Der Guten Morgähn-Smalltalk-Thread

Mir fällt spontan keine langweiligere Thematik ein. Sogar altgriechische Dichtung ist interessanter.

Ich bin Steuerfutzie. Ein Aspekt meiner Arbeit ist eben die Buchhaltung. Und ich kann mit stundenlanger Begeisterung rumbuchen ohne das es ansatzweise langweilig wird.

Gerade fand ich es sogar recht spannend, wie der Umsatz mit jeder Rechnung angestiegen ist und über den Durchschnitt dieses Jahres kam und höher lag als im Vorjahr. Ich hab Spaß daran, durch bloßes ansehen der Statistiken einen Eindruck darüber zu bekommen, wie erfolgreich das Unternehmen agiert.

Denn teilweise fühlt man einfach mit, was man so hört. Es ist einfach schön zu sehen, wenn es einem Unternehmen gelingt, höheren Umsatz zu "fahren", während es vorher im Vorjahresschnitt schlechter unterwegs war.
 
Guten Morgähn *wink*

Bin vorhin erstmal in einen Schock gefallen... Geh schön ins Bad, da ist halt in der Schräge n Dachfenster drin, zum Aufschieben nach oben, was ziemlich schwer gedrückt werden muss bzw. gezogen, damit es eben nicht bei jedem Windstößchen aufgeht. Ist immer einen sehr kleinen Spalt offen, weil meine Mutter (und momentan ja auch ich) da drin raucht. Komm also rein, Tür ganz zu gewesen (Gott sei Dank hat mir die Katze nicht in die Wohnung gemacht), Fenster sperrangelweit auf, kam grade noch dran, um's zuzuziehen. Und da genau an dem Fenster auch die Feuerschutzleiter langläuft, bin ich erstmal zurück in die anderen Zimmer und hab geguckt ob noch alles da ist. Normalerweise häng ich den Schlüssel von innen an die Tür, wie meine Mutter, wenn die hier ist, hab ich aber gestern wohl nicht gemacht und dachte erstmal, mein Schlüssel wär weg Natürlich nicht, lag auf dem Tisch. Aber da bekommt man morgens erstmal nen Schock.
 
Respekt, dass du am frühen Morgen schon zu solch komplexen Gedankengängen fähig bist. ^^
 
Naja, wir fangen jetzt erst mit Bilanzen an... hab das ja schon alles in meiner kaufmännischen ausbildung gemacht. DAS macht ja auch Spaß, aber nicht bei dem Lehrer
*Kopf wieder auf Unterarme leg und schnarch*
 
Rechnungswesen an sich ist ja nicht schlimm... aber dieser Lehrer könnte eine absolut spannende Berichterstattung über was weiß ich, das letzte Game, den letzten Kino-knüller halten... da würdeste wegpennen.

Unterrichtsmethode: Blatt, machen, Ergebnis anschreiben! Und wie kam er jetzt dadrauf? Hm... keine Ahnung. Auch gut.

Tja ... Ich hatte da damals Spaß dran.
1. kannte ich das meiste sowohl aus der höheren Handelsschule als auch aus meinem Wirtschaftsabi, wo mich mein Lehrer anfangs darauf aufmerksam machte, das die ersten 2 Jahre wohl recht viel Wiederholung für mich sein würden.
2. habe ich glücklicherweise die Fähigkeit, zu hinterfragen, wie mein Lehrer Dinge erklärt hat und konnte so mithelfen, die im Kopf überlegten Aufgaben noch bei der Aufgabenstellung zu korrigieren, da er ja immer bei Erklärungen mit glatten Zahlen gearbeitet hat.

Das war dann eben immer ziemlich cool, wenn man plötzlich noch während er ein Beispiel angeschrieben hat, laut ihn korrigieren konnte, weil er mal wieder spontan mit der USt durcheinander kam oder nicht der gewünschte Effekt passieren wird.

Das er nur wenig älter war als wir (32, damit jünger als 3 Klassenmitglieder), konnte man auch ganz gut mit ihm plauschen.

Toll war die Erfahrung dann in Klausuren. Es gab irgendwie einen Leitsatz, das man die Zeit des Lehrers übernimmt und mal X rechnet, um herauszubekommen, wieviel Zeit die Schüler zum lösen haben. Da ich mal 25 Minuten für die Lösung (natürlich nicht perfekt, 93%) benötigt habe, während er 30 Minuten zur Lösung der eigenen Klausur gebraucht hat, war er doch recht fertig

Er hat von mir die erste Eins seit langem (in unserem Gebiet) in der Prüfung erwartet, leider habe ich mir durch meine üblichen Flüchtigkeitsfehler all zu viel kaputt gemacht.
 
Ich bin so glücklich, wenn nächstes Semester Steuerrecht kommt, ich könnte vor Glück heulen.
 
Wie gesagt, ich hab nix gegen Rechnungswesen! Hab das ja inner kafumännischen Ausbildung alles schon mal gehabt... es ist für mich halt nur trockener Stoff. Und dann die Kombination mit dem Lehrer. Das macht das ganze schon schwer... und dann noch die letzten 3 Stunden in der Woche... Es ist die Kombination!

Ich mag Buchen, das ist lustig, ich mag auch Bilanzen, ich kann das ja auch ... aber dieser Mensch ... wer da von der ersten bis zur letzten Minute aufpassen kann, den beneide ich (bei uns in der Klasse ist es keiner...)
 
Respekt, dass du am frühen Morgen schon zu solch komplexen Gedankengängen fähig bist. ^^

Wenn meine Gedankengänge komplex gewesen wären, hätte ich mich an die Unwetterwarnung gestern im Radio erinnert und meine eigenen Schlüsse mit den extremen Windgeräuschen von draußen gezogen - das war eine völlig irrationale, idiotische Schlussfolgerung, zu der ich da gekommen bin
 
Ich bin so glücklich, wenn nächstes Semester Steuerrecht kommt, ich könnte vor Glück heulen.


Steuerrecht ist cool.

Denk immer daran: Der Staat will immer Geld. Und: Es gibt immer Ausnahmen. Sogar Ausnahmen von Ausnahmen. Man will nämlich niemanden auf den Schlips treten. Und es gibt all zu faszinierende Regelungen. Das häusliche Arbeitszimmer z. B.

Das Arbeitszimmer darf kein Durchgangszimmer sein. Es kann also nicht der Flur sein und auch kein Zwischenraum, da man ein Zimmer wohl kaum zur Arbeit benutzen kann, wenn man ständig gestört wird. Das heißt aber auch, das es als alleinstehende Person kein Durchgangszimmer geben kann, da man sowieso alleine ist. Ergo ist es davon abhängig, ob man das Zimmer ansetzen kann oder nicht, ob man verheiratet ist! Rüchtig. Ich kann mir n ganzen Harem halten, sogar in meinem Arbeitszimmer. Und kann die Ausgaben dafür absetzen, da ich ja nicht verheiratet bin oder Kinder habe, die mich stören könnten. Also von offizieller Seite

Eine Zeit lang durfte man auch kein häusliches Arbeitszimmer ansetzen. Sowas gäbe es nicht. Der Privatnutzungsanteil wurde als zu hoch angesehen. Also haben die Lehrer (Hass-Mandanten für jeden Steuerfutzie) ein paar Dinge probiert. Folgende Geschichte ist wahr!

Er hat sich neben sein Haus, mitten auf dem Grundstück, einen Anbau gebaut, sein Arbeitszimmer. Beim Finanzamt hat er dann gesagt, das er ja RAUS aus der Haustür, einmal ums Eck und dann in den Anbau reinmüsste. Ergo: Außerhäuslich.
Finanzamt: Nönö, du musst ja nichtmal dein Grundstück verlassen. Geht nix.
...daraufhin zog der Lehrer eine Mauer. direkt an der Haustür entlang, bis zur Straße. Nun musste er aus der Haustür raus, notgedrungen auf den Bürgersteig und dann wieder auf sein Grundstück und dann in den Anbau.
Finanzamt: Is ok, kannste machen, hier, isn Keks.

Anderer Lehrer, gleiche Situation: Über seinen Anbau pflanzte er eine weitere Wohnung für seinen Sohn und vermietete diese an ihn.
Finanzamt: Funktioniert. Da du und dein Mieter nun beide das Grundstück nutzt, gehört es nicht mehr allein dir. Das Arbeitszimmer befindet sich also auf einem getrennt/gemischt genutztem Eigentum, kannste machen. Hier, haste n Keks.
 
Finanzamt: Is ok, kannste machen, hier, isn Keks.

Geil geschrieben! Echt losgegrinst! Ja, von solchen Abnormitäten hab ich schon gehört, aber wenn man da wirklich mal eine genaue Geschichte erfährt, dann mach ich doch große Augen.
Wie siehts denn heutzutage rechtlich aus? Darf ein Arbeitszimmer jetzt in der eigenen Wohnung sein? Würd mich mal interessieren.
 
Geil geschrieben! Echt losgegrinst! Ja, von solchen Abnormitäten hab ich schon gehört, aber wenn man da wirklich mal eine genaue Geschichte erfährt, dann mach ich doch große Augen.
Wie siehts denn heutzutage rechtlich aus? Darf ein Arbeitszimmer jetzt in der eigenen Wohnung sein? Würd mich mal interessieren.


Jap. Solange ein Arbeitszimmer tatsächlich bestimmbar ist (x Quadratmeter), KEIN Durchgangszimmer ist UND man dieses (schon fast) verwenden MUSS, weil man keinen ANDEREN Arbeitsplatz zur Verfügung hat, kann man die Kosten, die auf diesen Bereich anfallen, als Werbungskosten bzw. Betriebsausgaben (wenn selbstständig) geltend machen.

Beispiel: Du bist Lehrer. Du hast zwar im Lehrerzimmer Platz, etwas Unterrichtsvorbereitung zu betreiben, jedoch wird irgendwann die Schule geschlossen und man muss den Rest zu Hause machen, hast dir ein ganzes Zimmer nur mit Unterrichtsmaterialien, Fachbüchern, PC, Drucker, Ablage usw usf. eingerichtet: ansetzbar.

Du bist Architekt. Du hast kein Büro. Ansetzbar.

Du bist Architekt, arbeitest in einem Bürokomplex tagsüber, hast aber nach den "Öffnungszeiten" immer noch Arbeit. Ansetzbar.

Du bist Architekt, hast dein eigenes Büro, arbeitest aber von zu Hause aus, NICHT ansetzbar.

Du bist Büroangestellter, arbeitest von zu Hause aus, obwohl du im Büro die Arbeit machen könntest, NICHT ansetzbar.

Somit ist das Ganze immer ein Spezialfall für uns normale Angestellte. Hast du keinen anderen Arbeitsplatz im Büro, sondern arbeitest fest von zu Hause aus, kannste das natürlich ansetzen, aber 5 Arbeitsstunden von zu Hause aus, damit die Arbeit noch fertig wird, berechtigt dich noch nicht dazu, alle anfallenden Kosten als Arbeitszimmer geltend zu machen.

Hier gibt es auch einen Unterschied zwischen der Selbstständigkeit und der ...Nichtselbstständigkeit. Wenn so ein Architekt sowohl, als auch benutzt und auch benötigt, geht alles gut. Wenn du jedoch als Angestellter irgendwann nach Hause fährst, ist deine reguläre Arbeit für gewöhnlich beendet. Selbstständige kennen da keine "Überstunden".
 
Ich bin ja so froh bloß Fluglotse zu sein.
 
Was heißt hier bloß? Wenn Du scheiße baust herrscht das Chaos nicht nur einfach horizontal sondern das auch gleich in mehreren Ebenen... Ist doch beängstigend *lach*
 
Morgen ihr Puppen!

Ich fand die Zukunftsaussichten in Magogans Thread irgendwie ganz amüsant.
Leider aber auch berechtigt geschlossen, weils nicht wirklich ne Diskussionsgrundlage gibt.

Ihr beklagt euch übers Steuerrecht und ich beklag mich über Oberstufen-Mathematik.
Seit ich mich entschieden habe, das Abitur auf dem zweiten Bildungsweg nachzumachen, ist mir nichts so sauer aufgestoßen wie das. Ok für Bio muss man auch lernen wie ein Blöder und den ganzen Mist auswendig zu können. Aber bei der Biologie hat man irgendwie noch einen Bezug zu Umwelt und Natur... bei Mathe frag ich mich jeden Tag aufs Neue, warum ich eigentlich diese Beziehungen zwischen Ebenen und Geraden lernen muss, oder diese Ableitungsscheiße von irgendwelchen Graphen und Funktionen.
Ich weiß doch genau, dass ichs nie wieder brauchen werde. Warum stellt man mich dann nicht davon frei? Es wird mir nichts mehr bringen dieses Zeug zu wissen. Nur weil ein Sesselfurzer im Kultusministerium meint, ich müsste es können.
Als würde ich jemals Mathematik, Informatik oder Physik studieren. Warum wird nicht mehr differenziert? Warum werden alle Leute über ein Curriculum geschert?

Wenn man nach weit über 10 Jahren Schullaufbahn in Aussicht hat, sich thematisch mal mit etwas anderem zu befassen als mit vorgegebenen Schulstoff, dann ist das mehr wert als Weihnachten, Geburtstag und Lottogewinn zusammen.
Freue mich schon drauf, wenns nächstes Jahr an die Uni geht. Solange ich kein Steuerrecht lernen muss.
 
Ich würde dir raten, dich selbst zu belügen und so zu tun, als wäre Mathe ganz toll. Mit so einer Abwehrhaltung bleibt das halt auch nicht drin. ^^
 
Das sind ja nur absolute Grundlagen und man braucht längst kein Mathe oder Physik zu studieren um diese Dinge wieder anzuwenden, jegliche ökonomischen Fächer kommen nicht ohne aus und auch noch ganz andere Naturwissenschaften. Irgendwie gehört das auch zur Allgemeinbildung.
 
Ausserdem ist Abi-Mathe doch Bummi. Zumal Du ja wahrscheinlich (wenn Du nicht vor hast irgendwas in der Richtung zu machen) nur Mathe-Grundkurs hast.

PS: Und ich wuerde lieber viele Stunden Mathe machen als mich mit Steuern, Rechnungen und aehnlichem Murks rumzuaergern...
 
Zuletzt bearbeitet:
Mathe und ich haben während der Schule einstimmig beschlossen, dass wir uns nicht mögen und bisher fahren wir sehr gut damit. Jeder hat seine Freiräume, darf unbehelligt vom anderen seinen Vorlieben nachgehen und hin und wieder treffen wir uns auf einen Quickie an der Supermarktkasse oder beim Friseur. Eher selten mal zum ausgewachsenen Dinner um den gemeinsamen Urlaub zu planen, aber das verlangt einfach die Situation.
 
Das stimmt so auch nicht. Wir haben zumindest im Mathe-LK im Abitur aehnliche Sachen gemacht wie ich sie spaeter an der Uni auch machen durfte (dann freilich noch mit zusaetzlichen Dingen und auf einem ordentlich angehobenen Level).
 
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