Okay, dann will ich mal ein wenig dein Weltbild erschüttern. Meine Eltern haben mich nicht aufgeklärt. Ich habe mein erstes Bier mit 11 Jahren getrunken (Zusammen mit meiner Mutter) und dennoch hat es mich nicht umgebracht. Auch mein Gehirn scheint noch in Takt zu sein. Man kann auch alles übertreiben. Sicher, meine Eltern saßen jetzt nicht daneben und haben mir befohlen mir die Kante zu geben, aber sie haben mich sicherlich nie davon abgehalten Alkohol zu trinken. Sie haben es aber auch nicht unterstützt, wenn ich mir das Zeug reinkippe bis zum Umfallen. Da wurde/wird dann schon gesagt: "Mach mal langsam jetzt!"
Ich finde es gut, dass meine Eltern so mit mir umgegangen sind im Bezug auf Alkohol und auch immer noch so mit mir umgehen. Dazu braucht es halt gegenseitiges Vertrauen. Wenn meine Eltern merken würde, dass ich sowas gnadenlos ausnutze (Was ich nicht tue) und mich immer so volllaufen lasse, dass ich in die nächste Ecke kübel, dann würde das ganz Anders aussehen. Ich kann es absolut nicht brauchen, wenn ich ständig jemandem im Nacken sitzen habe, der mir exakt sagt wie ich mich zu verhalten und was ich zu tun habe.
Es bringt nämlich überhaupt nichts einem ständig irgendwas vorzusülzen. Lieber sollte das Motto lauten: Vernunft beibringen. Ein Jugendlicher ist eben auch kein Kind mehr und möchte dementsprechend behandelt werden. Wenn mir dann ständig die Mutter ins Haus fallen würde, wegen jeder noch so kleinen Kleinigkeit, dann würde ich durchdrehen und wisst ihr was das Ergebnis wäre? Das familiere Klima würde darunter leiden. Ich kenne es von genug anderen Eltern und wenn ich mir das so anschaue, dann bin ich ziemlich stolz auf meine Eltern, denn ich denke es ist nicht leicht diesen schmalen Grad zwischen Vertrauen und Kontrolle zu finden. Das merkt man manchmal.
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Dann nochmal Allgemein zum Alkohol unter Jugendlichen. Ich warte immer noch auf die Statistik, welche belegt, dass die Jugendlichen wirklich so verantwortungslos mit Alkohol umgehen, wie es hier oft geschildert wird. Behaupten kann man ja vieles. Ich behaupte nämlich mal, dass es bei 19 - 25 jährigen wesentlich schlimmer ist, als bei Jugendlichen (12 - 18) Jahren. Es ist falsch, hier die ganze Jugend als die schlimmsten Alkoholiger darzustellen und das tun manche hier sehr wohl. Das ist schlicht weg zu Allgemein gefasst. Gut, hier stehen halt eigene Erfahrungen gegen eigene Erfahrungen. Oder versuchen hier manche nur ihre Ablehnung gegen Feiern im Allgemeinen damit zu untermauern?
Ach und noch etwas: Gemütliches Zusammensitzen um z.B. zu grillen und Feiern schließen sich ja wohl überhaupt nicht aus. Im Sommer z.B. zelte ich oft mit Freunden und da wird auch gegrillt. Trotzdem kann man dann immer noch so feiern und umgedreht. Das Argument: "Sowas fehlt mir" ist insofern eigentlich nicht tragbar.