@sympathisant: War mir ein Vergnügen deine Antwort zu lesen. Gute Ansätze, schöne Alternativvorschläge... kann eigentlich nichts hinzufügen. verstehs jetzt besser was du gemeint hast und kann im großen und ganzen zustimmen. Konsens.
@volvex:
zu 1. Selbst wenn es so wäre... (was ich gerne in Zahlen belegt hätte ;-) ) möcht ich doch nochmal erörtert haben was so schlimm daran ist, dass ein Mensch als Teil besser: als Element der Gesellschaft der Privatwirtschaft fehlt, aber der Allgemeinheit/Gesellschaft dient.
Auch deine Kosten-Nutzen Rechnung die du nachher aufmachst... Bist du BWLer? ^^
Die ersten 15-18Jahre des Lebens verbringt man auch nicht unbedingt in der Privatwirtschaft... die meisten verbringen ihre Lebenszeit nach dem 65 Lebensjahr auch nicht mehr darin (werden immer weniger okay...). Volkswirtschaft, Konsum und alles ganz nett... aber ist es der Sinn des Lebens ein Produktionsfaktor zu sein?
Ich finds schlimm genug und sehe den Hauptfeind in der modernen Gesellschaft unter anderem darin, dass der Mensch auf seinen Konsum reduziert wird. Jetzt auch noch - oder sogar wieder - Produktionsfaktor?
zu 2.
Kann ich mangels mangelnder Sachlagenkenntnis auch nicht viel sagen. s.o. ich fände tatsächliche Zahlen interessant. Bis dahin bin ich der Auffassung, dass sich das Modell "Bürger in Uniform" zugunsten der Demokratie doch rechnet. Unterm Strich also der Gewinn für die Gesellschaft/Allgemeinheit größer ist, als der tatsächliche finanzielle Verlust (den ich sogar bereit wäre einzuräumen).
zu 3.
Wie weiter oben ausgeführt... ich würd der Berufsarmee mit dem sympathisant'schen Personalrat sogar ne Chance geben, glaube dennoch dass es durch das praktizierte System einfacher ist die Bundeswehr volksnah also demokratisch und nicht instrumentalisierbar (für Parteien, Diktatoren, Interessensgruppen oder schlicht den Befehlshabern) zu halten.
zu 4.
Ich glaub hierzulande resultiert die Wehrpflicht aus pragmatischeren Gründen als den Wunsch des Volkes nach "to keep and bear arms". Trotzdem seh ich (s.3.) den synergetischen Effekt gerade als positiv an!
Wenn der Bürger, das Mitglied der Gesellschaft "die Uniform" trägt ist es unwahrscheinlicher, dass er sich instrumentalisieren lässt und gegen seine eigenen Interessen (die es ja wieder sind sobald er die Uniform nicht mehr trägt) handelt. Das Wehrpflichtmodell dient demnach der Demokratie. Auch wenn ich mich damit auf argumentatorisches Glatteis begebe: Wieso wurden denn paramilitärische Freikorps im Dritten Reich anstatt der Armee genutzt um die Macht zu festigen? Wer hat den in der Ostzone die Aufstände "niedergeschlagen"?
zu 5.
Ich denk das ist ganz okay so, wie es ist. Frauen beim Bund? Für mich immernoch eine seltsame Vorstellung... Warum das so ist?
Zugegeben ich hab das nie mehr hinterfragt als man mir verzapft hat das wäre so, weil Frauen ja Kinder kriegen und deshalb min. 9 Monate "für die Privatwirtschaft ausfallen" (um in deinen Worten zu sprechen)... Vielleicht liegt's daran, dass zum Erhalt der Gesellschaft weit weniger Männer als Frauen nötig wären. *hust* Wo kann ich mich nochmal als Zivi bewerben?? Vor 200 Jahren noch haben militärische Auseinandersetzungen ganze Landstriche entvölkert bzw. ent
mannt...
Bei den Vollidioten kann ich dir dann zustimmen. Denke das hat aber mit der sonst mangelnden Identifizierung mit der eigenen Persönlichkeit zu tun als wie mit der erzieherischen Wirkung der Bundeswehr oder des Bundesheeres. Vielleicht hats auch damit zu tun, man möge mir widersprechen, dass es für viele die einzige Zeit in ihrem Leben ist oder war in dem durch die 30 Liegestützen am morgen genug Testosteron produziert wurde um auch abends noch den dicken Macker zu markieren... Das ist dann wie in der Pubertät, der Körper muss auf einmal mit einem veränderten Hormonhaushalt klarkommen... usw. Schrecklich.
Viele Länder wo es keine Wehrpflicht gibt bestizten die Armeen ja eine gewisse Tradition und Anerkennung, in der Bundeswehr werden, traditionell nur "Verräter" gefeiert und sonstige Soldatentraditonen aus alter Zeit werden ja über den Nazikamm geschoren, dazu wird unsere Armee ziemlich Stark von Linksradikalen Vereinigungen attackiert. In den Medien gibt es auch keine Annerkennug nur Kritik und schlechte Nachrichten.
hey! Die Bundeswehr blickt auf eine 54jährige Tradition zurück. Das hat mir der Geschichte unseres Landes zu tun.
Anerkennung hat sie sich zur Genüge verdient. In ihrer Geschichte gab es keine kriegerische Auseinandersetzung (und jetzt muss ich aufpassen
auf unserem Boden. Demnach hat sie ihre Sache (Wahrung des Friedens etc...) gut gemacht. Da die Bundeswehr zum größten Teil aus ansonsten zivilen Bundesbürgern zusammensetzt wären wir ziemlich doof sie blöd zu finden. Immerhin würden wir ausgedienten Männer uns dann ja selbst doof finden oder nicht? Klar finden manche alte Hasen die Turnschuhgeneration doof, weil unsere Füßlein nicht mehr in Springerstiefeln geschmerzt haben sondern nach 2 Wochen sich unseren verwöhnten Wohlstandsfüßlein umschmiegt haben. Aber ansonsten genießt die Bundeswehr doch (zurecht) einen ganz guten Ruf.
Kooperation mit ausländischen Streitkräften, ehemaligen Erbfeinden... selbst bei Auslandseinsätzen machen wir unseren Jungs, wenn sie sich nicht gerade mit Schädeln aus Massengräbern schmücken, keinen Vorwurf sondern (zurecht) der Politik, die sie aus nicht einwandfrei ersichtlichen Gründen ausser Landes schickt. Gerade WEGEN der zweifelhaften Geschichte, die du anführst mutet es seltsam an, wenn Deutsche Männer in fremden Ländern bewaffnete Konflikte austragen. Rückholung von Staatsbürgern aus Krisengebieten is ne andere Sache... dafür beide Daumen hoch.
Ich kann gut darauf verzichten dem Andenken der Wehrmacht zu huldigen. Es zeugt auch nicht gerade von gutem Geschmack, wenn man "Leistungen" aus dieser Zeit, die sehr fragwürdige Ziele verfolgt hat, heroisiert.
Trotzdem find ichs auch selten dämlich, wenn man die Wehrmacht mit Nationalsozialisten gleichstellt. da hast du recht.