Wieso es Classic-Server wohl (leider) nie geben wird

Tirima

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Die letzten Abonnentenzahlen haben wieder einiges an Kritik an Blizzard und deren Politik in deren großen MMORPG World of Warcraft laut werden lassen. Ein Kritikpunkt ist dabei, dass das Anbieten eines Classic-Servers den Abgang wohl zumindest verlangsamt hätte. Ich möchte in diesem Beitrag nun auf das Für und Wider bezüglich der Einführung von Classic-Servern eingehen und auch erklären, wieso Blizzard diese noch nicht eingeführt hat bzw. dies wohl auch nie machen wird. Nebenbei wird dabei auch erklärt wieso Serverzusammenlegungen ebenso unwahrscheinlich sind und in absehbarer Zukunft sich an diesen Situationen wohl auch nichts ändern wird.






Pro-Punkte
Nun ich würde es ja noch immer für eine gute Idee halten einen (und nur einen einzigen) Classic-Server pro Sprachregion anzubieten. Wieso? Dafür würden mehrere Gründe sprechen:

P1)
Viele Spieler wollen Abwechslung. Das wäre doch einmal eine richtig tolle Abwechslung, wenn man zwischen dem aktuellen und dem klassischen WoW hin- und herschalten könnte. Dagegen sieht die Abwechslung zwischen Daylies und Raids doch wie nichts aus.

P2)
Viele Spieler wünschen sich so einen schon lange.

P3)
Diejenigen, welche meinten „frührer sei alles besser gewesen“ könnten es dann auch tatsächlich wieder überprüfen.

P4)
Wer eine echte Herausforderung sucht der kann dort anfangen.

P5)
In Classic waren viele Dinge viel schwieriger zu erreichen als heute. Das muss nicht unbedingt mit dem Schwierigkeitsgrad zusammen hängen sondern kann auch mit der zu investierenden Zeit zu tun haben. Dadurch wären systembedingte Timesinks gegeben und Blizzard kann das ja nur recht sein denn von welchem Server das Geld kommt ist eigentlich egal.

P6)
Es würde voraussichtlich ein einziger Server (pro Sprachregion) ausreichen um dieses Bedürfnis der Spieler zu befriedigen. Das bedeutet auch, dass auf diesem Server dann wieder eine soziale Gemeinschaft wächst so wie sie auf den heutigen Servern früher auch gegeben war.


Kontra-Punkte
Wieso aber Classic-Server wohl niemals kommen werden:

K1)
Man stelle sich nur vor dieses Konzept des Classic-Servers funktioniert, vielleicht sogar besser als eine aktuelle Erweiterung. Was wäre das denn für ein Schlag ins Gesicht der Entwickler des neuen Content? Ururalter Content kommt besser an als ganz neuer?

K2)
Ein Classic-Server ist in der Wartung anders als ein aktueller. Das erzeugt Mehrkosten durch das Personal. Will Blizz das wirklich machen?

K3)
Welcher Patchstand soll es denn sein?

K4)
Auf Classic-Servern darf per Definition nichts aus dem Shop angeboten werden. Somit fallen diese Server als Einnahmequelle für Microtransaktionen weg.


Persönliche Meinung zur Situation
Ich spiele schon lange kein WoW mehr. Bei mir war der Bruch damals in Cata zum Valentinstag-Event. Da bin ich irgendwo in der Wüste herumgeflogen und habe Untote erledigt um Parfüm zu bekommen und, mitten auf einem Berg verwesenden, nach Lavendel duftenden Fleisches, denke ich mir „Was machst du da denn eigentlich? Das macht dir doch nicht einmal irgendwie Spaß.“

Auf einem Classic-WoW Server würde ich wahrscheinlich sogar wieder anfangen zu spielen. Nur, weil ein Spiel alt ist heißt das nicht, dass es schlecht ist und das damalige Konzept hatte sich ja bewährt. Es ist schon ein wenig absurd wenn man bedenkt wie die Wirtschaftsabteilung von Blizzard dieses Thema sieht denn ich stelle mir das so vor:



Spieler/in: „Hey, mir macht die aktuelle Version des Spiels keinen Spaß mehr, aber eine alte würde ich schon gerne noch spielen.“

Blizz: „Eine alte Version gibt es nicht.“

Spieler/in: „Aber wieso denn? Ihr hättet doch die Ressourcen dazu?“

Blizz: „Ja, aber wir nutzen die lieber wo anders.“

Spieler/in: „Ok, dass ich ds jetzt richtig verstehe, ihr habt die Ressourcen einen Classic-Server aufzustellen. Ihr wisst, dass von Seiten eurer Kunden dafür prinzipiell ein Interesse vorhanden wäre und, dass sie euch auch dafür Geld zahlen würden und ihr müsstet dafür nicht einmal etwas neues entwickeln. Die aktuelle Version des Spiels schafft es nicht mich im Spiel zu halten und eine alte würde das schon schaffen, und ihr wollt es dennoch nicht machen?

Blizz: „Jop.“

Spieler/in: „Na gut, dann habt ihr mich als Kunden/Kundin verloren denn in der aktuellen Fassung macht es mir einfach keinen Spaß mehr.“

Blizz: „Machs gut.“



Wirtschaftliche Betrachtung und wirtschaftliche Politik von Blizzard
Ich kann Blizzard ja verstehen, dass sie wirtschaftlich arbeiten wollen denn das ist nun einmal das Ziel eines jeden börsennotierten Unternehmens. Sie Aktionäre wollen eine möglichst gute Dividende sehen oder zumindest ein hübsches Wachstum um eine gute Rendite zu erreichen. Aber einmal ehrlich, ist es wirklich wirtschaftlich so viele Geisterserver zu betreiben auf denen die Spieler entweder gezwungen werden 20 € (pro Charakter wohlgemerkt) zu zahlen, auf einem anderen Server wieder von vorne anzufangen oder aber aufzuhören? Vor allem muss bedacht werden, dass der Transfer heute bereits automatisch abgewickelt wird und die 20€ pro Charakter nur in Zeiten gerechtfertigt waren, als dies von Mitarbeitern manuell durchgeführt werden musste. Heute ist das bei weitem zu teuer. Und das Argument, dass bei einem niedrigeren Preis jeder herumtransen würde wie er will halte ich an den Haaren herbei gezogen denn, selbst wenn, was wäre dabei ein Problem gegenüber dem Status quo?
Größere Anonymität da man gleich auf einen anderen Server gehen kann wenn man einmal Mist gebaut hat? Die Anonymität ist durch die vielen Serverübergreifenden Features schon gegeben. Nein, das wahre Problem darin liegt, dass dann auch die Namensänderungen gratis gemacht werden müssten denn sonst könnte man sich über den Servertransfer ja ganz einfach auch den Namen ändern, wenn man am Zielserver vorher noch einen Charakter mit dem gleichen Namen erstellt. Somit würde ein großer teil der Micropaymentzahlungen wegfallen und was ist dagegen zu unternehmen? Der Servertransfer bleibt einfach so wie er ist.
Das Micropayment ist einfach eine zu gute Einnahmequelle um es komplett abzuwürgen.

Aus diesem Grund wird wahrscheinlich auch niemals eine Serverzusammenlegung stattfinden, Blizzard verdient an den Transfers einfach viel zu gut. Man muss sich das nur einmal vor Augen führen, das Unternehmen geht freiwillig das Risiko ein einen Kunden zu verlieren um ihn eventuell ein paar Euro für einen Transfer aus der Tasche zu ziehen, noch dazu muss die Unzufriedenheit des Kunden bedacht werden denn, egal ob er nun aufhört oder nicht, er wird sich über die leeren Server und den Zwang zum Wechseln ärgern.
Wieso macht Blizzard dies aber nun doch so wie sie es tun? Der Grund liegt wieder in der Kosten-zu-Nutzen-Rechnung. Natürlich zahlt ein Kunde seine 13 € pro Monat, wenn er WoW spielt. Dabei muss aber auch berücksichtigt werden, dass dieser Kunde in dieser Zeit auch Kosten verursacht, also Wartungs- und Servicekosten. Gehen wir einmal großzügig davon aus, dass die Gewinnspanne bei etwa 6,5€, also bei 50%, liegt. Ein Kunde bringt somit pro Monat einen Reingewinn von 6,5€.
Dem gegenüber haben wir den Transfer für 20€, pro Charakter. Hier ist es so, dass ein Transfer schon voll automatisch abgewickelt wird und in der Regel nicht mehr das Eingreifen eines Mitarbeiters erfordert. Die Gewinnspanne bei dieser Dienstleistung beträgt somit beinahe 100% .

Ein einziger transferierter Charakter bedeutet somit so viel Gewinn wie ein Spieler in drei Monaten einbringt. Und da Spieler meistens nicht nur einen einzigen Charakter transferieren, sondern gleich mehrere kann man pro Transferabsicht noch mit viel mehr Gewinn rechnen. Drei transferierte Charaktere würden somit dem Unternehmen schon den Gewinn bringen, welchen ein Spieler in 9 Monaten generiert, vier sogar ein ganzes Jahr. Und das Geld ist sofort in der Kasse, was ein nicht zu unterschätzender Vorteil für das Unternehmen ist. Niemand kann dem Unternehmen garantieren, dass ein Spieler die nächsten 9 Monate auch spielt und den Gewinn generiert. Bei einem Charaktertransfer ist das Geld gleich im Sack. Und noch dazu muss bedacht werden, dass ein Spieler mit transferierten Charakteren danach bestimmt weiter spielt und weiter Gewinn generiert.

Eine Serverzusammenlegung würde somit massiv die Einnahmen im Micropayment beschneiden und das ist der wahre Grund wieso sie nicht kommen werden. Die Namenskollision? Die ist nur ein vorgeschobener, lachhafter Grund sie nicht machen zu müssen denn es gäbe eine ganz einfache Möglichkeit dieses Problem zu umgehen, nämlich die Einführung von Nachnamen. Technisch wäre dies ein Klacks oder zumindest keine große Herausforderung, handelt es sich bei so etwas um nichts anderes als einen „Titel“ und dass Namen automationsgestützt geändert werden können zeigt die Verfügbarkeit einer kaufbaren Namensänderung im Shop.
Spieler, welche einen Charaktertransfer in Anspruch nehmen sind für Blizzard somit doppelt attraktiv. Sie haben dem Unternehmen Geld für eine Leistung gezahlt, welche das Unternehmen selbst beinahe nichts kostet und spielen danach ziemlich sicher auf dem neuen Server auch weiter. Und jeder transferierte Charakter deckt die Gewinneinnahmen, welche normalerweise durch einen einzigen Account in drei Monaten generiert werden. Somit kompensiert jeder einzelne Charaktertransfer den Wegfall eines anderen Spielers für drei Monate. Blizzard wäre als Unternehmen recht „dumm“, wenn sie den Kunden den Anreiz für das Entrichten von solch geschenktem Geld nehmen würde.

Ähnlich verhält es sich übrigens auch mit den kaufbaren Reittieren und Haustieren. Der Aufwand, diese zu erstellen verblasst gegenüber der Wertschöpfung welche mit ihnen möglich ist. Somit mutiert ein Spiel, in welchem sich ursprünglich alles um das gemeinsame Lösen von Aufgaben und Herausforderungen gehandelt hat, zu einem virtuellen Marktplatz. Da die virtuellen Güter die größte Wertschöpfung (also das beste Kosten-zu-Nutzen-Verhältnis) darstellen wird das Unternehmen bestrebt sein diesen Bereich weiter auszubauen um mehr Gewinn zu erwirtschaften. Der ursprüngliche Spielinhalt, also das gemeinschaftliche Lösen von Aufgaben und Herausforderungen verkommt dabei zu einer Nebensächlichkeit denn dies bringt dem Unternehmen nicht so viel Gewinn wie ein anderes Modell.


Und das ist der Grund, wieso Classic-Server niemals kommen werden. Sie passen nicht ins virtuelle Absatzkonzept von Blizzard. Spieler auf Classic-Servern hätten sich bewusst gegen eine solche Politik für das Spiel entschieden, ihnen könnten einfach keine virtuellen Güter verkauft werden sondern „nur“ die normale Spielzeit und diese ist von der Perspektive der maximalen Gewinnschöpfung einfach ineffizient für das Unternehmen.



Zusammenfassung der möglichen Lösungen
Fassen wir die Lösungen für die oben genannten Kritikpunkte K1 bis K4 zusammen:

Lösung zu K1:
Mei, unterm Strich kommt es nur aufs Geld an. Ob sich ein Verantwortlicher (wie z.B. Greg Street aka „Ghostcrawler“) da nun einen Zacken aus der Krone bricht sollte dem Unternehmen an sich auch egal sein. Glückliche Kunden sind gute Kunden (und bringen Geld).

Lösung zu K2:
Aber eine beträchtliche Anzahl an Geisterservern am Laufen zu halten ist wirtschaftlicher? Man muss das Konzept des Classic-Servers auch nicht unbedingt als „gewinnbringend“ sehen, „kostendeckend“ ist auch ok. Es ist besser ein Spieler spielt auf diesem Server und bringt pro Monat nur 0,5 € oder auch nur 0,01€ Gewinn als dass er mit dem Spiel ganz aufhört und so gar nichts mehr einbringt.
Als Beispiel, wie überraschend erfolgreich so ein von der Community gefordertes Projekt sein kann möchte ich nur das Tschisi-Eis erwähnen. Dieses wurde hier in Österreich nach vielen Jahren auf Bitten von vielen Konsumenten über Facebook wieder eingeführt und in der ersten Woche nach der Einführung hat es sich so oft verkauft wie andere Eissorten im bestehenden Sortiment in einem ganzen Jahr. Damit hatte beim Hersteller niemand gerechnet und nun ist das Tschisi-Eis in Österreich das beliebteste Eis des Jahres, und dabei hat der Sommer gerade erst angefangen.
Einen Versuch, sei es ein Pilotprojekt, wäre ein Classic-Server somit auf alle Fälle wert wenn das mögliche Potential einer solchen Aktion berücksichtigt wird.

Lösung zu K3:
Hier schlage ich einfach einmal den letzten Patch vor dem Einführen des neuen Talentsystems vor. Diese haben sich für gewöhnlich als die am besten ausbalancierten und umfangreichsten entpuppt.

Keine Lösung K4:
Tjo, und genau da gibt es keine Lösung. Micropayment ist auf Classic-Servern einfach nicht erlaubt und deswegen würde diese Einnahmequelle auch wegfallen. Und da dies die gewinnbringendste Einnahmequelle von Blizzard ist werden sie den Spielern bestimmt keinen Server anbieten wo diese Einnahmequelle schlicht nicht existiert. Somit gibt es keine Lösung für den Punkt K4 und eben genau daran scheitert es.





Abschluss
Ich hoffe, dass ich euch somit vielleicht ein wenig die Situation erleuchten konnte. Es ist traurig, denn ich befürworte die Einführung eines deutschsprachigen Classic-Servers sehr wohl und dennoch bin ich mir sicher, dass er niemals kommen wird. Eine Möglichkeit welche ich auch durchgedacht habe wäre gewesen, den Classic-Server lizenziert zu betreiben aber das würde wieder bedeuten, dass Blizzard so sich quasi selbst Konkurrenz macht und nur einen Teil der Einnahmen vom lizenzierten Server einnimmt. Da wäre es dann wieder sinnvoller für Blizzard den Server selbst zu betreiben und dann liegt wieder Kritikpunkt K4 vor. Somit beißt sich die Katze in den Schwanz und es bleibt dabei, dass ein Classic-Server nicht aufgestellt werden wird.
Es ist schade, aber so wie es aussieht wird es diese Art von Server niemals geben solange Blizzard mit dem Micropayment weiter so gut verdient. Der Punkt wo das Micropayment dann unter die Aboeinnahmen fällt und somit Classicserver attraktiv werden würden, würde erst erreicht werden wenn bereits wesentlich weniger Menschen WoW spielen würden als jetzt denn dann könnten die Einnahmen aus dem Micropayment den Wegfall der Aboeinnahmen nicht mehr abfangen. Unterm Strich wäre das eine traurige Entwicklung denn das würde bedeuten, dass WoW erst einmal so richtig abstürzen müsste bevor ein Classic-Server in Reichweite scheint.




Schattige Grüße,
Tirima F.
 
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Mal ne Frage dazu:

Welchen Stand von Classic möchtest du haben?
 
Was ist für dich "Classic"?

1.0? 1.1? 1.6? Es gibt nunmal bei Software in Wahrheit kein "Classic", weil sie sich immer weiter entwickelt, und jeder definiert sein Classic anders.

Mir will leider partout der Name das MMOs nicht mehr einfallen, das Classic-Server gestellt hat, mit dem Resultat, dass diese ein paar Monate gestürmt wurden, bis den Leuten bewusst wurde, auf was sie nun tatsächlich alles wieder verzichten müssen ("gewohnter Komfort") und die nun leerer sind als die anderen Server (auch weil die permanente Wiederholung des nicht nur spielmechanisch genau gleichen irgendwann ermüdend langweilig wird, hier haben wir sogar ein Beispiel dafür: der erste Flügel ICC war doch beim 50ten Mal auch nicht mehr so wirklich wahnsinnig aufregend, oder?) , obwohl sie mehr kosten(=ausser Spesen nichts gewesen)

Da halte ich die scheinbar in Arbeit befindliche "Lösung", hochstufigen Spielern mithilfe der "Normalisierungstechnologie" (bekannt aus dem Herausforderungsmodus) sämtlichen alten Content wieder zugänglich machen zu wollen, für die entscheidend bessere (schon alleine aufgrund der Vielfalt).Soll übrigens auch in absehbarer Zeit im Low-Lvl-PvP Einzug halten, die Technologie.

Und an einer anderen Lösung der "leeren Server" soll dann auch gearbeitet werden und diese sogar in ralativ naher Zukunft verkündet werden
 
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Ein Kritikpunkt ist dabei, dass das Anbieten eines Classic-Servers den Abgang wohl zumindest verlangsamt hätte.
Nein, ein Classic-Server würde an den Abozahlen absolut nichts verändern. Ein Spiel nutzt sich ab. Das ist normal und nichts, was man beweinen müsste. Man kann natürlich beweinen, das heute die breite Masse bedient wird und nicht mehr der Hardcore-Spieler, andereseits ist mit dem Hardcore-Spieler in einem Abo-Titel nicht mehr Geld zu verdienen als mit der breiten Masse. Da ist klar, wohin sich ein wirtschaftlich denkendes Unternehmen dann bewegt. Die Alternative wäre FreeToPlay, da kann der Hardcore-Spieler sich Vorteile erkaufen und damit "besser" fühlen, aber da will Blizzard wiederum im Moment scheinbar nicht hin.

Und das ist der Grund, wieso Classic-Server niemals kommen werden. Sie passen nicht ins virtuelle Absatzkonzept von Blizzard. Spieler auf Classic-Servern hätten sich bewusst gegen eine solche Politik für das Spiel entschieden, ihnen könnten einfach keine virtuellen Güter verkauft werden sondern „nur“ die normale Spielzeit und diese ist einfach von der Perspektive der mximalen Gewinnschöpfung einfach ineffizient für das Unternehmen.
Vor allem, wenn man bedenkt, dass diese Spieler den gleichen Service verlangen werden wie "die breite Masse". Und das betrifft nicht nur in Ingame-Service, das betrifft vor allem Wartung und Update der Server-Software. Oder möchtest du uns erzählen, dass Bugs in der Spielmachnik nicht ausgebügelt werden sollen? Dass nach Naxxramas wirklich Schluß sein soll? Denn bedenke: Classic heißt, dass das Spiel zu Ende ist, wenn man Naxx komplett abgefarmt hat. Du glaubst ernsthaft, dass das irgendeine wie auch immer geartete Zukunft hätte?

Fazit meinerseits: Classic-Server kommen nicht deswegen nicht, weil Blizzard Angst vor dem Erfolg derselben hat, sondern weil es sich schlicht und ergreifend nicht rechnet, wenn auch nicht aus den Gründen, die du dir zusammenfabuliert hast. Es rechnet sich nicht wegen fehlender Microtransaktionen (die du IMNSHO ohnehin komplett überbewertest), sondern weil der Aufwand in keinem realistischen Verhältnis zum Ergebnis steht.
 
Schöner langer Text - der aber auch nichts daran ändert, daß es keine Classicserver geben wird.
Ihr könnt diese Diskussion verpacken wir ihr wllt - es ändert nichts daran, daß auch dieses Topic sich neben die anderen
Topicleichen zu diesem Thema gesellt.

ps.
Ich will ganz bestimmt nicht Classic zurück.
Ich denke, so einige schreien auch nicht wegen dem Spiel an sich nach Classic (Abwechslung ... daß ich nicht lache^^),
sondern sehr viele wünschen sich einfach nur die Zeit des Miteinander zurück, dessen Gefühl heute flöten gegangen ist.

Im übrigen wünsche ich mir auch BLASC anstatt zurück.
Da gab es wenigstens noch regen Betrieb und lohnenswerte Diskussionen.
Huetzutage wird hier alles wie ein Wiederkäuer zig mal durchgekaut - dazu oft noch "tolle" Themen.

schönes Wochenende Euch
 
@kaepteniglo:
Nun, persönlich würde ich den letzten Patch vor der Einführung von Inhalten von Burning Crusade (damit sind auch die Talentbäume gemeint) als die beste Wahl empfinden. Diese Frage wurde unter "Lösung von K3" sogar beantwortet. Mir ist bewusst, dass viele Spieler diesen oder jenen Patch am besten finden doch, ganz ehrlich, wenn denn einmal ein Classic-Server kommen sollte so können die Leute froh sein, dass sie ihn haben.


@Derulu:
Du weißt genau, dass diese Möglichkeiten über die Normalisierungstechnologie nicht das gleiche sind. Dungeons können damit durchaus wieder ansprechend sein aber Classic hat doch etwas mehr ausgemacht als nur die Dungeons und Raids.
Und es stimmt schon, eine Raidinstanz geht einem nach drölfmillionen Wiederholungen auch auf die Nerven aber ein zentraler Punkt beim Raiden ist ja eigentlich nicht nur die Raidinstanz an sich sondern auch das Gefühl zusammen zu spielen und das ist heute noch genau so wie früher. Deshalb sind die Leute ja dann noch in ICC rein gegangen obwohl sie schon BiS ausgerüstet waren.
Und wenn einem Kunden am Classic-Server langweilig wird dann spielt er eben wieder am aktuellen weiter. In der Zeit wo er da nicht da war (und das Abo eventuell sogar gekündigt hätte und dem Unternehmen somit noch mehr Geld entgangen wäre) sind wieder ein paar neue Dinge dazu gekommen. Dann packt ihn auf dem aktuellen Server wieder die Lust bis es da wieder langweilig wird und er wieder auf den Classic-Server rüber schaut. Ich denke das wichtigste daran wäre einfach, den Spielern eine Art "Urlaub" als Abwechslung zu bieten und dennoch zu halten. Ich denke blizzard hat vor einigen Tagen erst gemeldet, dass die Spieler immer öfter nur kurz ins Spiel rein sehen wenn es wieder Content gibt und dann nach einem Monat weg sind. Und wenn so ein Classic-Server nur einen von 20 Spielern zu überbrücken der Durststrecke bis zum nächsten Contentpatch halten würde, dann wäre das schon eine finanziell gute Sache.


@ThoWeib:
Na ich weiß nicht, ob man die Microtransaktionen so sehr zur Seite legen darf. Sie bieten Blizzard prinzipbedingt nun einmal die größte Gewinnschöpfung.


@Xidish:
Ja, mir ist klar, dass sie nicht kommen werden. Deswegen habe ich die Gründe ja auch aufgezählt. Als Abwechslung fände ich es halt dennoch gut, wenn man mal wieder keine Lust auf dies und jenes hat was die aktuelle Variante des Spiels einem bieten. Mich hätte ein Classic-Server damals zumindest gehalten und vielleicht hätte ich nach einiger Zeit auf diesem auch wieder ins aktuelle Spiel zurück gefunden aber so war ich eben weg.




Edit:
Es ist eh egal, sie werden nicht kommen. Es gibt 1000 Gründe dagegen (na gut, vielleicht nicht so viele, aber viele). Und auf ein Experiment werden sie sich nicht einlassen.
 
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Ich glaube außerdem nicht, dass sich "so viele Leute" Classic WoW zurück wünschen. Ich blicke gern zurück, würde allerdings nicht wieder aktiv WoW 1.X spielen wollen.
 
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@Deathloc:
Naja, Private-Server sind ja so eine Sache die sich im legalen Graubereich aufhalten und im Zweifelsfall lasse ich von so etwas auch lieber die Finger. Wenn ich zwischen einem Private-Server und einem offiziellen wählen müsste, dann würde ich den offiziellen vorziehen.
Und ich bin ja auch gerne bereit Geld für ein gutes Spiel zu zahlen, so etwas muss ja auch entlohnt werden. Das schreibt einem einfach auch die Moral vor.
 
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Na ja, als Spieler hat man beim Spielen auf einem Privat-Server nichts zu befürchten; als Betreiber eines solchen Servers sieht es (theoretisch) anders aus. Wobei Blizzard nicht wirklich etwas gegen solche Server unternimmt... solange sie nicht extrem gewinnorientiert sind.

Ich frage mich trotzdem... wenn doch "so viele Spieler" sich Classic zurück wünschen, warum sind dann private Classic-Server nicht total überfüllt? Wenn ich um jeden Preis WoW 1.X spielen wollte, wäre mir der Server (ob nun offiziell oder inoffiziell) total egal.

Was ich sagen möchte: Ich glaube nicht, dass es tatsächlich viele Spieler gibt, die wieder Classic spielen möchten. Sicherlich ließt man des Öfteren derartige Posts in WoW-Foren. Dabei berücksichtigt man aber nicht die Spieler, die sich Classic nicht zurück wünschen - denn solche Posts werden in WoW-Foren nicht verfasst.
 
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Es gibt nunmal bei Software in Wahrheit kein "Classic", weil sie sich immer weiter entwickelt, und jeder definiert sein Classic anders.

Natürlich gibt es das. Das magische Wort heißt Legacy. Im Bereich Software gibt es vor allem beim Produktiveinsatz so viel Trägheit, dass man des öfteren nur den Kopf schütteln kann.
 
Beim Thema Komfort gehört ja nicht nur Service seitens Blizzard dazu, würdest du wieder teils Stunden damit verbringen wollen eine Dungeongroup zu finden ?

Kann nur für mich sprechen, bin beruflich bedingt teils zu sehr unchristlichen Uhrzeiten online, daher ist etwa das LFG Toll etwas auf was ich keinesfalls mehr verzichten möchte, hätte keine Lust darauf wieder selbst die 4 anderen Freakos ausfindig zu machen die sich noch irgendwo auf dem Server rumtreiben.

Über Monate hinweg Item für Item zum NPC tragen zwecks Ruf ? Definitiv nein danke.

40er Raids ? Wenn du den Raidleiter gibst von mir aus, hätte da keinen Nerv zu.



Natürlich gibts das ein oder andere was man sich wieder zurück wünschen würde, man sollte aber auch bedenken auf was alles man im Fall der Fälle verzichten müßte.

So rosarot wie man sich die Vergangenheit manchmal vorstellt war sie nicht immer. Oft vergißt man die negativen Dinge dabei.
 
@Deathloc
Stimmt, die meisten würden es nicht wollen. Aber es sind ja nicht alle Spieler und Spielerinnen gleich denn gerade die WoW-Community zeichnet sich durch die hohe Heterogenität aus. Wenn man die Möglichkeit hat auf einem Classic-Server zu spielen und es jemanden reizt, wieso sollte man es nicht probieren?

Persönlich würde ich schon gerne wieder auf einem Classic-Server spielen, aber nicht um jeden Preis. Klar, es gibt Private-Server mit dem entsprechenden Patchstand aber das ist ja auch nicht das Wahre denn es ist eben nicht "offiziell". So einem Private-Server fehlt einfach der offizielle Touch. Und auch wenn man als Spieler oder Spielerin nichts zu befürchten hätte, es hat einfach einen unmoralischen Beigeschmack. Es wäre Blizzard gegenüber auch ein bisschen unehrlich, schließlich haben sie das Spiel ja entwickelt und so steht ihnen auch ein Geldbetrag zu.
 
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So und nun Ende mit der P-Server-Diskussion, sonst mach ich hier zu.
 
@LoveThisGame
Ja, dann wirst du sicher nicht auf so einem Server anfangen und du gehörst definitiv nicht zu der Gruppe, welche von Ghostcrawler so gerne als Masochisten der Spielewelt genannt werden. Solche Leute gibt es aber durchaus und gehören auch zum Kundenstamm von Blizzard.
 
Also wenn es so einen Server offiziell geben würde wäre es ja toll, aber die meisten würden schnell feststellen das es doch zu schwer ist.
Und es gibt ja durchaus inoffizielle Lösungen für das Problem sogar aus Deutschland mit einer Lebhaften Community,
weiter gehe ich jetzt aber auch nicht darauf ein weil das gegen die Forenregeln verstoßen würde.

Worauf ich hinaus will ist: dass es solange es genug "illegale" Lösungen für das Problem gibt wird es nicht genug Leute geben die dafür Geld ausgeben
und genau da liegt das Problem.

Ich würde auf jeden Fall nicht mehr Angeln wie Kräuterkunde farmen wollen oder Waffen skillen oder noch schlimmer Reiten mit 40!
Die wenigsten würden auf den Luxus den man jetzt hat verzichten können.
Das SnG-Tool ist ja auch ganz nützlich wenn man eine schnelle Gruppe sucht, ich gehe aber trotzdem lieber Gildenintern oder mit Leuten aus meiner FL.
Aber die Gemütlichkeit siegt halt doch.

Sollte mein erster Absatz schon zuviel sein tut es mir leid ich hab es so vorsichtig wie möglich ausgedrückt.
 
Die Leute würden sich auf den "Classic Server" stürzen und nach 6 Monaten wäre er tot, weil die Leute dann gemerkt haben wie scheisse "Classic" war
 
@Tikume
Ich würde für diese 6 Monate reaktivieren. Und ich glaube du hast recht, am Anfang wäre dort die Hölle los und dann würde es abflauen aber ich glaube, dass dennoch genug Leute übrig bleiben würden und da mehr Spieler unterwegs wären als auf so manchem Geisterserver. Es würde natürlich wirklich ähnlich so ablaufen wie beim Tschisi-Eis. Die waren in den ersten Wochen beinahe nicht zu bekommen, mittlerweile aber durchaus immer wieder verfügbar. Jedenfalls kommt das Eis noch immer gut an und findet seine Abnehmer.
 
@Xidish
Heterogenität bedeutet so viel wie eine gute Durchmischung von verschiedenen Typen. Ein Wald ist zum Beispiel sehr heterogen da dort viele verschiedene Pflanzen wachsen. Ein Maisfeld dagegen ist homogen denn dort wächst nur eine Art von Pflanze, nämlich der Mais.
 
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