Noch was: Eurer Verhalten auf Alters-Differenzierung ist im Endeffekt vergleichbar mit dem Iditoischen Verhalten der FIrmen heutzutage, die lieber 3 Junge leute einstellen als einen 50 Jährigen.
Gottseidank ändert sich das bald in allen gesellschaftlichen Schichten. Ein 50 jahriger kostet zwar mehr, aber die 3 jungen Klopfer verheizen durch ihre Fehler in Summe das x-fache.
Die Mischung macht's. Es gibt festgefahrene Strukturen, die nur aus der "Altersgewohnheit" beibehalten werden (getreu dem Motto: "Haben wir immer so gemacht - und jetzt kommt da so ein Grünschnabel und will mir erzählen, das es auch anders geht!"). Wer sich nur auf seine "Erfahrung" beruft und dabei nicht gewillt ist, sich zumindest mit neuen Errungenschaften auseinanderzusetzen, der hat eigentlich schon verloren.
Bei den "Älteren" ist es meist der Unwillen (oder die Unfähigkeit), immer wieder neu zu lernen, was im Berufsleben gerade bei der derzeitigen technologischen Entwicklung sehr schnell dazu führen kann, daß man plötzlich zum "Alteisen" gehört (siehe Computerentwicklung: Wer sich da nicht umgewöhnen konnte oder wollte, hatte innerhalb kürzester Zeit derart starke Defizite gegenüber den "Jüngeren", die nicht mehr aufzuholen waren).
Du sagst es ja selbst, daß Du viel von Deiner Tochter gelernt hast, was Dir die "Älteren" nicht beibringen konnten. Insofern widersprichst Du Dir ein wenig selbst: Einerseits soll man auf die "Alten" hören; andererseits gibst Du zu, daß Dich das in Deiner persönlichen Entwicklung (siehe "tyrannischer Chef") behindert hat. Nicht alle Vorschläge der "Jugend" müssen richtig oder falsch sein - genausowenig, wie die weitergegebenen Erfahrungen der Älteren, weil es auch immer auf die Lebensumstände ankommt, unter denen die Erfahrungen gesammelt werden.
Es ist einfach dumm (dumm ist, wer dummes tut: Forrest Gump^^), immer und immer wieder Lehrgeld zu zahlen, nur weil man den Erfahrungsschatz der älteren nicht anzapfen will - aus Egogründen.
Wer allerdings nur immer auf die "Älteren" hört, sammelt keine eigenen Erfahrungen. Um die Beschäftigung mit einem Onlinespiel als für sich "sinnlos" abzutun, muß man erst einmal die Erfahrung gemacht haben - alles andere ist nur "Second-Hand-Gefasel". Man sollte jedoch auch bei eigen gemachten Erfahrungen nie dem Wahn verfallen, daß die eigene individuelle Entwicklung als "Maßstab für alle" herhalten muß.
Über "Sinn" einer Freizeitgestaltung kann man sich ohne Ergebnis in alle Unendlichkeit streiten. "Sinn"voller wäre es, von einer "Wertigkeit" zu sprechen, wobei jeder den erhaltenen Gegenwert für sich festlegen wird, weswegen man auch bei der "Wertigkeit" niemals zu einer Einigung kommen kann.
Nicht außer Acht lassen sollte man, gerade wenn man viele sehr junge Leute in der Diskussion hat, die stürmische Begeisterung, mit der bestimmte Dinge aufgenommen werden und die dann von wenig sensiblen Eltern als "exzessiv" empfunden wird. Nichts hilft da weniger als die ewige Lamentiererei der Eltern, man möge doch bestimmte Dinge - sei es Begeisterung für Musik, Computer, Bands, Motorrad, Auto etc. - abstellen bzw. eingrenzen.
Aus der "Alterserfahrung" kann ich sagen, daß sehr viele Jugendliche hier "später" über bestimmte Verhaltensweisen ihrer Jugend nur noch schmunzeln werden bzw. sich fragen, wie zum Teufel sie bestimmten Dingen wie Musik, Computerspielen etc. so eine Bedeutung beimessen konnten. Dazu muß man allerdings auch die Erfahrung gemacht haben, um sein persönliches "Wertungssystem" überhaupt zu erhalten.