Das Argument ist doch mittlerweile so alt wie WoW selbst.
Nur weil die BILD die meistkonsumierte Zeitung in Deutschland ist, sagt das noch lange nichts über deren Qualität aus, sondern nur etwas in Bezug auf Massengeschmack und schwierige Sachverhalten leicht (und unzureichend) zu erklären bzw. anzuschneiden. WoW ist fesselnd und gut vermarktet, immernoch wegweisend im Bezug auf Zugänglichkeit und Endcontent, aber es ist steril geworden. Zu dünn.
Ich habe mit der Öffentlichen Beta WoW begonnen und saß somit immer in der ersten Reihe wenn das Spiel vereinfacht wurde, Spielmechaniken ausgehebelt oder Gruppenkonstellationen aufgeweicht wurden, damit Encounter schneller zu bezwingen waren. Mit Ende von BC war für mich Schluß, ich konnte und wollte nicht mehr weiter für eine Sache Geld ausgeben, deren Konzept mich nicht mehr überzeugen konnte. WoW hatte echte Balancing Probleme zu Beginn der Veröffentlichung, es gab Gruppenzusammenstellung die waren Pflicht um Bosse angehen zu können und es sind Raids abgebrochen worden, wenn plötzlich ein Priester das Spiel verließ.
WoW hatte wohl mehr Unzulänglichkeiten und wesentlich mehr Kanten zu Beginn, und die Einsteigerfreundlichkeit kann kaum noch größer als mit Wrath of the Lichking sein, dennoch hat, meiner Einsicht nach, die Halbwertszeit von WoW extrem zugenommen, seit dem alles immer schneller, immer besser und immer runder gemacht wurde.