ausgangslage bliebe dem Menschen eigentlich nur, sich von der nächsten Klippe zu stürzen und seinem hoffnungslosen Dasein ein schnelles Ende zu bereiten. Aber die Evolution hat den Menschen auf Arterhaltung programmiert. Das Gehirn sagt dem Menschen, dass er überleben möchte. Der wissens-, hilf- und machtlose Mensch braucht also irgendetwas, an dem er sich festhalten kann. Etwas, das ihm Hoffnung gibt. Hoffnung, dass er gegen die Gefahren bestehen kann. Hoffnung, dass er trotz seiner Unvollkommenheit überleben kann. Hoffnung, dass sein Dasein nicht sinnlos ist. Hoffnung, dass es eine Richtung gibt, in die er gehen kann.

Phase 7: Interpolation
Da dem Menschen die Erklärungen fehlen, erschafft er sie sich eben selbst. Es gibt keinen Seismographen, mit dessen Hilfe sich Erdbeben vorhersagen lassen? Das macht nichts. Der Mensch erfindet einen eigenen Schutzmechanismus. Menschen wissen, dass Vulkane ein bedrohliches Donnergrollen von sich geben, bevor sie ausbrechen. Menschen wissen auch, dass das bei ihren eigenen Artgenossen nicht anders ist. Da brodelt es auch manchmal ziemlich in ihrem Inneren, bevor ein Wutausbruch zutage tritt. Nur, dass der Ausbruch beim Vulkan ein bisschen größer ist. Die Schlußfolgerung ist einfach - das Wesen, das da vor sich hingrummelt, bevor es ausbricht, muss ein bisschen mächtiger und größer sein, als es der Häuptling ist, der sich über wiederholtes Versagen bei der Jagd auf das verfluchte weiße Mammut aufregt. Ein Naturgeist vielleicht. Oder der Geist von Onkel Fritz, der konnte schließlich ebenfalls mächtig aus der Haut fahren, wenn er mal nicht genug zu trinken hatte. Wenn man ihm dann eine Flasche Wachholderschnaps hingelegt hat, war er aber rasch wieder besänftigt. Und was bei Onkel Fritz funktioniert, kann bei so einem Naturgeist ja nicht falsch sein. Also bringt man dem Geist, der die Vulkane zum Ausbrechen bringt, ein paar Opfergaben dar, um ihn zu besänftigen.

Phase 8: Ritualisierung
Das verhindert dann zwar auch nicht, dass die Vulkane ausbrechen. Trotzdem haben die Menschen auf einmal signifakant verbesserte Überlebenschancen. Die Opfergaben, die man dem Naturgeist darbringt, müssen in einer Welt der knappen Ressourcen erstmal herbeigeschafft werden. Bislang gab es vier Jäger, da man aber ein Mammut mehr braucht, um es zu opfern, werden noch zwei weitere abkommandiert. Die feststellen, dass sie gemeinsam sehr viel größere Jagderfolge erzielen. Sie machen mehr Beute, was dazu führt, dass die Nachkommen besser ernährt werden. Die Kindersterblichkeit sinkt. In ein paar Jahren streifen weitaus mehr Jäger durch die Gegend, dringen in Regionen vor, die dem Stamm bislang verborgen geblieben sind. Und stellen fest, dass dort der Boden dampft. Also zieht der Stamm eiligst von dannen und entkommt dadurch dem nächsten Vulkanausbruch. Aus der Annahme, dass das Opfer den Geist besänftigt, wird Gewissheit - auf einmal sterben weitaus weniger Menschen als zuvor. Aus dem Opfer wird ein Ritual.

Phase 9: Weitergabe an die nächste Generation
Die scheinbaren Erkenntnisse werden schon den kleinsten Kindern beigebracht. Kinder haben die Eigenart, dass sie alles glauben, was Erwachsene ihnen sagen. Wissen, das mit absoluter Gewissheit vermittelt wird, stellen viele ihr Lebtag hinweg nicht mehr in Frage. Für die nächste Generation ist es deshalb völlig klar, dass der Naturgeist existiert und dass man ihn durch Opfer besänftigen kann. Egal, welche Erkenntnisse auch dagegen sprechen - das Wissen wird mit aller Gewalt verteidigt, da es von den Eltern kam. Zudem lässt sich ja auch scheinbar der Zusammenhang nachweisen - die Sterblichkeit ist zurückgegangen, seit die Rituale gepflegt werden. Wie sollte das wohl kommen, wenn nicht durch das Eingreifen des besänftigten Naturgeistes?

Phase 10: Wahrheit
Da sich das Ritual als nützlich erwiesen hat, wird der Grund, warum man es durchführt, zur Wahrheit erklärt. Zwar ist die Annahme, dass die Opfer den Naturgeist besänftigen, objektiv nicht wahr. Der Mensch zieht aber trotzdem seinen Vorteil daraus. Denn indem er glaubt, dass das Opfer nützlich ist, führt er es weiterhin durch. Um die Opfer bewerkstelligen zu können, müssen alle mitarbeiten. Das befördert den Gruppengeist, es gelingt dem Menschen also besser, die Fähigkeiten des Einzelnen in eine Richtung zu bündeln, die allen nützt, nicht nur dem Individuum. Das verbessert die Überlebenschancen des Stammes.

Phase 11: Absolute Wahrheit
Irgendwann gehen Menschen her und ziehen die Existenz des Naturgeistes in Frage. Die Anführer des Stammes wittern darin eine Gefahr für ihre Gesellschaft. Denn wenn die Menschen nicht mehr an den Naturgeist glauben, führen sie auch keine Opfer mehr durch. Dann arbeiten sie nicht mehr zusammen. Die Gemeinschaft verfällt und kann sich nicht mehr so gut gegen die Gefahren des Lebens wappnen. Also erklärt man die Existenz des Naturgeistes zur absoluten Wahrheit, die nicht in Zweifel gestellt werden darf, um dadurch Schaden von der Gesellschaft abzuwenden. Abweichler werden unter Strafe gestellt.

Phase 12: Aufstieg
Der Stamm wächst über seine ursprünglichen Grenzen hinaus und gründet eine Zivilisation. Die Gefahren von einst erscheinen weniger bedrohlich. Man weiß jetzt, wo Vulkane entstehen und wo nicht. Gefährliche Tiere werden von hunderten von Jägern zu Tode gehetzt. Das Opfer verliert an Bedeutung, da der Mensch nicht mehr so hilflos ist wie früher und es nicht mehr zwingend auf jeden Einzelnen ankommt. Abweichlerisches Gedankengut macht sich breit, und die Zivilisation geht doch nicht unter. Der Mensch ist zahlreich geworden. Und er ist mächtig geworden.

Phase 13: Herrschaft
Die Führungselite kennt, dass sie das Volk mit den alten Geschichten nicht mehr zu fesseln vermag. Der Naturgeist ist passé, er ist nicht mehr zeitgemäß. Also wird seine Geschichte umgeschrieben. Aus dem einstigen Naturgeist, der die Vulkane zur Explosion brachte, wird ein strahlender Sonnengott, der das auserwählte Volk zu Macht und Wohlstand führen wird. Unter seinem Banner kann man die Soldaten des Reiches versammeln, um Krieg gegen die Nachbarn zu führen. Der gemeinsame Feind schafft eine neue Einheit im Volk. Der Glaube an den Sonnengott schweißt das Reich wiederum zusammen.

Phase 14: Vielfalt
Da ein Sonnengott nicht alle Errungenschaften des Reiches zu erklären vermag, gibt man ihm eine Reihe von Verwandtschaft mit auf den Weg. Eine Göttin für die Liebe, einen Schmiedegott, einen Gott des Krieges. Für jeden Zweck ist etwas dabei. Dem Sonnengott sind aber alle treu ergeben. Sprich - egal, wer was glaubt, sie kämpfen doch alle für das gemeinsame Ziel. Auf diese Weise hält die herrschende Klasse das Reich zusammen.

Phase 15: Aufruhr
Völkerscharen werden überrannt und in das Reich, nennen wir es das Römische, assimiliert. Den starken Armeen des Römischen Reiches können die gebeutelten Israeliten nichts entgegensetzen. Wohl jedoch ihren Gott. Die Römer besetzen Isreal und bedrohen die kulturelle Integrität seine Volkes? Wir wissen uns wohl zu wehren, denn der gemeinsame Glaube an Jahwe schweißt uns zusammen und widersteht dem Assimilationsdruck. Das Römische Imperium schafft Frieden im Reich, indem es die Gottheiten unterworfener Völker in ihr eigenes Pantheon integriert? Es besteht also die Gefahr, dass wir auf diese Weise mundtot gemacht werden? Nicht mit Jahwe. Wir definieren, dass Jahwe keine anderen Götter neben sich duldet. Er ist ein Gott, stark und mächtig, mächtig im Streit. Er gibt uns eine gemeinsame Basis. Hoffnung. Einen Grund, weiterzukämpfen, zu überleben, zusammenzuhalten. Aufrecht zu stehen, auch wenn der Feind uns drängt. Er wird uns aus der Knechtschaft befreien.
Hundert Jahre später - und noch immer in römischer Gefangenschaft. Die Erkenntnis setzt sich durch, dass Jahwe nicht kommt, um zu helfen. Immerhin - der Glaube an ihn hält das Volk zusammen. Der Monotheismus verhindert die Assimilation durch die Römer. Also ersinnt Paulus einen kühnen Plan. Das Reich zu Fall zu bringen, indem er Jahwe zu den Römern bringt. Das Judentum kennt keine Missionierung, also ersinnt er seine eigene Religion. Und beginnt, den Gott Jahwe, der ursprünglich nur für die Juden geschaffen war, um das Volk zusammenzuschweißen und zu einen, ins Reich zu exportieren.
Die orthodoxen Juden verlieren durch die Zerstörung des Tempels zu Jerusalem an Macht? Der Evangelist Markus setzt sofort nach. Er schreibt das erste Evangelium, im Jahr der Zerstörung des Tempels. Und wendet sich an die Juden, die ihre alten Machthaber verloren haben. Diese nehmen seine Lehren mit in die Diaspora, tragen sie hinein ins römische Reich. Und verbreiten sie. Man spricht ganz gezielt die Menschen an, die von den Römern am schlechtesten behandelt werden. Frauen. Sklaven. Minderheiten. Man behandelt sie gut, gibt ihnen Hoffnung. Die Menschen strömen in Scharen herbei. Im gleichen Maße, wie die Gemeinden wachsen, wachsen auch die Regeln. Geburtenkontrolle wird verboten. Dadurch steigt die Zahl der Christen im Reich. Frauen werden gut behandelt - es ist also sichergestellt, dass sie die Kinder zum Christen erziehen. Schwangerschaftsabbruch ist verboten - die Heiden tun dies, auf diese Weise stagniert ihre Zahl, die der Christen jedoch wird größer und größer. Luzifer, der babylonische Gott der Morgenröte, ist ein mächtiger Konkurrenzgott? Kein Problem, wir setzen ihn mit dem Satan gleich, dadruch wird er böse. Und wer möchte schon einem bösen Gott folgen? Auf diese Weise werden die Menschen missioniert. "Hinabgetiegen in das Reich des Todes" heißt es im Glaubensbekenntnis - und das ist im römischen Reich der Orkus oder Hades? Das vertuschen wir dann später, nachdem wir den Glauben an Hades ausgemerzt haben, und werfen die entsprechende Schrift, die diesese Ereignis beschreibt, aus der Bibel. Wir predigen Nächstenliebe - im Schmelztiegel des Reiches, wo 90 % der Bevölkerung in Armut leben, wirkt dies wie sozialer Kitt.

Phase 16: Den Spieß umdrehen
In einem Akt der politischen Selbstrettung dreht Kaiser Konstantin den Spieß um und erklärt das Christentum zur Staatsreligion. Die zahlreich und mächtig gewordenen Christen stehen nun auf Seiten des Kaisers und sind nicht mehr gegen ihn. Zudem übernehmen sie für ihn die Aufgabe, die Anhänger der heidnischen Religionen zu missionieren. Dadurch werden die zahlreichen Streitigkeiten im Reich beendet, die es zuvor nahezu unregierbar gemacht hatten. Jedoch übernehmen die Christen dadurch viele Eigenarten, die sie zuvor als typisch römisch abgelehnt hatten. Etwa die Prunksucht, der später so gerne gefrönt wurde.

Phase 17: Untergang des Reiches
Da die christlichen Gutmenschen nicht mehr kämpfen wollen, werden mehr und mehr germanische Söldner angeheuert. Nicht eingehaltene Zusagen seitens des Kaisers versetzen dem Reich den Todesstoß. Alarich ist der erste, Odoaker muss nur noch nachtreten. Die Christen lernen dadurch, dass Nächstenliebe ohne Macht wertlos ist - und richten sich darauf ein.

Phase 18: Herrschaft
Die Religion wird weiter genutzt, das Reich - in diesem Fall das Karls des Großen - zusammenzuhalten. Im Namen Gottes werden Kriege geführt, Morde begangen, Folter ausgeübt.

Phase 19: Wissenschaft
Aus diesem Grund wird Wissenschaft leidenschaftich bekämpft. Jede Erkenntnis, die getroffen wird, gefährdet die Macht der herrschenden Klasse, die sich auf der Religion gründet. Die Religion basiert auf erfundenen Geschichten, auf Interpolation. Die Wissenschaft vermittelt tatsächliche Erkenntisse. Wo immer eine Erkenntis so offensichtlich wahr ist, dass sie sich nicht mehr unterdrücken lässt, wird sie durch die Theologie in den biblischen Kontext eingeordnet. Auf diese Weise bleibt der Kern der Religion unangetastet. Die Nichtexistenz Gottes lässt sich schließlich nicht beweisen. Auf diese Weise sichert die Kirche bis heute ihre Existenz und ihre Macht.

Phase 20: Indoktrination und Manipulation
Und so funktioniert es bis heute. Kinder werden mit der Religion indoktriniert. Was sie als Kinder gelernt haben, ist eine Wahrheit, die sie später nie mehr in Frage stellen. Kluge Köpfe benutzen die Religion, um andere Menschen in ihrem Sinne zu manipulieren. Wer an absolute Wahrheiten glaubt, lässt sich auch einreden, wie er sich um der absoluten Wahrheit willen verhalten soll. Das kann der andere in seinem Sinne nutzen. Wer glaubt, lässt sich auch beeinflussen. Von denen, die vorgeben, Gottes Willen zu kennen. Und ihn erfinden, damit andere sich in ihrem Sinne verhalten. Es gibt keinen Gott - aber das Wissen lässt sich hervorragend verwenden, die Menschen zu steuern und je nach Bedarf zusammenzuschweißen oder zu spalten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Schöner Textwall Ematra. Ich werde allerdings weder zustimmen noch ablehnen, weil es mir einfach ZU viel ist für eine Diskussion über "Glaube und Gott", weil es hier einfach darum geht auf seinem Standpunkt zu beharren. Die, die glauben werden auch weiterhin glauben und die, die nicht an Gott glauben, die eben nicht.


"Textwall trifft Euch kritisch für 12454 Schaden"
tongue.gif
 
weil es hier einfach darum geht auf seinem Standpunkt zu beharren. Die, die glauben werden auch weiterhin glauben und die, die nicht an Gott glauben, die eben nicht.


Da stimme ich Dir zu. Und warum das so ist, erkläre ich in meinem Textwall *breitgrins*.
tongue.gif
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück