Ich möchte euch M. Spitzer vorstellen, vor allem im Bezug auf einen Vortrag den er Anfang dieses Jahres (Februar) gehalten hat.
Selbst bin ich von einer Empfehlung meines Dozenten auf diesen Vortrag gekommen und muss ihn einfach sehr sehr sehr empfehlen !
Der Link:
http://www.youtube.com/watch?v=j5ijrKJFHIs...feature=related (1/10)
Dauer: ~ 70 min (die Zeit ist es wert !)
Spitzer referiert in diesem Vortrag über allgemeine Erkentnisse aus der Hirnforschung und deren Auswirkung auf die Entwicklung des Menschen.
Besonderst fokusiert er dabei die Thematik Medienkonsum, also Fernsehen und Internet.
Dabei präsentiert er keine neuen Thesen, wie und wie stark sich Konsum auf uns Menschen auswirkt wissen wir schon eine ganze Weile.
Nein, neue Forschungen (zum Teil erst 2 Jahre alt) erklären mehr und mehr warum es diese Auswirkungen hat.
Spitzer leitet ab, es gäbe verschiedene Ebenen im Gehirn auf denen sich Spuren von Spuren von Spuren ausprägen. Daraus folgert er,
dass z.B. der Medienkonsum in den ersten 5 Jahren ganz entscheidenden Einfluss darauf hat, ob das Kind später (mit 25) einen
Hochschulabschluss hat oder nicht. Und dieser Einfluss sei nicht reversibel.
Die heutige Jugend sei geprägt von gesellschaftl. Randbedingungen ausserhalb der Schule, allen voran das Fernsehen.
Dabei könnten Lehrer mit ihren Vorträgen vormittags, gegen Hollywood nachmittags, nur auf verlorenem Posten kämpfen.
... es geht eigentlich darum zu überlegen, wie können wir Freizeit sinnvoller gestalten. Und wir haben eigentlich eine Masse an Freizeit.
Nur wenn sie heute Schüler sehen, die sind dauernd im Stress. Die hetzen von A nach B und von B nach C, dauernd ist irgendwas, ein Event jagt das nächste.
Und etwas mal erfüllt und mit Spaß gründlich zu machen das ist schon fast garnicht mehr gefragt. Und wir Erwachsenen wir lebens zum Teil vor.
Weil wir ja auch nur so rumhasten, dem nächsten schnellen Glück irgendwie nach. Wenn sie jede Stunde Börsennachrichten hören, die ausgestrahlt werden,
vor 20 Jahren war das nicht der Fall, erfahren wir immer: hat jemand gewonnen oder verloren im allgemeinen Roulette das jeder mitspielt.
Und wie schön, es gibt immer ein paar die gewinnen, ohne zu arbeiten und es ist das coolste wenn man nix tut und trotzdem Geld verdient.
Und wenn wir das, obwohl wirs nicht sagen, aber durch das was wir es tun und dauernd in den Medien propagieren, müssen wir uns nicht wundern,
wenn die Jugendlichen clever und schnell lernen - wie sie sind - das als ihr Lebensziel zu etablieren und garnix anderes mehr wollen.
Das Problem liege nicht in Schulreformen, sondern in den Randbedingungen.
Sein Fazit lautet demnach, Fernsehen sei ein Gift welches zu einer immer weiter klaffenden Schere zwischen schlau und dumm führe.
Eine Abschaffung dieses Mediums sei jedoch nicht sinvoll, weil etwas verbotenes umso mehr Reize schaffe.
Jeder solle seinen persönlichen Beitrag leisten um diesen Trend entgegenzusteuern.
Spitzer polarisiert sehr stark mit seinem Fazit. Seine Fakten sind jedoch erstklassig. Ich glaube er möchte auch bewusst polarisieren, um einerseits
seinem Statement Ausdruck zu verleihen (medial wirksam zu werden) und zum andern um die ganze Hausfrauen Fraktion anzusprechen (und die ganzen
andern tollen Eltern mit 2/3 Wissen - die nur hören wollen Fernsehen ist schlecht)
Zur Bildungspolitik und dem Schlusystem in Dland hab ich auch noch was, aber das sprengt hier den Rahmen.
Abschließend sei nochmal gesagt, das ist ein echt guter Vortrag ! Schaut ihn euch an.
Ich bin gespannt auf eure Kommentare.