Arthas Menethil alias Der Lichkönig

Es wurde ihm mehrfach angeboten, dass er von seinem Pfad abweichen soll.

Das erste Mal in Stratholme als Uther und Jaina in flehendst davon abringen wollten, die gesammte Stadt, einschliesslich den gesunden Bürgern, zu vernichten. Es war nicht mehr als eine Vernichtungsaktion von ihm. Gebracht hat es im Endeffekt nichts. Stratholme ist vollkommen unter der Kontrolle der Geissel (heute noch - 5 Jahre nach dem Fall des Lichkönigs). Ja sogar die ganzen östlichen Pestländer sind noch unter der Fuchtel der Geissel, was man von den Westlichen nicht mehr behaupten kann. Somit war seine Vorbeugung zu nichts gut. (Mehr dazu in HDZ 4)

Das zweite Mal als sein Vater die Botschafter nach Nordend schickten um ihn daran zu erinnern, wo sein Platz sei. Nämlich in Lordaeron und nicht in Nordend, wo er nur seinen persönlichen Rachefeldzug vollführen wollte (wobei Mal'Ganis immer noch lebt. Wer Eiskrone durchquestet weiss, was ich meine). Seine Antwort? Das Versenken der Flotte durch Söldner und die Abschlachtung der armen Seeleute, die im Weg standen. (Mehr dazu auf Allianzseite bei einer Questreihe in der Drachenöde)

Das letzte Mal wo es offensichtlich nur um seine eigene Rache ging ist beim Entnehmen von Frostmourne. Nicht nur, dass Muradin Bronzebart ihn davon abhalten wollte, nein, sogar auf der Inschrift selber wurde hingewiesen, dass für den Träger nur Dunkelheit übrig bleiben wird. Er opferte Muradin für das Schwert (obwohl er ja doch nicht starb laut WoW-Lore - Näheres darüber auch in der Questreihe in der Drachenöde).

So, alles was danach mit Arthas geschah ist natürlich tragisch. Die Korrumption vom Lich König. Der Verrat an seinem eigenen Land. Der kalte Weg zum Thron und die Verschmelzung mit Ner'Zhul.
Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass er jederzeit bei den drei Gelegenheiten auf seine Freunde hätte hören können.

In Stratholme hätte er eine Belagerung befehlen können, ähnlich einer Quarantäne wie in Darroheim. Wären alle wirklich zur Geissel geworden, hätte man sie immer noch einebnen können. Und zwar danach, damit keine faulende Leiche mehr aufstehen könnte, wie es zurzeit der Fall ist.

In Nordend hätte er Mal'Ganis laufen lassen können und mit der Armada wieder nach Lordaeron zurückkehren können. Dort hätte er zusammen mit seinem Vater über das Königreich herrschen können und das Vordringen der Geissel aufhalten versuchen. Die Geissel kam nicht von Nordend, sondern von den Pestländern her, was ihn aber völlig egal zu sein schien, weil er unbedingt Mal'Ganis stoppen wollte.

Die letzte schlechte Entscheidung war dann das Entfernen von Frostmourne aus dem eisigen Grab. Er hätte auf seinen letzten verbliebenen Freund Muradin hören können und es gut sein lassen. Er hatte gezeigt, wie stark sein Willen und seine Entschlossenheit war. Er hätte es auf sich beruhen lassen können. Aber nein... Die Aussicht auf eine unvorstellbare Macht, liesen ihn auch diesmal die falsche Entscheidung treffen.

Ich sage es nochmals. Jeder Mensch hat den freien Willen. Man kann sich immer Entscheiden. Seine Entscheidungen waren schlecht und führten zwangsläufig zu seinem Untergang. Du kannst einfach nicht behaupten, dass er eine tragische Rolle in diesem Stück hatte. Das hatte er nicht. Die einzigen tragischen Rollen in diesem Stück waren Uther, Muradin und zu einem kleinen Teil König Menethil. Jaina wollte eh immer nur studieren (Pscht... Ich versuche zu denken...)

Ps'
Ob ich nun 3 ! irgendwo anfüge oder nicht ist mir selbst überlassen. Und ich fand es an diesen Stellen angebracht.
 
Nun, du hast natürlich recht, wenn du die gesamte Geschichte mit deinem Blickwinkel betrachtest. Das würde logischerweise jeder machen. Versuch aber mal dich in die Rolle von Arthas zu versetzen. Versuche seinen Hintergrund, seine Entwicklung und seine Empfindungen bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen. Wenn ich u.a. diese Punkte in meine Betrachtung mit einbeziehe, gelange ich zu dem Schluss, dass er, in seinen Augen, so handeln musste. Jederzeit mit dem höheren Ziel alle vor der Geißel zu retten. Und das ist für mich nach wie vor tragisch.
 
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