Hm, Selbstmord ist für mich ein sehr zweischneidiges Schwert. Ich habe im Laufe meines noch nicht allzulangen Lebens schon einige "Erfahrungen" durch bekannte sammeln können und dort die unterschiedlichsten Geschichten gehört und auch selbst mitbekommen.
Zum einen gab es da den Jungen, der sich in einem Chat in ein Mädchen verliebt hatte und ihr immer wieder drohte sich umzubringen, wenn sie nicht mit ihm zusammenkommen würde. Auf einem Chattertreffen war es dann soweit, daß sie sich wirklich gesehen haben und sie wie erwartet seine Gefühle nicht erwidert hat. Das Ende vom Lied war, daß er sich irgendwann als alle anderen betrunken waren die Arme mit einem kaputten Glas aufschnitt, so daß Polizei und Krankenwagen kommen mußten. Das hat er später noch ein paar mal durchgezogen und ihr Mails mit Videos geschickt hat in denen er genau das gefilmt hat. Seitdem kann ich Leute die mit Selbstmord drohen nicht mehr wirklich ernst nehmen, sondern sie machen mich nur noch wütend, besonders wenn es so erpresserisch ist.
Dann gab einen guten Freund meines Ex-Freundes, von dessem Seelenleben ich recht wenig wußte. Für mich war er immer nur ein freundlicher und fröhlicher Mensch, als uns ziemlich plötzlich die Nachricht erreichte, daß er sich selbst umgebracht hatte. Im ersten Moment war ich natürlich geschockt und traurig, da ich es nie erwartet hätte, doch dann habe ich erfahren wie er sich umgebracht hat: Er ist auf einer Landstraße in ein entgegenkommendes Auto gerast in der eine recht junge Familie saß... nicht alle von ihnen hatten überlebt. Bevor Fragen kommen: Es war ganz sicher ein Selbstmord und kein Unfall, da er einen Abschiedsbrief hinterlassen hatte und er hat sogar einen grund angegeben, warum er es so getan hat. Er wollte nicht, daß jemand um ihn trauert... ich weiß bis heute nicht, was ich von dieser Sache halten soll, aber eigentlich macht sie mich nur wütender je länger ich darüber nachdenke.
Das letzte war eine gute Bekannte meiner Tante. Sie hat eines Tages ihren Säugling fallen lassen, der daran nach einigen Tagen gestorben war. Sie gab sich die Schuld, war mehr als 5 Jahre in Therapien, zum größten Teils stanionär. Sie hat versucht zu kämpfen und hat es nicht geschafft... und ich respektiere ihre Entscheidung. Ich weiß nciht, ob ich mit dieser Schuld hätte leben können.
Was ich eigentlich damit sagen will: Ich finde es eine mutige Entscheidung, wenn man wirklich keinen Ausweg mehr sieht und wirklich versucht hat zu kämpfen um ein besseres leben zu bekommen. Jedoch sollte man einen Weg wählen, bei dem es so wenig Menschen wie möglich mit reißt, und damit meine ich nicht nur durch körperliche Schäden... es ist sicherlich auch nicht sonderlich schön für den kleinen Jungen am bahnhofsgeliß mit anzusehen wie sich ein Mann in den Tot stürzt.