Meine Erklärung, warum ich dieses Spiel spiele (für die meisten anderem kann ich nicht sprechen):
Es ist -unbestreibar- mit seiner Vielfalt an Möglichkeiten so ausgefeilt, daß man sich lange lange Zeit damit befassen kann, ohne wirklich gelangweilt zu sein.
Es bietet
- die Möglichkeit, deinen selbst erstellten Charakter auf eine zu dir passende Art auszuformen
- eine eingebaute Wirtschaftssimulation (AH)
- die Möglichkeit, viele viele Erfolge zu erleben (z.B. Hogger gelegt, lvl 40 + Reittier, 1. episches Item
usw.... Die Liste lässt sich beliebig verlängern)
- eine soziale Komponente (Gilden, Gruppenquests, Instanzen etc.)
- etc etc...
Wer das bestreitet, sollte schnell etwas anderes spielen.
WOW macht Spaß. Das zu begründen, fällt jedem schwer, weil eine Empfindung (und nur darum handelt es sich hierbei) nicht leicht in rationale Worte zu fassen ist.
Beschreib doch bitte mal das Gefühl Hunger, Angst, Liebe usw.
Oder akzeptier es einfach.
Natürlich werden sich die Aufgaben, die sich in einem Spiel, das auf Zeit ausgelegt ist, immer wieder wiederholen. Aber es werden auch immer wieder Geschichten erzählt, die sich in Questreihen widerspiegeln.
Und damit kommen wir zu deinem eigentlichen Anliegen. Du sagst, du vermisst die Story bei WOW. Vermutlich weil du es aus anderen Spielen so kennst.
Aber jetzt verrat ich dir mal was:
DU machst deine Story selbst. Beginnend mit einem Einstiegstrailer landest du in deinem Startgebiet mit nichts in der Hand, so ähnlich wie damals Hans im Glück.
Spätestens hier sollte dir klar sein, daß du als kleiner Bauernbursche/kleines Bauernmädel die große Welt betrittst, um irgendwann einmal in ferner Zukunft epische Schlachten zu schlagen.
Der Weg ist noch weit, und so gesehen ist der Weg das Ziel. Natürlich hast du dann noch viel zu erleben und dir zu erarbeiten, aber es handelt sich hierbei um eine virtuelle Realität, die dem Real Life zwar in vielen Punkten ähnelt, aber in Vielem eben auch total anders ist.
Die Ähnlichkeit zum RL besteht darin, daß dir in deinem Alltag auch nicht jeden Tag der große rote Faden vor die Nase gehalten wird. Du stehst jeden Tag auf (loggst dich ein) und begehst dein Tagwerk, ob es sich hierbei um Aktenwälzen, Fließbandarbeit, Gartenarbeit, Partymachen, Einkaufen, Nahrungsaufnahme und Saubermachen handelt oder um Flugpunkte holen, Bergbau, Kräutersammeln, Kürschnern, Mobs klopfen, Quests abgeben und und und handelt, bleibt sich gleich.
Aber mittendrin erlebst du immer wieder kleine Geschichten. DAS macht die Story aus.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Spielen handelt es sich hierbei um eine Never ending Story. Sicher kommst du irgendwann mal an einen Punkt, wo du schon alles gesehen hast, aber von dem bist du noch soooo weit entfernt. Und ich denke, wenn du da irgendwann mal angekommen bist, weißt du auch, wie das Spiel funktioniert und dann findest du ganz sicher auch Möglichkeiten, dich ingame anderweitig zu beschäftigen.
Wenn du glaubst, du wärest Dr. Kimball/Captain Kirk/Al Bundy oder gar Frodo, muß ich dir leider sagen, daß sich leider nicht das ganze Spiel um dich dreht.
Wenn du gut bist, kannst du vielleicht irgendwann mal ein Großer werden.
Aber auch das ist wie im wahren Leben. Nur mit Leistung kommst du voran.
Um auf das RPG zu kommen: Ich kenne einen kleinen Schurken, der hat eine Wohnung in Beutebucht bezogen. Vielleicht verbessert er sich irgendwann mal und zieht um. Aber wenn er einer kleinen netten Nachtelfin begegnet, zeigt er manchmal den Weg zum Wassrfall über der Stadt...
Spiel doch einfach deine Rolle. Material ist genug vorhanden. Und verschiedene Menschen auf der anderen Seite auch...
Zu Guildwars kann ich keinen Kommentar abgeben, weil ich es nicht kenne. Ist hier ja auch n WOW-Forum *schau um* Vergleiche bringen nix, genausowenig, als wenn man den Geschmack von Brot und Steak miteinander vergleicht. Ist halt was anderes.
Zum Thema Sterben: Im RL ist der Tod endlich, in WOW nicht. Sicher, es ist lästig, den Weg zurück zu nehmen oder den Geistheiler zu bemühen, aber versuche doch einfach, den Tod zu VERMEIDEN!!
Wie? Intelligenter spielen, ggf. Hilfe suchen und auch annehmen und sonst mal ne Quest auslassen und 3 Level später noch mal wiederkommen. Was meinst du, welche Freude es mir im Moment bereitet, immer mal wieder über einen Mob zu stolpern, mit dem ich früher immense Schwierigkeiten hatte? Rache ist süß...
Aber im Ernst: Wenn der Aufwand, der mit dem Sterben verbunden ist, nicht wäre, wäre auch eine Menge Reiz aus dem Spiel genommen...
Dir sind die Wegstrecken zu lang?
Papperlapapp. Diese immensen Größen sind ein Garant für die Vielfältigkeit des Spiels, ohne sie wäre das ganze nicht sehr anspruchsvoll. Wie gesagt, du mußt schon bereit sein, Arbeit (ja, auch Laufarbeit) zu investieren. Mit dem Reittier geht es dann wieder schneller, dann mit dem schnellen Reittier und spätestens wenn du auf Level 70 fliegen lernst, wünscht du dir für zuhause auch nen schnellen Flieger.
Die Grafik reicht aus. Mal abgesehen davon, daß nicht jeder einen High-End-Rechner sein eigen nennt, ist es doch ganz hilfreich, immer mal wieder zu erkennen, daß es sich bei diesem Spiel letzten Endes doch immer noch um einen Comic handelt.
Zur Brennenden Legion: Wenn du die Scherbenwelt durch das Dunkle Portal betrittst, wirst du verstehen, worum es sich hierbei handelt. Diese Legion ist für dich und deine eigene persönliche Geschichte aber auch nur nachrangig wichtig. So heißen deine Gegner dann eben nicht mehr Defias, Blutsegelbukaniere oder Grelkins, sondern es sind dann Angehörige eben dieser Legion. Irgendjemand wird dir da oben auf der Scherbe schon sagen, was du mit denen anstellen sollst...
Abschließend möchte ich nur anmerken, daß dein Grundton für mein Empfinden viel zu negativ ist. Wenn du weiterhin mit dieser negativen Grundeinstellung durch die Gegend questest, wird Blizzard bald eine treuen Abonnenten verlieren. Wie schade...
Ich wünsche dir in jedem Fall, daß du den Spaß im Spiel wieder findest, oder bei dem, was du sonst noch so tust, mehr Spaß hast. In diesem Sinne, viel Erfolg noch.