Weil du Rift nicht gespielt hast nehme ich an
Im direkten Vergleich punktet SWToR mit der Levelphase gegenüber Rift. Aber auch nur ganz knapp. Vertonte Story hin oder her, Rift war 1000x mehr MMO als SWToR. An jeder Ecke Gruppenspiel, bei großen Events mehrere Schlachtzüge pro Gebiet. In SWToR bist froh Leute für die 4 Mann Gruppenquests zu finden. Ich denke man versteht, was ich meine.
Ansichtssache. Ich hab in Rift 2 Chars auf maxlevel gebracht. Allein. Natürlich hab ich auch rifts geschlossen.
Das "An jeder Ecke Gruppenspiel" kann ich so auch nicht unterschreiben, klar gabs Risse für Gruppen, aber irgendwann hatte man die 2,3 "gebietsendemischen" gesehen und der Rest war eh bekannt und aufgewärmt. Rein von der Contentmenge (wohlgemerkt nicht dem Wiederspielwert) halte ich TOR für umfrangreicher, was Gruppencontent bei leveln angeht.
Und im Endgame zieht Rift imho sehr weit an SWToR vorbei. Events an jeder Ecke, progressive Instanzen (T1 -> T2 -> T3 -> T4), Erfolge zum Sammeln, Artefakte für Sammler, Ruf-Fraktionen. Also einige Langzeit-Ziele.
Also da muss ich ehrlich sagen wurde ich mit Rift nicht warm. Rufsammeln kam mir so vor wie WoW - haargenau so - mit einem Unterschied: wir nehmen den Fraktionen Individualität, setzen sie alle in die Hauptstadt, jede ist halt auf einen Drachen spezialisiert. Dieses setting hat dazu geführt, dass ich noch ungerner was für den Ruf tun wollte, als es bei mir sowieso immer der Fall ist.
Die progressiven Instanzen kommen schon auch noch in TOR - oder halt ein vergleichbares System. Meines Wissens - aber im alter wird das Gedächtnis manchmal mürbe - hatte Rift zu Release auch keine 4 Tiers. Kein MMO hatte das. Warum auch, brauchts für das Gros der Spieler nicht. Contentstreckung nennt man das, und die Firmen tun das wohl aus Kostengründen.
Ich kann mch noch an das Hammerknell-Event erinnern. Das war ganz nett - aber leider auch kein Meilenstein. In dem Punkt kann ichs leider nichtmal im Ansatz objektiv an irgendwas festmachen.
Dem gegenüber stehen in SWToR ein völlig verhunztes Instanz-System. 8 Mann Operations, welche nicht nur leichter sind als 4er heroische Flashpoints, sondern da droppt auch noch besserer Loot, welcher dann auch noch die Daily-Mods aus Belsavis unnütz macht. Datacrons sind schnell gesammelt, Kodex-Einträge das einzige Langzeit-Ziel für Sammler.
Was ist denn an dem Instanzsystem verhunzt?
Und das mit dem loot ist auch so ne Sache, das pendelt sich in der Regel schnell ein. Nehmen wir Rift und die Kosten/Nutzenunterschiede der zwei itemsets, dies am Anfang gab für die hardmodes der Instanzen. Da war man - zumindest wurde mir das wiederholt eingebläut - ja auch mit dem großen Set um längen besser beraten, das kleine hat irgendwie niemand gekauft.
Warum ich Rift nicht mehr spiele? Auch dort wurde, trotz der Menge an Möglichkeiten, das Endgame öde. Die Risse und Events verloren ihren Reiz und es reduzierte sich auf anspruchsvolles Raiden. Das war mir dann zu wenig. Hinzu kam noch, dass alte Bekannte zu SWToR wechselten und man wieder mit ihnen zusammenspielen konnte.
Kenn ich: Diagnose - zu viel MMO, einfach mal 3 Monate nix. Bei mir wars zu viel Fantasy. Hab mir dann Champions Online angeschaut (nicht lachen), das war mir aber mal wirklich zu leicht mit freeform, und jetzt mit SF ists mir eigentlich ralle, ob das nun alles toll und neuartig ist von der Substanz her. Der Lack funkelt hübsch
Man könnte auch versuchen, sich mal eben quasi selbst zu lobotomisieren - sprich: den eingefahrenen Modus Operandi bewusst abschalten. Nicht bei jedem item gleich analysieren "Ah, so sind items aufgebaut, auf den Stufen krieg ich das und das...und wenn ich dann zu dieser und jener Zeit jeweils das mache, hab ich auf jedem Level bestmögliches gear" - da bin ich nämlich ein Kandidat für. Deswegen bin ich auch in jedem MMO bettelarm gewesen
Den Leistungsgedanken kann man mit Übung und Mühe unterdrücken. Es hilft, ein paar extrem gimpige und/oder ruhige/wenig spielende Freunde zu haben. Man verlängert künstlich die Spaßzeit durch eine längere Levelphase, etwas unkoordiniertere Mitspieler und weniger Stunden am Tag. Mir machen MMOs seitdem wieder Spaß - das und der SF-look in Kombination...schon schön
Wenn man seinen erlernten Trieben folgt und durchbrettert - was zweifelsohne geht - hat man halt schnell den crash, sucht sich was neues oder schreit ein Quartal lang nach dem nächsten contentpatch
Zumal ich mit grünem Gammelgear die solobosse echt unterhaltsam finde...die wischen schon hin und wieder mit mir den Boden auf. Früher wär mir sowas peinlich gewesen, da hab ich mich in WoW dran aufgegeilt, mit level 32 nen 41er mob in Dustwallow totgeblockt zu haben (Schildstachel ftw) oder mit level 21 Shadowfang solo. Weiß ich heute noch. Aber mit derart durchoptimierten chars und SPielweise ist halt nix mehr schwer.
Lange Rede, kurzer Sinn: Schnapp dir einen Cerebralrekalibrierer oder wahlweise nen Eispickel und geh das nächste MMO (das hier haste ja wohl schon gecrashed) mal anders an. Es funktioniert
€dit: Nach dem Durchlesen fält mir auf, man könnte mir hier durchaus eine abwertende Haltung gegenüber casuals nachsagen. So wars aber gar nicht gemeint. Ein - ich benutz das Wort einfach aus Praxisgründen weiter - casual könnte höchstwahrscheinlich auf dem selben level spielen wie ein "guter Spieler", aber dazu bräuchte er Einsatz, Herausforderung und Übung. Wir, die wir den Zirkus schon ein paar Jahre mit mindestens moderatem Gas schon mitmachen, haben eben durch diesen Aufwand gewise Grundmuster gelernt, vieles läuft automatisch, da ist der Aufwand geringer. Daher resultiert auch das ungläubige "Wie kann man bitte SO hohl sein?", das zumindest mich manchesmal befallen hat, wenn ich wieder jemand ganz besonders tollpatschigen erleben durfte. Was für einen versierten MMO-Veteranen die "basics" sind, würde einem casual gewaltige Anstrengungen abverlangen, und das will der Feierabendzocker nicht - ist ja auch sein gutes Recht.
Nur kann unsereins mal eben so gelerntes nicht weglernen. Das erfordert ganz bewusste Selbstkontrolle und -Reflexion über Tage und Wochen, bis man es schafft, im Laufrad auch mal zu gehen und sich nicht doof vorzukommen.