Postings wie das von Kerodos zeigen ja deutlich, dass oft der falsche Eindruck vorherrscht, man könnte RP nur offline, in Solospielen oder in MMOs betreiben. Hinzu kommt die Tendenz, dass heute jedes Multiplayerspiel bereits als MMO bezeichnet wird. (Hab da vor kurzem hier oder woanders ein Posting zu irgendeinem Strategiespiel ala Command&Conquer gelesen, das auch als MMO bezeichnet wurde, wobei man faktisch nur gegen 2 oder 3 Leute gleichzeitig spielt, also ... würd ich auf solche Themeneingrenzungen nicht viel geben.@Parat
Es stimmt zwar was du geschrieben hast, doch wie du auch erwähnt hast, ist HdRO besser als andere MMOs im RP. Und dem TE geht es eigentlich nur um RP in MMOs und nicht allgemein.
Fakt ist: Letztendlich täuscht der Begriff MMO doch gewaltig. Er lebt von der Illusion, dass man mit x-tausend Leuten gleichzeitig spielt. Nehmen wirmal 3.000 gleichzeitig auf Belegaer.
Wieviele davon sind OOCler?
Wieviele vom Rest sind RPler, die aber gerade im Moment etwas außerhalb des RPs tun (Questen abreißen, etc)
Wieviele davon sind überhaupt technisch auffindbar? (also nicht in Instanzen)
Wieviele davon ungefähr in der Nähe der Wege, die Du in dieser Session gehen würdest?
Wieviele davon führen ihr RP wirklich im Sagen aus und hängen nicht in anderen / Gildenkanälen?
Wieviele davon sind auch wirklich anspielbereit?
Und wieviele davon bringen dir dann als SPielpartner was?
Selbst wenn Du moderate Werte angibst -> Du landest dann irgendwann im ein- oder zweistelligen Bereich an Mitspielern. Und das schaffen UO und NWN dann auch. Und da sind dann alle Zahlenangaben dann 100%.
Darf er ruhig. Wenn er der Meinung ist, dass sein zunehmendes Desinteresse am WOW-RP daran liegt, dass wirklich der Wechsel des Spiels im gleichen Genre die Superlösung ist, soll er ruhig. Und wenn er dann in LOTRO findet, was er sucht, jippieh.Du machst genau das was z.B. Vetaro gesagt hat, aber der TE möchte ja ein anders MMO (Mit RP) spielen, also brauch man so ein "MMO RP" nicht mit anderem RP zu vergleichen.
Meine Vermutung ist aber: Er wird dann eben dort erstmal frohlocken, weil .... boah, viel weniger RP-Störungen als in WOW. Aber auf mittlere Sicht wird er feststellen: Im Vergleich zu WOW ists sogar noch weniger Dynamik und Anspruch (denn selbst die Konflikte im Sinne der Fraktionskonflikte fallen als Gesprächsthemen weg).
En bisserl seltsam find ich das aber schon, dass man .. bloß nix schreiben soll.^^ Ich meine .. der Threaderöffner sollte eigentlich froh sein über jede Information, die seinen Horizont erweitert (womit ich nicht explizit mein Posting meine, sondern alle). Die Postings, die am Themen scharf vorbeizielen, sind meistens diejenigen, die noch am ehesten neue Apskete aufzeigen.
Zum Beispiel hat mich Vetaros Posting sehr interessiert und ich hab dann auch seinen Blog gelesen. Ich finde er hat nicht in allem Recht, aber der grundsätzliche Zusammenhang ist schon ganz richtig dargestellt. (Wobei ich ja auch in Full-3D spiele und mit Animationen^^)
Es ist nunmal einfach Fakt, dass die Meinung "Belegaer ist Top-RP" nur aus zwei Gründen zustande kommen kann:
1) Ich hab niedrige Ansprüche (die vor allem daher kennen, dass man RP nur im MMO-Umfeld kennt, also LEIDER schon längst vergessen hat, was RP für einen bedeutete, BEVOR man das erste MMO spielte)
2) Ich hab ne nette Gruppe, mit der ich nett die Story durchspiele, der Rest außenrum ist für mich Zeitvertreib und Füllsel (defacto spiele ich dann ein simples Multiplayer-RPG plus ein OOC-MMO)
Jop, es ist halt aus einer niedrigen Anspruchshaltung geschrieben. Sozialisiert in MMOs, außerhalb nie was mitbekommen und dann wird LOTRO eben gemessen an anderen Erfahrungen im selben Genre. Da ist gar kein Vorwurf zu machen, aber Spiele, in denen wirklich RP betrieben wird, überspringen all diese Anforderungen, ohne dass es wem auch nur auffallen würde. Sie sind nix Besonderes.Zessin über mir ist (tut mir leid Zessin) ein gutes Beispiel für einen dieser super-Positiv-beiträge: "RP auf Belegaer ist top". Dann eine Relativierung: "Im großen und Ganzen..." dann noch eine: "Zumindest wird oft drauf geachtet wie man sich ausdrückt". Dann - nur meine Wahrnehmung, es geht noch eine Stufe tiefer - "Viele Hobbits achten darauf, keine Schuhe zu tragen".
Das ist - nur als Gegenbeispiel - kein argumentativer Ablauf. Wenn man die Bele-RP-Top-Meinung vor einem kritischen Publikum vorbringen würde und dann sagte, dass die Hobbits keine Schuhe tragen, würden die Leute sagen: Äh, toll, das ist jetzt nicht das Walhalla, auf das wir gewartet haben.
Und ich nehme mir die Freiheit für die mir bekannten RP-Projekte (und zwar für alle, denn die unterscheiden sich zwar erheblich, sind aber doch in der Grundausrichtung alle ähnlich) zu antworten.Um aber wirklich Top zu sein, müssten noch einige Anforderungen erfüllt werden, die so groß wie ein Berg sind und in utopische Richtung gehen. Hier sind die die mir einfallen:
Das ist eine Selbstverständlichkeit. Wir müssen pausenlos Maps und Hintergründe anpassen, weil Spieler die verändert haben.- Große Veränderungen in der Spielwelt sind bleibend und für alle bindend. So wie in der echten Welt. (Übrigens, Thema "aber dann können die nachher kommenden das ja gar nicht mehr spielen.": Stimmt. So wie in der echten Welt.)
Das passiert eigentlich täglich, auch wenn nicht jedes Nein gravierende Folgen hat, aber vorgeskriptete Quests etc, die für jeden gleich sind (außer auf manchen Projekten dann sehr generische Newbie-Questen, wo es aber auch relativ logisch ist, dass der NSC zB den Auftrag mehrfach vergibt), gibts nicht.- Die Welt ist tatsächlich auch veränderbar. Irgendwo hätte man die Wahl gehabt, "nein" zu sagen, und Dinge wären anders ausgegangen.
Sicher .. und nicht nur das. Wenn ein Spieler etwas besonders Verrücktes tut, was also auffällt, wird man das zwei Minuten später sogar NSCs erzählen hören können.^^ (Ja, ganz normale NSCs in ihren Standarddialogen)- Ereignisse in der Spielwelt sind als Themen behandelbar. Da alle Veränderungen an der Spielwelt für alle Spieler stattfinden, kann jeder etwas zu aktuellen ereignissen sagen.
In allen Fällen 100%.- Fast Alle Spieler sind die meiste Zeit bereit dazu, Rollenspiel zu betreiben.
Na, auch da gibts Neulinge und das ist auch gut so, aber sicher ist die durchschnittliche Qualität um Längen höher als in MMOs, auch weil man sich leichter was abschauen kann bei anderen. Man nimmt ja einfach mehr RP wahr.- Da das der Fall ist, sind auch die meisten bereits geübt und wissen, wie man eine Interaktion am laufen behält, in eine Richtung führt oder einfach nur ausführlich deskriptiv wird.
In der Tat passiert das laufend.- * (Dieser Schritt geht deutlich weiter) Wenn die Welt absolut frei wäre, so dass sie an die Freiheit der echten Welt heran käme, könnte man das an der Bildung Sozialer Netze erkennen. Wenn alle Entscheidungen an Spielern liegen, würden diese sich zusammenschließen. Für Dinge, aber auch gegen Dinge. Es würden Gesellschaftliche Entwicklungen geschehen, die auch in der Realität abliefen. Gruppeninteressen würden aufeinander treffen. Man könnte auch in die falsche Richtung laufen. Es gäbe echte Gerüchte, echte Diebe und eine echte Polizei. Und die meisten anderen Dinge ließen sich auch simulieren.
Beispiel, ein ganz kleines, was aktuell ist - ich könnte sicherlich mit Kramen noch bessere finden (ich schreib in der Ich-Form, ist ja eigentlich mein Char):
-> Ein Gnom kam zu mir und erzählte nebenbei, dass er vor hat, den Steinbruch vor den Toren zu kaufen
-> Eigentlich wusste ich, dass der Gnom mehr der Typ "ich leb in ner Mülltonne" ist
-> Also fragte ich mich, woher er wohl das Gold hat!
-> Ich versuchte ihn auszuhorchen, aber er verriet nix, aber es fiel der Name seiner Komplizin
-> Der Gnom ist eher naiv und so bot ich mich ihm als sein Lakaie an, der den Kauf des Steinbruchs für ihn abwickelt
-> Ich nahm sein Gold, kaufte ihm einen sehr kleinen Teil des Steinbruchs (obwohl es wohl für alles gereicht hätte^^)
-> Ich stellte ihm noch eine Hundehütte (Gnome sind ja klein^^) und ein dickes Schild mit seinem Namen hin
-> Und so betrog ich ihn schonmal um - sagen wir mal - 80% seines Goldes, denn er bekam viel zu wenig
-> Aber da er naiv ist, ist er glücklich :-)
-> Dann dachte ich mir "wenn der schon soviel Gold hat, wieviel wohl seine Komplizin hat?"
-> Die Dame (nennen wir sie mal Monoe im Folgenden, denn so heißt sie) ist exaltiert, prunksüchtig, vollkommen überdreht, aber absolut kreativ
-> In der Tat stellte ich fest "die lebt noch weiter über ihren Verhältnissen als sonst"
-> Der Entschluss reifte, auch sie um ihren Anteil an der scheinbar gemeinsamen Beute mit dem Gnom zu betrügen
-> Zusammen mit einer Komplizin heckte ich einen Plan aus
-> Unser Weg, an das Gold zu kommen, sollte einen gewissen Charme haben, einfach ausrauben ist ne Lösung für Orks^^
-> Als erstes fanden wir heraus, wo die Gnome der Erfindergilde (Gnome sind ja immer kleine Techniker) ihre Druckmaschine haben (auf der wird die ortsansässige Zeitung publiziert)
-> Und wo sie die alten Druckplatten hintun
-> Mit einer anderen Person zusammen entwendete ich eine Druckplatte einer alten Zeitungsausgabe
-> Eine begabte und mir bekannte Fälscherin wurde beauftragt, eine zweite Druckplatte im selben Stil herzustellen
-> Allerdings waren bei dieser Rückseite sämtliche Meldungen von uns erdacht
-> Eine der Meldungen war unser Köder, zu dem später mehr
-> Nun mussten wir unsere - angeblich alte - Zeitung noch drucken, aber da hängen ja die Gnome rum
-> Also erwarben wir woanders ein Pseudo-Artefakt
-> Wir transportierten es an einen weit entfernten Ort
-> Wir luden von da per Bote die Gnome aus der Erfindergilde dazu ein, sich das Artefakt, das angeblich gefunden wurde, anzuschauen
-> Die Gnome (sind halt Forscher im Geiste!) reisten daraufhin zu dem entfernten Ort, sind also für zwei Tage außer Gefecht, die Gilde ist leer
-> Allerdings können wir keine Druckmaschine bedienen^^
-> Es gibt aber noch eine gnomische Erfinderin, die auch ziemlich blauäugig ist
-> Wir baten einen Magier um Hilfe, der einen von uns verkleinerte auf Gnomenma0
-> Vermummt sprachen wir die freischaffende Gnomenerfinderin an
-> Wir sagten ihr sie wäre für eine Preisverleihung vorgesehen, müsste sich aber noch an einer Aufgabe beweisen
-> Sie klatschte fröhlich in die Hände und war Feuer und Flamme
-> Sie ließ sich die Augen verbinden und in die (leicht umedekorierte) Erfindergilde bringen (im Kern also ein Einbruch mit ahnungsloser Gnomen-Mittäterin)
-> Dort konfrontierte man sie mit der Druckmaschine und unseren zwei Druckplatten (der historischen und der gefälschten)
-> Sie druckte die Zeitung, um zu beweisen, dass sie mit Technik umgehen kann
-> Sie bekam von uns noch einen Pokal ("beste Erfinderin der Welt") von irgendeiner ausgedachten Erfindervereinigung im Ausland
-> Sie freute sich und wir hatten unsere Zeitung!
-> Nun wurde jemand engagiert, der vor Monoe (dem Ziel all dieser Aktionen) diese Zeitung las
-> Auf Nachfrage sagte er, dass es ne alte Zeitung ist, die er irgendwo fand
-> Wie geplant fiel Monoes Blick auf die Rückseite
-> Die Fake-Meldung war bewusst geschrieben, um ihr Interesse zu wecken
-> Wie gesagt, sie ist seeehr exaltiert, will unbedingt zur feinen Gesellschaft gehören, würde dafür auch töten
-> Die Meldung erzählte von einem Kult, der deswegen verfolgt wurde, weil er einen bestimmten Segen (der qua Setting der Kern des Herraschaftsanspruches der Fürstenfamilie ist) durch ein Ritual auf andere übertrug
-> Sie war natürlich vollkommen begeistert
-> Klar fragte sie rum, unter anderem auch bei meinem Char (und ein paar anderen, wir beobachteten dies)
-> Wo möglich, streuten wir Gerüchte, so dass sie auch den Eindruck bekam, sie würde tatsächlich einem existenten Kult nachjagen
-> Nach und nach fand sie (unerkannt bleibende) Ordensmitglieder, nahm zu ihnen Kontakt auf (gut, das waren jeweils wir, aber das weiß sie ja nicht^^)
-> Angeblich brauch man drei für das Ritual
-> Zwei von den dreien verlangten richtig viel Kohle für ihre Mithilfe
-> Einer machte gratis mit (steigert einfach die Glaubwürdigkeit^^)
-> Ein Pseudo-Ritual wurde durchgeführt (schön feierlich und mysteriös^^)
-> Sie freut sich, denn sie hat ja den Segen (wenn sie fest dran glaubt^^)
-> Wir haben die Kohle
-> Ziel erreicht
Involvierte NSCs: Die Erfindergilde sind nur NSCs
Involvierte SCs: Meine Hauptkomplizin, der Gnom mit dem Steinbruch, das Ziel Monoe, die Erfindergnomin, der Magier mit dem Verkleinern, meine Komplizin in Sachen Druckplattenklau, zwei weitere Diebe, die nur beim Einbruch in die Erfindergilde halfen, die Fälscherin (und noch ein paar weitere, aber deren Parts hab ich oben nicht erwöhnt).
Eindeutig hoffentlich ein aufgrund der Faktenlage (Monoe hat viel Gold!) entstehendes soziales Gefüge. Und man vergleiche das mal mit dem Komplexität einer MMO-Queste.
Btw .. was lernt man aus dem Beispiel noch?
-> Der Reichtum des Gnoms fiel auf, weil seine Rolle eigentlich arm ist (also wenn jemand viel Gold hat, dann hat das echte RP-Gründe, er hat nicht nur viele Questen abgerissen oder in Dungeons gewühlt)
-> Er kann einen Steinbruch (der IG vorhanden ist) kaufen
-> Er kann da seine Hütte, sein Schild, etc jetzt haben, das sieht jeder, der dort in Engine vorbeigeht, er ging also ein in die Engine und die Realität
-> Es gibt sehr profilierte Rollen (wie die exaltierte Monoe, den armen Gnom, die Schurken), wenig Einheitsbrei
-> Man kann auch über NSCs etwas herausfinden, was nicht in ihren Dialogen steht (wo sind die alten Druckplatten?)
-> Man kann NSCs zu Handlungen zu bewegen, die nicht vorgeskriptet sind (geht mal dahin und untersucht das Artefakt)
-> Spieler spielen ihre Chars wirklich naiv, manipulierbar und beraubbar, weil das nunmal ihre Rolle ist - sie suchen nicht ihren Vorteil (Gold verlieren ist ja ein Nachteil)
-> Auch wir spielten unsere Schwächen aus (Druckmaschine nicht bedienbar), um weitere Chars zu involvieren