Hallo,
ich würde hier einmal gerne über den Wehrdienst schreiben und einige von euch auf die unfaire Behandlung bzw. Auswahl aufmerksamm machen.
1) Die Musterung:
-Die Musterung wird nicht von einem Arzt seines Vertrauens ausgeführt, sondern von einem wildfremden Arztes der Bundeswehr, zudem wird man als Ware gehandelt als Objekt, die Musterung selber existiert nur dazu das Menschen aussortiert werden die nicht für den Kriegseinsatz im Ernstfall "zu gebrauchen sind".
Die Untersuchung hat keienn medizinischen Hintergrund und wird nicht vom Patienten erbeten sondern vom Kreiswehrersatzamt erzwungen. Der zwang zu einer ärtzlichen Untersuchung sowie die Behandlung von Menschen als "Güter" ist entwürdigend und somit nach §1 des Grundgesetzes Illegal.
-Es werden nur Männer gemustert, dies ist ebenfalls äußerst unfair. Die ungleichbehandlung zwischen Männern und Frauen steht im gegensatz zu §3 des Grundgesetzes. Warum muss ein Mann, im Ernstfall, sein Leben riskieren eine Frau aber nicht ? Hierdurch wird suggestiert das das Leben einer Frau mehr wert sei als das eines Mannes, dies steht ebenfalls im gegensatz zu §1 da das Abwägen von Leben die Würde eines Menschen verletzt.
Ich wurde auch (aus-)gemustert. Man wird dabei überhaupt nicht als Ware behandelt.
Art. 1 GG ist nicht berührt. Selbst wenn man einen Zwang hinsichtlich der ärztlichen Untersuchung durch einen Amtsarzt bejaht, so ist nicht Art. 1GG einschlägig, sondern Art. 2GG. Es ist aber anerkannt, dass eine amtsärztliche Untersuchung angeordnet und durchgeführt werden kann, wenn hierfür eine gesetzliche Grundlage besteht. Eine solche wurde für die Untersuchung im Rahmen der Musterung geschaffen.
Dass nur Männer zum Wehrdienst verpflichtet werden, stellt in der Tat eine Ungleichbehandlung dar (Art. 3 IGG), allerdings ist diese ungleiche Behandlung nach ständiger Rechtsprechung verfassungskonform.
Die Suggestion behauptest Du, sie ist aber nicht Fakt.
Nebenbei sei bemerkt, dass zwar prinzipiell nicht Leben gegen Leben abgewogen werden darf, aber der sog. Finale Rettungsschuss trotzdem legal ist.......
2) Der Wehrdienst:
-Der Zwangsaufenthalt in der Kaserne wärend der Grundausbildung und der restlichen Wehrdienstzeit steht im gegensatz zu §11 der die Freizügigkeit garantiert (gemeint ist das man seinen Aufenthaltsort frei wählen kann). Wärend der Grundausbildung muss man in der Kaserne verbleiben, dort auch wohnen und übernachten, dieser Zwang ist dem offenen Strafvollzug ähnlich, man wird also einem Kriminellen ähnlich behaldelt.
Nein. Geschützt wird durch Art. 11GG nicht das Recht, von irgendwo weg zu gehen, sondern irgendwo hin zu gehen.
Einschlägig wäre also hier vielmehr Art. 2GG (der ja auch für die Ausreisefreiheit gilt!)und in dieses Recht darf auf gesetzlicher Grundlage eingegriffen werden, was auch geschieht.
Die Gleichsetzung mit Kriminellen im Strafvollzug entbehrt jeglicher Grundlage.
-Nach §12.1 haben Deutsche das recht ihren Arbeitsplatz frei zu wählen, §12.2 greift im bezug auf den Wehrdienst nicht, da hier Vorrausetzung ist das Alle den gleichen Dienst vollbringen müssen, durch die hohe ausmusterungsquote, teilweise aus zweifelhaften Gründen und dadurch das Frauen nicht zum Wehrdienst gezogen werden.
-Wenn man Wehrdienstleistende mit Ausgemusterten vergleicht, wird man feststellen das zweitere beruflich und finanziell im Vorteil sind, da sie früher mit der Ausbildung beginnen können und so früher ein volles Gehalt erhalten, welches in jedem Fall höher ist als das was Wehrdienstleistende/Zivieldienstleistende erhalten.
Und? Der Vorteil, den Ausgemusterte haben mögen, ist kein Eingriff in die Berufsfreiheit aus Art. 12GG!
-Während der Wehrdienstzeit/des Zivieldienstes Arbeitet man vollzeit d.H 8 Stunden oder mehr pro Tag, man wird aber nicht entsprechend bezahlt.
Selbst nicht ausgebildete Arbeitskräfte bei der Stadtreinigung verdiehnen mehr als Wehrdienstleistende/Zivieldienstleistende.
Zudem werden Zivildienst leistende oft als vollwertige Arbeitskräfte missbraucht, obwohl dies offiziell nicht sein soll, sie sollen lediglich eine unterstüzung sein.
Wehr- und Zivildienst sind kein reguläres Arbeitsverhältnis.
Der Missbrauch im Zivildienst mag vorkommen, ist aber nicht legal.
Dass so etwas vorkommt, beseitigt jedoch nicht den Grund für die Regel.
Was passiert wenn man den Wehrdienst auf rein freiwilliger Basis aufbaut ?
-In vielen anderen Ländern ist dies bereits der Fall, wie z.B in den USA, den Niederlanden, Italien.
Keines dieser Länder ist durch den Wegfall des Wehdienstes/Zivieldienstes auf einmal einer übermäßig hohen Bedrohung ausgesetzt, und in keinem dieser Länder sind die sozialen Einrichtungen zusammengebrochen weil es auf einmal weniger/keine Zivildienstleistenden mehr gibt.
In diesen Ländern gab es m.W.n. kein vergleichbares System des zivilen Dienstes.
Aber alle diese Länder haben die Erfahrung gemacht, dass sie erhebliche Schwierigkeiten bekamen, junge, intelligente, gebildete Menschen für die Streitkräfte zu gewinnen.
Das deutet darauf hind das auch Deutschland es verkraften kann wenn man die Wehrpflicht abschafft.
Verkraften ja, aber es ist aus den genannten Gründen eine problematische Alternative.
-Was bringen Wehrdienstleistende im Ernstfall ?
Meiner meinung nach relativ wenig, da man warscheinlich schon wenige Monate nach Dienstbeendigung das meiste vergessen hat, gibt es in der Bundeswehr eine Waffenumstellung muss eh neu gelernt werden.
Im Falle eines Angriffs hat man also nicht von heut auf morgen eine schlagkräftige Truppe sondern muss auch diese ehemaligenWehrdienstleistenden neu einweisen. Sind diese dann eingewiesen ist deren nutzen im Krieg trozdem äußerst fragwürdig, da sie keinerlei Ehrfahrung mitbringen und warscheinlich eher ein Klotz am bein für die vollwertigen Zeitsoldaten darstellen.
Wehrdienstleistende sind besseres Kanonenfutter, mehr nicht.
Das ist definitiv falsch. Was man erlernt hat, ist gespeichert und müsste im Ernstfall lediglich aufgefrischt werden.
Wehrdienstleistende sind sicherlich keine Elitesoldaten, aber reines Kanonenfutter sind sie auch nicht.
Grundsätzlich ist es wichtig, hinreichende Reserven zu haben, damit im Ernstfall Verluste angemessen ersetzt werden können. Eine zu kleine Armee ist mit den umfangreichen Aufgaben im Ernstfall selbst bei höchster Qualität des einzelnen Soldaten schlicht überfordert.
Mein Fazit:
Der Wehrdienst ist ein längst überholter Dinosaurier, ein Zwangdienst der junge Menschen volle 9 Monate vom Arbeitsmarkt holt und sie für diese Zeit für jegliche Ausbildung Blockiert. Der Wehrdienst Kostet den Steuerzahler jedes Jahr Milliarden die Sinnlos verpuffen.
meine Meinung Jon_x
Mein Fazit:
Hobbyjuristen sollten sich nicht so aufplustern, aber trotzdem ihre Ansichten mal gründlich durchdenken und die Gegenargumente, die schon mehrfach genannt wurden, bedenken oder wenigstens zur Kenntnis nehmen und in die Argumentation einbauen.