Ich glaube, WoW ist einfach "im Wandel". Ich kann es gar nicht mal so genau sagen, ob das jetzt gut oder schlecht ist.
Einerseits brauche ich persönlich Veränderungen en masse. Da sich ständig etwas ändert, wird es auch nicht langweilig. Der Progress kommt so schnell, das ich kaum hinterher komme mit meiner Stammgruppe, da wir eben doch Probleme haben, den Normalmodus abzuschließen. Die Klassen verändern sich überhaupt, man spielt nicht Jahre lang die selbe Fähigkeit (zumindest als Hexer) und Blizzard scheint sich insgesamt zu mäßigen, weg von der Twinkerei, hin zum Maincharakter-Content bis zum Abwinken.
Andererseits bleibt es immer gleich. Vor jedem Patch fragt man sich, warum man jetzt wieder "von Neuem" beginnen muss, weil viele persönliche Erfolge weniger wert sind. Durch Auffangbecken kommen gleichzeitig alle nach bzw. können gleichziehen, es könnte alles umsonst sein. Das Mieseste erlebte ich zu DS-Zeiten, als wir eine mir aus ICC bekannte Spielerin, die wir Random mitnahmen, rauswerfen "mussten", da sie noch auf Stand WotLK spielte und so nicht fähig war, überhaupt zu heilen und wir Versuch über Versuch nur noch mehr Frust schoben.
Insgesamt gesehen muss man sich mit dem Konstrukt Veränderung in diesem MMO wohl etwas auseinander setzen. Bin ich damit einverstanden, das ich öfter mal Dinge neu lernen muss, aber die Grundprinzipien, neues Equipment/neue Schlachtzüge/neue Saison immer gleich sein werden? Kann ich damit umgehen?
Wenn man sich damit abfinden kann, dann bleibt alles schön. Ich finde, man bemerkt derzeit die Mühe, die sich die Entwickler geben. Es ist vieles bekannt, aber gleichzeitig gefällt mir der Anstrich so gut, das ich mich dem gut hingeben kann.
Ein wichtiger weiterer Punkt ist der Umgang mit den Freunden und Bekannten. Trotz das ich nicht alles öde oder langweilig finde benötige ich die tatkräftige "Unterstützung" meiner Mitstreiter, was die Spiellust angeht. Alleine questen, LFR gehen, Instanzen machen oder oft auch twinken ist "blöd". Und hier kommt es eben darauf an, wie alle anderen damit zurechtkommen. Hat kein anderer Lust auf "irgendwas", dann ist der Tag für die Katz. Warum spiele ich weiter, wenn alle anderen keine Lust haben? Wie kommen die anderen mit jeder Schwierigkeit zurecht?
Ich habe ehrlich gesagt manchesmal Angst, wenn ich Soloszenarien sehe, die Pflichtbestandteil eines Ortes wie der Insel des Donners ist. Ich war mit meinem Hexer dort. Dieser ist so manches Mal schlichtweg "unbesiegbar". Wenn der etwas nicht schafft, dann ist etwas mächtig faul. Ich war mit meinem Todesrittertank dort, kaum eigener Schaden, aber auch nicht tötbar, mein Kleiner. Ich habe mich selten so gelangweilt. Und dann kam eine Magierin und sehr geschätzte Freundin online, die damit schlichtweg überfordert war. "Wo sollen da Barrikaden sein???" Sie wurde von einem weiteren Magier unterstützt, der aktiv raidet und der es "schwer" empfand. Nach einigen Wipes an der Stelle wechselte sie den TS-Channel, weg von uns ...
Und diese Mitmenschen sind einfach mein persönlicher Dreh- und Angelpunkt im Spiel. Verlieren die die Lust entgültig, dann kann ich mich über kurz oder lang auch nicht mehr im Spiel halten. Und eben jene sind mit so mancher Änderung aus den unlogischsten Gründen nicht einverstanden. Während ich mich freue, Pandaria zu fuß zu erkunden und viel zu sehen, dann kommt eben andernorts das "ich will fliegen" und damit einhergehend absolutes Unverständnis, warum man das nur so halten kann. Auf diese Weise gibt es viele, viele, viele, viele, viele ... viele Kritikpunkte, quasi an allem findet man etwas, was man persönlich ja gaaanz anders handhaben würde.
Und dann stehe ich wieder da ... schaue auf meine Freundesliste, mein Equipment, meine Erfolge, meinen Goldbestand ... und ich denke ... ne, schön issat nich ... aber meins!
Oder wie mein Oppa schon zu sagen pflegte: Weiße ... woanders is auch scheiße.