K0l0ss
Welt-Boss
- Mitglied seit
- 03.10.2006
- Beiträge
- 3.304
- Reaktionspunkte
- 1
- Kommentare
- 63
Hallo zusammen.
Vorab: Das ist ein ernstes Thema. Ich würde mich über ernst gemeinte Meinungen und Diskussionen freuen [wobei freuen in diesem Zusammenhang evtl nicht das richtige Wort ist].
So. Zur Vorgeschichte. Ich war letztens bei einer Freundin auf einer Feier eingeladen. Irgendwann abends so gegen Mitternacht kam dann so der Zeitpunkt, wo sich kleine Gesprächsgrüppchen bildeten. So blieb ich bei den Eltern der Gastgeberin hängen, weil es dort gerade um Selbstmord ging, da sich eine ferne Bekannte von ihnen wohl erhängt hatte.
Nun vertrat die Mutter den Standpunkt, dass Selbstmord feige und egoistisch sei. Man würde ja nur an sich denken und man wäre feige sein Leben in die Hand zu nehmen und was draus zu machen.
Ich bin da anderer Meinung. Zum Selbstmord brauch man schon eine Menge Mut, oder Verzweiflung. Wenn man wirklich so verzweifelt ist und sich umbringen will oder wenn man einfach niemanden mehr hat, der einen stützen kann im Leben, den man vertrauen kann, wenn man einfach nur noch am Ende ist.
Damit will ich nicht sagen, dass man sich gleich bei der kleinsten Sache vor den nächsten Zug stürzen soll. Aber wenn man es wirklich satt hat sollte man schon selbst entscheiden können, ob man seinem Leben ein Ende setzen will oder nicht.
Die Frau hat einen verlassen? Es läuft nicht so rasend im Job? Das sind so Kleinigkeiten, wo ich noch zustimmen könnte, dass das feige ist. Weil davon geht die Welt nicht unter.
Aber gehen wir mal von einem härteren Beispiel aus.
Man ist schon früh auf Grund einer schlechten Erziehung an "die falschen" Leute geraten. Ghetto-Leben und so. Viel Drogen und Gewalt-Kontakt. Es kommt zu unzähligen Anzeigen. Man kommt in den Jugendknast. Die Eltern leben getrennt. Vater lässt nicht von sich hören. Mutter will nichts mehr mit dir zu tun haben, weil du kriminell bist. Du kommst wieder frei und deine Laufbahn geht so weiter. Wiederholt Anzeigen und dann wieder Knast. Bildung ist komplett pfeifen gegangen, weil geschwänzt wurde. Dann kommt man wieder frei. Man kommt einfach nicht aus diesem Sumpf raus. Kontakt zu Eltern und Verwandten verloren, keine Arbeit, keine Ausbildung oder Bildung, nix. Ist es dann immer noch feige und egoistisch sich umzurbingen?
Ok, evtl ein nicht ganz so realistisches Beispiel. Aber nur mal zur Verdeutlichung.
Hoffe auf eine ernste Diskussion.
Bis dahin
K0l0ss
Vorab: Das ist ein ernstes Thema. Ich würde mich über ernst gemeinte Meinungen und Diskussionen freuen [wobei freuen in diesem Zusammenhang evtl nicht das richtige Wort ist].
So. Zur Vorgeschichte. Ich war letztens bei einer Freundin auf einer Feier eingeladen. Irgendwann abends so gegen Mitternacht kam dann so der Zeitpunkt, wo sich kleine Gesprächsgrüppchen bildeten. So blieb ich bei den Eltern der Gastgeberin hängen, weil es dort gerade um Selbstmord ging, da sich eine ferne Bekannte von ihnen wohl erhängt hatte.
Nun vertrat die Mutter den Standpunkt, dass Selbstmord feige und egoistisch sei. Man würde ja nur an sich denken und man wäre feige sein Leben in die Hand zu nehmen und was draus zu machen.
Ich bin da anderer Meinung. Zum Selbstmord brauch man schon eine Menge Mut, oder Verzweiflung. Wenn man wirklich so verzweifelt ist und sich umbringen will oder wenn man einfach niemanden mehr hat, der einen stützen kann im Leben, den man vertrauen kann, wenn man einfach nur noch am Ende ist.
Damit will ich nicht sagen, dass man sich gleich bei der kleinsten Sache vor den nächsten Zug stürzen soll. Aber wenn man es wirklich satt hat sollte man schon selbst entscheiden können, ob man seinem Leben ein Ende setzen will oder nicht.
Die Frau hat einen verlassen? Es läuft nicht so rasend im Job? Das sind so Kleinigkeiten, wo ich noch zustimmen könnte, dass das feige ist. Weil davon geht die Welt nicht unter.
Aber gehen wir mal von einem härteren Beispiel aus.
Man ist schon früh auf Grund einer schlechten Erziehung an "die falschen" Leute geraten. Ghetto-Leben und so. Viel Drogen und Gewalt-Kontakt. Es kommt zu unzähligen Anzeigen. Man kommt in den Jugendknast. Die Eltern leben getrennt. Vater lässt nicht von sich hören. Mutter will nichts mehr mit dir zu tun haben, weil du kriminell bist. Du kommst wieder frei und deine Laufbahn geht so weiter. Wiederholt Anzeigen und dann wieder Knast. Bildung ist komplett pfeifen gegangen, weil geschwänzt wurde. Dann kommt man wieder frei. Man kommt einfach nicht aus diesem Sumpf raus. Kontakt zu Eltern und Verwandten verloren, keine Arbeit, keine Ausbildung oder Bildung, nix. Ist es dann immer noch feige und egoistisch sich umzurbingen?
Ok, evtl ein nicht ganz so realistisches Beispiel. Aber nur mal zur Verdeutlichung.
Hoffe auf eine ernste Diskussion.
Bis dahin
K0l0ss