win3ermute
Welt-Boss
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Wozu so viele Projektoren? Ist ernst gemeint.
Hab' ich doch geschrieben. Der Eumig war der erste; da haben wir dann auf einem Bettlaken mal spaßeshalber geschaut. Dann kam Leinwand und Filme, die auf 240m-Rollen waren - mußte also ein Projektor her, der das auch aufnehmen kann. Bekam dann einen Bolex SM8 mit Defekt (kein Ton) geschenkt. Für den habe ich dann einen Ersatzteilträger gekauft - der nur leider ebenfalls einen Defekt im Tonbereich hatte. Also flugs noch einen Ersatzteilträger gekauft - nur leider mit demselben Defekt.
Was sofort auffiel: Der Bildstand und die Bildqualität war bei den Bolexen erheblich besser als beim tadellos funzendem Eumig, der für gute Tonwiedergabe herhalten mußte. Also ein "High-End-Gerät" gekauft; den Revue Lux 80. Der kann alles; hinkt aber von wegen Laufruhe und Bildstand immer noch hinter den uralten Bolexen hinterher; darüberhinaus passt mein "Blaufilter" für rotstichige Filme nicht auf das Objektiv, das auch nicht abklappbar ist (Reinigung!). Bauer-Projektoren wären dann die erste Wahl; haben aber je nach Alter und Abnutzung evtl. wiederum Bildstandprobleme; es gibt auch so gut wie keinen Laden mehr, der das beheben kann ("Greiferlehre" und Metallfilm, die für die Justierung benötigt werden, bekommt man ebenfalls nirgends mehr, so daß es mit dem Selbermachen auch Essig ist - zumal man für korrekte Einstellung Erfahrung braucht).
Nun also die "Kür"; der Elmo. Der gilt als eines der besten Geräte, die jemals in diesem Bereich gebaut wurden - und nimmt wie der Revue tatsächlich auch 360m-Rollen auf und hat eine 150W-Birne (Eumig und Bolex nur 100W). Dafür kann er kein Stereo, was ziemlich egal ist, weil der größte Teil der Filme eh nur Magnet-Mono-Ton aufweisen.
Der Bauer P8 ist kein S8-Projektor, sondern für 16mm. Tatsächlich merkt man an dem Teil, wie bescheiden die handelsüblichen S8-Projektoren gebaut sind - das ist Qualitätsoverkill. Super-8 richtete sich an den Heimanwender; 16mm ging von Schulen und Universitäten bis zum Low-Budget-Filmbereich aus. Deswegen gab es ganz andere Anforderungen an die Projektoren, was Haltbar- und Belastbarkeit etc. anging. Und obwohl die Qualität für Heimanwender-Geräte in den '70ern so ungefähr 1.000 % über dem lag, was es heute so gibt, weswegen die Mechanik von 30 - 40 Jahre alten Geräten oftmals immer noch tadellos funzt, wenn sie überholt wird, ist das kein Vergleich, was da so für semi- bis professionellem Bereich gebaut wurde. Ein Super-8-"Bolide" wiegt 10 - 11 Kg und ist dann meist auch mit Metallgehäuse - der Bauer P8 bringt 16 Kg auf die Waage, obwohl viel von dem Gehäuse aus Plastik ist!
Man braucht also eh mindestens 2 Projektoren, wenn man 8 und 16 mm wiedergeben möchte (es gibt keinen "Hybriden"; lediglich S8 und Normal8 können manche Super8-Projektoren wiedergeben). Bei Super8 hast Du die Auswahl zwischen verschiedensten, mind. 30 Jahre alten Projektoren, die von Haus aus bereits allesamt Schwächen hatten - und diese Geräte bestehen aus einer Vielzahl an zu justierenden, beweglichen mechanischen Teilen (nur so: Bild wird "ruckartig" wiedergegeben; sprich: 24 mal in der Sekunde hält der Projektor das Bild vorm Objektiv an. Ton dagegen muß stetig und ohne Stop wiedergegeben werden. Das wird im Projektor mechanisch bewerkstelligt - Bild "ruckartig"; Ton später am Tonkopf gleichmäßig. Wie aufwändig so eine Abstimmung ist, kann sich vielleicht der ein oder andere vorstellen). Dehalb kommt man - wenn man denn ein gutes Gerät findet, das einem zusagt - kaum um einen Ersatzteilträger (unabdingbar, weil es meist keine Neuteile mehr gibt) und einen zweiten Projektor drumherum!
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