Tag 26 - Platz 5

Yalda

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The Longest JourneyDas norwegische Studio Funcom ist ja eigentlich eher für seine tollen MMOs bekannt (Age of Conan, Anarchy Online), im Jahr 1999 warfen sie jedoch ein wunderschönes Fantasy-Märchenwelt-Sciencefiction- Adventure auf den Markt: The longest Journey.

Man schlüpft in die Rolle von April Ryan, einer jungen Kunststudentin, die sich Gott sei Dank nicht in die typischen Videospielfrauenklischeekiste stecken lässt. Sie hat weder übergroße Brüste noch ein überkleines Hirn, ist weder besonders zickig noch das stille Mauerblümchen was ausschließlich nett ist und alles mit sich machen lässt.
In einigen Spieletests wird zwar bemängelt, dass die Dialoge manchmal etwas lang sind, aber ich persönlich finde das Spiel genau richtig.

Und darum geht es in TLJ: einst wurde die Welt in zwei Hälften geteilt: die technisch-logische, also quasi unsere Welt wie sie in ein paar Jahrzehnten/Jahrhunderten aussehen könnte, die hier allerdings „Stark“ genannt wird und als Gegenstück die chaotisch magische Welt Arcadia.

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Ich muss ehrlich sein: eines der wenigen Spiele, bei denen ich die deutsche Synchronisation klar bevorzuge

Das Gleichgewicht der beiden Welten wird normalerweise durch einen Hüter gewährleistet, der dafür sorgt, dass die Welten nicht miteinander verschwimmen – aber eben jener Hüter ist verschwunden und so kommt es dazu, dass in Stark immer wieder kleine Fetzen „Magie“ landen: so hüpft eines Abends im Cafe Fringe in dem April arbeitet ein lustiges Phantasiewesen aus der Musicbox und hüpft flötend im Kreis - oder ein Kunstwerk in Aprils Kunstakademie wird für einen Moment lebendig.

Aber April ahnt davon anfangs noch nichts. Sie wird zwar dauernd von mysteriösen Träumen geplagt in denen sie Dracheneier rettet oder dem Chaos gegenübersteht,.
Anfangs hält sie das nur für überdrehte Träume , bis der alte Latino, namens „Cortez“, der gelegentlich im Stadtviertel herumhängt, merkwürdige Andeutungen und Hinweise gibt.
Es stellt sich schließlich heraus, dass April eine der wenigen Menschen ist, die zwischen Stark und Arkadia hin und her *reisen* können, also bekommt sie prompt den Auftrag, bestimmte Steine in beiden Welten wieder finden, das Gleichgewicht wiederherzustellen und anschließend den Platz des Hüters einzunehmen.

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April in Arcadia: ein schnarchender Riese muss geweckt werden und die Zweigleute sind nicht gerade eine große Hilfe dabei

Die Rätsel in the Longest Journey sind größtenteils relativ einfach zu lösen und daher auch für Anfänger geeignet – mir fällt eigentlich nur ein größerer Rätselpatzer auf, der dafür dann aber auch ein echter "Hammer" ist und den ich hier einfach mal präsentiere – das ist wirklich eine Ausnahme, normalerweise kommt man bei den meisten Rätseln sehr gut zurecht, aber diese Rätselreihe war dann doch sehr skuril: während man in der Stadt Newport in Stark unterwegs ist, muss man irgendwann mal einen Stromkasten öffnen. Dafür braucht man einen Spezialschlüssel der ein paar Stadtviertel entfernt zwischen den U-Bahngleisen liegt – erstmal auf die Idee zu kommen, dass man diesen Schlüssel an der Stelle braucht ist schon knifflig genug, diesen Schlüssel dann aus dem U-Bahn Schacht zu angeln erfordert folgende Vorgehensweise: Zuerst muss man Brot aus dem Cafe mitnehmen in dem April arbeitet, dann in ihrem Zimmer in ihrer Studentenbude das Fenster öffnen und dort an der Wäscheleine ziehen, dann die Vögel füttern, die außerhalb des Fensters sitzen, damit man die Wäscheleine einholen kann und unten im Kanal die Vögel ein Gitter im Wasser verschieben und somit ein aufblasbares Gummientchen freigeben.

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DiesesGummientchen verfolgt man dann ein paar Kanäle entlang, bis man es aufsammeln kann. Dann löst man ein Pflaster was auf dem Gummientchen klebt und ein Loch abdichtet. Dann braucht man eine Rohrzange, die neben dem Studentenhaus gerade ein Rohr abdichtet. Um an diese Zange zu kommen muss man einen Zettel von der Pinnwand im Grenzhaus lösen und diesen seiner Vermieterin zeigen, wofür man dann einen Goldring bekommt. Mit diesem Ring schafft man es dann, die Wasserleitung für einen Moment lahm zu legen und sich die Zange zu schnappen.
Mit Zange, Wäscheleine und aufgeblasenem Gummientchen aus dem langsam die Luft entweicht angelt man dann den Schlüssel aus den U-Bahngleisen.

…Ja ich mach das immer so wenn ich irgendein Werkzeug brauche…. Ihr etwa nicht?
(Sagt Yalda, die an einem Feiertag aus einer Plastikflasche und Paketklebeband einen Pümpel selber basteln musste weil sie selber keinen hatte…MacGyver wäre so stolz auf mich)

Abgesehen von diesem einen Rätselärgernis ist TLJ jedoch ein wunderschöne erzähltes "Märchen", was vor allem an den wunderbar ausgearbeiteten und gegensätzlichen Welten liegt : während man in Stark gefälschte Ausweise braucht und sich in Computer einhacken muss, muss man in Arcadia Zaubertränke brauen und fiese Magier in Rechenwettbewerben besiegen. In Stark trifft man auf Computerfreaks, lesbische Vermieterinen, schwule Polizisten in Robocopoutfit und schlägt sich mit arbeitsmüden Handwerkern herum, in Arcadia trifft man hingegen auf Maulwurfmenschen, fiese Hexen, abergläubische Schiffskapitäne und zwei zerstrittene Völker, die man erst wieder zusammenführen muss.

In Arcadia bekommt April dabei Unterstützung von „Krähe“, der nunja, eine sprechende Krähe ist und für den Humor im Spiel sorgt, während in Stark neben Cortez und Aprils Freunden aus dem Grenzhaus auch noch der Hacker Flipper bei den vielen Aufgaben hilft, die es zu lösen gibt.
Die Nebencharaktere sind dabei allesamt sehr abwechslungsreich und bunt geraten und die meisten bleiben einem noch lange in Erinnerung.

Noch ein paar Worte zum Soundtrack: der ist nicht nur wunderschön, sondern auch ganz offiziell umsonst auf der offiziellen Seite zum anhören und herunterladen: Soundtrack

Für eine unvergessliche, lange Reise landet „The Longest Journey“ auf Platz 5. Das Nachfolgespiel "Dreamfall" führt zwar die Geschichte wieder sehr gut erzählt weiter, ist aber aus Gameplaysicht eine echte Zumutung, und bleibt deshalb außerhalb dieser Liste.
 
ach ja ... *schön schön* .... und schönes WE noch :)
 
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